Die Weinregion Basilikata – das kleine italienische Weinanbau-Gebiet, aus dem hochwertiger Aglianico-Rotwein stammt

Die süditalienische Weinregion Basilikata gehört mit einer Rebfläche von gut 10.000 Hektar und einer Jahresproduktion von 500.000 Hektolitern Wein zu den kleineren Anbaugebieten Italiens. Die Basilikata grenzt südwestlich an das Tyrrhenische und südöstlich an das Ionische Meer. Das Weinanbaugebiet wird von den Regionen Kampanien im Westen, Apulien im Nordosten und Kalabrien im Süden eingerahmt.

Trotz ihrer Lage ganz im Süden Italiens verfügt die Weinregion Basilikata aufgrund ihrer gebirgigen Landschaftsform über ein kühles Klima, das den Weintrauben eine längere Reifezeit ermöglicht und einer raschen Überreife durch zu große Hitze entgegenwirkt. Die Temperaturen der Gebirgsregion liegen zum Teil sogar unterhalb derjenigen Südtirols. An den Ausläufern des Apennin-Gebirgszugs befinden sich Böden aus Lehm, Sand und Kalk sowie vulkanischen Ursprungs, die die Entwicklung der Rebpflanzen fördern. Der oft trockene und nährstoffarme Boden eignet sich gleichwohl hervorragend für den Weinbau.

Die DOC-Region Aglianico del Vulture ist das bedeutendste Weinanbau-Gebiet der Basilikata. Mit Weinbergen, die zwischen 135 und 600 Höhenmetern angelegt wurden, gehört das Vulture-Anbaugebiet zu den am höchsten gelegenen in ganz Europa. Die Wein-Klassifizierung wird in der Basilikata dadurch erschwert, dass die Rebfläche in Tausende kleine, häufig nicht einmal einen Hektar große Parzellen zergliedert ist, deren Bewirtschaftung regelmäßig im Nebenberuf erfolgt. Daher verfügt die Weinregion Basilikata lediglich über zwei DOC-Zonen.

Das Qualitäts-Siegel DOC (Denominazione di origine controllata) beinhaltet eine gesetzlich geregelte und geschützte Herkunftsbezeichnung, mit der Prädikatsweine ausgezeichnet werden. Von der Gesamt-Weinproduktion der Basilikata entfallen nur vier bis fünf Prozent auf DOC- und DOCG-Qualitätsweine. Die ertragreiche rote Rebe Aglianico ist die bedeutendste Rebsorte der Basilikata. Die Rebsorte Aglianico, die seit 1971 das DOC-Siegel trägt, wurde vor 2.500 Jahren durch griechische Kolonisten nach Kampanien eingeführt und gelangte von dort in die Basilikata und nach Apulien. Die Aglianico-Weinlese erfolgt nach einer langen Reifezeit erst Ende Oktober, also zu einem sehr späten, eine gute Ausreifung ermöglichenden Zeitpunkt.

Der tiefdunkle Aglianico-Wein verfügt über ein intensives Bouquet. Charakteristisch für den Rotwein sind ein kräftiger Geschmack, der an reife Kirschen, Vanille, Gewürze und Tabak erinnert, ein eleganter und ausgewogener Körper sowie ein hoher Tannin- und Säure-Gehalt. Aufgrund des deutlichen Tannin-Anteils benötigt Aglianico eine längere Reifezeit, um sein volles Qualitäts-Potenzial entfalten zu können.