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20 Beiträge in dieser Lexikon KategorieEdelsüß
Unter einem edelsüßen Wein versteht man einen Wein, der durch Keltern der Trauben, die vom Schimmelpilz Botrytis befallen waren, hergestellt wird. Eine gesetzliche Vorgabe, wann ein Wein als edelsüß bezeichnet werden kann, gibt es in Deutschland nicht. Berühmte edelsüße Wein sind beispielsweise die Weine aus dem Sauternes oder Barsac in Frankreich, der Tokajer aus Ungarn oder die hiesigen Qualitätsstufen Ausbruch, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese oder Eiswein.
Gute edelsüße Weine können eine Zuckerkonzentration von über 30 Gramm pro Liter enthalten. Sie wirken süßer als andere Weine, die den gleichen Zuckeranteil enthalten, aber aus Beeren stammen, die nicht von der Botrytis befallen waren. Das liegt daran, dass edelsüße Weine einen höheren Fructoseanteil besitzen, wobei die Fructose süßer wirkt als die Glucose, deren Anteil in den anderen Weinen höher liegt. Zudem ist der Glyzerin- und Glukonsäuregehalt edelsüßer Weine höher, was zu einem subjektiv süßeren Eindruck führt.
Edelzwicker
Edelzwicker sind trockene, unkomplizierte Tischweine aus dem Elsass, die sich dort als Schankweine in der Gastronomie immer noch großer Beliebtheit erfreuen.
Früher unterteilte man die Weine in zwei Güteklassen, nämlich Zwicker und Edelzwicker. Der Erstgenannte war etwas einfacher vinifiziert und bestand aus den weniger angesehenen Rebsorten Gutedel und Silvaner. Für den Edelzwicker wurden hingegen zusätzlich auch die damals als hochwertiger angesehenen Sorten wie Riesling, Grauburgunder, Gewürztraminer und Weißburgunder eingesetzt. Eine Einteilung in diese zwei Klassen existiert heute nicht mehr, allerdings muss ein Edelzwicker immer eine Cuvée aus mindestens zwei der zugelassenen Rebsorten sein.
Der Ursprung des Namens „Zwicker“ ist umstritten. Eine Theorie besagt, dass der Wein im Mund aufgrund seines trockenen Wesens und der Säure zwickt, also adstringierend wirkt. Eine andere Vermutung geht dahin, dass der Wein ein Verschnitt ist, also aus mehreren Sorten zusammengesetzt ist. In diesem Kontext bedeutet „abzwicken“, dass nur ein Teil des Lesegutes oder Weines verwendet wird. Eine endgültige Klärung der Herkunft des Namens ist jedenfalls bis heute nicht erfolgt.
War dem Edelzwicker in den 1970er in Deutschland ein zunehmender Erfolg beschieden, da er als trockene, leichte und fruchtige Alternative zu den teilweise recht süßen und schweren Weinen der Bundesrepublik galt, ist er heute hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten. Auch Deutschland produziert inzwischen ein breites Spektrum an trockenen Weinen und die elsässischen Winzer setzten zum Teil mehr auf Masse statt Klasse, was dem Ruf des Edelzwickers schadete.
Dennoch ist ein guter Edelzwicker ein ausgezeichneter Speisenbegleiter, insbesondere zu einem Elsässer Wurstsalat.
Eichel
Der Begriff „Eichel“ ist ein Synonym für einen Weinfehler, nämlich einen unerwünschten Holzton. Andere Beschreibungen lauten Lohegeschmack, holzig oder auch Neuerl.
Dieser Fehler ist nicht zu verwechseln mit dem gewünschten, manchmal recht dominanten Holzgeschmack durch den intensiven Barrique-Ausbau eines Weines, der Toast- oder Röstaromen mit sich bringt.
Der als Eichel bezeichnete Weinfehler entsteht durch den Einsatz von nicht sauberen, neuen Holzfässern, wodurch nicht gewünschte Gerbstoffe in den Wein gelangen. Dieser kann dann eine bräunliche Farbe annehmen und erhält einen gerbmittelartigen Geschmack, der unreif und säuerlich wirkt. Ein derartig fehlerbehafteter Wein ist üblicherweise nicht mehr trinkbar.
Eingangstext
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Einzellage
Unter einer Einzellage ist im Weinbau eine Anbaufläche zu verstehen, die eine Größe von mindestens fünf Hektar aufweisen muss. Der Begriff kennzeichnet die kleinste im Weinbau übliche Einheit. Auf dem Etikett der Weinflasche steht neben dem Begriff die Ortsbezeichnung. Damit ist es dem Weinkenner möglich, den genauen Ursprung des Weines zu erfahren. Der Begriff Einzellage ist eine im Weinbau übliche Bezeichnung. Welche Rebsorte auf der Fläche angebaut wird, ist für die Bezeichnung unerheblich. In Deutschland gibt es zurzeit ungefähr 2600 Einzellagen. Einzellagen sind in allen Bundesländern vorhanden. Der Zusammenschluss mehrerer Einzellagen wird als Großlage bezeichnet.
Einzellagen können beispielsweise Weinberge oder auch normale Ackerflächen sein. Es kann sich bei Einzellagen um steile Weinhänge in unwegbarem Gebiet oder um flache Lagen direkt an Straßen handeln. Umgrenzung und Name der einzelnen Lage müssen geografisch erfasst und im Katasteramt eingetragen sein. Viele Einzellagen sind gesetzlich geschützt. Für die Prämierung von Weinen müssen Weinbauern neben vielen weiteren Kriterien den genauen Standort ihres Anbaugebietes, die Einzellage mit Ortsbezeichnung, einreichen.
Einige Beispiele von berühmten Einzellagen in Baden sind Trittenheimer Altärchen, Trittenheimer Apotheke, Alde Gott, Felsengarten oder Feuerberg. Die genaue Lage- und Ortsbezeichnung der Einzellage ist im Weinbauatlas der einzelnen Bundesländer vermerkt.
Eiswein
Eiswein ist ein natursüßer Wein, der eine hohe Zuckerkonzentration aufweist und in Deutschland zu den Prädikatsweinen zählt. Seine Trauben werden bei mindestens minus 7 Grad geerntet und sofort im Weingut gepresst, wobei besonders starke Pressen erforderlich sind.
Aufgrund der starken Konzentration und da ein erheblicher Teil der Flüssigkeit in der Traube zurückbleibt, endet nur ein Bruchteil dessen, was bei einer normalen Weinherstellung erzielt werden würde, als Eiswein. Diese Tatsache, und die Unkalkulierbarkeit des Wetters, machen die Eisweinherstellung zu einem riskanten Business für den Winzer.
Der erste Eiswein wurde vermutlich 1830 in Dromersheim bei Bingen vinifiziert, und das auch nur zufällig. Die vom Frost angegriffenen Trauben sollten eigentlich an das Vieh verfüttert werden. Man stellte allerdings schnell fest, dass die Trauben süß und von hohen Oechsle-Graden waren und kelterte schließlich Eiswein daraus. Lange Zeit waren Deutschland und Österreich die Vorreiter in der Produktion von Eiswein. Inzwischen hat Kanada mengenmäßig die beiden Länder überholt.
Eiswein wird in Deutschland vorwiegend aus Riesling-Trauben gewonnen, wobei die Säure bei einem guten Eiswein die Balance mit der Süße hält und - anders als bei Sauternes-Weinen oder Beerenauslesen - keine Botrytisnoten gewünscht sind. Eiswein hat im Regelfalle auch einen deutlich geringeren Alkoholgehalt als die vorgenannten Weine.
Einige Deutsche Bundesländer haben strenge rechtliche Vorgaben für die Herstellung von Eiswein. In Rheinland-Pfalz besteht beispielsweise eine Meldepflicht für Winzer, die diesen Wein keltern wollen.
Elsass
Weinregion Elsass – weiße Qualitätsweine aus dem Osten Frankreichs
Die Rebfläche von 14.500 Hektar der traditionsreichen Weinregion Elsass verteilt sich auf 119 Gemeinden der französischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin. Schon für das Jahr 900 belegen Urkunden, dass damals in über 160 elsässischen Ortschaften Weinbau betrieben wurde.
Die elsässischen Rebflächen erstrecken sich in einem etwa 100 Kilometer langen und nur bis zu drei Kilometer breiten Streifen entlang des Rheintals – durch die Osthänge der Vogesen vor ungünstigen Wettereinflüssen geschützt. Bei vorherrschendem Westwind ist die Westseite des Höhenzugs deutlich niederschlagsreicher als die von warmen und trockenen Fallwinden bestimmten rheinseitigen Hanglagen. Die Weinproduktion im Elsass beträgt jahresdurchschnittlich 1,15 Millionen Hektoliter, von denen 90 Prozent auf Weißweine entfallen. Da die Abgabe von Fassweinen im Elsass untersagt ist, erfolgt der Verkauf ausschließlich nach Abfüllung in Flaschen. Elsässische Weinflaschen besitzen eine schmale und langgezogene Form, weshalb sie „flûte“ (Flöte) genannt werden. Das Elsass ist seit 1945 eine Weinregion mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung (Appellation d’Origine Contrôlée, AOC). Im Jahr 1975 wurde die herausgehobene Qualitäts-Bezeichnung Alsace Grand Cru geschaffen, die seit 2007 von 47 Ortschaften mit 51 Weinlagen und für eine Gesamt-Rebfläche von knapp 1.700 Hektar verwendet werden darf. Nur vier Rebsorten sind als Alsace-Grand-Cru-Qualitäten erlaubt, darunter der Riesling und der Gewürztraminer. Der Höchstertrag je Hektar darf 70 Hektoliter nicht überschreiten.
Die Rebsorten des Elsass
Die weiße Riesling-Rebe bringt in kühleren Anbaugebieten die hochwertigsten Weine hervor, die zu den weltweit besten weißen Rebensäften zählen. Die an das Aroma von Pfirsich, Aprikose oder Zitrone erinnernden, feinen und eleganten Elsässer Riesling-Weine sind besonders körperreich und weisen oft einen etwas höheren Alkohol-Gehalt als in Deutschland auf. Alljährlich werden 250.000 Hektoliter Riesling-Wein auf 22 Prozent der Rebfläche des Elsass gewonnen. Damit ist der seit dem 15. Jahrhundert im Elsass beheimatete Riesling die bedeutendste Rebsorte der ostfranzösischen Weinregion. 19 Prozent der elsässischen Weinanbaufläche sind dem weißen Gewürztraminer vorbehalten. Aus dem Traubensaft der rötlichen Beeren werden jährlich 170.000 Hektoliter des trockenen, intensiv goldgelb glänzenden Weißweins produziert. Von großer Komplexität zeugen der kräftige Geschmack und die Aromen-Vielfalt des Gewürztraminers. Sein reichhaltiges und elegantes Bukett erinnert an Rosenblüten, Honig und exotische Früchte wie Litschi.
Emilia-Romagna
Wein aus Emilia-Romagna
Lambrusco aus Emilia, Sangiovese aus Romagna und vieles mehr: Die facettenreichen Weine aus der Heimat von Parmigiano, Balsamico und Parmaschinken.
Emilia-Romagna: Unvergessliche Weine aus Norditalien
Die italienische Weinregion Emilia-Romagna umfasst rund 60.000 Hektar Rebfläche und erstreckt sich zwischen den Apenninen im Süden und der Po-Ebene im Norden. Im Osten wird die Region durch die Adria begrenzt und reicht im Westen fast bis an die gegenüberliegende Mittelmeerküste.
Emilia-Romagna stellt jedoch keine homogene Region dar, sondern umfasst zwei Bereiche, die zu einer Verwaltungseinheit zusammengeführt sind: das Gebiet Romagna an der Adriaküste mit der populären Kleinstadt San Marino und den beliebten Badeorten Rimini und Catolica und den Bereich Emilia im Binnenland.
Mit Parmesan, Parmaschinken und Aceto Balsamico gehört Emilia-Romagna zu den bekanntesten kulinarischen Gebieten Italiens. In der fruchtbaren Po-Ebene gedeihen auch wunderbare Reben, die abwechslungsreiche Weine hervorbringen. Die besten Lagen verteilen sich auf die hügeligen Ausläufer der Apenninen und die Po-Ebene. Obwohl Emilia und Romagna zu einer Anbauregion gehören, sind beide Bereiche stolz auf ihre Andersartigkeit. Der leicht moussierende Wein Lambrusco aus der Emilia und der tanninreiche, vielschichtige Sangiovese aus der Romagna zeugen von den großen Unterschieden zwischen den beiden Gebieten.
Populäre Rebsorten und Weinvielfalt in Emilia-Romagna
Mit rund 60.000 Hektar ist die Rebfläche der Emilia-Romagna rund zehn Prozent kleiner als die der Toskana. Produzenten in dieser Anbauregion stellen insgesamt fast ein Fünftel des Weines in Italien her.
Der perlende Lambrusco zählt natürlich zu den bekanntesten Tropfen der Region. Dieser leichte Einstiegswein mit deutlich ausgeprägter Süße stammt aus der Gegend um Modena und wird aus der gleichnamigen Rebsorte gekeltert. Der Lambrusco wird als Rotwein und als trockener und halbtrockener Weißwein produziert. Angebaut wird die Lambrusco-Traube am Spalier in den vier Zonen um Modena und Reggio Emilia.
Emilia-Romagna bringt auch herrlich fruchtige Rotweine und unbeschwerte Weißweine aus den Reben Sangiovese und Trebbiano hervor. Winzer in den Ausläufern der Apeninnen im Süden verarbeiten die Sorten Malvasia, Albana und Ortrugo zu leichten weißen Tropfen. Bei den aufstrebenden Weinerzeugern aus Emilia-Romagna sind außerdem seltenere, regionale Rebsorten zu entdecken wie der rote Cagnina oder der weiße Pagadebit.
Weine aus Emilia-Romagna bei Vineshop24
Der absolute Klassiker aus Emilia-Romagna, der Lambrusco, hat seinen negativen Ruf glücklicherweise überwunden. Die Massenherstellung von süßlich-klebrigem Rosé- und Rotwein aus Lambrusco-Trauben macht Platz für Tradition und Qualität. Regionale Winzer keltern den „Vino Frizzante” aus der Lambrusco-Rebe mit Sorgfalt und Liebe zum Produkt. So entstehen reichhaltige und anspruchsvolle Perlweine in vorzüglicher Qualität, wie zum Beispiel die der Weingüter Villa di Corlo, Medici Ermete oder Casa Vinicola Contri. Das Gebiet Romagna ist für ihre vielschichtigen Rotweine aus Sangiovese bekannt. Diese charaktervollen und sehr langlebigen Tropfen genießen unter Weinexperten einen hervorragenden Ruf. Aus Emilia-Romagna stammt auch der erste als DOCG eingestufte Weißwein Italiens: Albana di Romagna. Dieser reinrassige Weiße aus der Albana-Rebe ist auch in einer süßen Variante aus rosinierten Trauben zu entdecken. Neben den regionalen Rebsorten gewinnen in Emilia-Romagna Sauvignon Blanc, Chardonnay und Cabernet Sauvignon zunehmend an Bedeutung. Vineshop24 stellt Weinkennern und Neulingen in der Weinwelt eine erlesene Auswahl italienischer Tropfen aus Emilia-Romagna vor. Die Erzeugnisse renommierter Weingüter, aber auch weniger bekannter Kellereien, laden zum Ausprobieren und Genießen ein.
Entre-deux-mers
Entre-deux-mers ist eine Weinregion in Bordeaux. Sie liegt zwischen den Flüssen Garonne und Dordogne, östlich der Stadt Bordeaux. Ihr Name leitet sich übrigens nicht vom französischen Wort „mer“ (See) ab, sondern von „marée“, Gezeiten.
Übersetzt heißt also Entre-deux-mers soviel wie „Zwischen zwei Gezeiten“. Dieses charakterisiert diese größte Sub-Appellation Bordeauxs insofern ganz gut, als das Gebiet tatsächlich häufig von Überschwemmungen, aber auch anderen Phänomenen, wie Hagel oder starke Gewitter, heimgesucht wird.
Wurden im Entre-deux-mers noch bis Mitte der 90er Jahre vorwiegend Weißweintrauben angebaut, vornehmlich Muscadelle, Savignon Blanc und Sémillon, so werden inzwischen zu 75% rote Trauben kultiviert. Dominierende Rebe unter den Roten ist der Merlot.
Die weißen Weine aus dem Entre-deux-mers dürfen die Bezeichnung Appellation d´origine contrôlée (AOC) tragen. Die Rotweine werden als Bordeaux oder Bordeaux supérieur verkauft.
Weißweine aus Entre-deux-mers zeichnen sich durch eine gute Frucht und Ausgewogenheit aus und sind trocken und weich zugleich. Auch die roten Rebsäfte aus dieser Region sind sehr ausgeglichen und nicht zu schwer.
Enzyme
Enzyme sind Eiweißstoffe, die beim Wein und der Weinbereitung eine wichtige Rolle spielen. Bereits in der Rebe selbst sind pflanzeneigene Enzyme vorhanden, die für die Photosynthese von Bedeutung sind. In der Natur finden sich die für die Gärung erforderlichen Enzyme zudem auf den Trauben, in der Hefe oder in Bakterien.
Enzyme werden allerdings auch künstlich zugesetzt, sie dienen u.a. der Klärung des Weines, der Filtration und sollen die Gärung unterstützen. Zudem dienen sie der Farbextraktion, um geschliffenere Tannine zu erlangen oder Aromen zu intensivieren. Diese Techniken sind nicht unumstritten. Von vielen Seiten werden diese Schritte als manipulativ abgelehnt und die Weine gelten als „gemacht“ und nicht mehr als natürliche Rebsäfte.
Erstwein
Unter Erstwein versteht man üblicherweise den besten und teuersten Wein eines Weingutes, also das Flaggschiff des Winzers. Dieser sollte aus dem besten Traubengut gelesen sein, die beste Vinifikation im Keller erhalten haben und lagert häufig auch länger im Keller in Barriques, als die anderen Weine des Weingutes.
Im Französischen wird der Erstwein als Grand Vin bezeichnet und manche Châteaux produzieren auch einen Zweit- oder sogar Drittwein. Diese werden oftmals in größerer Flaschenzahl hergestellt und bestehen aus dem Lesegut jüngerer Reben und lagern kürzer im Holzfass als der Grand Vin. Sie sollten allerdings durchaus den Charakter und den Weinstil des Weingutes widerspiegeln. Im besten Falle ist das Preis-Leistungsverhältnis sogar besser als beim Erstwein, der mitunter preislich weit über dem Preis des Zweitweins liegen kann.
Erzeuger
Ist der Begriff Erzeugerabfüllung auf einem Weinflaschenetikett vorhanden, so kann dieses ein Qualitätsmerkmal sein, muss es allerdings nicht zwingend. Der Begriff, der in § 38 IV der Weinverordung legaldefiniert ist, bedeutet, dass der Winzer oder die Winzergenossenschaft den Anbau des Weines, seine Erzeugung und seine Abfüllung selbst vorgenommen hat.
Vergleichbare Bezeichnungen in anderen Ländern sind im englischsprachigen Raum „Estate bottled“, „Mise en bouteille au Château“ in Frankreich, „Imbottigliato dal viticoltore“ in Italien oder „Embotellado en origen“ in Spanien.
Die Praxis der Abfüllung auf dem Weingut etablierte sich in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Vorher war es die Regel, dass der Winzer seine Fässer an einzelne Händler verkaufte, die ihrerseits dann den Wein auf die Flaschen zogen.
Auf Deutschen Flaschenetiketten ist die Angabe des Erzeugers fakultativ, d.h. sie kann erfolgen. Die Benennung des Erzeugerbetriebs ist allerdings bei Qualitätsweinen/Prädikatsweinen und Landweinen gesetzlich vorgeschrieben.
Erziehungsformen
Mit dem Begriff Erziehungsform bezeichnet man beim Weinbau die Art und Weise, wie die Rebe beim Wachsen unterstützt wird. Dies erfolgt durch einen bestimmten Schnitt der Rebe und der Rebschenkel sowie die Verwendung von Kletterhilfen. Dabei können ganz unterschiedliche Systeme angewandt werden. Zumeist finden aber Pfähle, Drähte oder Holzgestelle Verwendung. Dieses wiederum hat Einfluss auf die Sonneneinstrahlung und den Ertrag.
Bereits in der Antike hat man den Wein nicht einfach so wachsen lassen, sondern sich schon mit Fragen der Reberziehung befasst.
Je nach Tradition, Region, Klima oder Boden sind dies die gängigsten Methoden:
Gobelet-System
Verbreitet im Mittelmeerraum, Rhône, Beaujolais, Spanien, Italien. Der Stamm wird kurz geschnitten, nur drei Schenkel verbleiben und wachsen nach oben.
Guyot-System
Bordeaux, Italien, Spanien und die meisten Qualitäts-Winzer vertrauen auf diese Methode. Die Rebe rankt sich an Drähten empor.
Cordon-System
Die Reberziehung der neuen Welt, insbesondere Amerika, Südafrika, Australien. Auch hier werden Drähte verwendet, die Rebschenkel werden auf einfache Art angebunden.
Pergola
Der Wein rankt an Lauben entlang. Verbreitet in Tirol oder Valpolicella.
Bogenerziehung
Vorwiegend in Deutschland. Entweder es werden zwei Fruchtruten in Herzform zwischen zwei Drähten fixiert oder eine Fruchtrute als Halbogen.
Ganzbogen
An Mosel, Saar und Ruwer verbreitet. Die Fruchtruten werden Herzform an einem Pfahl fixiert, wobei jeder Rebstock einen eigenen Pfahl erhält.
Essigfliege
Die Essigfliege (Drosophilidae) ist ein im Weinbau bekannter Schädling. Sie wird durch den austretenden Saft von beschädigten Weintrauben angelockt, wenn dieser beginnt zu gären und damit Essigsäure und Alkohol freisetzt. Da ein Fliegen-Weibchen eine Vielzahl von Eiern legen kann, deren Maden dann von Hefen und Bakterien in der Beere leben, wird die Traube hierdurch geschädigt. Insbesondere trägt die Essigfliege weitere Pilze, Bakterien und andere Verunreinigungen in die Beere ein, die diese ruinieren.Hiervon zu trennen ist der Befall mit Kirschessigfliegen. Im Gegensatz zur einfachen Essigfliege, die nur vorgeschädigte Beeren befällt, deren Beerenhäute bereits verletzt sind, legt die Drosophila suzukii ihre Eier mithilfe einer Art kleinen Säge in die Früchte, indem sie diese vorher auftrennt. Nach wenigen Tagen schlüpfen dann die Larven und die Traube beginnt unter Essigbildung zu faulen. Im Übrigen sollte man auch als Konsument aufpassen, wenn sich kleine Frucht- oder Essigfliegen beim Genuss in das Weinglas verirren. Handelt es sich nämlich um eine weibliche Fruchtfliege, so sondert sie, zum Anlocken der Männchen, beständig Pheromone ab, von denen bereits ein Nanogramm genügt, um dem Wein einen Fehlgeschmack zu verpassen. Da diese Hormone auf der Körperoberfläche der Tiere sitzen, reichen bereits wenige Sekunden Kontakt mit dem Wein aus, um diesen zu verunreinigen.
Essigstich
Der Essigstich ist ein Weinfehler, den man an seinem typischen Geruch nach Essig, Klebstoff (Aceton) oder Nagellackentferner erkennt. Für den Essigstich, einen der am häufigsten vorkommenden Fehler, der manchmal auch als „flüchtige Säure“ bezeichnet wird, kann es vielerlei Ursachen geben.
Verantwortlich hierfür sind Essig-Bakterien, die bereits im Weinberg auftreten können, wenn das Lesegut beschädigt ist. Werden die Beerenhäute verletzt (durch Wespen, Vögel, etc.), können die dort natürlich vorkommenden Hefen aus dem Traubenzucker Alkohol und Bakterien daraus Essigsäure bilden. Auch während und nach der Gärung kann der Essigstich auftreten. Dies ist der Fall, wenn sich bei der Gärung die falschen Hefen durchsetzen, die Gärung zu warm durchgeführt wird, der pH-Wert nicht hoch genug ist oder der Most oder der Keller nicht in Ordnung sind.
Etwas Essigsäure ist für Wein normal. Enthält Weißwein jedoch mehr als 0,8 g/l, ein Rotwein mehr als 1,2 g/l - 1,5 g/l flüchtiger Säure, wird man dieses im Regelfalle merken.
Zur Vorbeugung von flüchtigen Säuren gibt es verschiedene Methoden. Eine ausreichende Schwefelung schützt wirksam vor der Bildung von zu hoher Essigsäure.
Estate bottled
Der Begriff „Estate bottled“ bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „auf dem Gut abgefüllt“, hat aber nach dem Amerikanischen Weinrecht, als geschützte Bezeichnung, eine wesentlich weitergehende Bedeutung. Der Wein muss danach nicht nur auf dem Weingut selbst in die Flasche gefüllt worden sein, sondern der gesamte Prozess der Weinherstellung muss im Winzerbetrieb erfolgt sein. Dies fängt damit an, dass die Trauben auf dem zur Winery gehörenden Land gewachsen sind, oder zumindest unter ihrer ständigen Kontrolle stehen. Auch die gesamte Weinbereitung von der Gärung, Fermentierung, Lagerung der Fässer, bis zur Abfüllung, muss in diesem Betrieb vorgenommen worden sein. Letztlich müssen die Lage, in der der Wein angebaut wurde und die Winery in derselben American Viticultural Area (AVA) liegen.
Da also alles aus einer Hand erfolgt ist, ist die Bezeichnung „Estate bottled“ ein Qualitätssiegel, das die umfassende und lückenlose Kontrolle durch den Hersteller garantiert.
Etikett
Das Wort Etikett bezeichnet einen Aufkleber, welcher auf der Weinflasche angebracht wird. Viele Etiketten umhüllen die Flaschen vollständig, während andere wesentlich schmaler sind.
Die selbstklebende Plakette verfügt über eine Vielzahl von Informationen zum betreffenden Wein. Angaben über die Herkunft, die Qualitätsstufe, den Erzeuger/Abfüller, den Alkoholgehalt und die Füllmenge sind verpflichtend. Auch auf Allergene, etwa Sulfite und Kasein sowie Ovalbumin, muss hingewiesen werden. Außerdem gibt es die sogenannte Loskennzeichnung, durch die eine eindeutige Identifizierung des jeweiligen Weins möglich ist. Bei Qualitätswein spricht man hingegen von der amtlichen Prüfungsnummer, die die Losnummer ersetzt.
Der Jahrgang und die Rebsorte sind im Gegensatz zu den oben genannten Pflichtauskünften freiwillig zu nennen, ebenso eine Einordnung und Beschreibung des Geschmacks. Das Erzeugnisverfahren muss ebenfalls nicht auf dem Etikett stehen.
Oft zieren Wappen - oder moderner Logos und andere grafische Elemente - die Flaschenetiketten. Hiermit wird die schnelle Wiedererkennung gefördert und der Wein bleibt länger im Gedächtnis.
Extrakt
Mit dem Begriff Extrakt wird im Wein die Summe der nichtflüchtigen Inhaltsstoffe bezeichnet. Würde man den Wein erhitzen und dann verdampfen lassen, würden sich Rückstände ergeben, die im Wesentlichen aus den nachfolgenden Stoffen bestehen:
Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphat oder Calcium
Tannine
Zucker
nichtflüchtige Säuren
Farbstoffe
Proteine, Pektine und Spurenelemente, sowie Glyzerin
Hiervon zu differenzieren ist der sogenannte „Restextrakt“, der wiederum um die nichtflüchtigen Säuren und vor allem den Zucker bereinigt ist.
Der Extraktgehalt sagt viel über die Qualität eines Weines aus. Ein hoher Extraktwert spricht üblicherweise für eine höhere Qualität eines Weines. Die Inhaltsstoffe, die als Extrakt übrig bleiben, definieren den Wein. Weine mit hohem Extrakt wirken körperreicher, voller und sind meist länger lagerfähig. Ein extraktarmer Wein hingegen wirkt dünn und flach.
Der Extraktwert kann zwischen 17-30 g/l liegen, manchmal auch noch deutlich darüber. Auch die Schlieren und Kirchenfenster, die der Wein im Glas macht, also seine Viskosität, lassen auf seinen Extrakt schließen.