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Abbaumethoden

Der Abbau - also die Ernte der zum Mosten bestimmten Trauben - kann manuell oder maschinell erfolgen. In beiden Fällen muss gewährleistet sein, dass das Lesegut sorgfältig ausgewählt, umsichtig behandelt und sauber gehalten wird. Beim traditionellen Abbau in Handarbeit bewegen sich die Lesehelfer zu Fuß durch die Gassen des Weinbergs. Dieser Teil der Arbeit ist umso mühseliger, zeitaufwändiger und kostenintensiver, je enger die Fläche bebaut ist und je steiler ihre Hanglage ist. Hinzu kommt die Belastung durch Witterungseinflüsse, Bewegungsabläufe und das sogenannte Lesegeschirr. Es umfasst eine spezielle Handschere sowie Behälter zum Aufnehmen (Bütten) und zum Transport (Logel) der Trauben. Je nachdem, welchen Reife- und Gesundheitszustand die Früchte erkennen lassen, werden sie am Rebstock belassen, entsorgt oder nach verschiedenen Kriterien getrennt. Beim maschinellen Abbau werden Spezialfahrzeuge genutzt, die sich seit Beginn der Rationalisierungsmaßnahmen grundlegend verändert haben: Während in den 1980er Jahren noch schleppergezogene Erntemaschinen zum Einsatz kamen, übernehmen diese Aufgabe heute sogenannte Traubenvollernter. Sie sind durch Allradantrieb optimal an Gelände- und Witterungsbedingungen angepasst und benötigen für den Abbau der Trauben nur ein Zehntel der manuellen Lesezeit. Die eigentliche Ernte erfolgt durch Schütteln der Rebstöcke, so dass die einzelnen Beeren intakt bleiben. Je nach Reifegrad können am Rüttelwerk des Vollernters unterschiedliche Frequenzen eingestellt werden.    

Abbeeren

Beim Abbeeren (auch Rebeln oder Entrappen genannt) werden die Traubenbeeren vor dem Pressvorgang von den Traubenstielen getrennt. Geschmacklich unangenehme Gerbstoffe, die beim Gären der grünen Traubenstiele entstehen können, gelangen so nicht in den Traubenmost. Die in den Stielen enthaltenen Gerbstoffe (adstringierende Tannine) können den Wein geschmacklich zu hart und bitter machen (sogenannter Rappengeschmack). Früher wurden die Weintrauben meist im Gesamten verarbeitet, da das Entfernen der Stiele zu aufwendig war. Heute werden die Beeren bei der Weißweinbereitung üblicherweise immer von Stielen und Stängeln befreit, also abgebeert. Auch bei der Rotweinbereitung geschieht das heute zum Großteil.   Meist erfolgt das Abbeeren maschinell durch Abbeermaschinen, die die normalerweise getrennten Vorgänge des Erntens und Abbeerens gleichzeitig in einem Schritt ermöglichen. Beim Obstvollernter werden die Beeren von der Maschine direkt am Weinberg von den Stielen gerüttelt. Vorteil dieses Abbeer-Verfahrens ist die Zeit- und Kostenersparnis. Der Nachteil der Abbeermaschine ist, dass bei diesem maschinellen Vorgang Trauben beschädigt werden können und diese dann sofort der Oxydation ausgesetzt sind und somit sehr schnell an Aroma verlieren. Bei der manuellen Abbeermethode erfolgt das Abbeeren meist in der Kellerei direkt vor der Pressung, sodass beschädigte Beeren zügig verarbeitet werden können, um die qualitätsvermindernde Oxydation zu verhindern.

Abfüllen

Das Abfüllen der fertig ausgebauten Weine erfolgt unter sterilen Bedingungen in Flaschen. Steril muss die Umgebung bleiben, damit keinerlei Keime in die Flaschen gelangen.   Sollten beim Abfüllen Hefezellen oder auch Bakterien in die Flasche gelangen, würde er unter bestimmten Bedingungen nachgären, was in der Regel einen herben Qualitätsverlust bedeuten kann. Bei ordnungsgemäßem Abfüllen reift er anschließend in der Flasche. Wie er reift, hängt von der Art des Verschlusses ab. Sollte die Flasche einen Naturkorken erhalten, so ist dieser wasserdicht, aber nicht unbedingt luftdicht. Wein, der lange lagert und mit Naturkorken verschlossen wurde, kann (muss nicht) nach dem Abfüllen mit Sauerstoff in Kontakt kommen, was ihn anders reifen lässt. Durch den Verschluss mit Kunststoffkorken oder Schraubverschlüssen ist diese Reifung nach dem Abfüllen praktisch auszuschließen. Dennoch schwören viele Kenner auf den Naturkorken. Erst nach dem Abfüllen wird der Wein etikettiert.

Abfüller

Wer Wein verkauft, muss zwingend den Namen des Abfüllers und seine Firmenadresse auf dem Etikett der Flasche angeben. Dieses ist nach deutschem Lebensmittelrecht und dem diesem vorgehenden EU-Recht vorgegeben. Danach ist Abfüller gemäß Art. 56 Abs. 1 a) VO 607/2009 die natürliche oder juristische Person oder die Vereinigung solcher Personen, die die Abfüllung vornimmt oder auf eigene Rechnung vornehmen lässt. Der Abfüller ist für das Produkt verantwortlich, selbst wenn er nicht der Erzeuger ist. Die Angabe zum Abfüller beginnt in anderen EU-Ländern mit den Bezeichnungen: Mise en bouteille (Frankreich), Embottelado (Spanien), Imbottigliato (Italien) oder Engarrafado (Portugal). Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass diese Ausführungen nur der Übersicht dienen und keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit haben, da auch das Deutsche und Europäische Recht Änderungen unterliegt und eine komplexe Regelungsmaterie darstellt. Wir können daher keine Verantwortung oder Haftung hierfür übernehmen.  

Abgang

Bei der Verkostung des Weines ist der Abgang der finale Teil der Begutachtung des Rebensaftes. Nachdem sich der Weintrinker einen optischen Eindruck vom Wein verschafft hat, an diesem gerochen und ihn einer Prüfung im Mund bzw. am Gaumen unterzogen hat, schluckt er ihn entweder herunter oder spuckt ihn aus. Die nunmehr im Mundraum verbleibende, nachklingende Impression ist ein entscheidender Bestandteil für die Beurteilung des Tropfens, nicht zuletzt, weil dies der letzte Eindruck ist, den der Wein hinterlässt, nachdem er den Mund- und Rachenraum verlassen hat. Dabei kommt es nicht nur auf die geschmacklichen Nuancen an, die u.a. auch von der Sorte abhängen, sondern insbesondere auch auf die Länge.Da nur gute Konzentrationen von Aromen einen langen Abgang, der gern auch als Nachhall oder Finale bezeichnet wird, gewährleisten, sagt der Abgang viel über die Qualität und die Lagerfähigkeit eines Rebensaftes aus. Je länger der Abgang des Weines ist, desto positiver fällt seine Bewertung in der Regel aus. Der Abgang sollte dabei harmonisch und ausgewogen sein. Ein langer Abgang, der beispielsweise nur durch sehr intensive Bitterstoffe gekennzeichnet ist, gilt nicht als Qualitätsmerkmal. Die Dauer des Abgangs wird in sogenannten Caudalies gemessen. Ein Caudalie entspricht einer Sekunde. Ein Nachhall von 10 Caudalies und mehr gilt gemeinhin als überdurchschnittlich gut. Ist allerdings die Rede von einem „Nachgeschmack“, so ist dieser Begriff oftmals negativ besetzt. Dieses bezeichnet häufig einen unangenehmen Abgang oder sogar einen Weinfehler.

Abreißen

Abreißen ist ein Begriff aus der Weinsprache. Die Bezeichnung wird verwendet im Hinblick auf den Abgang eines Weines. Reißt der Abgang, bzw. seine Aromen, ab, bedeutet dies, dass dieser abrupt endet. Ein abreißender Abgang ist mithin ein Zeichen für einen qualitativ nicht hochwertigen Wein, dem der Nachklang der Geschmackseindrücke fehlt.  

Abruzzen

Die Region Abruzzen in Italien ist ein Geheimtipp und ein wahres Juwel, wenn es um Weinanbau geht. Geografisch in Mittelitalien gelegen, zwischen der Adria und dem Apennin, bietet diese Region eine reiche Weintradition, eine vielfältige Auswahl an Rebsorten und eine stetig wachsende Anerkennung für ihre Qualitätsweine. Die Weinbautradition in den Abruzzen hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Schon vor mehreren Jahrhunderten wurde hier Wein angebaut. Die römische Periode war besonders wichtig für die Entwicklung des Weinbaus in dieser Region. Weinbau und Weinhandel erlebten einen Aufschwung, und die Weine aus den Abruzzen wurden in vielen Teilen des römischen Reiches geschätzt. Während der mittelalterlichen Zeit und später unter der Herrschaft der Bourbonen erlebte der Weinbau in den Abruzzen weitere Entwicklungen. In jüngerer Zeit hat die Region mit technologischer Modernisierung und einer stärkeren Fokussierung auf Qualitätsweinproduktion ihre Bekanntheit in der internationalen Weinwelt gesteigert. Die Abruzzen sind für ihre vielfältige Auswahl an autochthonen und internationalen Rebsorten bekannt. Einige der bedeutendsten Rebsorten in dieser Region sind: 1. Montepulciano: Diese Rebsorte ist wohl die berühmteste und am meisten angebaute in den Abruzzen. Sie ergibt kräftige Rotweine mit intensiven Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Kräutern. Der Montepulciano d'Abruzzo ist ein Klassiker und ein Aushängeschild der Region. 2. Trebbiano: Eine der am weitesten verbreiteten weißen Rebsorten in den Abruzzen. Sie ergibt frische und blumige Weißweine, die sich gut für Cuvées eignen. 3. Pecorino: Eine autochthone weiße Rebsorte, die in den Abruzzen ein Revival erlebt hat. Sie produziert aromatische Weine mit blumigen und fruchtigen Noten. 4. Sangiovese: Obwohl in anderen Teilen Italiens heimisch, ist auch Sangiovese in den Abruzzen vertreten und ergibt elegante Rotweine. Die Qualität der Weine aus den Abruzzen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Winzer konzentrieren sich zunehmend auf Qualitätsweinbau und setzen modernste Techniken ein, um das Beste aus den Trauben und Böden der Region herauszuholen. Die DOC- und DOCG-Zertifizierungen (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) sind ein Zeichen für Qualität und Authentizität in dieser Region. Der Montepulciano d'Abruzzo DOCG ist eine der herausragenden Auszeichnungen und steht für höchste Qualitätsstandards. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Abruzzen in Italien ein aufstrebendes Weinanbaugebiet sind, das die Aufmerksamkeit von Weinliebhabern weltweit verdient. Mit ihrer reichen Geschichte, einer breiten Palette an Rebsorten und einem starken Fokus auf Qualitätsweinproduktion sind die Weine aus den Abruzzen eine Entdeckung wert.

Abstich

Abstich bezeichnet das Umfüllen jungen Weins in ein anderes Fass bzw. einen anderen Tank.  Dadurch wird der Wein vom Bodensatz getrennt, der sich aus toten Hefezellen, Resten der Weintrauben sowie Trübstoffen zusammensetzt. Es gibt verschiedene Methoden des Abstichs, je nachdem, wie die Kellerei technisch ausgerüstet ist. Während insbesondere kleinere Kellereien oftmals die schonende Methode des Siphonierens anwenden, nehmen größere Produktionsbetriebe Pumpen und Abstichtanks zu Hilfe. In den meisten Kellereien werden zwei Abstiche vorgenommen: der erste Abstich sofort nach der alkoholischen Gärung und der zweite etwa acht Wochen später nach dem ersten Frost. Ein gewünschter Nebeneffekt des ersten Abstichs ist die Belüftung des Weins. Er wird mit Sauerstoff angereichert und im Gegenzug kann Kohlensäure entweichen, wodurch der Wein eine bessere Qualität bekommt. Der zweite Abstich findet unter Ausschluss von Luft statt.

Abstimmung

Die Abstimmung von Wein und Speisen kann ein weites Feld sein. Ganze Doktorarbeiten könnten hierüber geschrieben werden und viele selbsternannte Kenner versuchen, eine Art Geheimwissenschaft hieraus zu konstruieren. Letztlich ist es aber jedem selbst, dem eigenen Geschmack und der Kreativität überlassen, eine für ihn oder auch die Gäste passende Kombination zu finden. Einige Grundregeln für foodpairing gibt es aber doch, und seien sie auch nur deswegen aufgestellt, um gleich wieder gebrochen zu werden:   Man beginnt den Abend und legt die Reihenfolge der Weine dergestalt fest, dass man mit leichten Weinen anfängt und sich dann zu den intensiven und körperreicheren Rebsäften steigert. Süßweine, auch Dessertweine genannt, passen hervorragend zu süßen Speisen oder Käse. Generell passt Weißwein besser zu Fischgerichten als Rotwein. Rotwein wiederum „beißt sich“ mit Spargel, ebenso wie Bier. Die Tannine im Rotwein und die Bitterstoffe des Spargels führen häufig zu unangenehmen Aromen. Die Faustregel: Leichte Weine zu leichten Gerichten, und schwere Weine zu schweren Gerichten geht selten fehl. Scharfe Gerichte können gut durch Restsüße Weine abgemildert werden. Kräftige Rotweine, mit Barrique-Veredelung, sind perfekte Begleiter von Gebratenem oder Gegrilltem. Nochmals sei allerdings darauf hingewiesen, dass erlaubt ist, was gefällt und probieren über studieren geht.

Abstoppen

Mit Abstoppen ist die Unterbrechung der Gärung gemeint, damit der natürliche Restzucker im Wein erhalten bleibt. Hierdurch bleibt nicht nur ein gewisser Anteil an (Rest-)Zucker erhalten, sondern auch entsprechende Aromen, insbesondere fruchtige Nuancen.   Das Abstoppen erfolgt durch Abkühlen des gärenden Mostes, durch Abfiltern der Hefen oder den Zusatz von Schwefel.   Die Methode des Abstoppens setzt eine erhebliche Erfahrung des Winzers voraus und gilt als aufwändig und risikobehaftet, bietet aber überzeugende Resultate zur Erzielung restsüßer Weine.

Abtsberg

Der Abtsberg ist eine Weinlage in der Ortschaft Mertesdorf nahe der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz. Die Umgebung ist durch die Ruwer, einem rechten Nebenfluss der Mosel, geprägt. Im unteren Ruwertal wird auf einer vergleichsweise kleinen Fläche seit Jahrhunderten Weinbau betrieben. Die edlen Rieslingsorten werden von Kennern sehr geschätzt. Der Abtsberg liegt an einem steilen, ausgedehnten Südhang auf der linken Uferseite der Ruwer und ist ca. zwei Kilometer von ihrer Mündung in die Mosel entfernt. Er ist neben den Einzellagen Bruderberg und Herrenberg im Alleinbesitz des Weinguts Maximin Grünhaus. Die Rebfläche umfasst rund 14 Hektar und wird teilweise seit über 1000 Jahren mit Weintrauben der Sorte Riesling bepflanzt. Mit einem Untergrund aus blauem Devonschiefer erreicht der Abtsberg eine Hangneigung von bis zu 70 Prozent. Die Weißweine aus der Lage Abtsberg besitzen eine fein strukturierte Mineralität, ein großes Fruchtaroma und eine rassige Säure. Sie zählen zu den beliebtesten Rieslingweinen des Anbaugebietes.    

Acerbe

Das Französische Adjektiv acerbe bedeutet eigentlich „scharf“, „hart“, „bissig“ oder „verletzend“.   In der Weinsprache hat es eine durchaus ähnliche Bedeutung.Mit acerbe werden Weine bezeichnet, die unreif, grün, herb, aber eben auch bissig und insgesamt unharmonisch wirken.  

Adega

Adega ist das Portugiesische Synonym für die Spanische Bodega, also den Weinkeller. Der Begriff wird allerdings weit gedehnt, denn eine Adega kann nicht nur ein solcher Weinkeller sein, sondern auch ein Geschäft, in dem Wein verkauft wird, ein Familienbetrieb oder eine Genossenschaft, die Wein produziert. Als Begriff der Kellerei oder dem Weinproduzenten vorangestellt, taucht Adega daher häufig auf den Etiketten von Weinflaschen aus Portugal auf.  

Adsorption

Adsorption ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem Klären von Weinen durch Schönung steht. Trübungsteilchen oder andere Verursacher von Trübungen werden durch Stoffe, die dem Wein zwecks Klärung zugesetzt werden, angezogen und angelagert. Wenn diese zugesetzten Stoffe dann entfernt werden, werden auch die unerwünschten Trübungsverursacher mit beseitigt. Der Begriff Adsorption stammt vom lateinischen adsorbere, was ansaugen bedeutet. Stoffe wie Aktivkohle, Alginate, Bentonit oder diverse Harze verfügen über die Eigenschaft, andere Feststoffe anzuziehen und bei sich anzulagern. Dies geschieht über die elektrische Aufladung solcher Filterstoffe.  Andere der Filtration dienende und zugelassene Stoffe sind die Hausenblase (Getrocknete Schwimmblase des Hausens, Stör oder Wels), Eieralbumin, Speisegelatine oder Kasein. Vorsicht ist bei der Lagerung der Filterstoffe geboten. Da sie sehr leicht Gerüche und Düfte aus der Umgebung aufnehmen - ihre Reaktivität ist beim Einsatz der Filterung des Weines ja gewünscht - können sie diese ungewollt wieder in den Wein abgeben, wenn sie nicht sauber gelagert werden.

Adstringenz

Das Adjektiv adstringierend (fälschlicherweise auch abstringierend) leitet sich vom lateinischen Verb „adstringere“ ab, welches so viel wie „zusammenziehen“ bedeutet. Adstringierende Wirkung entfaltet ein Wein entsprechend dann, wenn sich der Mund durch den Geschmack zusammenzieht. Die ist vor allem bei jungen Rotweinen mit einem hohen Gehalt an aggressiven Gerbstoffen der Fall. Entsprechend ist es für solche Rotweine besonders wichtig, dass sie lange gelagert werden und vor dem Genuss dekantiert werden. Beides führt zu deutlich weicheren Tanninen und einem auch insgesamt runderen Geschmack.   Der trigeminale Reiz der Adstringenz im Mund- und Rachenraum kann auch durch unreife Früchte, zu starken schwarzen Tee und eine Reihe weiterer Lebensmittel ausgelöst werden. Kennzeichnend für die Adstringenz ist neben dem Zusammenziehen des Mundraums das Hinterlassen eines pelzigen und rauen Gefühls im Mund, vor allem auf der Zunge.

Aglianico

Die Geschichte des Aglianico beginnt damit, dass die Griechen vor über 2500 Jahren diese Rebe nach Kampanien (Italien) einführten, wo sie noch heute heimisch ist. Die Sorte hieß damals vitis hellenica und verbreitete sich, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Qualität, weiter nach Apulien und Basilicata, benachbarte Regionen, in denen die Aglianico ebenfalls immer noch angebaut wird. Lange Zeit vergessen und nur von italienischen Winzern kultiviert, erfreut sich die Aglianico heute zunehmender Beliebtheit und wird daher nicht mehr nur ausschließlich in Italien, sondern auch in Kalifornien und Argentinien angebaut. Dies liegt daran, dass die spätreifende Traube Böden vulkanischen Ursprungs und Wärme liebt, was sie auch dort, in der neuen Welt, vorfindet. Aglianico bringt imposante, körperreiche und tanninhaltige Weine hervor, die von einer mehrjährigen Lagerung profitieren. Selten sollte daher ein Aglianico, der oftmals eine sehr dunkle Farbe aufweist, jung getrunken werden. Nach entsprechender Reifung entwickeln sich jedoch Aromen von Schokolade, Pflaume und Würznoten. Aglianico stellt somit durchaus eine hervorragende Alternative zu klassischen Cuvées aus Cabernet Sauvignon und Merlot dar, denen er in der traditionellen Machart durchaus ebenbürtig sein kann. Er ist daher sowohl als „Solo-Wein“ einsetzbar, wie auch als Speisenbegleiter. Allerdings sollte man ihn mit kräftigen oder würzigen Speisen kombinieren, damit er die Aromen der Speisen nicht dominiert.

Agraffe

Eine Agraffe ist jenes zierliche Drahtgeflecht, das den Korken in der Sekt- oder Champagnerflasche wie ein Körbchen umschließt. Auf diese Weise verhindert sie, dass der Pfropfen aus dem Flaschenhals herausgeschleudert wird - denn durch die enthaltene Kohlensäure herrscht im Inneren des Gefäßes ein hoher Druck.   Um zu vermeiden, dass sich die Drähte der Agraffe in den nach außen drängenden Korken bohren und ihn durchlässig machen, sitzt auf seiner Oberseite die plaque de muselet - ein kleiner Metalldeckel, der häufig besonders verziert ist und vielen als Sammelobjekt dient.   Das Entfernen der Agraffe geschieht erst unmittelbar vor dem Trinken, weil es für gewöhnlich zugleich den Korken löst.  

Ahr

Die Ahr, eine der kleinsten deutschen Weinregionen, ist bekannt für ihre malerischen Weinberge, steilen Hänge und exzellenten Weine. Gelegen im Westen Deutschlands, in Rheinland-Pfalz, erstreckt sich die Ahr über etwa 560 Hektar entlang des Ahrtales. Die Region ist berühmt für ihre Rotweine, insbesondere Spätburgunder, die hier ideale Bedingungen finden. Die Weinbautradition in der Ahr reicht weit zurück. Schon in der Römerzeit, im ersten Jahrhundert nach Christus, wurden hier Reben kultiviert. Die Ahr war damals ein wichtiger Weinlieferant für die römischen Siedlungen entlang des Rheins. Im Mittelalter setzte der Weinbau seinen Siegeszug fort und wurde von den Mönchen der nahegelegenen Klöster, wie dem Kloster Calvarienberg, gefördert. Während des 19. Jahrhunderts erlebte die Ahr einen Aufschwung im Weinbau. Die Eisenbahnverbindung nach Köln brachte eine gesteigerte Nachfrage und half, die Ahrweine überregional bekannt zu machen. Nach Rückschlägen durch Kriege und Reblausplagen erlebte die Ahr in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Renaissance, die bis heute anhält. Die Ahr ist vor allem für ihre Rotweine bekannt, insbesondere den Spätburgunder. Diese Rebsorte, auch Pinot Noir genannt, dominiert die Anbaufläche und prägt den Charakter der Weine. Die klimatischen Bedingungen, geprägt durch das enge Tal und die steilen Hänge, bieten optimale Voraussetzungen für den Anbau von Spätburgundertrauben. Neben dem Spätburgunder werden in der Ahr auch andere Rotweinsorten wie Frühburgunder, Portugieser, Regent und Dornfelder angebaut. Diese Rebsorten tragen zur Vielfalt des Angebots bei und bieten den Winzern die Möglichkeit, Weine mit unterschiedlichen Geschmacksprofilen und Charakteren zu produzieren. Die Weine aus der Ahr haben einen exzellenten Ruf, der weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Die steilen Weinberge und das besondere Mikroklima tragen maßgeblich zur Qualität der Weine bei. Kalkhaltige Böden bieten optimale Bedingungen für den Anbau von Spätburgundertrauben, wodurch Weine von hoher Qualität und Finesse entstehen. Die Winzer in der Ahr legen großen Wert auf Handarbeit und Nachhaltigkeit im Weinberg. Die Weinlese erfolgt größtenteils von Hand, was eine selektive Ernte ermöglicht und die Qualität der Trauben gewährleistet. Auch moderne Kellertechniken und langjährige Erfahrung in der Weinproduktion tragen dazu bei, dass die Weine der Ahr immer besser werden. Die Ahrweine zeichnen sich durch ihre intensive Farbe, ihre komplexe Aromatik und ihren vollen Geschmack aus. Sie bieten eine breite Palette von fruchtigen Nuancen bis zu würzigen Elementen, abhängig von der Rebsorte und dem Ausbau. Ob ein eleganter Spätburgunder oder ein kräftiger Dornfelder, die Ahr hat für jeden Rotweinliebhaber etwas zu bieten. Insgesamt ist die Ahr ein Kleinod in der deutschen Weinlandschaft, das mit seinen hochwertigen Rotweinen und seiner reichen Weinbautradition Weinliebhaber aus aller Welt begeistert.

Ahrweiler

Der Landkreis Ahrweiler ist ein bedeutendes Anbaugebiet für Rotweine an der Ahr im nördlichen Rheinland-Pfalz. Ein enges Flusstal, wärmespeichernde Schieferböden und steile Berghänge mit Südausrichtung, die vor kalten Winden schützen, bieten günstige Bedingungen für den Anbau der Rebsorten Dornfelder, Früh- und Spätburgunder sowie Portugieser.   Zahlreiche Weingüter sind auf der ca. 284 Hektar großen Rebfläche angesiedelt und laden die Besucher des Rotweinwanderwegs zu Weinproben ein. Mitten in den Weinbergen liegt auch eine kleine Winzerkapelle, von der aus man die Altstadt in Bad Neuenahr-Ahrweiler sehr gut überblicken kann. Im Ort findet jedes Jahr im September ein Winzerfest mit Umzug und Feuerwerk statt.

Akarinose

Die Akarinose oder auch Kräuselkrankheit genannt, ist ein Befall der Weinrebe durch die Kräuselmilbe. Sie zeigt sich durch eine Verkrüppelung und Wollhaarigkeit der Rebblätter, die nach oben gewölbt sind. Teilweise ist im Frühjahr ein Austrieb bei der Rebe nicht mehr feststellbar. In der Folge fehlen oder verkümmern die Beeren und eine Vergreisung der Rebe setzt ein.   Zur Bekämpfung der Kräuselmilben werden als natürlicher Feind Raubmilben eingesetzt oder es erfolgt eine Spritzung mit Paraffinöl oder Schwefel.

Albarino

Die Albariño ist eine spanische weiße Rebsorte, die dem Namen nach vom Rhein stammen soll, denn sie heißt übersetzt "Weißer vom Rhein". Zwar ist sie in gewissen Eigenschaften dem Deutschen Riesling tatsächlich ähnlich, DNA-Tests stellten jedoch heraus, dass kein Verwandtschaftsverhältnis zum Riesling besteht. Das Hauptanbaugebiet in Spanien liegt in Rias Baixas in Galizien. Die Albariño ist dem dortigen, feuchten Klima hervorragend angepasst und wird, zum Schutz vor zu hoher Nässe, auf 1,50 - 2,00 m hohen Gerüsten angebaut. Die maritimen, ausgewogenen Wetterbedingungen spiegeln sich im Charakter dieser Weine wieder, die durch ihre feine Subtilität und Mineralität überzeugen. Die nicht allzu hohe Säure der Albariño-Weine führt dazu, dass sie insbesondere gut mit Fisch und Meeresfrüchten kombiniert werden können. Auch Geflügel oder milder Käse passt hervorragend zu diesen Weinen. Sie bestechen mit Spuren von Apfel-, Zitrus- oder Pfirsichnoten und erinnern durch ihre Frische und kraftvolle Art durchaus an Deutsche Weißweine. Hinzu kommt oftmals ein leichter Anflug von Salzaromen, die die besondere Finesse dieses Weines darstellen können.

Aleatico

Die Aleatico ist eine rote Rebsorte, deren Hauptanbaugebiet Italien ist. Sie wird aber auch auf Korsika, Australien, Chile und Kalifornien kultiviert, wobei ihre Verbreitung und Rebfläche recht gering ist. Sie ist eine Verwandte des gelben Muskateller und weist in der Tat, neben ihrem feinen Rosenduft, einen Muskatgeschmack auf. Aus ihr werden üblicherweise Süßweine hergestellt; es gibt aber auch trockene Rotweinvarianten oder Aleatico-Weine aus getrockneten Beeren.  

Aligoté

Die Aligoté ist eine weiße Rebsorte, die vor allem in Burgund kultiviert wird. Dort hat sie sogar eine nach ihr benannte Appellation, die Bourgogne Aligoté. Sie kommt allerdings auch in anderen Regionen Frankreichs vor, so z.B. in Chablis. Auch in Osteuropa, vor allem in Moldawien, aber auch in Australien, den USA und Chile wird die Sorte angebaut.   Mit der Aligoté werden fruchtige, leichte Weißweine gekeltert, die früh trinkreif sind, jedoch keine lange Lagerungsfähigkeit besitzen.   Neben dem Weißwein werden auch Schaumweine aus der Aligoté hergestellt. Bekannt ist auch die Mischung von Aligoté mit Crème de Cassis zum „Kir“, dem Aperitif.

Alkalisch

In der Chemie gibt der pH-Wert an, ob eine wässrige Lösung sauer oder alkalisch ist. Letzteres ist der Fall, wenn der pH-Wert über 7 liegt, bis zu einem Wert von maximal 14. Dann überwiegen die positiv geladenen Teilchen. Im Bereich von 1 bis 7 ist die Flüssigkeit eine saure Lösung und die negativ geladenen Teilchen sind in der Überzahl. Der Wert 7 bezeichnet den neutralen Punkt, an dem das Verhältnis zwischen Säuren und Basen gleich ist. Oberhalb von 7 ist der Anteil von Basen höher, darunter der Anteil der Säuren. Geschmacklich lässt sich dies jedoch nicht immer in Einklang bringen. Viele Dinge, die uns möglicherweise sauer vorkommen, sind chemisch gesehen basisch.   Wein ist eine saure Lösung und sein pH-Wert liegt, je nach Herstellung, Rebsorte und Anbaugebiet zwischen 2,9 und 4,0.   Der Begriff "alkalisch" kann allerdings in der Wein-Sensorik noch etwas anderes bedeuten. Man bezeichnet damit gewisse salzige Aromen, die beispielsweise in Chablis oder im Manzanilla-Sherry vorkommen.

Allergene

Allergieauslösende Stoffe, die Reaktionen des Körpers auslösen, können auch im Wein vorhanden sein. Nahezu jeder Wein ist geschwefelt. Schwefel kann bei Sulfit-Allergikern zu schweren Folgen führen, die sich in asthmaähnlichen Zuständen äußern. Neben Atemnot können Juckreiz, Nesselsucht oder Kreislaufprobleme hieraus resultieren.Auch der Alkohol selbst bekommt nicht jedem Konsumenten gleich und kann den Kreislauf beeinflussen und Bluthochdruck oder Herzrasen auslösen.Die Eiweißverbindungen, die durch die Klärung des Weines in diesen gelangen oder Histamin, Sorbitol und Tyramin sind ebenfalls allergieauslösend.Wein fällt unter die im Jahre 2012 eingeführte und 2014 überarbeitete Kennzeichnungspflicht der EU, wonach auf dem Etikett der Zusatz "enthält Sulfite" vorhanden sein muss bei einer Überschreitung des Grenzwertes von 10 mg/l. Weitere allergene Stoffe sind z.B. glutenhaltige Getreidesorten, Mich, Soja, Nüsse, etc. Auch Ei oder Eiprodukte sind bei einem Anteil von mehr als 0,25 mg/l anzugeben.

Alte Welt

Der Begriff „Alte Welt“ bezeichnet die klassischen Weinbauländer Europas wie Frankreich, Spanien und Italien. Dennoch ist der Begriff eigentlich falsch, bzw. unscharf, wenn es darum geht, den Ursprung des Weinanbaus zu bestimmen. Zwar stammt eine Vielzahl der Grundlagen und Techniken des Weinbaus aus Europa, die ersten heute bekannten Versuche, Wein anzubauen und zu kultivieren, gehen jedoch in die Zeit von etwa 8000–6000 vor Christi zurück und liegen außerhalb Europas. Diese fanden im heutigen Georgien, dem Irak und Ägypten statt. Wenn heute von alter Welt die Rede ist, dient dies der Abgrenzung von Weinen der neuen Welt. Letztgenannter Begriff ist einfacher zu definieren, da hiermit die Länder USA, Chile, Argentinien, Australien, Neuseeland und Südafrika gemeint sind, in denen erst wesentlich später, nämlich nach deren Kolonialisierung, Wein angebaut wurde. Häufig diente dies der Erzeugung von Messwein für religiöse Zwecke.

Amarone

Amarone ist ein schwerer, alkoholreicher Süßwein aus der Region Valpolicella in Venetien (Italien).   Der Amarone della Valpolicella, so der korrekte Name, hat einen Alkoholgehalt von bis zu 17%, was u.a. daran liegt, dass seine Trauben vor der Vinifizierung auf Drahtgestellen getrocknet werden und sich hierdurch ein erheblicher Teil der Flüssigkeit verflüchtigt. Dies führt zu einer Konzentration und Verdichtung der Aromen. Diese Methode nennt man Appassimento und wird auch bei anderen Weinen angewandt. Hinzu kommt jedoch eine weitere, zweite Gärung, wobei die Hefen den Restzucker umwandeln und wodurch die klassische bittere Note des Amarone entsteht. Amaro ist das italienische Wort für bitter, was den Namen des Amarone erklärt.   Amarone-Weine sind häufig gekennzeichnet durch Tabak-, Kakao-, Rumtopf- und Noten von überreifen Früchten und verfügen über eine lange Lagerfähigkeit. Der Legende nach war der zweite Gärungsprozess ein Unfall in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts und nicht beabsichtigt.   Da die Herstellung des Amarone aufwändig und zeitintensiv ist, sind Amarone-Weine regelmäßig teurer als ein traditioneller italienischer Rotwein.

Ampelographie

Unter dem Begriff Ampelographie versteht man die Lehre von der Rebsortenkunde. Das Wort leitet sich vom Griechischen ampelos, dem Weinstock, ab. Sie ist ein Teilgebiet der Önologie und beschäftigt sich mit der Klassifizierung von Rebsorten im Hinblick auf ihre Verwandtschaft, Abstammung, Herkunft, Verbreitung und Namen. Stand früher im Mittelpunkt der Ampelographie die Untersuchung des äußeren Erscheinungsbildes der Rebe, wobei besonders die Form der Blätter, Aussehen der Triebe, Blüten, Wuchs der Rebe und natürlich die Traube von Relevanz waren, ist heute die Genetik und DNA-Analyse hinzugetreten. Dieses erlaubt eine viel genauere Untersuchung der Rebsorten, zeigt aber auch die Schwierigkeiten der wissenschaftlichen Arbeit. Denn trotz dieser inzwischen sehr weit fortgeschrittenen Methoden sind bis heute noch lange nicht alle Abstammungen, Verwandtschaften und Zuordnungen der Rebsorten geklärt worden. Bereits in der Antike fanden die ersten Versuche der Bestimmung von Rebsorten statt. Als jedoch im 19.Jahrhundert die Reblaus und der Mehltau mit fatalen Folgen die Weinwirtschaft heimsuchten, wurde deutlich, wie wichtig es beispielsweise ist im Hinblick auf Resistenzen, genau zu wissen, mit welcher Rebsorte man es zu tun hat und welche Zusammenhänge der Reben untereinander bezüglich der Abstammung bestehen. Diese Epoche ist daher auch der Beginn der seriösen und wissenschaftlich gestützten Ampelographie.

amtliche Prüfnummer (A.P.Nr.)

Die amtliche Prüfnummer ist eine zwingende Angabe auf den Flaschenetiketten bei Deutschen Qualitätsweinen und Prädikatsweinen. Bei einfachen Weinen oder Landweinen ist ihr Vorhandensein nicht erforderlich. Um sie zu erhalten, muss der Wein eine analytische und sensorische Prüfung durchlaufen und bestanden haben. Damit wird garantiert, dass keine fehlerhaften oder minderwertigen Weine in den Verkehr gelangen können.Bei der analytischen Prüfung wird der Wein u.a. auf seinen Alkoholgehalt, Restzucker, die Säure und bei Schaumweinen auf den Kohlendioxidanteil geprüft. Die anschließende sensorische Prüfung wird von amtlich bestellten, geschulten und unabhängigen Prüfern verdeckt durchgeführt. Diese Kommission setzt sich in der Regel aus vier professionellen Verkostern zusammen. Von diesen wird Geruch, Geschmack und Harmonie des Weines nach einem Punktesystem bewertet.Erst dann wird die Prüfnummer erteilt. Diese setzt sich zusammen aus der einstelligen Nummer für die Prüfstelle, der zwei- oder dreistelligen Nummer für die Gemeinde des Betriebssitzes des Produzenten, dann der Erzeuger oder Abfüller-Nummer, wobei ein Produzent auch mehrere Nummern haben kann. Die folgende, zwei- oder dreistellige Zahl bezeichnet die laufende Abfüllung, also um die wievielte Abfüllung es sich handelt; es folgt schließlich das Jahr der Weinabfüllung, welches 2-ziffrig angegeben wird. Es lassen sich also durchaus eine Vielzahl von Erkenntnissen aus der Prüfnummer auf dem Flaschenetikett gewinnen.

amtliche Prüfung

Hersteller dürfen einen Wein nur als Qualitätswein oder als Prädikatswein bezeichnen, wenn sie die amtliche Prüfung nach dem Weingesetz bestehen. Insgesamt gibt es bei Weinen vier Güteklassen, wobei der Prädikatswein der Beste ist. An zweiter Stelle folgt der Qualitätswein. Wer seinen Wein in einer dieser beiden Güteklassen einstufen lassen will, muss einen Antrag auf die amtliche Prüfung nach dem Weingesetz stellen. Zuständig sind die Bundesländer.   Die amtliche Prüfung setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen: Erstens prüfen die Verantwortlichen den Wein analytisch, er muss zum Beispiel den Mindestalkoholgehalt aufweisen. Zweitens führen sie eine Herkunftsprüfung durch. Die Lage, der Jahrgang und die Qualität müssen stimmen. Zum Vergleich ziehen die Experten unter anderem die Erntemeldungen der Erzeuger heran. Drittens schließt eine sensorische Prüfung das Verfahren ab. Drei bis vier Spezialisten begutachten den Wein eingehend und setzen dafür den Seh-, den Geruchs- und den Geschmackssinn ein. Dieser letzte Teil nimmt bei der amtlichen Prüfung den größten Raum ein.   Bestehen Hersteller die amtliche Prüfung nach dem Weingesetz, dürfen sie ihren Wein Qualitätswein beziehungsweise Prädikatswein nennen und auf ihre Etiketten die amtliche Prüfnummer drucken.

Anbaufläche

Die Anbaufläche ist beim Wein in zweierlei Hinsicht von Bedeutung. Zum einen hilft die Größe der Anbauflächen beim Vergleich verschiedener Wein produzierender Länder und Regionen im Hinblick auf deren Bedeutung für den Massenmarkt. Zum anderen ergeben sich aufgrund unterschiedlicher Anbauflächen auch unterschiedliche Charakteristika bei der späteren geschmacklichen Ausprägung der Weine, da der Boden und dessen Lage, Zusammensetzung und Struktur einen entscheidenden Einfluss auf Aromen hat. Die Größe der Anbaufläche gibt nicht notwendigerweise Aufschluss über die produzierte Weinmenge. So verfügt Spanien als Spitzenreiter mit 1,18 Millionen Hektar über deutlich größere Anbauflächen als Frankreich mit 0,8 Millionen Hektar. Im Hinblick auf den jährlichen Ausstoß liegt Frankreich als weltweit größter Produzent mit über 41 Millionen Hektolitern deutlich vor Spanien, wo die jährlich produzierte Menge bei etwas über 30 Millionen Litern liegt. Im Hinblick auf das Volumen pro Anbaufläche führt Deutschland die Tabelle mit knapp über 90 Hektolitern pro Hektar an. Auf Platz drei im Hinblick auf die Gesamtfläche landet Italien hinter Spanien und Frankreich. Platz vier belegt mit China dagegen ein Land, dessen Weinkultur in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle spielt. Gleichwohl befinden sich in China gut siebeneinhalb Prozent der weltweiten Anbaufläche für Wein. Die Erträge sind jedoch mit gut 26 Hektolitern pro Hektar eher gering, weshalb China an der Menge der weltweiten Weinproduktion lediglich einen Anteil von knapp sechs Prozent hat. Auf Platz fünf folgen dann die Vereinigten Staaten von Amerika. Innerhalb Deutschlands gibt es gut 100.000 Hektar Anbauflächen für Wein, die sich auf dreizehn Regionen aufteilen. Die drei größten Anbaugebiete sind Rheinhessen mit 26.700 Hektar, die Pfalz mit 22.800 Hektar sowie Baden mit 15.400 Hektar. Die drei Regionen mit den geringsten Flächen um die 450 Hektar sind Sachsen, der Mittelrhein und die Hessische Bergstraße.

Anbaugebiete

In Deutschland ist der Begriff Weinanbaugebiet rechtlich geschützt. Das Gleiche gilt für Qualitätsweine, die in Deutschland aus bestimmten Gebieten stammen müssen. Allerdings verfügt beinahe jedes Land weltweit über unterschiedliche Anbaugebiete für Wein. Im französischsprachigen aber auch internationalen Kontext ist hier häufig auch vom Terroir die Rede. Die bekanntesten europäischen Anbaugebiete liegen natürlich in Frankreich, Italien, Deutschland und Spanien. Doch auch die sogenannte Neue Welt begeistert immer wieder mit herausragenden Weinen aus Australien, Neuseeland, Kalifornien oder Südamerika, deren Qualität den dortigen Anbaugebieten zu schulden ist. Viele Titel für Weine bestimmter Qualitätsstufen bezeichnen Weine aus bestimmten Anbaugebieten, deren Produkte rechtlich geschützt sind. Die meisten Anbaugebiete sind historisch gewachsen, nicht wenige Weingüter liegen heute noch auf den gleichen Böden, wie schon zu Zeiten der alten Griechen und Römer, wie zahlreiche Ausgrabungen und Funde belegen. Weinreben können sehr alt werden und so manche moderne Traubensorte geht auf die Reben der alten Meister zurück. Am wichtigsten für den guten Wuchs der Trauben sind ausreichende Sonneneinstrahlung und genügend Wasser, denn Weinreben sind durstige Pflanzen. Jedes Anbaugebiet hat seine ganz besonderen Eigenschaften, die auch die Trauben und damit den Wein, der auf Ihnen gedeiht, beeinflussen. Kalkhaltige, lehmige, sandige, mineralische oder feuchte Beschaffenheit der Böden sind hier Faktoren, ebenso wie die Anzahl der Sonnenstunden und Temperatur und klimatische Bedingungen insgesamt. Die Anbaugebiete werden üblicherweise auf den Etiketten der Weine genannt.

Antonio Galloni

Der amerikanische Weinkritiker Antonio Galloni wurde in Venezuela geboren und zog mit seinen Eltern, als er elf Jahre alt war, in die USA.   Er studierte Jazz-Komposition und Gitarre, und arbeitete dann für eine Investmentfirma, die ihn in ihrer Niederlassung in Mailand einsetzte. Er verliebte sich dort in die italienischen Weine, speziell die Rebsäfte aus dem Piemont. Zurück in den USA veröffentlichte er das erste englischsprachige Magazin über italienische Weine, den Piedmont Report. Hierdurch wurde Robert Parker auf ihn aufmerksam und holte ihn schließlich in sein Team vom Wine Advocate. Bis 2013 war er dort Chefredakteur. Er gründete anschließend seine Internet-Platform Vinous, die sich hauptsächlich mit italienischen und kalifornischen Weinen beschäftigt.

AOC

Die Abkürzung AOC stand bis zum August 2009 für Weine mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung (Appellation d´Origine Contrôlée) aus Frankreich. Durch die zu diesem Zeitpunkt in Kraft getretene EU-Weinmarktordnung, die mehr Transparenz und Schutz des Verbrauchers durch intensivere Kontrollen gewährleisten soll, heißt diese höchste Weinqualitätsstufe nunmehr AOP (Appellation d´Origine Protégée), was so viel wie „geschützte Herkunftsbezeichnung“ bedeutet. Der alte Begriff der AOC darf seit Beginn des Jahres 2014 nicht mehr verwendet werden.   Mit der Umsetzung der EU-Weinmarktordnung werden die Weine in zwei Klassen eingeteilt, nämlich solche ohne und mit Angabe ihrer Herkunft. Die Anforderungen an die Herstellung der als AOP klassifizierten Weine, also mit Herkunftsangabe, wurden deutlich erhöht, sodass das frühere Qualitätssiegel AOC nicht automatisch gleichbedeutend mit AOP ist.   Es gibt nunmehr genauere Vorgaben (ein sogenanntes „Lastenheft“) und eine unabhängige Kontrollorganisation überprüft den gesamten Produktionsvorgang, wobei die Anforderungen je nach Appellation, also Herkunftsgegend des Weines, durchaus variieren können. Zu den Kriterien gehören u.a. Terroir, Rebsorte, Maximalertrag pro Hektar, Analysen und viele andere Dinge mehr.   Es gibt drei Kategorien der AOP: AOP Cru (Wein aus einem Château, einer Lage oder Parzelle) AOP kommunal (Weine aus einem Ort) und AOP regional (aus einer Region)   Die Anforderungen nehmen von Cru bis zu regional ab. Für Bordeaux und Burgund gelten diese Regeln allerdings nicht, da diese Regionen bereits von sich aus wesentlich strengere Vorgaben besitzen.   Weine ohne Herkunftsangabe sind entweder sogenannte Indication Géographique Protégée (IGP): Weine mit geschützter geografischer Angabe, an die geringere Anforderungen gestellt werden oder noch einfachere VdF, Vin de France. Hierbei handelt es sich vielfach um Weine aus Trauben verschiedener Regionen, die oftmals sortenrein sind (z.B. Merlot).  

Apfelsäure

Die Apfelsäure ist eine natürlich vorkommende organische Säure. Man findet sie vor allem in unreifen Früchten wie den namensgebenden Äpfeln. Sie ist dort für den sauren Geschmack verantwortlich. In Weintrauben gilt ein niedriger Gehalt an Apfelsäure als wichtiger Reifeparameter. Apfelsäure wird im chlorophyllhaltigen Gewebe der Weinbeere gebildet. Wechselt sie bei zunehmender Reife ihre Farbe von Grün in Gelb, Weiß, Rot oder Blau, kommt die Säureproduktion bei einem Wert von ca. 20 g/l zum Stillstand. Beim Reifen der Beeren führt die Zellatmung zum Abbau der Apfelsäure und zum Umbau in Zucker. Dies geschieht schneller bei warmen Temperaturen, sodass Jahrgänge aus warmen Jahren besonders säurearm sind. Zum Zeitpunkt der Ernte liegt der Gehalt an Apfelsäure bei 1 - 9 g/l, abhängig von den klimatischen Bedingungen in diesem Jahr. Die Höhe der Säurekonzentration macht einen wichtigen geschmacklichen Unterschied zwischen den Jahrgängen aus.

Appassimento

Die italienische Bezeichnung für ein Trocknungsverfahren für gelesene Trauben, die ursprüngliche Bedeutung des Wortes ist „Verwelken“ oder „Antrocknung“. Beim Appassimento werden reife und gesunde Trauben auf luftigen Gestellen oder in gut belüfteten Kisten langsam getrocknet. Dies geschieht meist in einem speziellen Trockenraum, der Fruttaio genannt wird. Bei diesem Vorgang, der mehrere Monate dauern kann, verlieren die Trauben vor allem Wasser. Zucker und Extrakt werden hingegen konzentriert. Um Fäulnis zu vermeiden, müssen die trocknenden Trauben regelmäßig umgewendet und schlechte Exemplare aussortiert werden. Das Verfahren ist also recht arbeitsintensiv. Die Appassimento Technik wird vor allem bei der Erzeugung von rotem Amarone della Valpolicella rund um das norditalienische Verona angewendet. Es nutzen aber auch Winzer in anderen italienischen Anbaugebieten dieses Trocknungsverfahren zur Herstellung aromatischer und hochprozentiger Rotweine. Auch außerhalb Italiens ist die Technik bekannt, so wird etwa der Strohwein oder Schilfwein in Österreich mit angetrockneten Trauben erzeugt. Der klassische Amarone della Valpolicella kann vor allem wegen des hohen Zuckergehalts in den rosinenartigen Tauben Alkoholwerte von über 14 % erreichen. Er erhält dadurch einen ganz anderen Charakter als die eher leichten Valpolicella Weine, die auf herkömmliche Weise hergestellt werden. Der Name des trocken ausgebauten Amarone leitet sich vom italienischen amaro, also „bitter“, ab. Sein süßer Cousin, der Recioto della Valpolicella, wird ebenfalls mittels der Appassimento Technik hergestellt.  

Appellation

Unter dem diesem französischen Begriff ist eine Herkunftsbezeichnung für Rebsorten, Rebflächen und Weinlagen zu verstehen. Die Bezeichnung schafft Sicherheit und Klarheit über die Qualität und Herkunft von Weinen. Die Idee und Rechtsgrundlage der europäischen Appellationssysteme ist im Grunde überall dieselbe, die Ausgestaltung ist von Land zu Land jedoch unterschiedlich. Der Begriff Appellation (französisch: Bezeichnung) hat sich weltweit durchgesetzt, wo nach dem französischen System bewertet wird. Die Weine müssen gewisse Kriterien erfüllen, um mit dieser Herkunftsbezeichnung an den Markt gehen zu können, ähnlich den deutschen Qualitätsweinen (Q.b.A.) oder der spanischen Klassifizierung Denominación de Origen (D.O.). Die Vergabe der Herkunftsbezeichnung ist verbunden mit dem Schutzsiegel AOC (Appellation d'Origine Contrôlée), diese Weine zählen dann nach den EG-Richtlinien zu den Qualitätsweinen. Dabei geht es unter anderem um die geografische Einordnung, die Rebsorte, die Pflanzendichte, die Produktionsmethoden, den Mindestalkoholgehalt sowie den maximalen Grundertrag. Momentan gibt es rund 390 Weine, die mit dem Siegel AOC ausgezeichnet sind, aber nur etwa 40% der französischen Weinanbaufläche und gut 30% der französischen Weinproduktion einnehmen und ausmachen. Ausnahmen von der AOC-Vorschrift sind das Weinanbaugebiet Champagne, denn da spricht die Appellation für sich, die Appellation Beujolais und die Appellation d'origine garantie in Nordafrika. Für diesen gesetzlich festgelegten Qualitätsstandard und seine Einhaltung ist das Pariser Institut National des Appellations d'Origine des Vins-et Eaux-de-Vie (I.N.A.O.) zuständig.

Apulien

Apulien, die Region im südlichen Italien, bekannt für ihre malerischen Küsten, historischen Städte und reiche Kultur, ist auch ein bedeutender Weinproduzent. Die Weintradition Apuliens reicht weit zurück, und die Region ist stolz auf ihre Vielfalt an Rebsorten und die Qualität ihrer Weine. Die Geschichte des Weinbaus in Apulien reicht bis in die Antike zurück. Bereits vor mehreren tausend Jahren kultivierten die Ureinwohner Trauben und produzierten Wein. Die Griechen und Römer trugen zur Weiterentwicklung des Weinbaus bei, indem sie fortschrittliche Anbaumethoden und Techniken einführten. Apulien war eine wichtige Weinlieferantin für das Römische Reich. Während des Mittelalters und der Renaissance setzte sich der Weinanbau in Apulien fort, und verschiedene Zivilisationen beeinflussten die Weinproduktion und brachten neue Rebsorten in die Region. Apulien ist für seine breite Palette an autochthonen und internationalen Rebsorten bekannt. Einige der bedeutendsten Rebsorten in dieser Region sind: 1. Primitivo: Eine autochthone Rebsorte. Sie ergibt körperreiche Rotweine mit Aromen von dunklen Früchten, Gewürzen und Schokolade. 2. Negroamaro: Eine weitere autochthone Rebsorte, die in Apulien weit verbreitet ist und kräftige Rotweine mit Aromen von Pflaumen, Beeren und Kräutern hervorbringt. 3. Aglianico: Ursprünglich aus Kampanien stammend, wird diese Rebsorte auch in Apulien angebaut und ergibt komplexe, tanninreiche Rotweine mit Aromen von dunklen Früchten und Gewürzen. 4. Malvasia Nera: Eine beliebte Rebsorte, die frische, fruchtige Rotweine produziert und oft zur Herstellung von Dessertweinen verwendet wird. 5. Fiano: Eine der herausragenden weißen Rebsorten Apuliens, die frische, aromatische Weißweine mit Noten von Zitrusfrüchten und Blumen hervorbringt. In den letzten Jahrzehnten hat Apulien erhebliche Fortschritte in Bezug auf Weinqualität und Ansehen gemacht. Moderne Techniken, verbesserte Weinbereitungspraktiken und das Engagement der Winzer für Qualitätsweinbau haben dazu beigetragen, dass Apulien als ernstzunehmendes Weinanbaugebiet wahrgenommen wird. Die Region Apulien verfügt über mehrere DOC- (Denominazione di Origine Controllata) und DOCG- (Denominazione di Origine Controllata e Garantita) klassifizierte Weine. Diese Zertifizierungen stehen für strenge Standards in Bezug auf Herkunft, Anbaumethoden und Qualitätskontrolle. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Apulien, Italiens Sonnenküste des Weins, mit ihrer reichen Weintradition, einer vielfältigen Auswahl an Rebsorten und der steigenden Qualität ihrer Weine dem Weinenthusiasten viel Potential für Entdeckungen bietet. Die Region hat eine aufregende Zukunft als Produzent von Qualitätsweinen vor sich.

Argentinien

Argentinien hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der bekanntesten und wichtigsten Weinproduzenten der Welt entwickelt. Mit einer beeindruckenden landschaftlichen Vielfalt und idealen klimatischen Bedingungen hat das Land beste Voraussetzungen für den Weinbau. Argentinien hat sich insbesondere einen Namen mit seinen Rotweinen gemacht, allen voran dem berühmten Malbec. Die Geschichte des Weinbaus in Argentinien reicht bis in die Kolonialzeit zurück. Im 16. Jahrhundert brachten die spanischen Eroberer die ersten Rebstöcke in das Land. Der Weinbau begann jedoch erst richtig, als im 19. Jahrhundert zahlreiche europäische Einwanderer, vor allem aus Italien und Spanien, ihre Kenntnisse und Traditionen in den Weinbau einbrachten. Sie brachten neue Rebsorten mit, die sich hervorragend an das argentinische Klima anpassten. Die Weinregionen Argentiniens sind ebenso vielfältig wie das Land selbst. Das bekannteste Anbaugebiet liegt in den nordwestlichen Anden, in den Provinzen Mendoza und San Juan. Hier finden sich die meisten Weinberge des Landes. In Mendoza werden etwa 70% der argentinischen Weine produziert. Aber auch in den Regionen La Rioja, Salta, Patagonien und anderen Teilen des Landes werden hochwertige Weine gekeltert. Der argentinische Wein zeichnet sich durch seine Intensität, seinen vollen Körper und seine harmonische Struktur aus. Besonders hervorzuheben ist der Malbec, der zur beliebtesten Rebsorte des Landes geworden ist. Mit seinem tiefen Purpurrot, dem intensiven Duft nach reifen Früchten und einem Hauch von Vanille hat er international an Ansehen gewonnen. Auch andere Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah sind in Argentinien vertreten und erfreuen sich unter Weinliebhabern weltweit großer Beliebtheit. Die Reben gedeihen hier auf einer Höhe von 900 bis 1500 Metern über dem Meeresspiegel, was für eine ausgezeichnete Säurestruktur und Frische sorgt. Die Böden sind kalk- und eisenhaltig, was den Weinen eine besondere Mineralität verleiht. Die Qualität der argentinischen Weine hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten kontinuierlich verbessert. Dies ist vor allem auf Investitionen in neue Technologien und eine bessere Ausbildung der Winzer zurückzuführen. Zudem spielt auch das kontinentale Klima, das reich an Sonnenstunden ist, eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von erstklassigen Weinen. Der argentinische Wein hat in den letzten Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Anerkennungen erhalten und gilt als einer der Thronfolger für einen Spitzenplatz in der Weinwelt. Mit einer Vielzahl von Weingütern, die sowohl größere Produzenten als auch kleine Familienbetriebe umfassen, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Argentinien ist ein faszinierendes Weinland, das sowohl vom historischen Erbe als auch von der Qualität und Vielfalt der Weine besticht.

Aroma

Das Aroma eines Weins wird während der Verkostung riechend und schmeckend wahrgenommen. Aromen sind flüchtige Verbindungen, die Empfindungen im Geruchs- und Geschmackssinn auslösen. Das Naturprodukt Wein ist von verschiedenen Umweltbedingungen abhängig wie beispielsweise von Bodenbeschaffenheit und Klima, aber auch die Rebstockpflege ist maßgeblich. Diese Faktoren beeinflussen das Aroma und somit die Qualität des Weines. Auch die Vielzahl an Rebsorten bringt automatisch viele unterschiedliche aromatische Eindrücke mit sich. Nur wenige Experten beherrschen das Erkennen von Weinaromen in höchster Vollendung. Als Primäraromen werden diejenigen bezeichnet, die aus der Beere stammen. Das Verhältnis zwischen Fruchtfleisch und Schale, dicke oder dünne Traubenhaut und letztendlich der Reifegrad der Beeren haben Einfluss auf das Weinaroma. Sekundäraromen entstehen während der Traubenverarbeitung. Dabei spielen das Entrappen der Trauben, die Traubenpressung, die Mostbehandlung sowie der Prozess der Gärung eine wesentliche Rolle - sie bestimmen das Aroma mit. Tertiäraromen werden von der Lagerung des Weines im Holzfass, in der Flasche oder im Edelstahltank geprägt. Lange oder kürzere Lagerung im Holzfass verleiht dem Wein ein typisch holziges Aroma. Dies kann beispielsweise an Zedernholz, Kaffee oder Kokosnuss erinnern. Die Beschreibungen in der Aromenpalette für Rot- oder Weißwein reichen von fruchtig, blumig bis hin zu holztypischen Noten, sogar Gewürze und Tabak sind vertreten. Rotwein hat vielfach den Geschmack dunklerer Früchte (Pflaume, Kirsche, Cassis, Brombeere) in Kombination mit Gewürz als Sekundäraromen. Wohingegen im Weißwein helle Früchte (Apfel, Birne, Aprikose, Zitrone) kombiniert mit Honig oder Vanille den Geschmack ausmachen. Hochwertigere Weine vereinen Primär-, Sekundär- und Tertiäraromen, während in einfachen Weinen meist vornehmlich Primäraromen wahrnehmbar sind. Die Nase des Menschen ist fähig Tausende Düfte zu identifizieren. Ein Geruch muss bewusst wahrgenommen und vom Gehirn gespeichert werden. Nur so kann ein Vergleich zum Aroma des Weines stattfinden. Übung macht also den Meister, auch beim Erkennen von Aromen im Wein.

Asche

Mit Asche bezeichnet man alle Mineralstoffe und Spurenelemente im Wein, die nach Verbrennung des Mostes oder Weins verbleiben.   Zunächst wird die Flüssigkeit dabei eingedampft und bis zur kompletten Verbrennung verglüht. Übrig bleibt die sogenannte Asche, die pro Liter etwa 1,4 - 3,0 Gramm betragen kann.   Da Rotwein aufgrund der Maischegärung meist extraktreicher ist als Weißwein, ist sein Aschegehalt üblicherweise höher.

Assemblage

Unter einer Assemblage versteht man den Prozess, bei dem Weine verschiedener Jahrgänge, Anbaubedingungen oder Rebsorten in einem bestimmten Verhältnis miteinander vermischt werden. Das Ergebnis wird im deutschsprachigen Raum als Cuvée oder Verschnitt bezeichnet.   In der Regel werden die Weine für eine Assemblage getrennt geerntet und verarbeitet. Die daraus resultierenden Weine werden anschließend miteinander verschnitten. Seltener findet die gemeinsame Vinifizierung verschiedener Rebsorten im „gemischten Satz“ statt. Ziel der Assemblage ist es, einen harmonischen und runden Wein zu kreieren, indem die positiven Charakteristiken verschiedener Weine kombiniert werden. Dazu muss das optimale Mischungsverhältnis aus zwei, drei oder mehr Weinen gefunden werden. Dies wird in der Regel durch den Kellermeister oder einen Önologen geplant, überwacht oder gar selbst durchgeführt und erfordert viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Verschiedene Mischungsverhältnisse werden hergestellt und anschließend verkostet, um die optimale Qualität des fertigen Weines zu gewährleisten.   Durch die Assemblage können auch Schwächen einzelner Weine eines Jahrgangs mithilfe besser ausgereifter Weine ausgeglichen werden. So kann eine geschmackliche Konstanz eines Weines auch über verschiedene Jahrgänge hinweg gewahrt werden. Dazu muss das beste Mischverhältnis in jedem Jahr neu bestimmt werden. Das Assemblieren wird vor allem in Frankreich und hier insbesondere in Bordeaux und in der Champagne praktiziert. Auch die Neue Welt bringt hervorragende Cuveés auf den Markt. In Deutschland und Österreich ist diese Praxis traditionell weniger verbreitet.

Aszu

Der Aszu ist eine Unterart des edelsüßen Dessertweins Tokajer aus Ungarn. Er stellt eine sehr hohe Qualitätsstufe des Tokajers dar und besitzt eine lange Lagerfähigkeit. Aszu besteht aus dem sogenannten Grundwein und der Hinzufügung der Aszu-Beeren. Diese sehen aus wie Rosinen und sind aufgrund des Befalls mit der Edelfäule hoch konzentriert und süß. Die Beeren bleiben etwa 1-3 Tage beim Grundwein, dieses wird dann zusammen gepresst und reift anschließend in Holzfässern. Das Verhältnis, in welchem die Aszu-Beeren dem Grundwein beigefügt werden, nennt man Puttonyos. Dieses bedeutet übersetzt Bütten und stellt die Maßeinheit für die Beeren dar. Ein Puttony hat 25 kg. Der Grundwein hat immer eine Menge von 136,5 Litern. Je mehr Puttonyos hinzugegeben werden, um so süßlicher wird der Wein und um so mehr steigt seine Qualität. Die höchste Puttony-Anzahl sind 6 Puttonyos, d.h. dem Grundwein von 136,5 Litern werden 150 kg Beeren hinzugegeben. Der Aszu muss drei Jahre reifen, davon mindestens zwei Jahre im Holzfass.

Aufbinden

Eine Maßnahme, die jährlich im Rebberg stattfindet, ist das Aufbinden der Reben. Die jungen Triebe der Rebe werden dabei an Heftdrähte oder Holzpfähle gebunden, damit sie nicht in alle Richtungen wachsen.   Dieses gehört zur sog. „Erziehung“ der Rebe und erleichtert die Arbeit im Weinberg ganz erheblich. So wird die Lese einfacher, insbesondere bei maschineller Ernte und Schädlinge lassen sich leichter bekämpfen. Die Triebe brechen durch die Fixierung nicht so schnell ab und die Trauben erhalten eine bessere, da regelmäßigere, Lichtzufuhr.

Aufspriten (Portwein, Marsala)

Als Aufspriten wird in der Weinherstellung die Zugabe von Alkohol (Ethanol) zu Wein oder gärendem Most bezeichnet. Das Wort leitet sich ab vom lateinischen Begriff Spiritus in der Bedeutung für Alkohol oder alkoholisches Destillat. Alkoholzugabe zum Most bewirkt einen Abbruch der weiteren Gärung, das Resultat ist unter anderem ein höherer Restzuckergehalt beim so behandelten Wein.   Früher diente das Aufspriten, vor allem das von Süßweinen, der Haltbarmachung der Weine. Der so erhöhte und konservierende Alkoholgehalt konnte durch natürliche Gärungsprozesse nicht erreicht werden. Der Aspekt der Haltbarmachung spielt beim heutigen Stand der Lebensmitteltechnologie nur noch eine Nebenrolle. Aufspriten ist heute bei der Erzeugung von Likörweinen üblich und wird bei der Bereitung von Weinen wie Marsala, Madeira, Portwein oder Sherry eingesetzt. Bei einigen wird der Alkohol während der Gärung zugegeben (etwa beim Portwein), bei anderen nach Abschluss der Gärung (Sherry). Solche gespriteten Weine werden im englischsprachigen Raum meist als fortified wines (verstärkte Weine) bezeichnet. In weinrechtlichen Vorschriften wird in der Regel der Begriff Alkoholzugabe benutzt, wenn vom Aufspriten die Rede ist.

Ausbau

Die Herstellung eines Weines kann viele Jahre dauern. Die meiste Zeit hiervon benötigt der Kellermeister für den Ausbau, bei dem der Wein Komplexität und Struktur entwickelt. Hierzu gehören alle Arbeitsschritte, die von der Gärung bis zur Flaschenabfüllung erforderlich sind, um dem Wein zu seiner Perfektion zu verhelfen.   Eigentlich ist der Wein bereits nach der Gärung fertig, allerdings noch nicht trinkreif. Er wirkt hart und schmeckt roh. Ihm fehlt die nötige Reife, die der Wein durch seine Lagerung unter kontrollierter Zufuhr von Sauerstoff bekommt. Dies erscheint zunächst paradox, da Sauerstoff normalerweise als Feind des Weins verstanden wird. Trotzdem ist ein geringes Quantum zur Bildung von Polymeren (z. B. Tannin) erforderlich, die beträchtliche Auswirkungen auf das Aroma des Weins haben.   Während ein Ausbau ganz ohne Sauerstoff kaum möglich ist, beschleunigt zu viel Sauerstoff das Altern des Weins und verdirbt ihn schließlich. Die Basisformel für die richtige Sauerstoffmenge lautet: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Weißwein verträgt beispielsweise weniger Sauerstoff, wohingegen der Ausbau von Rotwein mehr benötigt. Die Reifung erfolgt je nach Qualität, Rebsorte und Tradition in Holzfässern, speziellen Barriques oder sonstigen Tanks verschiedener Größen.   In der Regel wird zwischen einem reduktiven (geringe Sauerstoffzufuhr) und einem oxidativen Ausbau (vermehrte Sauerstoffzufuhr) unterschieden. Durch die Kombination einer reduktiven Sauerstoffversorgung mit dem bewussten Kontakt zu Holz im Fass entsteht, oft harmonisch und abgerundet, die Komplexität eines besonderen Weingeschmacks. Speziell für körperreiche Weine, meist Rotweine, ist der Ausbau im Holzfass optimal. Hier greift der Kellermeister gerne zur Mikrooxigenation, mit der er kontrolliert die Sauerstoffmenge erhöhen kann.   Weißweine sind in der Regel weniger komplex und lagerfähig, da sie zeitnaher konsumiert werden sollen. Der Ausbau erfolgt überwiegend in Tanks aus Edelstahl oder Beton, wodurch die Frische des Weins und seine speziellen Aromen sortentypisch betont werden.

Ausfällen

Ausfällen ist ein Teil des sogenannten Schönungs-Prozesses, der nicht nur beim Wein, sondern auch bei Fruchtsäften und bei der Bierherstellung angewendet wird.   Im Wein bzw. bei seiner Produktion sind eine Vielzahl von Schwebestoffen vorhanden, die aus mehreren Gründen, nicht zuletzt auch wegen einer besseren Optik, aus diesem entfernt werden sollen. Diese Schwebeteilchen können später zu Trübungen und Schleiern führen und je nach Beschaffenheit auch die Haltbarkeit des Weines gefährden. Um dem entgegenzuwirken, werden Mittel eingesetzt, die diese Schwebeteilchen an sich binden, wodurch diese zu Boden sinken und so leicht entfernt werden können. Oftmals werden eiweißhaltige Schönungsmittel zugesetzt, die in Pulverform oder in Form von Hühnereiweiß vorliegen.   Für den Einsatz von Schönungsmitteln gelten strenge Regeln, die in den jeweiligen Landesgesetzen oder EU-Verordnungen verankert sind. Bestimmte Schönungsmittel sind kennzeichnungspflichtig und müssen auf den Flaschen angegeben werden.

Auslese

Als Auslese bezeichnet man deutsche Weine, die zur höchsten Qualitätsstufe, den sogenannten Prädikatsweinen, gehören. Es handelt sich dabei um Spitzengewächse, aus vollreifen, stark selektierten Trauben, die oftmals auch edelfaul sind.   Innerhalb der Gruppe der Prädikatsweine erfolgt eine weitere Unterteilung wie folgt: Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein.   Alle diese Untergruppen der Prädikatsweine, also auch die Auslese, unterliegen strengen Auflagen. So darf diesen Weinen kein Zucker zugesetzt werden. Es muss ein Mindestalkoholgehalt erreicht werden, der durch Landesverordnung geregelt ist. Bei der Auslese müssen mindestens 95 Grad Oechsle Mostgewicht erreicht werden. Der Wein darf nicht mit Eichenholzstücken versetzt werden. Es gibt Vorgaben zu den verwendeten Trauben und ihrer Herkunft. Schließlich unterliegt der Wein einer amtlichen Prüfung, nach welcher er, bei Bestehen, eine Prüfnummer erhält (die sogenannte AP-Nr.), die zwingend auf dem Flaschenetikett vermerkt sein muss.  

Ausstattung

Der Begriff Ausstattung bezeichnet die Gesamtaufmachung eines Weines. Hierzu zählen die Form und Farbe der Flasche, die Gestaltung und Kolorierung des Etiketts, die Beschaffenheit des Korkens und der Kapsel sowie viele weitere Merkmale. Von Winzer zu Winzer, von Weingut zu Weingut, von Wein zu Wein und sogar von Ernte zu Ernte kann die Ausstattung unterschiedlich sein. So ist es möglich, dass sich die Gesamtaufmachung eines Weines jedes Jahr ändert. Da sie für Käufer jedoch ein wichtiger Anhaltspunkt ist, variieren Weinbauern die äußere Gestaltung nur selten oder sehr wenig. Ein hoher Wiedererkennungswert ist jedoch nicht der einzige Grund, warum Winzer der einmal gewählten Ausstattung gerne treu bleiben: Meist nennt die Gesamtaufmachung eines Weines dem Verbraucher auch wichtige Details. So erkennt ein geübtes Auge häufig schon am Farbton der Flasche oder des Etiketts, aus welchem Haus sie stammt. Auch das Vorhandensein oder Fehlen einer Agraffe liefert Anhaltspunkte über den Inhalt. Darüber hinaus verrät die Ausstattung stets auch, welchen Anspruch jemand mit der Gesamtaufmachung seines Weines verfolgt. Eine Flasche kann modisch, nostalgisch oder extravagant gestaltet sein - und auch damit Aufschluss über ihren Inhalt und das dahinterstehende Weingut geben.  

Australien

Australien hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der bedeutendsten Weinländer der Welt entwickelt. Das Land erstreckt sich über beeindruckende 7.692.024 Quadratkilometer und bietet eine Vielzahl von Klimazonen und Bodentypen, die sich für den Weinanbau eignen. Einige Regionen Australiens sind allerdings aufgrund der Hitze und Trockenheit für den Weinbau ungeeignet. Dieser erstreckt sich eher auf Südaustralien, mit seinem gemäßigten Klima, wobei hier oftmals dennoch eine künstliche Bewässerung erforderlich ist. Die Geschichte des australischen Weinbaus reicht bis ins späte 18. Jahrhundert zurück, als die ersten Rebstöcke von europäischen Siedlern in die Region gebracht wurden. Zunächst war der gekelterte Wein von minderer Qualität und diente vor allem der Selbstversorgung. Es war nicht vor dem späten 20. Jahrhundert, dass australischer Wein weltweite Anerkennung erlangte. Dies geschah zum Teil durch eine Reihe von Qualitätsverbesserungen und Investitionen in Technologie und Forschung.Die australische Weinindustrie zeichnet sich durch die Produktion einer breiten Palette von Rebsorten und Weinstilen aus. Es werden knapp 140 Sorten angeboten. Autochthone australische Rebsorten gibt es jedoch nicht. Die bekanntesten Rebsorten sind Shiraz, Cabernet Sauvignon, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Diese Rebsorten gedeihen hervorragend in den unterschiedlichen Klimazonen Australiens und tragen zu den charakteristischen Geschmacksprofilen der Weine bei. Die Qualität der australischen Weine ist international hoch angesehen. Die Weinherstellungstechniken sind modern und innovativ, und sowohl große Weingüter als auch kleine Boutique-Winzer haben in den letzten Jahrzehnten beachtlichen Fortschritt gemacht.  Einige der bekanntesten Weinregionen sind das Barossa Valley, Hunter Valley, Margaret River, McLaren Vale und Coonawarra. Jede Region hat ihre eigenen besonderen Bodenbedingungen und Klimaeinflüsse, die sich auf den Geschmack und Charakter der Weine auswirken.Insgesamt hat sich Australien zu einem vielseitigen und charaktervollen Weinland entwickelt, das eine große Auswahl an qualitativ hochwertigen Weinen bietet. Egal ob Rot, Weiß, Rosé oder Sekt, Australien hat für jeden Weinliebhaber etwas zu bieten, wobei manche Geschmacksnoten, wie z. B. die typischen Minz- oder Eukalyptusaromen, nur bei australischen Weinen anzutreffen sind.

Autochthon

Der Begriff „autochthon“ bezieht sich in der Weinsprache auf Rebsorten. Ist eine solche autochthon, so bedeutet dies, dass sie dort, wo sie wächst, heimisch ist. Sie ist dort also zuerst gezüchtet worden oder auf andere Weise entstanden. Dieses Adjektiv stammt aus dem Altgriechischen/Lateinischen und setzt sich aus den Worten autós, d.h. „selbst“ und chthón, was „Erde“ bedeutet, zusammen, was auf die Tatsache hindeutet, dass die Rebe also einheimisch ist oder vor Ort „geboren“ wurde. Eine Rebsorte kann also nur an einem Ort autochthon sein, wobei bei vielen Sorten bis heute nicht abschließend festgestellt werden konnte, woher sie eigentlich grundsätzlich stammen.Der Gegensatz dazu ist „allochthon“. Die Rebsorte wächst nicht an dem Ort wo sie entstanden ist. Wenn eine Rebsorte an einem Ort besonders häufig vorkommt oder möglicherweise nur noch dort wächst, bedeutet dies jedoch nicht, dass sie dort eine autochthone Rebe ist. Sie kann von woanders herstammen, dort nicht mehr vorkommen und im neuen Anbaugebiet eine Alleinstellung eingenommen haben.Hiervon wiederum abzugrenzen ist der Begriff „endemisch“. Es gibt Rebsorten, die nur an einem Ort vorkommen. Wenn sie jedoch ursprünglich nicht aus dieser Region kommen, so sind sie dort nicht „autochthon“, sondern endemisch (abgeleitet vom Wort „Endemie“), kommen also nur dort vor.„Autochton“ ist also per se kein Qualitätsmerkmal, sondern eher eine Ursprungsbezeichnung.

Auxerrois

Die Auxerrois ist eine weiße Traube, die ursprünglich aus Frankreich stammt. Sie gehört zur Familie der Burgunder und kommt, neben Frankreich, dort hauptsächlich im Elsass, auch noch in geringem Maße in Deutschland und der Schweiz vor.   Obschon nicht die Klasse eines guten Burgunders erreichend, bietet ein Auxerrois-Wein neben einer gewissen Feingliedrigkeit nicht zu viel Säure und ist daher auch für empfindliche Mägen gut verträglich.   Durch seine Frucht, die manchmal an Weißburgunder erinnert, ist ein Auxerrois-Wein ein guter Begleiter zu Spargel.

Ava

Der Begriff „AVA“ stammt aus dem amerikanischen Englisch und ist die Abkürzung für „American Viticultural Area“, also grob übersetzt etwa „Amerikanisches Weinbau Gebiet“. AVA ist eine Herkunftsbezeichnung, die am ehesten mit einer Appellation in Frankreich verglichen werden kann.   Im Jahre 2016 gab es in den USA 238 AVAs, von denen die bekanntesten in Kalifornien liegen. Die Napa Valley AVA dürfte hiervon die renommierteste sein. Die erste AVA der USA überhaupt wurde 1980 Augusta im Bundesstaat Missouri.   Zuständig für die Zulassung als AVA ist die TTB-Behörde. AVAs werden dabei insbesondere nach klimatischen und geographischen Grenzen festgelegt. Eine AVA muss allerdings nicht zwingend auf einem Flaschenetikett aufgeführt sein.   Auch sonst sind die Regeln für die Zugehörigkeit eines Weines zu einer AVA alles andere als streng. Es gibt - mit wenigen Ausnahmen - kaum Vorschriften zu den Rebsorten, Anbauweisen oder der Kellertechnik. Wird eine Rebsorte benannt, muss dieser als Varietal bezeichnete Wein zumindest aus 75% dieser Sorte bestehen. Außerdem müssen 85% der Trauben aus dem genannten AVA-Bereich stammen. Bei kalifornischen AVA-Weinen gelten hingegen deutlich engere Vorgaben, was das Qualitätsbewusstsein der dortigen Winzer widerspiegelt.

Avinieren

Unter Avinieren versteht man das Ausspülen eines Weinglases mit einer kleinen Menge des zu trinkenden Weins. Dieser wird in das Glas gefüllt, welches dann so gedreht wird, dass der Wein möglichst die gesamte Innenfläche des Glases einmal benetzt hat. Dieser sog. Spülwein wird dann weggeschüttet.   Hierdurch sollen Rückstände am Glas entfernt werden, wie z.B. Spülmittel, aber auch Gerüche, die durch längeres Lagern des Glases im Schrank entstehen können.   Das Avinieren führt dann dazu, dass das Glas „weingrün“ oder „weinfreundlich“ gemacht sei.   Ob ein Avinieren wirklich erforderlich ist, wenn man seine Gläser vernünftig reinigt und trocknet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und zumindest fraglich; denn bei manchem guten Tropfen ist es eigentlich um jedes Molekül fast zu schade!