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Nachgärung

Nachgärung ist eine Sonderform der Gärung, die erwünscht oder unerwünscht auftreten kann. Reichert der Winzer einen bereits vergorenen Wein bewusst mit Zucker und Hefe an, um eine zweite Gärung einzuleiten, wird diese als erwünschte Nachgärung bezeichnet. Schaumweine wie Sekt oder Champagner durchlaufen gemäß der Methode champenoise ein zweistufiges Gärverfahren, damit sie ihren charakteristischen Geschmack optimal entfalten können.   Es gibt auch eine unerwünschte Form der zweiten Gärung, die im schlimmsten Fall in einer fertig abgefüllten Flasche einsetzt. Diese unerwünschte Nachgärung macht den Wein trüb und ungenießbar. Darüber hinaus kann sie zu einem Flaschenüberdruck führen. Eine unerwünschte Nachgärung ist ein Indiz dafür, dass bei der Weinherstellung fehlerhaft gearbeitet wurde - entsprechend selten kommt sie bei hochwertigen Weinen vor.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist im Weinbau, wie in vielen anderen Lebensbereichen auch, ein zunehmend wichtiger werdender Faktor. Im Gegensatz zur biologischen Weinherstellung ist der Unterschied zur nachhaltigen Weinwirtschaft der, dass erstere rein ökologische Aspekte im Weinberg und bei der Weinbereitung umfasst. Ein nachhaltiges Vorgehen hingegen beinhaltet auch soziale und ökonomische Gesichtspunkte, ist also wesentlich weitgreifender. Eine Vielzahl von Projekten und Programmen zum nachhaltigen Weinbau hat sich rund um den Globus etabliert, wobei die beteiligten Winzer beständig, um die Optimierung der ganzheitlichen Nachhaltigkeit bemüht sind. Dies fängt bereits im Weinberg an, wo möglichst wenig Herbizide, Fungizide und Pestizide eingesetzt werden sollen und der Natur so weit wie möglich freien Lauf gelassen werden soll. Bei den verwendeten Weinflaschen sollen solche verwendet werden, die möglichst dünnwandig sind, um Material zu sparen. Korken sollten durch Schraubverschlüsse oder Glaskorken ersetzt werden. Dieses sind jedoch keine „Dogmen", sondern Teilbereiche der Nachhaltigkeit, die es zwar zu erfüllen gilt, die aber auch zum jeweiligen Wein passen müssen. Eine allgemeingültige Zertifizierung gibt es vor diesem Hintergrund noch nicht. Insgesamt soll so ressourcenschonend wie möglich gewirtschaftet werden. Weitere Beispiele für Nachhaltigkeit sind daher das eigene Wiederaufbereiten von Wasser, die Verwendung von Ökostrom oder der Transport mittels nachhaltiger Transportmittel/Speditionen. Letztlich zählt auch der faire Umgang mit Mitarbeitern (angemessene Bezahlung, Urlaub, Schutz vor Krankheiten und ähnlichem) zum nachhaltigen Wirtschaften. Es gibt also diverse Perspektiven, unter denen die Nachhaltigkeit betrachtet werden kann.  

Nachlese

Bei der Nachlese handelt es sich um ein früheres Brauchtum im Weinanbau. Die Nachlese hat nichts mit einer zweiten Ernte zu tun, sondern war die Sitte, die nach der eigentlichen Weinlese am Rebstock verbliebenen Trauben, bedürftigen Menschen zu schenken. Arme, Kinder oder Fremde sollten hiervon profitieren. In manchen Weinbaugebieten wurden absichtlich nicht alle erntereifen Trauben gepflückt, um hierdurch wohltätig zu sein. Bereits in der Bibel, im dritten Buch Mose (Leviticus), ist die Rede davon, den Armen und Fremden die Nachlese zu hinterlassen.  

Nahe

Das Rheinland-Pfälzische Anbaugebiet Nahe umfasst rund 4200 Hektar und befindet sich im Bereich des Flusses Nahe, sowie der kleineren Flüsse Ellerbach, Guldenbach, Gräfenbach, Glan und Alsenz. Mit 75% der Rebbestockung sind hier hauptsächlich weiße Sorten vertreten. Vorwiegend werden Riesling, Müller-Thurgau und Silvaner angebaut. Weiß- und Grauburgunder folgen, rücken aber zunehmend in den Fokus jüngerer Winzer. Bei den Rotweinen dominiert der Dornfelder, gefolgt von Spätburgunder, Portugieser und Regent.   Erst seit dem Jahre 1971 ist der Bereich Nahe ein eigenständiges Weinbaugebiet. Die Besonderheit dieser Region liegt in der großen Bodenvielfalt. Man findet hier die engräumigsten Wechsel unterschiedlichster Böden, mit mehr als 180 Varianten. Die geologischen Unterschiede führen dazu, dass es eine unvergleichliche Bandbreite und Abwechselung der produzierten Weine gibt. Ein einheitlicher Charakter der Weine dieses Gebietes, in dem schon seit Römerzeiten Wein angebaut wird, ist daher kaum auszumachen.   Etwa 300 Winzerbetriebe sind an der Nahe tätig. Das Klima gilt als mild, ausgeglichen und regenarm. An der unteren Nahe findet man vor allem Burgundersorten und rote Sorten, die ein hohes Mostgewicht und moderate Säure auszeichnet. Die obere Nahe und ihre Seitentäler sind geprägt von den kühleren Luftmassen der Mittelgebirge. Die Trauben reifen hier später aus. Davon profitiert vor allem der Riesling. Dieser ist von rassiger, fruchtiger und mineralischer Statur.  

Napa Valley

Das Napa Valley, gelegen nördlich von San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien, ist eines der bekanntesten Weinbaugebiete der Welt. Seit dem Jahre 1981 ist diese Region eine sogenannte AVA, eine American Viticultural Area, vergleichbar mit den Appellationen in Bordeaux. Aufgrund der Nähe zum Pazifik und des dadurch fast mediterranen Klimas, sowie der hervorragenden Böden, wurde im Napa Valley bereits seit Mitte des 18.Jahrhunderts Weinbau betrieben. Durch die Reblauskrise und die Prohibition in den USA erfuhren die Winzer im Napa Valley jedoch immer wieder herbe Rückschläge, von denen sie sich bis in die 1960er Jahre kaum erholt hatten. Ab diesem Zeitpunkt jedoch begann der steile Aufstieg der Weine aus dem Napa Valley, deren Palette von Chardonnay, Zinfandel, Merlot, Cabernet Sauvignon fast alle namhaften Rebsorten umfasst. Das Paris Tasting von 1976, bei dem Napa Valley Weine neben den besten Bordeaux blindverkostet wurden und diese um Längen schlugen, was in Frankreich als „Majestätsbeleidigung“ empfunden wurde, hobt das Renommée dieser Amerikanischen Weine sogar auf ein noch höheres Level.

Naturdünger

Obschon Reben vergleichsweise geringe Ansprüche an die Fruchtbarkeit eines Bodens stellen und bekanntlich auf mageren Böden am besten gedeihen, sind Düngemaßnahmen des Weinberges - je nach Lage und Beschaffenheit - unumgänglich. Die Düngung kann dabei durch künstlich erzeugte, mineralische Dünger erfolgen oder durch natürliche Mittel, den organischen Stoffen. Hierzu zählen u.a. Stallmist, Gülle, Gärreste, Stroh, Kompost oder Hornspäne.

Naturhefen

Zur Weinbereitung sind in jedem Falle Hefen erforderlich, die den Gärprozess in Gang setzen. Der Winzer hat die Wahl, ob er Naturhefen oder (Rein)zuchthefen verwendet. Naturhefen, auch Saccharomyces oder wilde Hefen oder Umwelthefen genannt, sind einzellige Pilzorganismen, die im Weinberg, im Weinkeller oder an den Traubenschalen vorkommen. Sie werden oft durch Insekten, wie die Fruchtfliegen, übertragen und gelangen so in den Most, wo sie die sogenannte Spontangärung initiieren. Dabei handelt es sich um durchaus unterschiedliche Hefestämme, die verschiedene Funktionen bzw. Stufen im Gärprozess beeinflussen. Dagegen sind Reinzuchthefen gezüchtete Hefen, die dem Most hinzugesetzt werden, um den Gärprozess einzuleiten. Der Einsatz beider Verfahren hat Vor- und Nachteile und gleicht durchaus einer schon fast philosophischen Betrachtungsweise bei der Herstellung von Wein. So schwören die Verwender von Naturhefen auf die komplexeren und vor allem fruchtigeren Aromen ihrer Weine. Die Verfechter der Reinzuchthefen rühmen die leichtere Kontrolle beim Einsatz der Hefen, geringer vorkommende Fehltöne im Wein und behaupten ebenfalls, dass ihre Weine reiner und von schönerer Frucht seien.  

Nebbiolo

Nebbiolo Um diese kleinbeerige Traube, die vornehmlich im nordwestlichen Piemont beheimatet ist, wo sie wohl ihren Ursprung hat, ranken sich viele Geschichten. Auch sie verleihen der Rebsorte Nebbiolo ihren edlen, einzigartigen Ruf. Der Name leitet sich vom italienischen Wort nebbia (Nebel) ab. Die Erklärung dazu: Zwar blüht die Rebsorte früh, benötigt bis zu ihrer Reife aber außergewöhnlich lang. Die Lese erfolgt erst im Herbst, wenn häufig Nebel über den Lagen liegt. Nebbiolo ist eine äußerst anspruchsvolle Rebsorte. Sie benötigt im Sommer extrem viel Sonne, hinzu kommt die angesprochene lange Reifezeit. Die Traube gedeiht im Grunde nur auf kalkhaltigen Mergelböden und verlangt steile Süd- oder Südwestlagen. Es gibt nur wenige Gegenden, die dieser Rebsorte gerecht werden können. Die von Kennern so sehr geschätzten Rotweine Barolo und Barbaresco werden aus Italiens wohl größter Rebsorte kreiert. Im Bukett der Nebbiolo zeigen sich Noten von Teeblättern, Rosen, Gewürzen und Teer. Eine mächtige Tanninstruktur und die enorme Alterungsfähigkeit machen Nebbiolo-Weine einzigartig.

Nebukadnezar

Die Nebukadnezar (andere Schreibweise: Nebuchadnezzar) ist eine Flaschengröße mit 15 Litern Inhalt und entspricht damit der Menge von 20 Normalflaschen. Sie findet hauptsächlich bei Champagner oder Burgunder Verwendung, kommt aber, wie alle Großflaschen von solch einem Format, sehr selten vor. Der Name stammt von den vier babylonischen Königen gleichen Namens.  

Negroamaro

Negroamaro Der Wein aus dieser Traube wurde von den Griechen, die die Gegend kolonialisiert hatten, vor fast 3000 Jahren kultiviert. Die Rebe gilt als autochthon, d.h., sie hat dort ihren Ursprung, wo sie wächst, nämlich in Apulien. Der uralte Name setzt sich aus den Worten negro (schwarz) und amaro (bitter) zusammen und fasst die Eigenschaften dieses Weines perfekt zusammen: Eine tiefdunkelrote, fast schwarze Farbe, verbindet leicht herbe, zartbittere Nuancen zu gehaltvollen, kraftvollen Rotweinen mit einem ganz eigenständigen, individuellen Charakter. Negroamaro-Weine wurden daher in früheren Jahren gerne dazu benutzt, ihren Brüdern aus dem Norden Italiens mehr Farbe - und in manchen Fällen auch durchaus mehr geschmackliches Leben - einzuhauchen. Diese Zeiten sind jedoch fast vorbei. Negroamaro wird von jungen Winzern inzwischen auch gerne sortenrein gekeltert, da die besonderen klimatischen Bedingungen Apuliens, nämlich brennende Sonne am Tag, kühlende Brisen vom Meer in der Nacht, zu einer Aromenkonzentration führen, die ihresgleichen sucht. Zartbitter-Noten, reife, rote Früchte, Gewürznoten und Olivennuancen kombinieren sich zu einem intensiven Bouquet. Es ist kein Wunder, dass ein Negroamaro daher gut zu Braten, Gegrilltem, Pasta mit kräftigen Soßen oder reifem Käse passt. Fast jede würzige Speise vermag durch einen guten Negroamaro noch zu profitieren.

Neil Martin

Der Engländer Neil Martin, geboren 1971, ist einer der wichtigsten englischsprachigen Weinkritiker der Gegenwart. Er erlangte 1989 einen Universitätsabschluss in Management Science und kam mit dem Wein über seine Tätigkeit für eine japanische Exportfirma in Kontakt, die auch mit Wein handelte. Hierdurch inspiriert, absolvierte er ein Diplom in Wines and Spirit.   2003 startete er seine eigene Wein-Website, wine-journal.com. Hierdurch wurde Robert Parker auf ihn aufmerksam, der ihn ab 2006 für seinen Wine Advocate gewinnen konnte. Einer der Schwerpunkte seiner Tätigkeit liegt auf Bordeaux-Weinen. 2012 schrieb er ein vielbeachtetes Buch „Pomerol“ über die gleichnamige Appellation in Bordeaux.   Im November 2017 wurde bekannt, dass er das Team beim Wine Advocate verlässt und zu Antonio Gallonis Onlinemagazin „Vinous“ wechselt.

Nerello Mascalese

Nerello Mascalese Die Nerello Mascalese ist eine rote Rebsorte, die ihren Namen der Mascali Ebene zwischen dem Vulkan Ätna und der Küste Siziliens und ihrer fast schwarzen Farbe der Trauben (nero = schwarz) verdankt. Neben der Sorte Nero d´Avola ist sie die am häufigsten auf Sizilien angebaute Rebsorte. Sie ist sehr spätreifend und ermöglicht eine breite Palette von Qualitäten, die von fruchtigen, leicht trinkbaren Tafelweinen, bis hin zu charakterstarken und intensiven, hochwertigen Weinen, insbesondere aus der DOC Ätna, reichen. Der Nerello Mascalese wird eine Verwandschaft zur Sangiovese nachgesagt, die allerdings bislang nicht bewiesen ist. Überhaupt ist die Rebsorte, trotz der großen Beliebtheit auf Sizilien, kaum bekannt. Dieses wird der Nireddu, wie die Nerello Mascalese auch auf Sizilien genannt wird, allerdings nicht gerecht. Ein guter Nerello Mascalese ist intensiv aromatisch, mit fast undurchdringlicher Farbe. Rote Früchte und Beeren-, Gewürz- und Balsamiconoten bilden zusammen mit einer oft exzellenten Mineralität ein rundes, warmes und kraftvolles Ensemble. Nerello Mascalese paßt ausgezeichnet zu Pasta, Wild oder rotem Fleisch, aber auch ebenso zu Käse und zu allen würzigen Speisen. Probiert haben sollte man in jedem Falle einmal die traumhafte Kombination einer Tauben-Brust in Rotweinsauce zu dieser feurigen Italienerin.

Nero d’Avola

Nero d’Avola - Der schwarze Prinz aus Sizilien So oder so ähnlich könnte man schlagwortartig den Namen und die Heimat dieser Rebsorte zusammenfassen. Denn Nero d’Avola bedeutet der Schwarze aus Avola, einer Stadt an der sizilianischen Ostküste. Nero d’Avola wird in Sizilien nicht nur als Principe Siciliano (also sizilianischer Prinz) bezeichnet, sondern auch als Calabrese, da man zunächst in Kalabrien seinen Ursprung vermutete. Letzterer ist indes nicht ganz geklärt. Eher liegt nahe, dass die Traube ursprünglich aus Griechenland stammt und über den antiken Handelsplatz Avola eingeführt wurde. Es ist kaum übertrieben zu sagen, dass diese Traube mit ca. 18.000 ha Anbaufläche die dominierende Rebsorte Siziliens ist. Doch Nero d’Avola belohnt dieses mit tiefdunkler Farbe: Daher sein „Vorname", nämlich Nero = schwarz. Seine Weine sind, wenn im Barrique ausgebaut, füllig, fruchtig, mit Gewürz- und Schokoladennoten. Leichtere Varianten zeigen balsamische, Kirsch- oder Pflaumenaromen und erinnern an rote Früchte. Seine Tiefgründigkeit geht oftmals einher mit guter Säure und einer Tannin-Struktur, die ein hohes Lagerpotential gewährleistet. War Nero d’Avola in früheren Zeiten eher ein Verschnittwein, und wurde vielfach in Cuvées verwendet, wird er heute zunehmend sortenrein gekeltert. Nero d’Avola passt hervorragend zu klassischen italienischen Gerichten wie Pizza oder Pasta, je kräftiger der Wein, umso besser lässt sich dieser auch mit würzigen Speisen, wie Gegrilltem, Steak, Lamm oder Gulasch, kombinieren.

Neue Welt

Unter „neue Welt“ versteht man im Weinbau die Anbaugebiete in den USA, Südafrika, Australien, Neuseeland und auch Kanada. Wurde in der alten Welt (Europa) bereits vor tausenden Jahren systematischer Weinbau betrieben und der Rebsaft gekeltert, erfolgte dies in den o.g. Gebieten erst im 16. Jahrhundert durch die Kolonialisierung. Während die Einheimischen in diesen Regionen keinen Weinbau betrieben und die vor Ort vorkommenden, wilden Reben, keine trinkbaren Weine ermöglichten, waren die Kolonisten gezwungen, europäische Reben anzupflanzen. Dieses gelang nicht immer, da die örtlich vorkommenden Pilzkrankheiten, die Reblaus oder der Mehltau, sowie zum Teil extreme klimatische Verhältnisse diese Versuche zunichte machten. Hintergrund des Weinbaus war oftmals die Gewinnung von Messwein für religiöse Zwecke.  

Neuseeland

Vineshop24 präsentiert hochwertige Weine aus dem jungen Weinland Neuseeland Weinanbau erfolgt in Neuseeland erst seit den 1970er Jahren in größerem Umfang. Die neuseeländischen Qualitätsweine haben sich seither einen hervorragenden Ruf erworben: Heute zählt Neuseeland zu den zehn wichtigsten Weinexport-Ländern weltweit. Unter den Exportbranchen Neuseelands belegt die Weinwirtschaft einen beachtlichen achten Rang. Die hochwertigen Rebsorten wurden seinerzeit aus Europa eingeführt: Zunächst übernahm die Chardonnay-Rebsorte eine vorherrschende Rolle in den neuseeländischen Weinregionen. Dann jedoch wurde der Sauvignon Blanc zu der mit Abstand beliebtesten neuseeländischen Weinsorte. Hochwertige weiße Traubensäfte und beliebte Rotweine Von den zehn großen Weinregionen Neuseelands entfallen vier auf die neuseeländische Südinsel, die in einer gemäßigten Klimazone liegt. Auf der eher subtropischen Nordinsel befinden sich sechs der wichtigsten Weinanbauregionen. Etwa 80 Prozent der 37.000 Hektar großen Anbaufläche Neuseelands entfallen auf weiße Trauben, 20 Prozent auf rote Rebensäfte. Zwei Drittel des neuseeländischen Weinanbaus finden im Weinbaugebiet Marlborough statt, das ganz im Norden der Südinsel liegt. Sauvignon Blanc Sauvignon Blanc, deren Trauben auf gut durchlüfteten Sandböden gut gedeihen, ist ein frischer und trockener Wein mit dem Aroma von Stachel- und Johannisbeeren oder Zuckerschoten und Limetten. Die neuseeländischen Anbauflächen für den Sauvignon Blanc wurden seit 1999 auf über 20.000 Hektar mehr als verzehnfacht: Auf ungefähr der Hälfte der Rebflächen Neuseelands wachsen die Reben des Sauvignon Blanc. Ein herausragendes Beispiel für ein echtes Geschmackserlebnis: Die Sauvignon-Blanc-Weine von Saint Clair Family Estate. Pinot Noir („Spätburgunder“) Der rubin- oder kirschrote Pinot Noir zeigt ein elegantes und vielschichtiges Aroma, das an schwarze Kirschen, Johannisbeeren, Blaubeeren oder reife Pflaumen erinnert. Der Pinot Noir nimmt mit über 5.000 Hektar ungefähr 15 Prozent der neuseeländischen Weinanbauflächen ein. 1999 lag die Spätburgunder-Rebfläche erst bei 800 Hektar. Neben Sauvignon Blanc setzt der neuseeländische Weinbau in jüngerer Zeit immer stärker auf Pinot Noir. Beispiele sind der Sileni Pinot Noir Cellar Selection oder der Villa Maria Private Bin Pinot Noir. Chardonnay Die Weißweinsorte Chardonnay bietet ein üppig-fruchtiges Bouquet, das Feigen-, Pfirsich- oder Zitronenduft verströmt. Der vollmundige Fruchtgeschmack deutet auf Grapefruit, Pfirsich, Nuss und Gewürze. Der Chardonnay, dessen Trauben mit den Burgunder-Reben verwandt sind, wird auf einer Rebfläche von gut 3.000 Hektar kultiviert (neun Prozent der Rebflächen). Noch 1999 nahmen Chardonnay-Reben mit knapp 2.500 Hektar den größten Anteil der damaligen neuseeländischen Weinanbauflächen ein. Pinot Gris („Grauburgunder“) Die Rebsorte Pinot Gris wird zu den weißen Rebsorten gezählt, obwohl die Trauben eine rötliche Färbung aufweisen. Der sanft-golden schimmernde Pinot Gris verfügt über eine angenehme Zuckersüße und moderate Säurewerte. Der Grauburgunder duftet typischerweise nach reifen Äpfeln, Mandeln und Honig. Der 1999 auf lediglich 90 Hektar angebaute Pinot Gris wird derzeit auf 2.400 Hektar Rebfläche und damit auf sieben Prozent der neuseeländischen Weinanbaugebiete kultiviert. Merlot Der rubin- oder granatrot funkelnde Rotwein Merlot zeichnet sich durch seinen angenehmen und kräftigen Geschmack aus, der an rote Waldfrüchte, teilweise aber auch an Minze oder Lakritz erinnert. Die in kühleren Weinregionen Neuseelands langsame Reifung der Merlot-Traube ermöglicht die Ausbildung einer großen Fülle von Aromastoffen. Die Anbaugebiete des Merlot-Rotweins haben sich seit 1999 (ca. 500 Hektar) auf über 1.200 Hektar mehr als verdoppelt und erreichen damit einen Drei-Prozent-Anteil an den Rebflächen Neuseelands.

Neuzüchtung

Der Begriff „Neuzüchtung“ bezieht sich auf Rebsorten, die vorwiegend im 19. und 20. Jahrhundert gezielt aus zwei unterschiedlichen Rebsorten manuell gekreuzt wurden, um damit neue Rebsorten zu erhalten. Davon zu trennen ist das Pfropfen oder Veredeln von Reben, wodurch keine genetische Kreuzung entsteht. Ziel und Zweck der Neuzüchtung ist es, die guten Eigenschaften der Elternsorten zu erhalten und die schlechten zu eliminieren. Insbesondere ist es dabei gewünscht, die Pflanzen möglichst resistent zu machen gegen Krankheiten oder Schädlinge. Aber auch die Ertragssteigerung oder die Anpassung auf bestimmte klimatische und andere Bedingungen der Umwelt kann Grund für die Neuzüchtung von Rebsorten sein.  

Notreife

Die Notreife, oder auch Notfruktifikation genannt, beschreibt einen Zustand von Pflanzen, die unter widrigen Umständen eine verstärkte Samenproduktion zeigen, um ihren Fortbestand zu sichern. Dies kann durch Krankheiten, negative Umwelteinflüsse oder starke Klimaeinflüsse der Fall sein. Bei der Weinrebe tritt dieser Zustand häufig dann ein, wenn extreme Trockenheit oder Hitze den Rebstock bedrohen. Um die Trauben dann schnell noch reifen zu lassen, setzt die Rebe die letzten Kräfte frei für das Wachstum der Beeren. Die hierdurch entstehenden Früchte nennt man notreife Trauben. Diese sind meist nicht verwertbar, weil die überschnelle Reifung dazu geführt hat, dass die Beeren weder einen ausreichenden Zucker- noch einen entsprechenden Säureanteil aufweisen.  

Négociant

Der Begriff Négociant stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt „Händler“. Man unterscheidet zwei Arten von Négociants in Frankreich:   Zum einen sind damit die Händler gemeint, die Weine aufkaufen, verschneiden und unter dem eigenen Namen weiterverkaufen. Dieses ist z.B. in Burgund der Fall.   In Bordeaux hat „Négociant“ jedoch eine andere Bedeutung: Dort gibt es ca. 400 solcher Handelshäuser, deren Geschichte bis teils in das 12. Jahrhundert zurückreicht. Diese Négociants sind das Bindeglied zwischen den Châteaux und den Händlern. Zwischen den Châteaux und den Négociants stehen allerdings noch die sogenannten Courtiers (Makler).   Es ist in Bordeaux so gut wie nicht möglich, für den Händler und den Kunden (abgesehen von den Shops auf manchen Châteaux) direkt beim Winzer den Wein zu kaufen. Der Händler muss also bei den Négociants kaufen, die die Einkaufspreise für den Fachhandel festlegen. Auch die Subskription für die Primeurweine erfolgt über die Négociants. Viele Négociants, die vorwiegend in Bordeaux oder Libourne angesiedelt sind, verfügen über riesige Lager mit Millionen von Flaschen.