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Faberrebe

Diese fast nur in Deutschland vorkommende und etwas in Vergessenheit geratene weiße Rebsorte entstand 1929 an der Landesanstalt für Rebenzüchtung in Alzey durch eine Kreuzung von Chardonnay und Müller-Thurgau. Georg Scheu züchtete diese Rebsorte und gab an, dass sie durch eine Kreuzung von Weißburgunder und Müller-Thurgau entstanden sein soll, was aber durch DNA-Analysen widerlegt wurde. In Deutschland ist nur noch eine Rebfläche von etwa 300 Hektar mit der Faberrebe bestockt, wovon sich etwa 250 Hektar in Rheinhessen befinden. Charakteristisch für den Geschmack diese Rebsorte ist ein leichtes Muskataroma. Gute Faberweine sind fruchtige und elegante Rebsäfte, mit einer schönen Frische, da diese frühreifende Sorte einen höheren Säuregehalt aufweist als andere weiße Sorten.

Fass

Ein Fass wird aus Metall, Kunststoff oder Holz gefertigt. Üblich in der Weinherstellung sind Holz- und Edelstahlfässer. Verwendet zur Aufbewahrung, aber nicht nur, von Flüssigkeiten ist das Fass ein seit Jahrtausenden gebräuchlicher Gegenstand, dessen lateinischer Name Tunna auch zu dem mundartlichen Wort Tonne führte.   Die traditionelle Herstellung eines Fasses aus Holz ist nach wie vor mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden, dementsprechend wertvoll sind große Holzfässer, wie sie in der Weinreifung eingesetzt werden. Durch chemische Prozesse und die Löseeigenschaften von Alkohol übermittelt ein Holzfass seinen Geschmack an den Wein. Dieser Prozess wird als Barriqueausbau bezeichnet. Nach ca. zwei Jahren hat ein Eichenfass als Geschmacksentwickler jedoch ausgedient und muss ausgetauscht werden. Oftmals haben Winzer daher Verträge mit Bourbon- und Scotch-Whiskey-Brennereien, deren Fässer nach der Reifung des hochprozentigen Alkohols zu übernehmen. Diese Fässer geben wiederum einer Vielzahl herrlicher Weine ihren unverwechselbaren Geschmack. Im Gegensatz dazu reift der Wein in einem Fass aus Edelstahl ohne äußere Einflüsse und besonders fruchtaromatisch, rein und frisch. Tatsächlich reift der Wein in einem Edelstahlfass langsamer als in einem Holzfass, da kein Sauerstoff hineingelangt. Daher haben sowohl Holz- als auch Edelstahlfässer ihre Vorteile für die Reifung charakteristischer, einzigartiger Weine.

Fassausbau

Spricht man vom Fassausbau, oder davon, dass ein Wein im Barrique gereift oder ausgebaut wurde, ist gemeint, dass meist ein Rotwein zur Reifung für einen bestimmten Zeitraum in einem Holzfass gelagert wurde, um seine Aromen zu verändern und zu verbessern.Der Einfluss der Lagerung im Fass hängt im Wesentlichen davon ab, welche Größe die Fässer haben, aus welchem Holz sie gemacht sind, wie lange die Lagerung dauert, welches „Toasting“ das Fass hat und ob das Fass bereits vorher schon zur Reifung benutzt wurde.Je größer das Fass, umso weniger Einfluss hat dieses auf den Geschmack des Weines. Die in Bordeaux üblichen Fässer von 225 Litern haben einen ganz erheblichen Einfluss, da die Relation zwischen der Menge des Weines und der Holzoberfläche dergestalt ist, dass der Wein viel Kontakt mit dem Fass haben kann. In Deutschland verwendete große Holzfässer von 1200 bis 2400 Liter haben kaum einen merklichen Einfluss auf den Wein.Französische und amerikanische Eiche gelten als beste Holzarten für den Fassausbau; die von ihnen abgegebenen Gerbstoffe sind hervorragend geeignet, die Tannine im Wein zu verstärken.Das „Toasting“ ist das Ausbrennen der Fässer in der Küferei. Je nach Stärke des „Toastings“, nimmt der Wein vom Fass dann Röst-, Kaffee-, Vanille-, Kokos-, Tabak-, oder sehr viele weitere Aromen auf. Je öfter ein Fass bereits zur Reifung von Wein benutzt wurde, umso geringer wird sein Einfluss auf die Geschmacksnuancen des Weins. Üblich sind Belegungen eines Fasses bis zu drei Mal. Darüber hinaus würde nicht mehr viel Sinn ergeben, da das Fass dann ausgelaugt ist.In den 1980er und 1990er Jahren wurde viel, in manchen Augen zu viel, Barrique-Reifung eingesetzt, die dazu führte, dass die Weine den eigentlichen Charakter ihres Bodens und der Region verloren und der Holzgeschmack zu dominant wurde. Dieser Trend hat sich inzwischen umgekehrt, um die Individualität der Weine zu bewahren.Um bei billigen Weinen den Ankauf von Weinfässern, die zwischen 600-800 Euro Neupreis pro Fass liegen, zu vermeiden, werden solchen Weinen heutzutage gerne Holzchips zugesetzt, die einen Barrique-Geschmack vermitteln sollen.

Federspiel

Beim Federspiel handelt es sich um eine Qualitätseinstufung Österreichischer Weine aus der Wachau. Der Name wird zurückgeführt auf die in früheren Zeiten in der Wachau beliebte Falkenjagd, wobei das Federspiel das Zurückholen des Beizvogels bezeichnete. Nur die in der Winzervereinigung „Vinea wachau nobilis districtus“ zusammengeschlossenen Mitglieder dürfen ihre Erzeugnisse als Federspiel bezeichnen.   Es gibt insgesamt drei Kategorien der Weine dieser Winzer: Die unterste Gruppe stellt die „Steinfeder“ dar, ein eher leichter Weißwein mit maximal 11% Alkoholgehalt, wobei aber alle drei Stufen trockene Weine umfassen. Die mittlere Kategorie ist das besagte Federspiel, welches etwa zwischen Kabinett und Spätlese liegt und zwischen 11,5 - 12,5% Alkohol enthalten darf. Die oberste Qualitätsstufe stellt der „Smaragd“ dar, ein kraft- und gehaltvoller trockener Weißwein mit mindestens 12,5% Alkohol.   Allen Weinen gemein sind die gute Frucht und der sehr delikate Charakter. Die drei Gruppennamen sind eingetragene Marken des Vereins Vinea wachau nobilis districtus.

Federweißer

Als Federweißer bezeichnet man in Deutschland einen jungen, saisonalen Wein, der im Frühherbst auf den Markt kommt und dann schnell konsumiert werden muss. Er wird aus weißen Trauben, häufig frühreifenden Sorten wie Bacchus oder Ortega, hergestellt. Die Gärung des Weines ist noch nicht beendet. Federweißer muss in Deutschland einen Mindestalkoholgehalt von 4 % aufweisen und ist von heller Farbe und trüb, weil er noch aktive Hefen enthält. Da die Gärung noch nicht abgeschlossen ist, sondern sich in der Flasche fortsetzt, dürfen die Flaschen nicht verschlossen werden, sie würden sonst platzen.Weil der Zucker, aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Gärung, nicht vollständig in Alkohol umgewandelt wurde, schmeckt Federweißer leicht süßlich und moussiert.In Rheinhessen wird Federweißer auch als „Rauscher“ bezeichnet, in Österreicher als „Sturm“, in Franken als „Bremser“ und in der Pfalz als „neier Woi“ (neuer Wein).Federweißer lässt sich sehr gut zum Food Pairing verwenden und passt hervorragend zu Zwiebelkuchen, Flammkuechle, Kürbisssuppe oder gerösteten Maronen.

Feinhefe

Die Feinhefe ist der abgestorbene Heferest, der nach dem Abstich des Weines, also dem Umfüllen in ein anderes Behältnis, beim frisch vergorenen Wein verbleibt und zunächst bewusst nicht entfernt wird. Die groben Heferückstände im Gärbehälter werden als Geläger oder Vollhefe bezeichnet. Der Begriff Feinhefe ergab sich dadurch, dass die im Wein verbliebenen Hefepartikel vergleichsweise leicht sind und so langsam zu Boden sinken, dass sie nicht im Gärbehälter abgelagert wurden. Zur endgültigen Entfernung der Feinhefe ist zum Abschluss der Kellerarbeit eine Filtration erforderlich.   Das Verbleiben der Feinhefe beim Wein, insbesondere beim Weißwein, ist allerdings durchaus gewünscht. Die Feinhefe verleiht dem Wein ein frisches, delikates und intensives Aroma. Auf der Feinhefe gelagerte Rebsäfte, wie z.B. der Muscadet sur lie („sur lie“ ist die Französische Übersetzung für auf der Feinhefe gelagert), zählen zu den herausragenden Weißweinen der Welt.

feinherb

Feinherb ist eine in Deutschland eingesetzte Bezeichnung auf Weinetiketten, die oftmals synonym mit dem Begriff „halbtrocken“ verwendet wird. Dieses ist aber nicht zwingend. Das Weingesetz sieht die Charakterisierung als feinherb eigentlich nicht vor, sodass die Begrifflichkeit als unscharf angesehen wird, zum Teil sogar als irreführend für den Verbraucher. Mosel-Winzer hatten ursprünglich diese Bezeichnung verwendet und letztlich vor dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz im Jahre 2002 gerichtlich durchgesetzt. Feinherb ist also im Weingesetz eigentlich nicht vorgesehen, aber dennoch eine legale Etiketten-Beschreibung. Häufig weisen feinherbe Weine einen Restzuckergehalt zwischen etwa 15 und 25 g/l auf. Sie können aber auch nahezu lieblich schmecken, wenn ihr Zuckergehalt im oberen Rahmen liegt und die Geschmackssensorik z. B. durch einen geringen Tanningehalt eines Weines in diese Richtung beeinflusst wird.

Fermentation

Fermentation ist die Umwandlung organischer Stoffe durch Enzyme. Der Begriff wird heute im Weinbau oft mit der Bezeichnung Gärung gleichgesetzt, obwohl das genau genommen nicht ganz korrekt ist. Während der Gärung werden dem Wein Hefen zugesetzt, die für die Bildung von Enzymen verantwortlich sind. Durch die Gärung kommt es zur eigentlichen Weinbildung. Der Prozess ist nicht ganz einfach: Kommt es zu Störungen bei der Gärung, kann es zu Ausfällen des kompletten Jahrgangs kommen. Deshalb legen Winzer, während der Wein fermentiert, auf einwandfreie Zutaten sowie saubere Geräte besonders viel Wert.   Spontangärung Bei einer Spontangärung wird auf die Zugabe von Hefe verzichtet. Der Prozess des Fermentierens setzt dann von ganz allein ein, hervorgerufen wird dieser durch die in den Weintrauben vorhandenen, natürlichen Hefen. Dieser Prozess ist riskanter als der herkömmliche Gärungsprozess, der unter Zugabe von Hefen vor sich geht. Er setzt ein einwandfreies Lesegut voraus und lässt sich durch den Winzer nicht beeinflussen. Damit es nicht zum Verlust wertvoller Weinbestandteile oder zur Bildung unerwünschter Nebenprodukte kommt, darf die vorgegebene Temperatur, während der Wein fermentiert, nicht überschritten werden. Der Gärungsprozess kann einige Tage, mehrere Wochen oder sogar mehrere Monate dauern. Abhängig ist dies unter anderem vom Jahrgang, dem gewünschten Weintypus und der Gärtemperatur.

Fiano

Fiano Apulien und Kampanien, also der Süden Italiens, bilden die Heimat der weißen Rebsorte Fiano. Diese ist eine der ältesten autochthonen Rebsorten im Stiefel, ihr Ursprung ist allerdings nicht bekannt. Bereits die alten Römer kultivierten diese Traube, die sich durch ihre intensive Aromatik auszeichnet. Dennoch wäre sie in den 1970er Jahren fast ausgestorben, da sie im Vergleich zu anderen Rebsorten eher anfällig ist und einer starken Ertragsminderung bedarf, um gute Weinqualitäten zu erzielen. Inzwischen wurden die Finessen der Fiano, nämlich die ausbalancierte Säure, der Schmelz, und die Fähigkeit, mit anderen Sorten im Cuvée zu harmonieren, insbesondere Chardonnay, wiederentdeckt. Fiano, auch reinsortig ausgebaut, stellt die fast archetypische Verkörperung der südländischen Lebensart dar. Fiano besticht durch nussige Aromen und Honignoten, und bietet daneben vielfältige Geschmacksnuancen von Mandel, Pfirsich, Aprikose, Feige, Fenchel oder Salbei. Aufgrund der Variabilität des Buketts und der dezenten Säure kann ein guter Fiano sowohl als Aperitif, als auch als Begleiter von Fischgerichten, wie Lachs oder Sushi, aber auch hellem Fleisch oder nicht zu stark gereiftem Käse gereicht werden.

Filtration

Die Filtration des Weins ist eine Vorgehensweise, bei der der Wein von Schwebestoffen, Trubteilchen, teilweise auch Hefen und Bakterien, befreit werden soll. Früher ein sehr häufig eingesetztes Verfahren. Da aber auch Aromen mit der Filterung verschwinden können, wird heutzutage bei hochwertigen Weinen immer weniger eine zweite Filtrierung vor dem Abfüllen auf die Flasche eingesetzt.Meist wird der Wein nach der Gärung und dem Abstich filtriert. Diese gröbere Filterung wird mit Hilfe von Filtern aus Zellstoff, Kieselgur, durch Elektrostatik oder Diffusionseffekte, durchgeführt. Schon in der Antike, aber auch im Mittelalter, wurde eine Filtration durch Tücher und Stoffe vorgenommen.Weine, die schon längere Zeit im Barrique gelagert wurden, sind meist von sich aus stabiler und benötigen daher oft weniger eine Filtration, als nicht im Fass gelagerte Weine. Dies auch, weil sich bei fassgelagerten Weinen Schwebestoffe bereits abgesetzt haben und durch Umlagerung entfernt wurden. Aus Werbegründen findet sich zunehmend bei Weinen der, wie auch z.B. beim Whisky übliche Zusatz „unfiltered“ oder „non-filtered“. 

Flaschengrößen

Alkohol sollte in Maßen getrunken werden. Aber in welchen? Um diese Frage beantworten zu können, finden Sie im Folgenden eine Übersicht über die Flaschengrößen, die besonders für Wein, Schaumwein und ähnliche alkoholische Getränke Verwendung finden. Wir haben dabei zunächst das Fassungsvermögen in Litern, den Namen dieser Flaschengröße, die Region, wo diese Größe hauptsächlich verwendet wird, und die Entsprechung in Normalflaschen angeben. Teilweise haben wir diese Angaben um weitere relevante Informationen ergänzt. Unübliche Formate, die selten oder heute bereits lange nicht mehr am Markt sind, haben wir der Übersicht halber weggelassen. 0,2 oder 0,25 Liter: Piccolo, vor allem bei Sekt und Champagner üblich, entspricht etwa 1/3 der Normalflasche. 0,375 Liter: Halbe Flasche, Demi-Bouteille in Frankreich, dort vielfach für Bordeaux verwendet, half bottle im englischsprachigen Raum, entspricht der Hälfte der Normalflasche. 0,5 Liter: In Frankreich Pot genannt, Dumpy im englischsprachigen Raum, seltenes Format, entspricht 2/3 der Normalflasche. 0,7 Liter: Frühere Deutsche Weinflaschengröße bis 1987. 0,75 Liter: Normalflasche, inzwischen die weltweit meistverbreitete Flaschengröße. 1,5 Liter: Magnumflasche, entspricht 2 Normalflaschen. 2,25 Liter: Marie-Jeanne, bis etwa 1970 in Bordeaux verwendet. 3 Liter: Doppelmagnum, häufig verwendetes Format, vor allem in Bordeaux, bei Champagner Jeroboam genannt, entspricht 4 Normalflaschen. 5 Liter: Jeroboam in Bordeaux, die Jeroboam hatte vormals in Bordeaux ein Fassungsvermögen von 4,5 Litern, entspricht ca. 6,7 Normalflaschen. 6 Liter: Imperiale genannt bei Bordeaux, bei Champagner und im Burgund Methusalem genannt, entspricht 8 Normalflaschen. 9 Liter: Salmanazar, entspricht 12 Normalflaschen. 12 Liter: Balthazar, entspricht 16 Normalflaschen. 15 Liter: Nebukadnezar, entspricht 20 Normalflaschen. 18 Liter: Melchior genannt in Bordeaux, Goliath im Burgund und bei Champagner, entspricht 24 Normalflaschen. 20 Liter: Solomon, entspricht 28 Normalflaschen.

Flaschengärung

Wird die Gärung in Glasflaschen durchgeführt, so spricht man von Flaschengärung. Dabei unterscheidet man die traditionelle Methode und das Transvasierverfahren. Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Art und Weise, wie die Hefe nach der Gärung aus der Gärflasche entfernt wird. Bei der Herstellung von Champagner, Cava und Crémant ist die traditionelle Methode (méthode champenoise) zwingend vorgeschrieben. Dabei wird der mit Hefe und Zucker versetzte Grundwein in Flaschen gefüllt, die mit Kronkorken verschlossen werden. Nach der Gärung wird die Hefe in der verschlossenen Flasche in die Mündung bewegt. Dieser Vorgang wird als Abrütteln bezeichnet. Der süffige Inhalt braucht dabei die Flaschen nicht zu verlassen. Jedes mit dieser Methode vergorene Getränk ist in seiner Flasche ein Unikat. Das Abrütteln dauert insgesamt 3 bis 5 Wochen. Der längere Verbleib der Hefe in der Flasche wirkt sich positiv auf den Geschmack aus. Nach dem Abrütteln folgt das eigentliche Enthefen, das sogenannte Degorgieren. Dafür wird der Kronkorken abrupt entfernt und durch den Innendruck schießt das am Flaschenhals sitzende Hefedepot aus der Flasche heraus. Da bei dieser Methode immer etwas Sekt verloren geht, wird die Flasche mit der Dosage aufgefüllt, verschlossen und abschließend etikettiert.

Flaschenreifung

Nach der Flaschenabfüllung erlebt der Wein seinen letzten Entwicklungsschritt, die Flaschenreifung. Dabei handelt es sich um die reduktive Stufe des Reifungsprozesses, bei der wenig oder gar kein Sauerstoff in der Flasche vorhanden ist.   Gerade bei langlebigen Weinen dauert die Flaschenreifung bis zum Höhepunkt oft jahrelang. Deshalb spricht man auch von Flaschenveredelung oder Flaschenausbau. Hierzu gehören ausschließlich die positiven Veränderungen, die der Wein bis zu seinem Höhepunkt durchmacht, nicht zu verwechseln mit dem Begriff Alterung, der alle Veränderungen des Weines umfasst. Trotz Schwefelung, Schönung, Klärung und Filtration bleibt der Wein in der Flasche ein mikrobiologisches, lebendiges Produkt, das sich bei einem guten Wein verfeinert. Indem z. B. fruchtige Akzente und Holznoten weniger werden, verändert sich das Aroma und damit das gesamte Geschmacksbild. Die Veränderungen sind größtenteils auf kleine Mengen von Sauerstoff zurückzuführen, weshalb auch von einer Feinoxidation gesprochen wird. Schon nach dem Abfüllen befindet sich stets noch eine kleine Menge Sauerstoff unter dem Flaschenverschluss. Darüber hinaus gelangt abhängig von der Verschlussart während der Flaschenreifung immer eine zumindest minimale Menge an Sauerstoff zwischen Korken und den Pegel des Weins. Hinzu kommt, dass ein Korken ständig kleinste Sauerstoffmengen durchlässt. Sollte trotz allem noch mehr benötigt werden, gibt es spezielle Verschlüsse, mittels derer dies gesteuert werden kann.   Die meisten Veränderungen entstehen durch sogenannte phenolische Verbindungen wie Ester, Tannin oder andere farbgebende oder aromatische Moleküle. Rotweine werden so weicher und verstärken ihren Duft. Solche Verfeinerungsprozesse entstehen während der Flaschenreifung auch, wenn der nach dem Abfüllen verbliebene Sauerstoff verbraucht ist und kein neuer hinzutritt, weil beispielsweise die Flasche versiegelt wurde. Allein die Wirkung von Säure oder Enzymen reicht schon aus, um etwa an Zucker gebundene Geschmacksstoffe zu verändern. Oxida­tive Prozesse können zudem Sauerstoff freisetzen, wenn dieser in gebundener Form im Wein vorhanden ist. In Flaschen wird Wein erheblich langsamer reif, als in Fässern. Trotzdem ist in vielen Weinregionen je nach Sorte ein festgelegter Anteil an Flaschenreifung vorgeschrieben oder zumindest die Regel.

Fleischig

Der Begriff „fleischig“ wird in der Weinsprache, also der Fachsprache der Weinwelt für vollmundige, dichte, körperreiche Weine verwendet. Weitere verwandte Begriffe sind fett, schmelzig, mächtig oder füllig. Ist ein Wein fleischig, bietet er am Gaumen viel Volumen und genug Substanz, so dass er „gekaut“ werden kann, d.h., dass er in der Regel viele Aromeneindrücke enthält.   Der Ausdruck „fleischig“ ist eher unbestimmt und jeder Verwender des Begriffes kann durchaus eine unterschiedliche Vorstellung davon haben, was unter einem „fleischigen“ Wein zu verstehen ist.

Flying winemaker

Der etwas missverständliche Begriff „flying winemaker“ wird seit den 1990er Jahren für Önologen verwendet, die in der Welt unterwegs sind, um auf mehreren Weingütern, häufig auf unterschiedlichen Kontinenten, die Weinbereitung zu unterstützen oder beratend tätig zu sein.   In Australien gibt es die sogenannten „flying doctors“, Ärzte, die per Flugzeug im Australischen Busch oder abgelegenen Regionen medizinisch tätig sind. Abgeleitet hiervon entstand die Bezeichnung der „flying winemakers“ für Önologen, die, wenn Winter auf der Südhalbkugel herrschte und dort weniger Arbeit zu erledigen war, auf der Nordhalbkugel ihre Dienste anboten und dorthin flogen. Insbesondere in Europa oder den USA waren die australischen Önologen tätig, wobei inzwischen ein reger Austausch zwischen allen Ländern rund um den Globus stattfindet.   „Flying winemaker“ sind also weniger tollkühne Männer in ihren fliegenden Kisten, sondern eher Weinpiloten, die unsere Geschmackserlebnisse in neue Höhen katapultieren sollen!  

Franciacorta

Die Weinbauregion Franciacorta liegt im Norden Italiens, in der Provinz Brescia, die zur Lombardei gehört. Sie grenzt im Norden an den Iseo See und produziert hochwertige Schaumweine, die gerne als „Champagner Italiens“ bezeichnet werden. In der Tat stehen sie an Finesse, Eleganz und Komplexität den französischen Vertretern oder dem Cava in nichts nach.   Franciacorta ist im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Vertretern ein sehr junges Anbaugebiet; erst seit circa 50 Jahren wird der Weinbau dort betrieben und auch die Produktion ist vergleichsweise sehr niedrig. Die Region erlangte im Jahre 1967 den Status DOC; seit 1995 darf sie sich DOCG nennen, die höchste Stufe der italienischen Klassifikation.   Chardonnay und Pinot Noir sind die Basis der Schaumweine. Die besondere Geographie bewirkt, dass diese von herausragender Qualität sind. Das warme Klima trägt zur guten Reifung der Trauben bei, während kühle Nächte eine schöne Säure bewahren. Der nahe Iseo See stabilisiert die Temperaturen und schützt vor zu starken Schwankungen. Der Kiesboden, reich an Mineralien, ist als ideal für den Weinbau zu bezeichnen.  

Franken

Das Weinbaugebiet Franken liegt im Nordwesten der Region Franken in Bayern. Die ca. 6250 Hektar Anbaufläche ist vorwiegend mit weißen Rebsorten bestockt, wobei die Rotweinproduktion jedoch zunehmend mehr Raum einnimmt. Der Weinbau wird in Franken seit mindestens 1200 Jahren betrieben. Möglicherweise waren es schon die Römer, die die Kultivierung von Reben einführten. Der Legende nach waren es allerdings benediktinische Mönche um den Ordensbruder St. Kilian, die zur Gewinnung von Messwein Reben pflanzten und den Grundstein für die Weintradition in Franken legten.   Bekannt für die Weine Frankens ist der Bocksbeutel, die runde, bauchige Flaschenform, die es schon seit über 250 Jahren gibt. Der Bocksbeutel stellt insofern auch ein Qualitätsmerkmal dar, da nur Weine von gehobenerem Standard nach vorhergehender Prüfung hierin abgefüllt werden dürfen.   Die führenden weißen Rebsorten in Franken sind Müller-Thurgau und Silvaner mit je etwa 25% der bestockten Rebfläche, gefolgt vom Bacchus und Riesling. Letzterer spielt hier mit rund 5% eine im Vergleich zu anderen Deutschen Weinbaugebieten untergeordnete Rolle. Die roten Sorten Domina und Spätburgunder machen etwa 5% der Rebfläche aus, es folgen Dornfelder und Regent auf den Plätzen.   Der Silvaner steht für fruchtige und mineralische Wein-Rebsäfte. Er wird, wie die weit überwiegende Zahl der guten Frankenweine, trocken ausgebaut.   Im gemäßigten Klima Frankens werden die Weine vorwiegend als Speisenbegleiter angesehen.  

Frankreich

Wählen Sie aus der Vielfalt französischer Spitzenweine Frankreich ist eines der traditionsreichsten und bekanntesten Weinanbauländer. Auf einer Rebfläche von ungefähr 800.000 Hektar werden in Frankreich jährlich 46 Millionen Hektoliter Wein hergestellt. Jeweils mehr als 40 Prozent entfallen auf Rotweine und Weißweine, dazu kommen herrliche Roséweine. Qualitätsweine werden in Frankreich oft zu Cuvées verschnitten. Sortenreine Weine überwiegen vor allem im Burgund, im Elsass und in einigen Weinregionen der nördlichen Rhône und der Loire. Bordeaux: Das größte Weinanbaugebiet der Welt Die Weinregion Bordeaux, die sich über das gesamte Département Gironde erstreckt, ist mit einer Rebfläche von 120.000 Hektar und 40.000 Weingütern das weltweit größte Weinanbaugebiet. Unter allen französischen Weinregionen weist das Anbaugebiet Bordeaux den höchsten Anteil an Spitzenqualitäten auf. Im Bordelais werden vorwiegend Rotweine produziert, die zumeist zu Cuvées verschnitten werden. Neben den roten Rebsorten Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot finden auch die weiße Trauben Muscadelle und Sémillon blanc Verwendung. Über Bordeaux-Weine lassen sich viele Bücher füllen. Entdecken Sie die Vorzüge der Weine verschiedener Appellationen und verkosten Sie ausgewählte Weine aus dem Bordeaux-Sortiment bei Vineshop24. Aus der Vielfalt der französischen Weinregionen Die Vielfalt der französischen Weine spiegelt sich in zahlreichen Anbauregionen. Zu den besonders großen französischen Weingebieten zählt das Languedoc-Roussillon. Hier werden die hochwertigen Rotweine Merlot, Cabernet Sauvignon, Mourvèdre, Cinsault und Syrah sowie die Weißweine Chardonnay und Viognier produziert. Aus der Weinregion Languedoc-Roussillion stammen auch zahlreiche Cuvées, also hochwertige Verschnitte aus verschiedenen Rebsorten. Entdecken Sie zum Beispiel die Weine vom Chateau Saint-Roch mit einem unglaublichen Preis-Leistungs-Verhältnis oder die Kreationen von Les Jamelles. Die Weinregion Champagne ist das nördlichste französische Anbaugebiet. Der berühmte Champagner erhält seine lang anhaltende Perlage durch eine zweite Flaschengärung. Zur Herstellung des Schaumweins werden fast ausschließlich die weiße Rebsorte Chardonnay sowie die roten Trauben Pinot Meunier (Schwarzriesling) und Pinot Noir (Spätburgunder) verwendet. Das traditionsreiche Weingebiet Elsass profitiert vom halbkontinentalen Klima an den Osthängen der Vogesen. Die langsame Traubenreifung lässt einzigartige Weine mit kräftigen Aromen entstehen. Sortenreine Weißweine wie der Gewürztraminer oder der Elsässer Riesling überzeugen durch ihre Finesse. Auch die ostfranzösische Weinregion Burgund ist durch ihre sortenreinen Weine bekannt. Zur Herstellung hochwertiger Weißweine aus der Bourgogne wird die Chardonnay-Traube verwendet. Nördlich von Lyon erstreckt sich das Weinanbaugebiet Beaujolais, in dem aufgrund der speziellen Bodenverhältnisse (Ton und Granit) nicht der Pinot Noir, sondern die rote Rebe Gamay angebaut wird. Mit der Rebsorte Gamay wurde ein eigener, sehr beliebter Weinstil begründet. Die Region Loire zeichnet sich durch trockene Weißweine und fruchtbetonte Roséweine aus. Die Traubensäfte von Chardonnay, Chenin und Muscadet geben den Weißweinen aus dem Anbaugebiet Loire ihren speziellen Charakter. In den fruchtbetonten Roséweinen verbinden sich die roten Rebsorten Pinau d'Aunis, Cabernet Franc oder Grolleau mit den weißen Trauben von Chenin Blanc oder Chardonnay. Das Weinanbaugebiet Rhône gilt als das älteste Frankreichs. Der bereits durch kühleres kontinentales Klima geprägte Norden der Weinregion (4.000 Hektar Anbaufläche) wird zur Herstellung reinsortiger Weine aus den Trauben von Marsanne, Viognier und vor allem Syrah genutzt. Im mediterranen Süden (etwa 70.000 Hektar Rebfläche) werden die roten Reben Cinsault, Mourvèdre und Syrah sowie der weiße Grenache blanc angebaut. Die Region Rhône ist wegen ihrer klassischen Cuvées bei Weinkennern beliebt.

Franschhoek

Franschhoek, in der Gemeinde Stellenbosch, Distrikt Cape Winelands, ist eine kleine Stadt in Südafrika und gleichzeitig eines der wichtigsten Weinbaugebiete des Landes, mit Weinen von teilweise herausragender Qualität. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie „Französisches Eck“, da Französische Hugenotten im Jahre 1688 diese Siedlung gründeten. Da sich auch eine Vielzahl von Winzern unter ihnen befanden, die im Weinbau sehr versiert waren, hat der Name in der Region eine lange Tradition.   Franschhoek liegt in einem Tal mit vielen Sonnenstunden zwischen den Wemmershoek Mountains, den Franschhoek Mountains und dem Groot Drakenstein. Diese Berge schützen vor extremen Wetterbedingungen und insbesondere vor zu kühlen Luftmassen vom nahen Atlantik. Der Boden bietet außergewöhnlich gute Voraussetzungen für die Anlage von Weingärten und besteht vorwiegend aus Sandstein und Granit.   Vollmundige Shiraz- und Cabernet Sauvignonweine, aber auch Chardonnays entstehen in Franschhoek. Bekannte Weingüter in Franschhoek sind La Motte, Vrede en Lust, Boschendal, Holden Manz Wine Estate oder Leopard´s Leap.

Französisches Paradox

Unter „Französisches Paradox“ versteht man die Tatsache, dass der Lebensstil der Franzosen üblicherweise nicht als gesund gilt. Sie verzehren vergleichsweise viel fettiges Fleisch, Weizenmehlprodukte (Baguette), Käse und als Nachspeise viel Süßes. Dazu rauchen Sie im europäischen Vergleich überdurchschnittlich viel. Hinzu kommt, dass die konsumierte Menge an Alkohol ebenfalls recht hoch ist. Dennoch leiden die Franzosen deutlich weniger als nahezu alle anderen Bewohner dieses Erdballes unter Herzinfarkten oder Schlaganfällen und haben eine hohe Lebenserwartung.Dieses paradoxe Ergebnis bezieht sich aber mehr auf die Südfranzosen, als auf die Einwohner des nördlichen Frankreichs. Die Erklärung liegt dabei im regelmäßigen Rotweinkonsum der Südfranzosen, im Gegensatz zu denen im Norden, die eher Bier und Spirituosen bevorzugen. Nach der Theorie des „Französischen Paradox“ kompensiert der Rotwein durch seine gesunden Inhaltsstoffe die negativen Seiten der Ernährung. Danach sind es die bioaktiven Substanzen aus den Beerenhäuten (z.B. Resveratrol oder Flavonoide), die antioxidativ und gefäßschützend wirken und denen man nachsagt, die Entstehung von Krebszellen zu verhindern.Eine abschließende, wissenschaftlich vollständige Überprüfung dieser Theorie gibt es nicht, allerdings sprechen viele Forschungsergebnisse, Statistiken und Untersuchungen für diese These.

Frascati

Frascati ist die Bezeichnung für italienische Weißweine und Schaumweine aus der Provinz Latium. Die Stadt Frascati, die den Rebsäften den Namen gab, liegt etwa 20 km von Rom entfernt. Seit 1966 besitzt die Region den Status einer DOC (Denominazione di origine controllata). Schon die alten Römer betrieben hier Weinbau, da sich die Berghänge mit vulkanischen Böden hierzu außerordentlich gut eignen. Vorwiegend besteht der Wein aus einer Cuvée der Rebsorten Malvasia und Trebbiano, wobei andere Trauben erlaubt sind, jedoch nur in einem prozentual eingeschränkten Verhältnis verwendet werden dürfen.   Frascati-Weine sind von strohgelber Farbe, würzig und weich und können in der Restsüße variieren. Sie galten lange Zeit als zwar fruchtige, aber wenig ambitionierte Vertreter der Weinzunft, die eher auf Masse als auf Klasse getrimmt wurden. Zu hoch war die Menge an Wein, die vorwiegend von Kooperativen in Latium produziert wurde. Inzwischen gibt es jedoch genug Winzer, die mehr auf die Qualität der Weine achten und es werden in der Region inzwischen auch andere Trauben gekeltert, allerdings nicht unter der geschützten Bezeichnung Frascati.  

Friaul

Die Weinregion Friaul – exzellente Weißweine aus dem Nordosten Italiens Ganz im Nordosten Italiens liegt die Weinregion Friaul-Julisch Venetien (kurz: Friaul), die im Westen an die Region Venetien, im Osten und Norden an Slowenien und Österreich und im Süden an die Adria grenzt. Archäologische Funde belegen, dass Weinanbau im Friaul bereits vor etwa 3.000 Jahren, also in keltischer Zeit betrieben wurde – lange bevor die Römer ab etwa 180 v. Chr. den Weinanbau intensivierten. Von der insgesamt 32.000 Hektar umfassenden Rebfläche in Friaul entfallen 25.000 Hektar auf Qualitäts-Weine mit der kontrollierten Ursprungs-Bezeichnung DOC (Denominazione di origine controllata) und gut 200 Hektar auf DOCG-Spitzenweine (Denominazione di Origine Controllata e Garantita). Auf weiteren 6.700 Hektar werden Weine mit der allgemeinen Herkunftsbezeichnung IGT (Indicazione Geografica Tipica) angebaut, die ungefähr der deutschen Landwein-Qualität entsprechen. Bei Weinkennern beliebt sind insbesondere die körperreichen Weißweine des Friaul, die zu den hochwertigsten italienischen Rebensäften zählen. Das Friaul gilt heute als renommierte Weißwein-Region, obwohl die roten Trauben noch bis in die Mitte der 1960er Jahre dominierten und auch heute noch angebaut werden. Zum großen Erfolg der weißen Sorten (vor allem Chardonnay, Sauvignon Blanc und Pinot Grigio) hat eine Verbesserung des Kellerei-Verfahrens (u. a. durch Einführung eines gekühlten Gär-Prozesses) entscheidend beigetragen. Auch bei der Züchtung von Weinreben nimmt Friaul innerhalb Italiens eine Spitzen-Position ein: Mehr als die Hälfte aller in Italien gesetzten Jungreben stammt aus dem Friaul. Das milde Klima in Friaul, das in Adria-Nähe unter dem Einfluss warmer Luftströmungen steht, begünstigt den Weinanbau. Die Julischen Alpen schützen die Rebpflanzen vor kalten Nordwinden, so dass Schäden durch Spätfröste kaum drohen. Die heißen Sommermonate ermöglichen den Winzern eine frühe Traubenernte. Zur Weinregion Friaul gehören neun verschiedene Anbaugebiete. Die über Sandstein- und Ton-Anteile verfügenden Böden der Bergregionen Colli, Colli Orientali und Isonzo nahe der slowenischen Grenze bringen hervorragende mittelschwere Weine hervor, die sich durch Langlebigkeit und Haltbarkeit sowie durch die Ausgewogenheit ihres Säure- und Alkohol-Gehalts auszeichnen. Zu den für exzellente Wein-Produkte bekannten Weinregionen gehört seit einigen Jahren auch das kleine Anbaugebiet Carso, das sich in einer Karstlandschaft der Provinzen Triest und Görz erstreckt. Gute Landwein-Qualitäten gedeihen in den sich im Westen der Weinregion Friaul ausdehnenden Ebenen, deren mit Silikatgestein durchsetzte Schwemmland-Böden auf eiszeitliche Endmoränen zurückgehen. Leichte Weine werden von größeren Weingütern auf überwiegend sandigem Grund im Anbaugebiet zwischen Aquileia und Palmanova erzeugt, das sich im Süden Friauls an der Adria-Küste befindet.

Frizzante

Frizzante ist die gängige Bezeichnung für einen italienischen Perlwein. Er kann sowohl im Tankgärverfahren als auch im Flaschengärverfahren hergestellt werden. Frizzante ähnelt geschmacklich dem Spumante, schäumt jedoch weniger stark. Perlweine weisen einen deutlich geringeren Kohlensäuredruck als Schaumweine auf. Die Kohlensäure entsteht bei der Gärung im Drucktank, darf aber auch nachträglich hinzugefügt werden.   Ein Frizzante wird traditionell mit einem dicken Weinkorken sowie einer Kordel verschlossen. Kronkorken und Drehverschlüsse haben sich in den vergangenen Jahren ebenfalls durchgesetzt. Frizzante sollte gut gekühlt serviert werden. Optimal ist eine Trinktemperatur zwischen sechs und acht Grad Celsius. Frizzante wird vorzugsweise als Aperitif serviert. Darüber hinaus harmoniert dieser italienische Perlwein mit Vorspeisen und Salaten.

Fronsac

Die Appellation Fronsac, die bis zum Jahre 1976 Côtes de Fronsac hieß und seit 1937 eine AOC (Appellation d´Origine Contrôlée) ist, liegt westlich von Saint-Émilion und Pomerol. Sie ist eines der ältesten Weinbaugebiete im Bordelais und bis in das 19. Jahrhundert war die Appellation Fronsac, im Vergleich zu ihren Schwestern am rechten Ufer der Gironde, das renommiertere Anbaugebiet. Auf ca. 771 Hektar Schwemmböden, mit Ton-Kalk-Hügel und felsigem Untergrund, sowie tiefen Kalk- und Kreideschichten wächst hier hauptsächlich der Merlot als dominierende Rebe, häufig in der Assemblage ergänzt mit etwas Cabernet Franc.Die Appellation Fronsac besteht aus den Gemeinden Fronsac, La Rivière, Saint-Germain-de-la-Rivière, Saillans, Saint-Aignan, Saint-Michel-de-Fronsac und Teilen der Gemeinde Galgon. Ein Teil von Fronsac besitzt das Recht auf den Appellationsnamen Canon-Fronsac. Die aus diesem Teil stammenden Weine gelten als die Spitzenweine der Region.Weine aus Fronsac sind fruchtig, blumig und frisch und können es in guten Jahren und je nach Lage und Château durchaus mit ihren Nachbarn aus Pomerol und Saint-Émilion aufnehmen. Sie sind eher trinkreif, besitzen aber nicht das Lagerpotential der zuvor benannten Weine. Sie sind jedoch preislich wesentlich erschwinglicher und es lohnt sich, nach Ihnen, als Alternative zu den prestigeträchtigeren Appellationen, Ausschau zu halten.

Frühburgunder

Der Frühburgunder ist eine seltener vorkommende Variation des Burgunders, die ihren Namen daher verdankt, dass sie etwa zwei Wochen vor dem Burgunder ausgereift ist. Sie entstand als natürliche Mutation des wesentlich verbreiteteren Spätburgunders.Diese rote Traube war in der Mitte des letzten Jahrhunderts nahezu ausgestorben und ist nun wieder, wenn auch nur auf geringer Fläche, in Deutschland heimisch. Rheinhessen ist derzeit mit ca. 84 ha das größte Frühburgunder Anbaugebiet.Die Frühburgunder-Weine zeigen häufig ein sattes Rot, sind samtig, würzig und dunkel-fruchtig, mit eher zurückhaltender Säure und durchaus gehaltvoll. Im Barrique ausgebaut, verfügen sie über eine Lagerfähigkeit von einigen Jahren.Gute Frühburgunder-Weine sind sowohl solo ein Genuss, als auch im Food-pairing mit Wild, Gulasch, Schmorbraten, Rouladen oder gereiftem Käse.

Fuselöle

Fuselöle werden auch „mittlere“ Alkohole genannt und sind ein Gemisch aus diversen chemischen Verbindungen wie Aldehyden, Alkoholen, Estern, Furfuralen und Terpenen. Sie sind – abhängig von der Dosis – giftig und wirken narkotisierend und verbleiben einen längeren Zeitraum im Körper als der Äthylalkohol, der schneller abgebaut werden kann. Bei einem zu hohen Konsum dieser Fuselöle können Kopfschmerzen und Unwohlsein die Folge sein. Der Anteil von Fuselölen im Wein hängt von der Art der Vinifizierung und den verwendeten Rebsorten ab.Fuselöle sind in der Regel in alkoholischen Getränken unerwünscht; sie schmecken nach Teer, kaltem Rauch oder verbranntem Papier. Bei der Destillation von Whisky werden sie meist herausgetrennt, indem der Vorlauf und der Nachlauf für den Whisky nicht verwendet werden. Bei der Herstellung von Cognac hingegen können sie sich bei der Reifung in durchaus wohlriechende und aromatisch ansprechende Geschmacksnoten umwandeln.

Füllwein

Füllwein ist nicht etwa ein Rebsaft, der nach seinem Genuss ein besonderes Völlegefühl hervorruft; nein, es handelt sich um einen Wein, der bei der Fassreifung eine wichtige Rolle spielt.Reift Wein in Fässern über einen längeren Zeitraum nach, so verdunsten nicht unerhebliche Teile durch das nach außen „atmende“ Fass des darin gelagerten Weins und der Füllstand im Fass sinkt. Dieses Phänomen gibt es übrigens nicht nur beim Wein; auch bei der Whisky-Reifung im Fass ist der entweichende Anteil als „angel’s share“ bekannt.Um nicht zu viel Luft im Fass zu haben und um damit verbundene unerwünschte Oxidationen zu vermeiden, füllt man das Fass wieder mit demselben Wein auf, der darin gelagert wird. Der hierzu verwendete Wein wird „Füllwein“ genannt.