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Dão

Dão bezeichnet eine im Aufstieg begriffene DOC-Region im Nordosten der Stadt Coimbra in Portugal. Aus ihr stammen einige der besten und auch teuersten portugiesischen Rotweine. Die Region mit der Hauptstadt Viseu wurde nach dem gleichnamigen Fluss benannt und stand früher für schwere, dumpfe Rotweine. Das Dão zählt zur großen Anbauzone Beiras und ist mit der Region Beira Alta identisch. Die Hügellandschaft der Region ist von vier großen und mehreren kleinen Flüssen durchzogen, wodurch sich optimale Klima- und Lichtverhältnisse für den Weinanbau ergeben. Die Sommer sind heiß und lang, in den Nächten kühlt es ab und die Winter sind sehr niederschlagsreich. Das Anbaugebiet wird auf drei Seiten von Granitgebirgen umschlossen und die Weinreben wachsen ebenfalls auf Granitgestein. Dieses Terroir sorgt für körperreiche, kräftige Rotweine, die sehr geschmeidig und fruchtbetont sind. Die Dão Rotweine aus den portugiesischen Rebsorten wie Jaen, Tinta Roriz, Bastardo und Touriga Nacional besitzen ein hohes Alterungspotenzial und punkten mit Komplexität, Feinheit und Klasse. Die Weißweine aus dem Dão, beispielsweise aus Encruzado Trauben, sind fruchtig und duftig und sollten jung getrunken werden.

Decanter

Das Weinmagazin Decanter wurde 1975 in London vom 2010 verstorbenen Weinliebhaber Colin Parnell gegründet. Es war das erste britische Weinfachmagazin für den Endverbraucher. Inzwischen erscheint der Decanter monatlich in über 90 Ländern, u.a. auch auf Chinesisch.   Der Decanter organisiert seit 2004 die jährlich stattfindenden „Decanter World Wine Awards“, die weltweite größte Weinbewertung und Auszeichnung mit mehr als 15.000 teilnehmenden Weinen bzw. Weingütern.   Viele der renommiertesten Weinautoren, wie Jane Anson, Michael Broadbent, Jancis Robinson und Steven Spurrier, schreiben für den Decanter.

Dégorgement

Das Dégorgement ist bei der Champagnerherstellung die Entfernung des Hefesatzes aus dem Hals der Flasche.   Zunächst wird hierfür die Flasche über mehrere Tage entweder per Hand oder maschinell kopfüber gerüttelt. Dieser Prozess wird im Französischen Remuage genannt. Dadurch setzt sich der Hefesatz im Hals der Champagnerflasche ab, es hat sich also hierdurch unmittelbar vor dem Kronkorken ein Depot der Hefe gebildet. Dieses soll nun entfernt werden, was hauptsächlich der Optik des Champagners dient, da die Schwebeteilchen der Hefe diesen sonst eintrüben würden.   Der Kopf der Champagnerflasche wird nun in ein eiskaltes Salzwasserbad getaucht, so dass die Hefe zu einem festen Pfropfen gefriert. Stellt man nun die Flasche wieder aufrecht und entfernt den vorläufigen Kronkorken, wird die Hefeablagerung aufgrund des Drucks der Kohlensäure aus der Flasche herausgeschossen. Somit sind diese ungewollten Rückstände aus der Flasche entfernt.   Es fehlt nun allerdings noch Flüssigkeitsvolumen, was durch den ausgetretenen Pfropf verloren gegangen ist. Dieses wird vor dem Verschließen der Flasche mit dem endgültigen Naturkorken wieder aufgefüllt, mit der sogenannten „Dosage“. Diese besteht in der Regel aus demselben Grundwein, dem aber, je nach gewünschtem Ergebnis, noch Zucker hinzugefügt wird, um die Süße des Champagners zu bestimmen. Die Kategorie des Süßegrades, Sec, Demi-Sec, Brut oder Extra-Brut hängt also entscheidend von der Süßung der Dosage ab.  

Degustation

Degustation ist ein Fachbegriff für die Verkostung von Wein. Diese professionelle Weinprobe wird in der Regel von Weinkritikern oder Önologen durchgeführt, um die Qualität unterschiedlicher Weinerzeugnisse zu beurteilen. Dabei ist nicht nur der Geschmack der Weine entscheidend. Farbgebung und Geruch sind ebenfalls zu prüfen.   Weine werden meist nach einem festgelegten Benotungsschema klassifiziert. Das Parker-Punktesystem, welches vom US-amerikanischen Weinkritiker Robert Parker entwickelt wurde, zählt zu den bekanntesten Bewertungsleitfäden und genießt ein hohes internationales Ansehen.   Eine Degustation setzt sich aus drei wesentlichen Schritten zusammen. Zunächst werden optische Eindrücke wie Farbe und Klarheit des Weines beurteilt. Anschließend erfolgt die olfaktorische Prüfung mit der Nase, die wichtige Rückschlüsse auf Alter, Herkunft und Verarbeitungsqualität zulässt. Zur eigentlichen Verkostung kommt es erst im letzten Schritt der Degustation. Der Wein wird langsam geschlürft und gleichmäßig im Mund verteilt, damit sich seine geschmacklichen Facetten optimal entfalten. Die Aufnahme größerer Alkoholmengen könnte die Urteilskraft der Weinkritiker trüben. Aus diesem Grund wird je nach Menge der zu verkostenden Weine nicht geschluckt, sondern nach Abschluss der Degustation in ein Gefäß (Spitoon) gespuckt.    

Dekantieren

Der Begriff Dekantieren bezeichnet die Trennung des Weins vom Bodensatz. Es hat sich hier jedoch eine umgangssprachliche Vermischung mit dem Wort Karaffieren ergeben, mit dem man ursprünglich die Belüftung des Weines mit Sauerstoff meinte.  An dieser Stelle sollen die beiden Termini gemäß ihrer eigentlichen Bedeutung erläutert werden. Um den Wein seines Depots zu entledigen, da der Weinstein bitter schmeckt und unschön im Glas aussieht, wird beim klassischen Dekantieren die Flasche über eine Lichtquelle gehalten - oftmals eine Kerze - und der Wein vorsichtig in ein anderes Gefäß umgefüllt. Wenn das Depot im Flaschenhals sichtbar wird, hört man mit dem Umgießen auf, um zu vermeiden, dass der Weinstein die Flasche verlässt. Vor dem Dekantiervorgang sollte die Flasche einige Zeit aufrecht gestanden haben, damit sich das Depot am Flaschenboden ansammeln konnte. Das Karaffieren hingegen dient der Belüftung des Weines mit Sauerstoff. Dieses soll dazu führen, dass sich der Wein geschmacklich besser entfalten können kann. Dies ist allerdings äußerst umstritten. Zu diesem Thema gibt es nahezu „weinphilosophische“ Ausführungen von renommierten Weinexperten, die sich völlig konträr gegenüberstehen. Vorsicht geboten ist jedoch bei der Belüftung von alten Weinen. Diese können unter Sauerstoffeinwirkung in kürzester Zeit in sich zusammenfallen und die Aromen verlieren. Hingegen kann die Belüftung bei bestimmten Weinfehlern angeraten sein, da diese den Fehler in manchen Fällen mindern können.

Deklaration

In der EU und in Deutschland existieren strenge Vorschriften, welche Angaben auf Weinetiketten vorhanden sein müssen. Die Tatsache, dass der Wein deklariert sein muss, ist nicht neu. Bereits mehrere tausend Jahre vor Christi gab es Rollsiegel an Weinamphoren, die den Inhalt beschrieben. Später wurden, bis zur Erfindung des Buchdrucks, der dann die heutigen Etiketten bedingte, Anhänger mit Angaben zum Wein an der Flasche angebracht.Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen den obligatorischen Hinweisen, den freiwilligen Angaben, die aber in der Weinbuchführung dokumentiert sein müssen und den zugelassenen Angaben. Bei Letzteren steht es dem Erzeuger frei, diese auf das Etikett zu schreiben, sie dürfen allerdings den Konsumenten nicht irreführen.1) Verpflichtende Angaben sind:Die Verkehrsbezeichnung (z.B. Perlwein), die Angabe, ob es sich um einen Qualitätswein, Prädikatswein oder Landwein handelt, der Alkoholgehalt, die Herkunftsangabe, die Prüfungsnummer oder Losnummer, der Abfüller, die Füllmenge in Litern, etwaige Allergene, bei Sekt die Geschmacksangabe, nationale Qualitätsstufen.2) Freiwillige Angaben:Der Erzeugerbetrieb, die geografische Angabe, Hinweise zur Vinifizierung (z.B. Lagerung im Barrique), die Geschmacksangabe im Hinblick auf den Zuckergehalt und die Säure, die Rebsorte, das Erntejahr, historische oder traditionelle Namen und Bezeichnungen des Weins.3) Zugelassene Angaben (Beispiele):Angaben, ob der Wein Bio-zertifiziert ist, Analysedaten, Hinweise zu Lagerungsbedingungen und der Herstellung, Angaben zur Historie des Weins oder des Gutes.

Demi Flasche

Mit dem Begriff Demi Flasche bezeichnet man eine Flaschengröße, nämlich eine sogenannte Halbflasche mit einem Inhalt von 0,375 Litern. Sie enthält also exakt die Hälfte der Standard-Flasche von 0,75 Litern. Der Französische Begriff Demi bedeutet übersetzt „halb“. In der Hierarchie der Flaschengrößen liegt sie zwischen der Piccolo (0,2 oder 0,25 Liter) und der Französischen Pot oder der Dumpy, die in den USA oder Südafrika mit jeweils 0,5 Litern anzutreffen sind.   Die Verkaufszahlen der Demi Flaschen liegen allgemein weit hinter den Marktanteilen der Standard-Größe zurück. Eine Vielzahl von namhaften Weingütern füllt in diesem Format auch gar nicht ab, was u.a. damit zusammenhängt, dass eine gute Reifung des Weines in derart kleinen Flaschen nicht erfolgen kann, da die geringe Menge Rebsaft einfach zu schnell in einer Demi-Flasche reift. Eine langfristige Einlagerung von Wein in Demi-Flaschen ist daher nicht unbedingt ratsam.   Allerdings könnte die Demi-Flasche dadurch an Bedeutung gewinnen, dass die (Nord)Europäische Bevölkerung zunehmend überaltert und durch die veränderten Trinkgewohnheiten der Bedarf an kleineren Mengen Wein steigt.

Demi-sec

Der Begriff „Demi-sec“ stammt aus dem Französischen und bedeutet in Bezug auf Weine, dass diese halbtrocken sind.Dies ist zu unterscheiden von der deutschen Bezeichnung „demi-sec“ bei Schaumweinen und Weinen. Bei Schaumweinen darf der Restzuckergehalt 32 g/l bis 50 g/l betragen. Bei anderen Weinen, die nicht zu den Kohlensäurehaltigen oder moussierenden Weinen gehören, gilt etwas anderes: Hier muss der Restzucker zwischen 12 g/l bis 18 g/l liegen. Die Gesamtsäure darf jedoch höchstens 10 g niedriger liegen als der Restzuckergehalt des Weines.

Depot

Depot nennt man den vor allem bei Rotwein entstehenden Bodensatz in der Flasche. Das Depot entsteht durch die Polymerisierung und das Ausfällen von Gerbstoffen, Farbstoffen, Bakterien oder Heferesten. Es handelt sich hierbei nicht um einen Weinfehler; eher ist das Depot als Gütezeichen zu werten, da es sich vorwiegend bei gerbstoffreichen Weinen bildet, die einen längeren Barrique-Ausbau genießen durften.   Um zu vermeiden, dass derartige feste Bestandteile des Weines in das Glas gelangen, sollte der Wein dekantiert werden, um ihn vom Depot zu trennen.   Zu unterscheiden ist das Depot vom Weinstein, der bei Weißweinen auftreten kann. Auch dieser ist kein Mangel, sondern die Verbindung von natürlich im Wein enthaltenen Mineralien wie Kalium und Calcium, die mit der Weinsäure kristalline Strukturen bilden.

Dessertwein

Als Dessertweine bezeichnet man üblicherweise Süßweine, die sich durch eine starke Restsüße auszeichnen und zum Dessert, oft eine Süßspeise oder Käse, getrunken werden.   Ein geschützter Begriff „Dessertwein“ besteht nicht, so dass eine Vielzahl von Weinen, Weinarten und Stilen, hierunter zusammengefasst werden. Unter anderem zählen hierzu:   Eisweine, die einen hohen Zuckergehalt durch das Einfrieren der Trauben am Stock erhalten. Edelfaule Weine wie Sauternes aus Frankreich, Ausbruch aus Österreich, Auslesen, Beerenauslesen oder Trockenbeerenauslesen aus Deutschland und Österreich; der Tokajer aus Ungarn. Süßweine, die den Restzucker durch das Trocknen der Trauben nach der Ernte erhalten, wie z.B. Passito oder Ripassito aus Italien. Letztlich zählen auch aufgespritete Likörwein hierzu, wie Portwein, Rivesaltes, Banyuls, Madeira, Marsala oder Sherry.

Destillation

Die Destillation ist eine Methode, Flüssigkeiten durch Erhitzen voneinander zu trennen. Das Brennen von Alkohol bei der Herstellung von Spirituosen stellt eine solches thermisches Trennverfahren dar. Dass viele Stoffe einen unterschiedlichen Siedepunkt haben und manche schneller verdampfen als andere, macht man sich bei der Destillation zu Nutze. So werden leicht von schwer verdampfbaren Stoffen getrennt und das Kondensat aufgefangen. Wird ein Flüssigkeitsgemisch erwärmt, so verdampft als erstes der Stoff mit dem niedrigsten Siedepunkt. Soweit man diesen Dampf auffängt und herunterkühlt, kondensiert er und kann in einem entsprechenden Behältnis gesammelt werden. Erhöht man nun die Temperatur, verdampft der Stoffanteil der Flüssigkeit mit der nächsthöheren Siedetemperatur. Dieses kann wiederholt werden, bis alle Stoffe voneinander getrennt sind. In einer Flüssigkeit gelöste Stoffe, wie z.B. Salze im Wasser, verdampfen nicht, sondern bleiben zurück. Das verdampfte Wasser ist so weitgehend frei von Salzen. Auf diese Weise wird zum Beispiel destilliertes Wasser hergestellt.  

Deutschland

Deutschland ist weltweit nicht nur für seine Geschichte, Kultur und Landschaften bekannt, sondern auch für seine herausragenden Weine. Das Weinland Deutschland hat eine reiche Weintradition, die bis ins alte römische Reich zurückreicht. Mit einer Vielzahl an Rebsorten und einer hohen Weinqualität hat Deutschland einen festen Platz auf der internationalen Weinbühne erobert. Nachfolgend vermitteln wir einen Überblick über die Geschichte, die wichtigsten Rebsorten und die außerordentliche Qualität der deutschen Weine. Die Geschichte des Weinbaus in Deutschland reicht über 2.000 Jahre zurück. Die alten Römer brachten den Weinbau nach Germanien, und während des Mittelalters gewann der Weinbau in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Im 18. und 19. Jahrhundert erlangte Riesling, die renommierteste deutsche Rebsorte, internationale Anerkennung. Deutschland war zu dieser Zeit der größte Weinproduzent der Welt. Deutschland zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Rebsorten aus, die für unterschiedliche Geschmacksprofile und Weinarten stehen. Neben dem Riesling, der als edler Weißwein mit seiner eleganten Säure und der feinen Frucht international geschätzt wird, ist auch sein köstlicher Spätburgunder (Pinot Noir) beliebt. Dieser Rotwein, der sowohl fruchtig als auch kräftig sein kann, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Deutschland hat sich den Ruf als Produzent von Qualitätsweinen erarbeitet. Dank des speziellen Klimas und der unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten können deutsche Winzer Weine von exzellenter Qualität erzeugen. Die strengen Qualitätskontrollen und die Tradition der sorgfältigen Handarbeit in den Weinbergen unterstützen die hohe Qualität der deutschen Weine. Die deutschen Weine sind geprägt von einer harmonischen Balance zwischen Süße und Säure, was ihnen eine einzigartige Finesse verleiht. Man unterteilt Deutschland in 13 Anbaugebiete, von denen jedes seine eigenen klimatischen Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten aufweist. Zu den bekanntesten Anbaugebieten gehören Rheinhessen, Mosel, Pfalz und Baden. Rheinhessen ist das größte Anbaugebiet und steht für eine große Vielfalt an Rebsorten. Mosel, mit seinen steilen Weinbergen und dem eleganten Riesling, ist eines der angesehensten Anbaugebiete Deutschlands. Deutschland ist eine der ältesten und führenden Weinnationen der Erde; seine Weine, insbesondere der Riesling, bürgen für eine hohe Weinqualität. Aufgrund der Diversität, verschiedenen Mikroklimata und unterschiedlichen Böden hat sich in Deutschland eine Weinvielfalt etabliert, die selbst für den Kenner immer wieder neue Facetten bereithält.

Digerieren

Das Digerieren ist eine Form der Extraktion von Stoffen. Ein klassisches Beispiel für das Digerieren ist das Aufbrühen von Kaffee oder Tee, nämlich der Fall, wo ein fester Stoff (Kaffee oder Tee) in ein Lösungsmittel (Wasser) gegeben wird. Erfolgt dieser Vorgang kalt, nennt man dies Mazeration. Wird dieses, wie beim Tee- oder Kaffeekochen üblich, mittels Zuführung von Wärme vorgenommen, so bezeichnet man dies als Digerieren. Häufig wird beim Digerieren der Feststoff mit der Flüssigkeit vermischt. Das Trennen von unlöslichen Bestandteilen heißt Dekantieren. Dieses wird gerne beim Öffnen einer Flasche Rotwein durchgeführt, um das Depot (Weinstein) vom Rotwein zu trennen.  

DOCG

Denominazione di Origine Controllata e Garantita, kurz DOCG, war zusammen mit der DOC eine italienische, staatlich kontrollierte Herkunftsbezeichnung für Weine.   Die DOCG war die höchste Qualitätsstufe und ließ sich mit „kontrollierte und garantierte Herkunftsbezeichnung“ übersetzen. Die DOC (deutsch: „kontrollierte Ursprungsbezeichnung“), war die mittlere Gruppe dieser Weine.   Weine, die das DOCG- oder DOC-Siegel tragen, dürfen nicht in Behältnissen von mehr als fünf Litern verkauft werden. Darüber hinaus gilt für DOCG-Weine, dass diese im Anbaugebiet auf Flaschen gezogen worden sein müssen. Für sie gilt auch eine restriktivere Ertragsbeschränkung als bei DOC-Weinen.  Unter der Gruppe der DOCG und DOC lag die Gruppe der IGT-Weine (Indicazione Geografica Tipica).   Diese drei Bezeichnungen sind inzwischen Geschichte. Durch die EU-Weinmarktordnung vom August 2009 wurden sie abgeschafft. Denominazione d´Origine Protetta (DOP) ersetzt nunmehr DOCG und DOC. Indicazione Geografica Protetta (IGP) ersetzt die Bezeichnung IGT. Statt drei, gibt es also nur noch zwei neue Klassen.   Die alten Bezeichnungen sind jedoch noch insoweit von Relevanz, als sie Bestandsschutz haben und somit nach wie vor verwendet werden dürfen.  

Dolcetto

Dolcetto ist eine rote Traubensorte, die vor allem in Italien heimisch ist. Ihre älteste Erwähnung findet sie bereits im 11 Jahrhundert, wobei nicht sicher ist, ob sie aus Frankreich oder Italien stammt. Im italienischen Weinbaugebiet Piemont ist sie neben der Nebbiolo und Barbera eine der wichtigsten Sorten. Sie wird allerdings auch in Kalifornien und Australien kultiviert, wo sie von italienischen Einwanderern eingeführt wurde.   Ob sich ihr Name von der wörtlichen Übersetzung („der kleine Süße“) ableitet oder vom Wort „dusset“ abstammt - letzteres ist Dialekt und bedeutet „Rücken“ oder „Hügel“, wo die Rebe wächst - ist nicht geklärt. Süß ist ein Dolcetto nämlich in aller Regel nicht, sondern ein trockener Vertreter der roten Rebsäfte.   Dolcetto ist als Rebe eher leicht anzubauen; da sie schnell ausreift, reichen für sie die Rückseiten der Lage aus. In Piemont besiedelt sie daher häufig die Schattenseite der Hänge, die mit Nebbiolo bestockt sind.   Dolcetto Weine sind früh trinkbar und haben kein allzu großes Alterungspotential. Markant ist ihr leichter Anflug von bitteren Mandeln am Gaumen, der ihnen ein edles Flair und eine besondere Note gibt. Dolcettos sind fruchtig und nicht zu alkoholreich. Aufgrund ihrer geringen Säure sind sie gut verträglich und lassen sich mit einer Vielzahl von Speisen kombinieren.

Domaine

Je nach Weinnation hat das Wort Domaine oder Domäne eine unterschiedliche Bedeutung.   In Frankreich kommt der Begriff Domaine hauptsächlich im Burgund vor, wo er ein meist kleines Weingut oder eine Weingutsverwaltung bezeichnet. In Bordeaux oder in der Provence ist der Begriff synonym mit Château.   In Deutschland hingegen waren Domänen im Eigentum des Staates stehendes Güter, die häufig als Mustergüter zur Erprobung von neuen Weinbaumethoden oder zur Schulung von Winzern eingesetzt wurden. Dieses ist auch heute zum Teil noch der Fall. Oftmals sind diese Domänen jedoch nunmehr in Privatbesitz, führen den Namen Domäne allerdings weiter. Manche Weingut-Domänen befanden und befinden sich jedoch seit jeher im Besitz von Adelshäusern und waren nie in Staatshand.  

DOP

DOP ist die Abkürzung einer Weinbezeichnung für Qualitätsweine, die durch die EU-Weinmarktordnung im August des Jahres 2009 eingeführt wurde.   In Italien bedeutet sie Denominazione di Origine Protetta und ersetzt die früheren Bezeichnungen DOC und DOCG. In Spanien bedeutet die Abkürzung Denominación de Origen Protegida und ersetzt die alte Bezeichnung DO bzw. DOCa. In Portugal schließlich wird durch die DOP, die hier Denominacao de Origem Protegida bedeutet, die ehemalige Bezeichnung DOC ersetzt.   Aus Bestandsschutzgründen dürfen die Weinproduzenten allerdings noch die früheren Bezeichnungen weiterbenutzen.  

Dornfelder

Dornfelder - Eine Rebe mit junger Geschichte Während man sicherlich sagen kann, dass sich der Dornfelder stark in Deutschland etabliert hat - er ist mit ca. 8000 ha und 8% der gesamten Rebfläche die rote Nr. 2 in unserer Republik - ist seine Geschichte noch jung. Der Rebenzüchter August Herold kreuzte 1955 die Rebsorten Helfensteiner und Heroldrebe an der staatlichen Weinbauschule in Weinsberg. Benannt nach dem Gründer der Weinbauschule, Immanuel Dornfeld, erhielt die Rebe die Sortenzulassung erst im Jahre 1980. Der aus der Kreuzung entstandene Dornfelder sollte eigentlich als Verschnittpartner für andere Weine dienen und insbesondere den Cuvées mehr Farbintensität verleihen. Durch harmonische Fruchtnoten und eher leichtem Stil, sowie geringer Säure ist der Dornfelder zum Modewein avanciert, wird aber gemeinhin verkannt, vielleicht auch, weil man ihm häufig als Tafeltraube begegnet. Er wird inzwischen sogar im Barrique sortenrein ausgebaut, und nicht nur dabei wissen Dornfelderweine durchaus zu überzeugen. Rheinhessen und die Pfalz sind die Hauptanbaugebiete des Dornfelders. Die Rebe ist relativ resistent, es bedarf jedoch strenger Selektion und Reduktion des Ertrages, damit nicht zu viele Trauben produziert werden und den Trauben die Konzentration fehlt. Erdbeere, Brombeere, Kirsche, Veilchen oder Johannisbeere sind oftmals dominierende Noten. Er passt gut zu Grillfleisch, Wild, Käse oder sogar zu mediterraner Küche.

Dosage

Die Dosage, auch Versanddosage genannt, ist bei der Champagnerherstellung das Auffüllen der Flaschen, die nach dem Degorgieren etwas Inhalt verloren haben.   Dies kann mit Hilfe eines Zusatzes aus dem gleichen Champagner sein, es kann sich aber auch um Mischungen aus altem Champagner, Rohrzucker und hellem Weinbrand handeln, was dann für die Süße des Champagners verantwortlich ist. Der Weinbrand dient dabei zur Verhinderung einer dritten Gärung durch den zugesetzten Zucker.   Die hinzugefügte Zuckermenge bestimmt wie trocken oder süßlich der Champagner wird. Man unterscheidet folgende Bezeichnungen auf den Etiketten:   Brut integral oder ultra Brut: Ohne jeden Zuckerzusatz Extra Brut: Zugabe von bis zu 6 g/l Zucker Brut: Zugabe von maximal 15 g/l Zucker Extra-Dry: Dosage mit höchstens 20 g/l Zucker Sec: Bis max. 35 g/l Zucker Demi-Sec: Zusatz mit max. 50 g/l Zucker Doux: mehr als 50 g/l   Nicht zu verwechseln ist die (Versand)dosage mit der sog. Fülldosage. Letztere wird der Grundweincuvée zur Einleitung der zweiten Gärung, also der Flaschengärung, zugesetzt. Die (Versand)dosage dient hingegen nicht mehr der Gärung, sondern dem Auffüllen der Flaschen und der Anpassung der Süße.  

Double Magnum

Mit Double Magnum bezeichnet man eine Flaschengröße von 3 Litern, also dem vierfachen Inhalt der Standardflasche von 0,75 Litern, die 1977 als Norm in der EU festgelegt wurde. Bei Champagner-Flaschen nennt man die Double Magnum auch Jeroboam, wobei dieser Begriff nicht mit der Bordeaux-Flaschengröße verwechselt werden darf. Dort bezeichnet man mit Jeroboam eine 5 Liter Flasche. Die Double Magnum in Bordeaux mit 3 Litern Fassungsvermögen hat keine weitere altertümliche Benennung. Zu beachten ist bei Flaschen dieser Größe, dass der Wein in ihnen deutlich langsamer reift als in der Standard-Flasche.

Douro

Das Douro-Tal ist eine der ältesten Weinbauregionen der Welt. Es erstreckt sich entlang des Flusses Douro (dt. auch Duero) auf granit- und schieferhaltigen Lagen über eine Fläche von ca. 26.000 Hektar und befindet sich im Nordosten Portugals. Seit dem Jahre 2001 gehört es zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon 1756 ließ der damalige Premierminister Marquês de Pombal das Anbaugebiet kartografieren. Es handelt sich um die erste herkunftsgeschützte Region überhaupt. Douro ist die Heimat des Portweins. Obschon seit der Bronzezeit hier Wein gekeltert wurde, waren die Rebsäfte eher die Stiefkinder des Tals, da der Portwein immer im Vordergrund stand und der Wein meist nur aus dem Lesegut gewonnen wurde, das nicht für den Port benötigt wurde. Doch diese Zeiten sind längst Geschichte. Der Aufschwung, vor allem der Rotweine des Douro, setzte zwar bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts ein. Allerdings brachten erst die etwa letzten zwanzig Jahre und der Einzug moderner Kellertechniken den Umschwung. Inzwischen brauchen sich die Weine des Douro hinter keinen anderen Gewächsen der Welt mehr zu verstecken. Vielfach wird auf die Qualität von autochtonen Trauben gesetzt, vor allem die Touriga Nacional, Touriga Franca und Tinta Roriz, die auch für Portwein verwendet werden. Teilweise werden diese in Cuvées eingesetzt, teils auch reinsortig.

Drahtrahmenerziehung

Die Drahtrahmenerziehung ist eine bekannte Wuchshilfe für Rebstöcke. Weinreben sind Kletterpflanzen, die eine Rankhilfe benötigen, damit sie ihre gewünschte Form behalten. Um den Wuchs der Reben zu lenken, greifen Winzer auf unterschiedliche Erziehungsmethoden zurück. Bei der Drahtrahmenerziehung werden stabile Drähte zwischen zwei Pfosten befestigt und dauerhaft auf Spannung gehalten. Die Anzahl der Drähte ist dabei frei wählbar. Die Drahtrahmenerziehung wurde bereits im 19. Jahrhundert entwickelt und erfreut sich bis zum heutigen Tag großer Beliebtheit. Sie erleichtert die Durchführung von Vollernten und vereinfacht zudem die maschinelle Bewirtschaftung von großen Weinhängen. Allerdings gibt es auch Kritiker, die diese Erziehungsform ablehnen, da Drahtrahmen das Landschaftsbild nachhaltig verändern. Drähte, die bei der Drahtrahmenerziehung verwendet werden, sollen in erster Linie eine hohe Witterungsbeständigkeit aufweisen. Darüber hinaus müssen sie eine ausreichende Stabilität gewährleisten, um das Gewicht der Weinreben zuverlässig zu tragen. Rankhilfen aus Drahtrahmen, die sich vor allem durch ihre Langlebigkeit auszeichnen, kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz.

Drehverschluss

Der Drehverschluss ist als Verschlussart bei Weinflaschen eine Alternative zum traditionellen Korken. Er wird auch als MCA-Verschluss bezeichnet (Abkürzung für metal closure aluminium). Er besteht heutzutage aus einer Aluminium-Legierung und einer auf der Innenseite befindlichen Dichtung aus einem Kunststoff, wie Polyethylen oder einer Zinnfolie. Seit den 1990er Jahren ist die Anzahl der Weine mit einem solchen Drehverschluss sprunghaft gestiegen. Ihr Vorteil liegt in der industriellen, kostengünstigen Fertigung, im Gegensatz zu den immer teurer und schwerer zu beschaffenden Korkverschlüssen. Auch können durch den Drehverschluss keine Verunreinigungen oder Weinfehler im Wein entstehen, wie dies bei unsauberem Kork bekanntlich der Fall sein kann. Andererseits ist Wein ein sehr altes Kulturgetränk und Kritiker bemängeln den Verlust der Tradition beim Drehverschluss. Hinzu kommt, dass Drehverschlüsse oft nicht ganz so sicher die Weinflasche verschließen, wie ein guter Korken dies kann und Undichtigkeiten sind die Folge.  

Drittwein

Manche Châteaus in Bordeaux haben neben ihrem Erstwein, dem Grand Vin und dem Zweitwein auch einen Drittwein. Es handelt sich hierbei um Weine, die durchaus nicht zweit- oder drittklassig sind, sondern häufig um gute und solide Rebsäfte, die dem Weintrinker den Einstieg in die Bordeaux-Welt leicht machen.   Oftmals besteht der Drittwein aus dem Lesegut jüngerer Reben, als im Grand Vin oder im Zweitwein eingesetzt. Auch ist die Assemblage häufig eine andere, als bei den größeren Brüdern und es hat kein so langer Fassausbau dieses Weines stattgefunden. Dennoch spiegelt ein Drittwein im Idealfalle den Charakter, zumindest aber die Typizität des Terroirs des Châteaus wider, auf welchem er gekeltert wurde.   Da Drittweine preislich deutlich günstiger als Zweitweine sind, sind sie hervorragende every-day Weine oder eignen sich als leichte Speisenbegleiter.

dulce

Mit „dulce“ wird in Spanien süßer Wein bezeichnet. Es stellt nach dem spanischen Weingesetz von 1970 die süßeste Stufe mit dem stärksten Restzuckergehalt dar. Die Stufe davor ist der Vino semidulce, der in etwa unserer Bezeichnung „lieblich“ entspricht.   Nach dem europäischen Weingesetz darf der Begriff süß erst ab einem Restzuckergehalt von mehr als 45 g/l verwendet werden.

durchgegoren

Als durchgegoren bezeichnet man sehr trockene Weine, die nahezu keinen Restzucker mehr enthalten. Dieser wurde bei der Gärung durch die Hefe in Alkohol umgewandelt. Zwar merkt man diesen Weinen geschmacklich keinen Zuckeranteil mehr an; allerdings verbleibt immer eine geringe Restmenge von Zucker im Wein.