Weinbaugebiet Sachsen – Klein, traditionsreich und voller Überraschungen

Klein ist es tatsächlich, mit seinen ca. 450 Hektar Anbaufläche, die sich hauptsächlich im Großraum Dresden befindet, im Tal der Elbe, ist es eines der kleinsten in Deutschland. Mit einer Jahresgesamtmenge Wein von durchschnittlich 28000 hl, bildet das Weinbaugebiet Sachsen, zusammen mit Mittelrhein und Hessische Weinstraße, das Schlusslicht unter den deutschen Weinanbaugebieten. Der Weinbau in Sachsen hat allerdings eine lange Tradition, sie reicht bis ins Jahr 929 zurück, da tauchen in den Chroniken des Bischofs Thietmar von Merseburg erstmals Erwähnungen von Weinstöcken im Elbtal auf. Aber auch territorial weist das Weinbaugebiet Sachsen eine Besonderheit auf: Es ist das östlichste Weinbaugebiet Deutschlands.

Klimatische Bedingungen im Weinland Sachsen

Ob der hohen nördlichen Lage erwartet man normalerweise kein besonderes Weinland. Sachsen bildet da jedoch die Ausnahme. Die günstigen Bedingungen sind dem Elbtal geschuldet. Das im Elbtalkessel herrschende Wetter erzeugt ein angenehmes Kleinklima in Bodennähe und kommt dem Gedeihen der Rebstöcke sehr entgegen. Trotz des kontinentalen Klimas herrschen hier bis zu 1700 Sonnenstunden vor. Dies kommt besonders den Hanglagen entlang der Elbe zugute. Das Gestein speichert reichlich Wärme um den hohen Temperaturunterschieden von Tag und Nacht zu trotzen und die Elbnähe sorgt für eine ausreichend Feuchtigkeit im Hang. Hier gedeihen die Reben prächtig, was sie mit ihrer vielschichtigen Aromenvielfalt und Finesse zum Ausdruck bringen. Die Winter sind meist kalt und hart für die Reben, das Frühjahr setzt später ein als in südlicheren Weinbauregionen, aber dafür sind die Sommer beständig und die Herbstmonate meist trocken und warm. Die Niederschlagsmenge beschränkt sich hier auf 600 – 700 mm im Jahresmittel und das Mittel der jährlich herrschenden Temperaturen liegt bei beachtlichen 9,2 Grad. 

Boden und Weinsorten

Die Böden der Rebflächen sind typisch für Anbauflächen in Flussnähe. Sie sind von Kiesel, Sand, Granit/Syenit und Löss-Lehm Varianten charakterisiert und stellen in der Gesamtheit eine hervorragende Grundlage für charaktervolle Weine dar. Die 450 ha große Anbaufläche wird von nahezu 2000 Winzern bearbeitet, die ihre Weine selbst auf die Flasche bringen oder an die Sächsische Winzergenossenschaft Meißen liefern. Bei der Vielzahl der Winzer wundert es niemanden, dass vielerorts in sogenannten Straußwirtschaften oder auch Besenwirtschaften genannt, typische Weine der Region bzw. des Ortes ausgeschenkt werden. Überwiegend wird hier weißer Wein angebaut. 80% der hier zugelassenen 61 Rebsorten sind Weißweine. Allen voran gehen die Sorten Müller-Thurgau und Riesling, diesen folgen Weißburgunder und Grauburgunder. Zu den Spezialisten der Weißweine zählt der Elbling, eine Weißweinsorte die bereits den Römern bekannt war und sich heute hervorragend zur Versektung eignet. Reinlagig ausgebaut ergibt er einen säurebetonten Weißwein, der die Mineralität und Spritzigkeit des Terroirs, unterlegt mit fruchtigen Aspekten, hervorragend wiedergibt. Der weiße Elbling ist eine der ältesten Rebsorten Deutschlands und um seine Entstehung kreisen viele Geschichten. Eine weitere Besonderheit stellt der Goldriesling dar, der nur noch im Weinbaugebiet Sachsen (bedeutend)angebaut wird und sich der Förderung und Erhaltungszüchtung erfreut. Er passt perfekt in da Mikroklima des Elbtals, er treibt im Frühjahr spät aus, ist aber bereits im Frühherbst fertig zur Lese. Da 95% der sächsischen Weine Qualitäts- bzw. Prädikatscharakter haben, wundert es nicht, dass auch der Goldriesling dazugehört. Aber auch die Rotweine Sachsens haben es in sich. So haben sich der Dornfelder, der Regent und auch der Spätburgunder (Pinot Noir) hier einen guten Namen gemacht. Auf ihrer Art entsprechenden, kleinen aber perfekten Lagen gedeihen sie hier, dank der vielen Sonnenstunden, zu hervorragenden Weinen heran. Reinlagig ausgebaut oder als wertvolle Cuvée sind sie ein Genuss für jeden Weinliebhaber und bei VineShop24 in den Regalen zu finden.