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Rahn

Das Adjektiv „rahn“ bedeutet in der Weinsprache, dass ein Wein oxidiert und madeirisiert ist. Der Wein hat dann meist einen bräunlichen Farbton und kann nach Madeira, Brot oder Karamell schmecken. Bei Madeira oder Sherry handelt es sich um eine typische, gewünschte Eigenschaft. Auch gealterte und stark gereifte Weine oxidieren mit der Zeit und werden irgendwann „rahn“. Dies ist also ein ganz natürlicher Vorgang.„Rahn“ kann allerdings auch ein Weinfehler sein, bei jungen Weißweinen oder Rosé. Sind diese von bräunlicher Farbe, so spricht man hier auch vom sogenannten „braunen Bruch“. Dieser Weinfehler entsteht durch Oxidation von Phenolen, häufig bedingt durch faules Lesegut. Die „Rahnprobe“ durch den Winzer erfolgt dergestalt, dass er den jungen Weißwein oder Rosé offen stehen lässt und abwartet, wie schnell und ob der Wein in einen Braunton umschlägt. Dem kann noch entgegengewirkt werden, indem eine Schwefelung durchgeführt wird. Der Begriff ist verwandt mit dem Wort „rank“ (=schmächtig). Der Wein ist also zu schmächtig, um einer Oxidation widerstehen zu können. 

Ramato

Der Begriff Ramato stammt aus dem Italienischen und bedeutet übersetzt Kupferrot. Diese Farbe ist der Namensgeber für die Ramato-Weine aus Italien, die eine solche Farbe aufweisen, bzw. manchmal auch eher Lachsrot sind. Ramato-Weine und ihre intensive Farbgebung entstehen dadurch, dass die verwendete Traube, der Pinot Grigio, als Most eine kurze Zeit auf der Maische belassen wird. Hierdurch geht die Farbe der Beerenhäute in den Wein über. Diese Verfahrensweise entspricht grob der Vinifizierung des französischen Vin gris.Nicht nur die Farbe ist bei Ramato-Weinen ausdrucksvoller; sie gelten gemeinhin auch als saftiger, harmonischer und  charaktervoller als vergleichbare Pinot Grigios.

Rebe

Die Weinrebe (lat. Vitis Vinifera) ist der Ursprung aller Freude des Weinliebhabers. Sie zählt zu den kletternden Strauchpflanzen und ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Schon mehrere Jahrtausende vor Christi, begannen die alten Hochkulturen des Nahen Ostens mit dem Weinbau. Wein wurde dabei als das Getränk der Götter angesehen, was uns beim Vineshop24 täglich in der Arbeit bestärkt. Es gibt heutzutage etwa 16.000 bekannte Rebsorten. Aus dem Fruchtstand der Rebe, der Traube, wird Wein gekeltert oder Fruchtsaft, Weinbrand, Grappa und vieles mehr hergestellt. Wussten Sie übrigens, dass Hunde keine Weintrauben fressen dürfen? Im Gegensatz zum Menschen kann die Aufnahme von Weintrauben, schon in sehr geringen Mengen, zur Vergiftung führen.  

Reblaus

Die Reblaus (Dactylosphaera vitifoliae) zählt zur Familie der Zwergläuse und ist einer der größten Schädlinge im Weinbau. Indem die Reblaus die Wurzeln der Reben anfrisst, wird deren Leitgewebe geschädigt und die Rebe kann nicht mehr genügend Wasser und Nährstoffe aufnehmen, wodurch es letztlich zum Absterben der Rebe kommt. Die Amerikanische Reblaus wurde Anfang der 1860er Jahre von der Ostküste Amerikas nach Europa über den Seeweg eingeschleppt, da Reben aus Amerika importiert wurden. Die Reblauskatastrophe wütete ab ca. 1865 in Frankreich, dann ca. 1874 in Deutschland und zerstörte den Europäischen Weinbau in großen Teilen. Der Einsatz chemischer Mittel blieb erfolglos. Erst das Pfropfen der Europäischen Reben auf Amerikanische Unterlagen, die weitgehend resistent gegen die Reblaus sind, führte zum Sieg über die Reblaus. Daher stehen heutzutage die verschiedenen Rebsorten weitgehend auf Amerikanischer Wurzelunterlage.

Rebschnitt

Der Rebschnitt ist eine der wichtigsten Arbeiten im Weinberg. In Deutschland findet er von November bis Ende März statt und stellt eine durchaus arbeitsintensive und aufwändige Tätigkeit im Weingarten dar. Indem die Rebe zurückgeschnitten wird, soll eine gute Balance zwischen der Holz- und Laubproduktion der Weinrebe und der Versorgung der Trauben gewährleistet werden. Würde man die Rebe unkontrolliert wachsen lassen, würde sie, vereinfacht gesprochen, zu viel Energie in die Pflanze selbst stecken und nicht genug für die Versorgung der Trauben übrigbleiben. Der Rebschnitt dient also der Qualitätssicherung des Traubengutes und damit des Rebsaftes. Häufig wird das abgeschnittene Holz der Rebe gehäckselt und dem Boden im Weinberg wieder zugeführt, um eine zusätzliche Düngung zu bewirken. Aufgrund des langen Intervalls, in welchem der Rebschnitt durchgeführt werden kann, besteht für den Rebschnitt kein Zeitdruck, so dass diese Arbeit von den Winzern geschätzt wird, da sie sich sonnige und milde Tage hierfür aussuchen können.  

Rebsorte

Unter Rebsorte versteht man die verschiedenen Sorten bzw. Varianten der Weinrebe, die durch Züchtung, Selektion oder natürliche Veränderung entstanden sein können.   Inzwischen gibt es um die 10.000 verschiedenen Rebsorten, wobei allerdings nur wenige hundert Sorten tatsächlich im Weinbau Verwendung finden. Eine noch geringere Zahl ist von überregionaler, signifikanter Bedeutung. Mittels Ampelographie (Rebsortenkunde) bestimmt man die Rebsorten. Wurde dieses früher im Wesentlichen aufgrund der äußeren Merkmale der Rebe vorgenommen, indem man z.B. die Blattform, Behaarung des Blattes, Größe der Traube oder Farbe untersuchte, ersetzt heute eine DNA-Analyse dieses Verfahren. Hierdurch können Abstammungen oder Verwandtschaften der Rebsorte wesentlich genauer geklärt werden, als dieses vormals der Fall war. Zwar ist eine Vielzahl von Einflüssen für die Art und Weise des zu produzierenden Weines verantwortlich; letztlich ist es jedoch die verwendete Rebsorte, die einer der Hauptfaktoren für das Endprodukt Wein ist.  

Rebstock

Als Rebstock bezeichnet man die im Weinbau verwendete, kultivierte Form der Weinrebe. Ein anderes Wort für Rebstock ist auch „Weinstock“.Der Rebstock besteht meist aus der sogenannten Unterlagsrebe, die einer reblausresistenten Sorte entstammt, sowie dem „Reiser“, der edlen Rebsorte, der auf die Unterlage gepfropft wurde. Der Rebstock wird dann in der Regel, je nach Erziehungssystem, durch verschiedene Methoden in Form gebracht. Hierzu zählen die verschiedenen Methoden des Anbindens oder das Schneiden der Rebe und der Blätter.Der Rebstock trägt oftmals erst ab dem dritten Lebensjahr. Ab etwa dem 20. Jahr nimmt seine Leistung, Trauben zu produzieren, wieder ab. Allerdings sind die Trauben von älteren Rebstöcken häufig konzentrierter und intensiver, als die von jüngeren Reben.Ein Rebstock kann ein Lebensalter von 100 Jahren und mehr erreichen.

Rehoboam

Als Rehoboam wird eine sehr große Weinflasche mit einem Fassungsvermögen von 4,5 Litern oder 6 Standardflaschen mit je 0,75 Litern bezeichnet. Diese Übergröße ist in veränderter Schreibweise auch als Rehobeam bekannt. Sie wird sowohl für Burgunder als auch für Champagner verwendet. Im Vergleich befindet sie sich auf der Größenskala zwischen der etwas kleineren Doppelmagnum (3 Liter) und der entsprechend größeren Methusalem (auch Imperiale, 6 Liter). Für Bordeauxwein ist diese Bezeichnung allerdings unzutreffend. Bei Weinen aus der Region Bordeaux wird diese Flaschengröße als Jeroboam oder auch Jerobeam bezeichnet. Dies kann zu Missverständnissen führen, da bei fast allen übrigen Weinen im Handel die 5-Liter-Flasche als Jeroboam bezeichnet wird. Rehoboam-Flaschen sind recht selten. Im Handel sind sie fast gar nicht anzutreffen. Erlesene Winzer bieten sie in der Regel nur besonderen Kunden in limitierter Auflage an. In großen Flaschen reift Wein bekanntermaßen langsamer heran als in kleinen. Dies und die Tatsache, dass Rehoboam-Flaschen ausschließlich von Hand abgefüllt werden, machen sie zu einer echten Kostbarkeit. Der Preis für einen guten Wein in dieser Flaschengröße entspricht daher oft einem Vielfachen des Preises anderer Weinflaschen. Namensgeber der Rehoboam ist der gleichnamige israelitische Herrscher. Als Nachfolger seines Vaters Salomon war er König von Juda. Woher der Brauch kommt, Flaschengrößen nach historischen Figuren zu benennen, kann niemand mit Sicherheit beantworten. Fest steht jedenfalls, dass die Wahl der Namen alles andere als zufällig ist. Rehoboam bedeutet grob übersetzt so viel wie „Bereicherer“ oder „Vergrößerer“, was sich mit der majestätischen Größe der gleichnamigen Flasche und dem besonderen Geschmack eines in einer solchen Flasche gereiften Weines zweifelsfrei deckt.

Reife

Das Genußmittel Wein reift nach seiner Abfüllung in der Flasche weiter. Dieses liegt daran, dass der Sauerstoff in der Flasche, und der durch den Naturkorken in geringen Mengen ein- und austretende Sauerstoff zur Oxidation des Weines führt. Im Gegensatz zu Cognac oder Whisky, die sich aufgrund ihres hohen Alkoholgehaltes nicht mehr in der Flasche entwickeln, ermöglicht der vergleichsweise niedrige Alkoholgehalt des Weines die weitere Flaschenreifung. Wann ein Wein zunächst trinkreif, auf dem Höhepunkt der Reife ist, oder seinen Zenit bereits überschritten hat, kann nicht anhand allgemeingültiger Kriterien ermittelt werden, sondern ist eine subjektive Einordnung, die vom Geschmack des Konsumenten abhängt und somit im Auge des Betrachters liegt. Allerdings können Weine im Hinblick auf ganz unterschiedliche Zielrichtungen vinifiziert worden sein. Sollte ein Beaujolais oder ein Rosé möglichst frisch sein und jung getrunken werden, so gelten höherwertigere Bordeaux-Weine häufig erst nach einigen Jahren der Lagerung als trinkreif und versprechen erst dann einen optimalen Genuss. Kalifornische Winzer hingegen betonen sehr häufig, dass ihre Weine „Allrounder“ im besten Sinne seien, die früh trinkbar und dennoch lange lagerfähig sind. Der Reifungsprozess und seine Geschwindigkeit selbst hängen von vielerlei Faktoren der Lagerung ab, u.a. von der Umgebungstemperatur und deren Schwankungen, der Luftfeuchtigkeit, den Lichtverhältnissen oder der Frage, ob der Wein längerfristig Erschütterungen ausgesetzt ist. Selbstverständlich ist auch die Art des Weines selbst, ob Weiß- oder Rotwein, sein Tannin- oder Zuckergehalt, etc., von ausschlaggebender Bedeutung. Als reifefähigste Weine haben sich bislang Süßweine erwiesen, die aufgrund des hohen Zuckergehaltes mehrere Jahrhunderte überdauert haben und immer noch entsprechenden Trinkspaß bieten, sollte es die Geldbörse zulassen.  

Reifezeitpunkt

Unter Reifezeitpunkt versteht man den Zeitpunkt, zu welchem die Beeren das beste Verhältnis aus Zucker und Säure aufweisen, so dass sie geerntet werden sollten. Dies hat ganz erhebliche Konsequenzen für die Qualität und den Geschmack des aus dem Lesegut herzustellenden Weines. So weisen Weine, deren Beeren zu früh geerntet wurden, oftmals grüne oder „krautige“ Geschmacksnoten auf. Weine, die auf zu spät geernteten Trauben basieren, können hingegen madeirisiert schmecken. Der ideale Reifezeitpunkt hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. So ist zum einen das Wetter entscheidend, der Boden oder die Lage des Rebgartens und auch die Arbeit des Winzers im Weinberg. Hinzu kommt aber auch, ob es sich bei der Rebsorte um eine frühreifende oder spät ausreifende Sorte handelt. So zählen zu den früh reifenden Sorten z.B. Bacchus, Tempranillo, Chardonnay oder Dornfelder. Spätreifend sind Grenache, Cabernet Sauvignon oder Grüner Veltliner.  

Reinsortig

Als reinsortig wird ein Wein bezeichnet, der lediglich aus einer Sorte Reben gekeltert worden ist. Als Synonym werden für reinsortig auch die Begriffe sortenrein oder rebsortenrein verwendet. Reinsortige Weine werden oft nach der Sorte benannt, aus der sie gekeltert wurden. Rebsorten wie Chardonnay, Merlot, Cabernet Sauvignon oder Pinot Noir wurden so in den letzten Jahren berühmt. Die Angabe über die Sortenreinheit und die dafür verwendete Rebe findet sich meist auf dem rückwärtigen Etikett der Weinflasche. Dabei ist der Begriff reinsortig in der Regel keine Garantie dafür, dass der so bezeichnete Wein vollständig, das heißt zu 100 Prozent, aus nur einer einzigen Rebsorte besteht. In der Europäischen Union und somit auch in der Bundesrepublik darf nämlich nach dem geltenden Weinrecht bereits dann die namensgebende Rebe prominent auf dem Etikett stehen, wenn sie nur mit einem Anteil von mindestens 85 Prozent im Wein enthalten ist. Die übrigen 15 Prozent dürfen aus weiteren Rebsorten bestehen. Wie viele Sorten das sein können, ist laut Weinrecht EU-weit überhaupt nicht vorgeschrieben. Diese übrigen Sorten müssen auch nicht auf das Etikett geschrieben werden. Auch den Winzern wird weinrechtlich nicht vorgegeben, die übrigen Sorten offenzulegen. Weinliebhaber sollten deshalb wissen, dass ein Wein, der sich selbst als ein reinsortiger Wein präsentiert, nicht unbedingt vollständig aus nur einer Rebsorte besteht. Noch lockerer sind die Vorschriften zur Reinsortigkeit in anderen Teilen der Welt, in denen Wein produziert wird. In den Vereinigten Staaten oder in Australien etwa müssen lediglich 75 Prozent des als sortenrein bezeichneten Weines aus der auf dem Etikett angegebenen Rebsorte gekeltert worden sein.   Rebsortenreinheit hat große Bedeutung in den Weinkulturen deutschsprachiger Länder, wie Deutschland und Österreich, der Schweiz oder Luxemburg. Das Gegenstück zu sortenrein ist Cuvée (Verschnitt). Ein Cuvée-Wein ist allerdings nicht zwangsläufig von minderer Qualität. Im Gegenteil: Viele europäische Spitzenweine, etwa aus der Weinnation Frankreich, insbesondere Bordeaux-Weine, sind Verschnitte aus mehreren Rebsorten.

Reinzuchthefen

Reinzuchthefen sind Hefen, die im Gegensatz zu natürlich vorkommenden Hefen, künstlich gezüchtet werden und zur alkoholischen Gärung eingesetzt werden. Sie kommen entweder in flüssiger Form oder als Granulat vor. Im Gegensatz zu natürlichen Hefen, die fast immer nur als Gemisch von verschiedenen Hefestämmen, häufig durchsetzt mit Mikroben, Bakterien oder Schimmelpilzen, vorhanden sind, sind sie reine Hefen und dadurch beim Vinifizierungsprozess leichter zu steuern. Hierdurch wird das Risiko von Verunreinigungen oder anderer unerwünschter Nebeneffekte minimiert. Der Vorteil des Einsatzes von Naturhefen, die im Keller oder Weinberg vorkommen, liegt darin, dass dieses einen weniger künstlichen Eingriff in die Herstellung des Weins von Außen darstellt und der Umgebung, dem Terroir und dem Charakter des Weines mehr Rechnung tragen und zu dessen Individualität beitragen soll. Manchen Winzer setzen allerdings genauso Hefen beiden Ursprungs ein.

René Gabriel

Der Schweizer René Gabriel, Jahrgang 1957, ist der bedeutendste Weinkritiker im deutschsprachigen Raum. Er absolvierte zunächst eine Kochlehre und war von 1990 bis 2005 Chefeinkäufer der Mövenpick-Weinhandelsgruppe. Er schrieb mehrere sehr bekannte Bücher zum Thema Wein, wobei sein Fokus auf Bordeaux-Weinen liegt. Sein Buch „Bordeaux Total“ gilt als eines der Standard-Werke in diesem Bereich und war auch als Pocket-Guide außerordentlich erfolgreich. Seine Bücher zeichnet ein launig humoriger Schreibstil aus, bei dem sein umfangreiches Weinwissen nie zu kurz kommt.   René Gabriel lancierte 1992 den Wein-Newsletter „Weinwisser“, für den er immer noch als Berater und Autor tätig ist. Er veranstaltet regelmäßig Weintastings und Reisen, nicht nur nach Bordeaux, sondern auch nach China, Südafrika oder Südamerika. 2010 erfand das Multitalent das Gabriel-Glas, ein Universalglas für alle Weine und Rebsorten, egal ob rot oder weiß. Ist René Gabriel kein Freund eines Weines, wird dieser meist mit dem kurzen Hinweis „meiden“ als schuldig verurteilt.

Reserva

Das spanische Weingesetz schreibt zwei grundlegende Eigenschaften zur Wein-Klassifizierung vor: die nach Herkunft und die nach Art und Dauer der Herstellung bzw. des Anbaus. Reserva ist eine spanische Qualitätsbezeichnung für Herstellung und Reifedauer eines Weins. Spanischen Rotwein gibt es in vier Reifestufen, wobei die beiden ersten, Vino Joven und Crianza jüngere Weine mit geringerer Reifezeit bezeichnen, die beiden anderen, Reserva und Gran Reserva, eben jene mit längerer Reifezeit. Ein Rotwein mit dem Prädikat „Reserva“ muss ein Jahr im Eichenholzfass gereift sein, darüber hinaus insgesamt mindestens drei Jahre in Fass und Flasche. Es gibt auch Reserva Weiß- und Roséweine, für die eine geringere Lagerungszeit vorgeschrieben ist, insgesamt zwei Jahre, davon sechs Monate im Fass.  An einen Rotwein mit dem Gütesiegel „Gran Reserva“ werden noch höhere Anforderungen gestellt: er muss zwei Jahre im Eichenholzfass gereift sein und in der gesamten Zeit mindestens fünf Jahre in Fass und Flasche. Dieses Qualitätssiegel, das auch für Weine aus Portugal gilt, steht für einen Wein mit höchsten Produktions- und Qualitätsvorgaben. Bei italienischen Weinen werden diese Vorgaben mit dem fast gleich lautenden Zusatz Riserva gekennzeichnet. Der Zusatz deutet also schon beim ersten Blick auf die Herkunft hin. Die Vorgaben umfassen die Vinifikation, das heißt den gesamten Prozess der Weinbereitung von qualifizierten Winzern, den Mindestalkoholgehalt und die Reifezeit. Im Ergebnis steht Reserva für einen qualitativ hochwertigen Wein mit bekannten Rebsorten wie zum Beispiel Tempranillo, Cabernet Sauvignon, oder auch Garnacha. Die gut strukturierten und vollmundigen Reservaweine zeichnen sich durch angenehme Eichenholznoten aus und sind nicht zu schwer. Fachterminus für die Lagerung in Eichenholzfässern ist der Barrique-Ausbau. Oft steht der Begriff Barrique ebenfalls auf der Flasche und signalisiert den Käufern diese Eichenholzlagerung.

Reservewein

Der Begriff Reservewein hat je nach Land, in dem er verwendet wird, verschiedene Bedeutungen. Zum einen ist damit ein hochwertiger Wein gemeint, der lange gelagert wurde oder noch lange lagerbar ist. Die Bezeichnungen „Riserva“ (Italien) oder „Reserva“ (Spanien) beziehen sich auf höhere Güteklassen von Weinen, die strengeren Vorschriften unterliegen und z.B. eine Mindestzeit der Lagerung in Eichenfässern vorsehen. Ein Reserva aus Spanien muss mindestens ein Jahr im Eichenholzfass gelagert worden sein und insgesamt zumindest drei Jahre im Fass und in der Flasche gereift sein. Ein Gran Reserva aus Spanien hat einen Ausbau von mindestens zwei Jahren im Eichenholzfass hinter sich und verbrachte insgesamt fünf Jahre im Fass und in der Flasche, um den Genießer zu erfreuen. In Frankreich hingegen hat der Begriff Réserve eine andere Bedeutung. Eine Réserve ist ein mindestens 20-50 Jahre alter, hochwertiger Wein, der bei der Champagnerherstellung verwendet wird und entweder bei der Assemblage oder der Dosage zugesetzt wird. Oftmals ist diese Réserve ganz entscheidend für Qualität und Charakter des Champagners.

Restsüße

Die Restsüße, auch als Restzucker bezeichnet, ist die Menge an Zucker, die nach erfolgter Gärung im Wein verbleibt. Sie besteht in erster Linie aus Fructose. Die Gärung eines Weines kann ein natürliches Ende nehmen oder durch Kühlung sowie durch Zugabe von Alkohol und Schwefel künstlich gestoppt werden. Der Anteil der Restsüße entscheidet über die finale Klassifizierung des Weines. Süß- oder Dessertweine enthalten deutliche Mengen an Restzucker, während ein trockener Wein lediglich eine unterschwellige Restsüße erkennen lässt. Halbtrockene, liebliche sowie halbsüße Weine zeigen ein ausgewogenes Zusammenspiel von Süße und Säure.   Die erlaubte Restzuckermenge der unterschiedlichen Weinsorten ist gesetzlich geregelt und muss strikt eingehalten werden. Geschmacksbeschreibung und Restsüße des Weines dürfen auf dem Etikett angegeben werden. Eine Pflicht zur Angabe dieser Daten besteht hingegen nicht. Trockene Rot- und Weißweine weisen in der Regel einen Restzuckeranteil von mindestens 0,7 Gramm pro Liter auf. Bei idealen Gärbedingungen kann auch eine restlose Vergärung des Zuckers erfolgen.

Restzucker

Mitunter auch als Restsüße oder Zuckerrest bezeichnet, ist damit der nach der Gärung oder Abstoppung noch vorhandene Zucker im Wein gemeint. Abstoppung ist das künstlich herbeigeführte Ende des Gärprozesses durch Kühlung, Filtration oder Beigabe von Schwefel.  Die Angabe des Restzuckergehaltes erfolgt in g/l (Gramm pro Liter) und findet sich im Regelfall nicht auf dem Flaschenetikett. Dieser Wert wird zur Kategorisierung des Weines in die verschiedenen Geschmacksangaben verwendet, wobei die jeweiligen Restzuckermengen weingesetzlich genau geregelt sind. Die Zuordnung zu süß (Weine mit über 45 g/l), lieblich/halbsüß (Weine mit bis zu 45g/l), halbtrocken (Weine bis 15 g/l) oder trocken (Weine bis 9 g/l) erfolgt also nicht beliebig, wobei die Angabe im Übrigen völlig freiwillig ist. Bei Schaumweinen wie beispielsweise Sekt gelten andere Restzuckergehalte, da durch die Kohlensäure der Eindruck der Süße stark beeinflusst wird, auch gibt es bei Schaumweinen mehr Abstufungen, wie beispielsweise extra brut oder herb. Unter absolut idealen Bedingungen (einer warmen Vergärung) kann ein Wein sogar bis auf 0 g/l gären. Der Restzucker besteht mehrheitlich aus Fruchtzucker (Fruktose), der Traubenzucker (Glukose) wird im Regelfall vollständig in Kohlendioxid und Alkohol umgewandelt. Einige Zuckerarten können gar nicht gären. Diese sogenannten Pentosen sind in kleinsten Mengen ebenfalls enthalten. Die Ermittlung des Restzuckergehaltes erfolgt durch die amtlichen Weinprüfstellen oder die Weinlabore und wird auf entsprechenden Zertifikaten oder Gutachten zumeist als „vergärbarer Zucker“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass dieser noch enthaltene Zucker bei einer vollständigen Gärung noch in Alkohol oder Kohlendioxid hätte umgewandelt werden können. Nicht mitberechnet wird demnach der zusätzlich während des Gärprozesses hinzugefügte Zucker, der nicht für eine Gärung vorgesehen ist, sondern ausschließlich aus Gründen des Geschmackes beigegeben wird. In Deutschland ist dies nur für Weine zulässig die keine Prädikatsweine sind. In Frankreich hingegen ist die Zugabe von Zucker auch bei hochwertigen Weinen übliche Praxis.

Rheingau

Im Rheingau ist der Riesling der uneingeschränkte Herrscher. In keinem anderen Weinbaugebiet der Welt hat diese Rebe eine derartige Vormachtstellung. Auf ca. 3000 ha Rebfläche sind rund 84% der Rebfläche mit Riesling bestockt und etwa 11 % mit Blauem Spätburgunder. Die Rieslinge aus dem Rheingau gelten als die besten der Welt.   Der Rheingau erstreckt sich von Wicker/Flörsheim am Main bis Lorchhausen am Rhein. Dieser schmale Streifen wird im Norden vom Taunuskamm und im Süden vom Rhein begrenzt. Durch die Bergrücken des Taunus ist das Gebiet gut vor kalten Wintereinflüssen geschützt. Hinzu kommt die Temperatur regulierende Wirkung des Rheins, der wie ein Sonnenreflektor auf die Reben der Steilhänge wirkt und die Wärme speichert. Der Weinbau begann in dieser klimatisch milden Region bereits zu Zeiten der Römer, entwickelte sich allerdings erst im 12. Jahrhundert durch die Mönche der Klöster Eberbach und Johannisberg. Die Böden bestehen teils aus Schiefer, Quarzit, Kiesel und Sandsteinen oder aus kalkhaltigen Böden aus Sandlöss.   Die Rieslinge überzeugen durch ihren eleganten, harmonischen Charakter, die fruchtige Säure, ihren oft würzigen Duft und eine große Komplexität. Um zu vollem Genuss heranzureifen und ihre Vollmundigkeit zu entwickeln, benötigen sie oftmals eine nicht unerhebliche Lagerzeit.  

Rheingau-Flöte

Bei der Rheingau-Flöte handelt es sich um eine Flasche, in die ausschließlich aus dem Rheingau stammender Wein abgefüllt wird. Die Bezeichnung Flöte lässt sich auf den länglichen, an das Blasinstrument erinnernden Hals der Flasche zurückführen. Charakteristisch für die Weinflasche ist ihr edel anmutendes dunkelgrünes Glas. Die 750 ml fassende Rheingau-Flöte ist mit einer Länge von 35 Zentimetern deutlich höher als normale Weinflaschen. An der Flaschenöffnung befindet sich ein als Abtropfhilfe dienender Wulst. Typisch für die Weinflasche sind zudem die sich am Hals befindenden senkrecht zulaufenden Kanten. Mit ihrer schlanken Optik erinnert die Rheingau-Flöte an die ähnlich geformte Elsässer Flöte. Die Rheingau-Flöte wurde schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts verwendet, geriet dann aber etwas in Vergessenheit. In den 1990ern entschied sich der Rheingauer Weinverband dafür, die Flasche wiederzubeleben und zu einem Markenzeichen zu machen. Die markante Form der Flasche wird seit einigen Jahren erfolgreich dafür genutzt, um aus der Region stammenden Wein bekannt zu machen und zu vermarkten. Mit ihrer edlen Optik erfreut sich die Rheingau-Flöte unter Weinliebhabern einer großen Beliebtheit. Darüber hinaus sorgen die praktischen Charaktereigenschaften der Flasche für stilechten und formvollendeten Genuss edler Weine. Bei den in die Flasche abgefüllten Weinen handelt es sich ausschließlich um Rheingauer Riesling oder Spätburgunder ab der Stufe QbA.

Rheinhessen

Rheinhessen ist das größte Weinbaugebiet Deutschlands. Das mit etwa 70% weißen Rebsorten bestockte Gebiet liegt links des Rheins im Bundesland Rheinland-Pfalz, zwischen Mainz, Worms und Bingen. In den drei Bereichen Bingen, Nierstein und Wonnegau befinden sich insgesamt 24 Großlagen (in Bingen sechs, in Nierstein dreizehn und in Wonnegau sieben), die sich wiederum in 432 Einzellagen untergliedern.   Circa 6000 Winzer bauen hier auf rund 26.000 ha Fläche vorwiegend Riesling und Müller-Thurgau an, aber auch Silvaner oder Grauburgunder. Bei den roten Sorten steht ganz klar der Dornfelder im Mittelpunkt, gefolgt vom Spätburgunder und Blauer Portugieser.   Seit dem Jahre 20 v. Chr. wird in diesem Traditionsanbaugebiet Wein angebaut, wobei die Lage „Niersteiner Glöck“ die älteste Lage Deutschlands ist. Die Lage wurde bereits 742 urkundlich erwähnt.   Da es in dieser Region eine große Vielfalt an Stilen und Qualitäten gibt, die von unkompliziert bis zu erstklassigen Gewächsen reichen, ist hier für jedes Portemonnaie und jeden Geschmack etwas zu finden. Besonders aber die Rieslinge gelten als herausragende Vertreter des Weinbaus in Rheinhessen.

Rhone

Die Weinregion Rhône – hohe Wein-Kultur unter kontinentalen und mediterranen Klima-Einflüssen Die Weinregion Rhône gilt als das älteste französische Weinanbaugebiet, dessen Ursprünge auf griechische Kolonisten zurückgeht, die bereits vor 2.400 Jahren mit der Wein-Kultivierung an der Rhône begannen. Auf etwa 60.000 Hektar Rebfläche gewinnen 5.500 Weinbau-Betriebe jährlich ca. 2,5 Millionen Hektoliter Wein mit dem AOC-Gütesiegel. Bis zu 95 Prozent der Weinproduktion entfallen an der Rhône auf Rotwein-Produkte. Die Weinregion Rhône lässt sich in zwei klimatisch unterschiedliche Anbaugebiete einteilen. Das obere Rhône-Tal mit etwa 4.000 Hektar Weinanbaufläche liegt im Einflussbereich sowohl des von kontinentalerem Klima geprägten, nördlich angrenzenden Burgund als auch des weiter südlich liegenden, mediterranen Rhône-Deltas. Die Rebflächen wurden im Norden der Weinregion vorzugsweise in wettergeschützten und sonnenbegünstigten, nach Süden oder Südosten ausgerichteten steilen Hanglagen angelegt. Der zum Mittelmeer offene Süden des Weinanbaugebietes Rhône, der über eine Rebfläche von ungefähr 55.000 Hektar verfügt, ist mediterran bestimmt - trotz des für diese Region typischen kalten Mistral-Nordwindes. Die südlich gelegenen Weinberge werden daher vorzugsweise mit solchen Rebsorten bepflanzt, die den Ansprüchen trockener und windiger Klima-Bedingungen genügen. Die Weine aus der Weinregion Rhône Die rote Grenache ist gut an die windig-trockenen Wetterverhältnisse der südlichen Rhône-Region angepasst. Der Grenache-Rebensaft bildet die Grundlage zahlreicher Rot- und Rosé-Weine aus der Rhône-Weinregion, in der bis zu 60 Prozent der Rebflächen mit Grenache-Rebstöcken bepflanzt sind. Die wuchtigen und würzigen Grenache-Weine zeichnen sich durch das Aroma schwarzer Früchte aus. Der rote Syrah bevorzugt hingegen die weniger kontrastreichen Klima-Bedingungen der nördlichen Rhône, die durch nicht allzu heiße Sommer- und milde Wintermonate gekennzeichnet wird. Im nördlichen Rhône-Anbaugebiet ist Syrah sogar die einzig zugelassene rote Rebsorte. Der tiefdunkle und elegante Syrah-Rotwein lässt die Aromen der schwarzen Johannisbeere (Cassis) intensiv erkennen. Der spät reifende rote Mourvèdre benötigt besonders viel Licht und Wärme und wird daher in der südlichen Rhône-Region kultiviert. Der intensiv dunkle, schwere und tanninreiche Mourvèdre-Wein erinnert an das Aroma dunkler Früchte. Die Rebsorte Cinsault, die warme Reblagen bevorzugt und gut mit windigen und trockenen Klima-Bedingungen zurechtkommt, liefert helle Rotweine. Zwar fehlt dem Cinsault aufgrund niedriger Tannin- und Säurewerte eine markante Struktur, doch erhalten Cuvées durch eine Cinsault-Beimischung einen besonders fruchtigen Geschmack. Der weiße Grenache Blanc entstand durch eine genetische Veränderung der roten Grenache-Rebe. Der kräftige Grenache-Weißwein zeichnet sich durch seinen langen Nachklang aus. Der prägnant gefärbte, alkoholstarke Weißwein Viognier macht mit kräftigem Geschmack auf sich aufmerksam. Das aromatische Bukett zeigt oft die Aromen von Pfirsichen, Aprikosen oder Maiglöckchen- und Veilchen-Blüten. Der weiße Marsanne (Marsanne Blanche) ist ein intensiv duftender und körperreicher Weißwein, der gerne als Cuvée-Partner etwa von Viognier oder Grenache Blanc eingesetzt wird.

Riesling

Riesling Riesling gibt es in Deutschland in allen Schattierungen. Seine Weine sind, bei guten Qualitäten, sehr lange haltbar, haben international ein hohes Ansehen und können ein breites Spektrum an Aromen hervorbringen. Die sicherlich bekanntesten sind die tiefen, mineralischen, fast dreidimensionalen Weine aus dem Rheingau, von Mosel oder Saar mit edler Säure und wuchtigen Fruchtnoten. Beim Riesling handelt es sich um eine Rebe, aus der bei entsprechendem Botrytisbefall Süßweine gekeltert werden, wie zum Beispiel Trockenbeerenauslesen, die mit ihrer Honigwürze den besten Sauternes in nichts nachstehen und selten und teuer sind. Riesling ist eine Kreuzung aus einer einheimischen Traube vom Rhein mit Traminer. Später wurde die Rebsorte Heunisch eingekreuzt. Ihr Ursprung liegt also am Rhein. Riesling wird dort seit Jahrhunderten kultiviert. Die Rebe ist im Vergleich zu anderen Reben verhältnismäßig frostresistent, reift aber spät aus und benötigt daher Lagen, die wärmespeichernd sind. In Deutschland sind dies häufig die steinigen Steillagen an Rhein, Ahr, Mosel, Saar, Ruwer und Nahe. Auch in Österreich und in Südtirol sind vergleichbare Lagen zu finden, so dass auch dort der Riesling hervorragend gedeihen kann.

Riesling Hochgewächs

Die Benennung „Riesling Hochgewächs“ ist eine Qualitätsbezeichnung nach dem Deutschen Weingesetz. Sie existiert seit 1987. Ein Riesling, der diese Auszeichnung erhalten will, muss mindestens die Qualitätsstufe Q.b.A. (Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete) aufweisen. Die verwendeten Trauben müssen 10 Grad Oechsle über dem Richtwert des Mostgewichts des jeweiligen Anbaugebietes liegen und der Alkoholgehalt des Weins soll 1,5% höher liegen als dies üblicherweise in diesem Anbaugebiet der Fall ist.Im Rahmen der Zuteilung der amtlichen Prüfnummer ist Voraussetzung, dass der Wein mindestens 3,0 Punkte in der Qualitätsprüfung erhält. Die Bezeichnung „Hochgewächs“ gibt es nur beim Riesling; für andere Trauben darf sie nicht verwendet werden.

Riserva

Riserva ist eine Zusatzbezeichnung, die auf eine besondere Qualität italienischer Weine hinweist. Dazu zählen höhere Qualitätsanforderungen bei Anbau und Kelterung sowie bei der Lagerung. Die genauen Vorgaben unterscheiden sich dabei je nach Herkunft. In der Regel muss ein solcher Wein insgesamt eine Fass- und Flaschenlagerung von zwei bis vier Jahren vorweisen, um das Qualitätssiegel zu erhalten. Davon ist im Allgemeinen bei Riserva-Rotweinen eine Lagerreife von mindestens 12 Monaten im Eichenholzfass zu erfüllen, bei Rosé- und Weißweinen etwas weniger. Die unterschiedlichen Vorgaben aus verschiedenen Weinanbaugebieten führen manchmal auch zu Überschneidungen bei der Qualitätsbeurteilung. Um hier mehr Klarheit zu schaffen, gibt es innerhalb der Bewertung eines Riserva noch verschiedene Stärkegrade: Die Bezeichnung „Vecchio“ gilt als Vorstufe und erfüllt nur geringere Qualitätsanforderungen, während die Bezeichnung „Riserva Speciale“ noch wesentlich höhere Anforderungen zu meistern hat. Diese Lagerung im Eichenholzfass, in Fachkreisen Barrique-Ausbau genannt, trägt dazu bei, die im Wein enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) mit den Geschmacksstoffen des Holzes, zum Beispiel Vanillin, zu mischen. Das hat großen Einfluss auf den Geschmack des Weins, der bei einem Riserva deshalb besonders intensiv, gleichzeitig schön ausgewogen ist. Dieses Gütesiegel lässt sich mit dem Reserva bei spanischen Weinen vergleichen. Durch diese Kennzeichnung wissen Käufer schon beim ersten Blick auf das Etikett, ob es sich um einen italienischen oder spanischen Wein handelt. Italienische Weine mit dem Qualitätssiegel Riserva erfüllen einen hohen Qualitätsstandard mit bekannten Rebsorten wie zum Beispiel der Sangiovese-Traube, die Hauptbestandteil des typisch italienischen Chianti ist. Auch andere bekannte Rebsorten wie Merlot und Syrah finden häufig Verwendung in italienischen Riserva-Weinen. Einer der bekanntesten italienischen Weine, der Barolo, wird zu 100 Prozent aus der Nebbiolotraube hergestellt, was zu seiner besonderen geschmacklichen Komplexität führt. Sein relativ hoher Alkohol-, Tannin- und Säuregehalt verleiht ihm eine sehr hohe Lagerfähigkeit. Deshalb eignet er sich besonders für das Prädikat Riserva. Eine solche Barolo-Riserva zeigt sich als kräftiger aromatischer Wein, der gut zu einem ebensolchen Essen passt, beispielsweise Lamm- und Wildgerichte.

Robert Parker

Robert Parker, ein US-amerikanischer Rechtsanwalt, arbeitet seit mehr als 30 Jahren als professioneller Weinkritiker. Sein Bewertungssystem ist ein relevanter Faktor für die Qualitätswahrnehmung und Preisgestaltung auf dem internationalen Weinmarkt. Robert Parker erstellt seine Kritiken anhand einer selbst entwickelten 100-Punkte-Skala. Das Bewertungsmodell orientiert sich am amerikanischen Schulnotensystem und setzt sich aus fünf Qualitätsstufen zusammen, die folgendermaßen klassifiziert werden:   über 96 Punkte: herausragender Spitzenwein 90 bis 95 Punkte: ausgezeichneter Wein 80 bis 89 Punkte: sehr guter Wein 70 bis 79 Punkte: durchschnittlicher Wein 50 bis 69 Punkte: unterdurchschnittlicher Wein Weine, die ein besonders hohes Lagerpotenzial aufweisen, werden zudem mit einem Pluszeichen (+) versehen. Robert Parker ist nicht nur ein erfolgreicher Weinkritiker, sondern auch ein renommierter Fachjournalist und Herausgeber. Sein Magazin „The Wine Advocate“ hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Pflichtlektüre für anspruchsvolle Weinkenner entwickelt. Robert Parker verkostet und bewertet Weine aus aller Welt. Dabei zeigt er eine Vorliebe für vollmundige Weinkreationen aus Frankreich.

Roble

Roble steht im spanischen und portugiesischen Sprachgebrauch für die Eiche. In der Weinherstellung bezeichnet dieser Begriff das Eichenholz, aus dem das Fass für die Reifung erzeugt ist. Ist von einem Barrique-Ausbau die Rede, finden sich auf dem Etikett der Weinflaschen aus Spanien oder Portugal beispielsweise Vermerke wie „Crianza en roble“, was so viel wie „Ausbau in Eiche“ bedeutet. Die Reifung im Eichenfass beeinflusst das Aroma edler Rotweine besonders, wodurch der Vermerk auf dem Etikett für Kenner eine wichtige Information darstellt. Die Bezeichnung Roble gibt noch keine Auskunft darüber, welche Eichengattung das Holz für das Lagerfass lieferte. Das spanische Weingesetz sieht zwei grundlegende Eigenschaften in der Klassifizierung vor. Neben der Herkunft spielen der Zeitraum der Lagerung sowie der Lagerort – das Material des Fasses – eine nicht zu unterschätzende Rolle. Ist von einem Crianza en roble die Rede, handelt es sich um einen Wein, der mindestens zwei Jahre gelagert und davon ein Jahr in einem Eichenfass zur Reife gebracht wurde. Weiß- und Roséweine bilden hier eine Ausnahme, da deren Lagerung im Allgemeinen kürzer als bei Rotweinen ist. Es ist keine Seltenheit, dass ein Wein mit der Bezeichnung „Roble“ verkauft wird, obwohl er die Lagerdauer laut Weingesetz unterschritten hat. Die Bezeichnung ist legitim, gibt aber wenig Auskunft über die Fassreife und ist somit eher als Werbung und nicht als Qualitätsmarkmal zu verstehen.

Rosato

Rosato ist der italienische Begriff für Rosé-Wein. Er wird in Italien aus verschiedensten roten Trauben gekeltert.Bekannte Rosés werden am Gardasee, in Südtirol, in der Toskana, Emilia-Romagna und zunehmend auch in Süditalien und auf Sizilien hergestellt. Die Herstellungsmethode differiert nicht von den Produktionen in anderen Ländern. Die roten Trauben werden wie Weißwein vergoren, allerdings mit nur kurzem Kontakt auf der Maische, damit die Farbstoffe aus den Beerenhäuten nicht vollständig in den Wein übergehen und nur zarte Aromen den Wein prägen.Die Farbe eines Rosatos ist kein Qualitätskriterium. Heutzutage liegen eher hellere Roséweine im weltweiten Trend.In Spanien und Portugal nennt man einen Rosé übrigens Rosado.

Rosé

Rosé ist keine Mischform aus Weiß- und Rotwein, sondern wird generell aus roten Trauben in drei unterschiedlichen Verfahren hergestellt: Mazerationsmethode Die Mazerationsmethode bezeichnet die Zeit am Anfang der Weinherstellung, in welcher der Most mit den Traubenschalen direkten Kontakt hat. Beim Rosé kann der Schalenkontakt von wenigen Minuten bis wenige Stunden dauern. Die Ausprägung der verschiedenen Rosé-Stile wird an der Dauer des Schalenkontaktes gemessen: Je länger der Kontakt von Schalen und Most, desto dunkler resultiert die Farbe und umso intensiver und voller zeigt sich der Wein im Geschmack. Abpressmethode Bei der Abpressmethode gelangt der Most nicht zusammen mit den Traubenschalen in den Tank. Die roten Trauben werden direkt gepresst, wodurch der Saft nur eine leichte Rosafärbung annimmt. Die Traubenschalen geben an den Most so nur wenig Farbe und Aroma ab. Der Most wird danach wie ein Weißwein weiterverarbeitet. Saignéemethode Bei der Saignéemethode gelangen Most und Traubenschalen zusammen in den Tank, wo die Schalen ihre Farbe abgeben. Die Traubenschalen werden anschließend jedoch nicht entfernt. Vielmehr wird nach ein paar Stunden 10-20 Prozent des Mosts in einem eigenen Tank für die Weinherstellung abgelassen. Es entsteht ein relativ dunkler Roséwein. Aus dem restlichen Most mit Traubenschalen entsteht ein kräftiger und intensiv gefärbter Rotwein. Da sich der rote Farbstoff nur in den Traubenschalen befindet, entstehen durch die unterschiedliche Dauer des Schalenkontakts verschieden intensive Fruchtaromen. Aus unterschiedlich farbintensiven Rebsorten entstehen zudem Roséweine, immer mit ganz eigenem Charakter und Farbe. Je nach Herstellungsmethode passt Rosé zu Fisch, Hummer, Geflügel oder Ziegenkäse

Roséwein

Roséwein, ein Alleskönner für jede Gelegenheit Roséweine sind im Aufwind. Die Verkaufszahlen von Roséwein zeigen deutlich, dass die Weinliebhaber sich den Rosés immer häufiger zuwenden. Winzer und Kellermeister beflügelt diese Entwicklung und spornt sie an, immer bessere Rosés zu kreieren. Alleine die Verkaufszahlen in Deutschland haben sich in den letzten Jahren vervierfacht. Rosé ist ein Wein, der zu fast jeder Gelegenheit getrunken wird. Als fruchtig, spritziger Aperitif ist er ebenso angebracht, wie als stilvoller Begleiter zu einem Diner mit frischen Salaten und Fischgerichten. Kräftigere Roséweine eignen sich hervorragend zu Geflügelspeisen und hellen Fleischgerichten. Als Sommerwein hat der Rosé die Herzen der Weintrinker im Sturm erobert. Gut gekühlt, bei Champagner-Temperatur, erfrischt er köstlich und trägt zum passenden Ambiente bei, das für gemütliche Sommerabende auf der heimischen Terrasse oder im Straßencafé nicht fehlen sollte. Roséweine im Fokus Die Grundweine für einen Roséwein sind blaue und rote Weintrauben. So erklärt sich auch das große Potenzial der Weine. Die Farben der Roséweine changieren zwischen einem hellen Lachsrosa und einem tiefen Kirschrot. Als Beispiel dafür können Weine wie der italienische Santa Cristina Rosato Toscana IGT oder ein kirschroter spanischer Rosé Enate Rosado DO gelten. Nach dem deutschen Weingesetz sind Weinsorten wie Grauer Burgunder, Gewürztraminer und Grenache Gris nicht für die Herstellung von Roséweinen zugelassen. Sie zeigen auch in der Vollreifephase nur leicht rot gefärbte Trauben und eignen sich nicht für den Rosé. Einige Roséweine aus Deutschland werden auch Weißherbst-Weine genannt. Der Weißherbst darf nur von einer Traubensorte gekeltert sein, die darüber hinaus nur von einer Lage stammen darf. Diese QBA-Weine oder Prädikatsweine stammen meist aus einem Pinot Noir (Spätburgunder), werden aber auch aus dem blauen Portugieser oder Schwarzriesling hergestellt. Auch zur Versektung bedient sich der deutsche Winzer gerne dieser Rosés, die das große Potenzial und die junge Frische eindrucksvoll transportieren. Die Restsüße des Rosés beziehungsweise des Sekts oder Schaumweins, der gerne als Winzersekt genommen wird, darf nur aus der natürlichen Fruchtsüße der Stammtraube stammen oder einer höher klassifizierten, zugelassenen Art. Als zulässige Hilfsmittel sind also der unvergorene Most (Süße) zu nennen und ein maximal fünf-prozentiger Anteil des Rotweins, dem der Rosé entstammt, zur Farbangleichung. Das Geheimnis der Farbe eines Roséweins Roséweine stammen aus der Rotweinproduktion. Da sie nur wenige Minuten bis zu maximal einem Monat auf der Maische bleiben, ist die Färbung entsprechend gering. Viele helle Rosés werden bereits vor der Zerkleinerung des Pressguts abgepumpt und als hellrote Weine ausgebaut. Andere, dunklere Sorten verbleiben kurz bis mittelfristig auf der Maische, um die nötige Farbe zu bilden, die der Winzer für seinen Rosé wünscht. Rosés, die erst spät in der farbauslaugenden Gärphase entnommen werden, zeigen die typisch kirschrote Färbung. Die Rosébereitung birgt auch einen Vorteil für den Kellermeister. Nachdem er die Menge Grundwein für die Vinifizierung des Roséweins abgezogen hat, steht dem verbleibenden Rotwein-Most das gesamte Pressgut mit Traubenschalen zur Verfügung, um diesem in der Gärphase die Farbe zu entziehen. So bekommt der Winzer einen hellen bis kirschroten Roséwein und einen dunkleren Rotwein, aus ein und derselben Pressung. Qualitätsmerkmale eines Roséweins In Deutschland produzierte Roséweine oder Weißherbste unterliegen hohen Ansprüchen und bewegen sich in der Klasse eines Qualitätsweines bestimmter Anbaugebiete oder gar eines Prädikatsweines. Interessant ist für den Weinkenner beide Weine zu verkosten, die derselben Lage entstammen. Die horizontale oder vertikale Verkostung der Rotweine und den daraus resultierenden Rosés macht Freude und ist ein gelungener Spaß in der geselligen Weinrunde. Außerhalb der europäischen Union dürfen Roséweine nach einer Methode hergestellt werden, die innerhalb der EU durch das Veto traditionsbewusster Winzer verhindert wurde. Diese Methode erlaubt die Vermischung von Weißweinen und Rotweinen in einem Maße, das die lachsfarbene bis kirschrote Färbung hervorbringt. Je nach Auswahl der Grundweine müssen diese Cuvée-Rosés nicht schlechter sein als traditionell gewonnene, sind aber in Winzerkreisen wenig akzeptiert. Die Qual der Wahl Um sich bei der Vielzahl der Roséweine zurechtzufinden, muss man sich ausgiebig damit beschäftigen oder den Berater-Service von Vineshop24 nutzen. Die versierten Fachberater begleiten Interessierte gerne zum persönlichen Wunsch-Roséwein.

Rotling

Ein Rotling ist nach § 3 des Deutschen Weingesetzes von 1971 eine Cuvée aus roten und weißen Trauben, die zusammen gekeltert werden müssen. Der Verschnitt muss vor der Gärung erfolgen, die weißen und roten Trauben müssen zusammen abgepresst werden. Rotling ist nicht mit einem Rosé zu verwechseln, der allein aus roten Traubensorten hergestellt wird und seine helle Farbe daher hat, dass die Beerenhäute, in denen sich die Farbpigmente befinden, nicht lange auf der Maische standen.Ursprünglich aus Sachsen kommend, wird Rotling auch in Württemberg, Baden und Franken, sowie in den Regionen Regensburg und Bayerischer Bodensee produziert.Ein Schillerwein ist ein Rotling aus Württemberg, der als Qualitätswein oder Qualitätswein mit Prädikat eingestuft ist und meist aus Riesling und Trollinger vinifiziert wird.

Rotwein

Rotweine - die herrliche Welt der roten Weine Rotwein wird heute überall dort angebaut, wo sich Terroirbedingungen auftun, die dem Anbau zuträglich sind. Für den Rotweintrinker sind das gute Aussichten, denn die Vielfalt der Rotweine aus aller Welt präsentiert Weine in allen Rottönen und Geschmacksrichtungen. Rotwein ist sehr facettenreich und es liegt an der Art der Weintrauben, dem Fleiß des Winzers, dem Können des Kellermeisters und der Mineralisierung und Beschaffenheit des Bodens, wie der Rotwein ausfällt. Sonnenverwöhnte Sorten, wie ein Sessantanni Primitivo di Manduria DOP von San Marzano aus Apulien und der feurige Santa Cristina Rosso Toscana IGT von Antinori, profitieren von dem mediterranen Klima und Terroir. Der Reiz für den ambitionierten Rotwein-Trinker liegt darin, dass wir bei VineShop24 Rotweine aus aller Welt führen und die Auswahl bequem und zielsicher erfolgen kann. Rotweine, wie der herrliche „Sud" Primitivo di Manduria von San Marzano aus Italien, stehen gleich neben einer südafrikanischen Cuvée von Cabernet Sauvignon und Shiraz aus der Spitzenlage des Simonsberg in Stellenbosch, aus den Kellern des Weinguts Delheim. Die Welt der Rotweine ist riesengroß und zum Greifen nahe. Rotwein - der perfekte Begleiter zu jedem Anlass Rotweine passen, wegen ihrer breit gefächerten Ausbaumöglichkeiten, zu jedem Anlass. Die Palette der Geschmacksrichtungen reicht von sehr trocken bis hin zu einem lieblichen Wein mit hohem Restzuckeranteil. Typische Vertreter deutscher, trockener Rotweine sind Pinot Noir Brauneberger Mandelgraben von Markus Molitor oder ein Pinot Noir Brauneberger Klostergarten, aus dem gleichen Hause. Aus französischen Anbaugebieten kommen große trockene Rotweine von Weltruf, die jedem Weinkenner bekannt sind. Hierzu zählen der Agneau Rouge Bordeaux AOC aus dem Hause Baron Philippe de Rothschild im Bordeaux. Rotweine, wie die hervorragende, italienische Cuvée Edizione Cinque Autoctoni VDT von Farnese Vini, die im Jahre 2015 mit sagenhaften 99 Punkten von Luca Maroni zum besten Rotwein Italiens gekürt wurde, sind beliebte europäische Rotweine. Aber auch auf anderen Kontinenten entstehen Rotweine höchster Güte. Als glänzendes Beispiel kann hier der beliebte Saint Clair Premium Merlot von dem Weingut Saint Clair Family Estate in Neuseeland dienen. Dieser trockene, körperreiche Rotwein mit seinen angenehmen 5,5 g/l Gesamtsäure und einem Restzuckeranteil von nur 2,6 g/l passt perfekt zu Lamm- oder Rehrücken, einem zarten Rinderfilet, gebratener Entenbrust oder einer deftigen Wildterrine. Fettreiche Fischgerichte, wie gegrillter Lachs oder Thunfischsteaks profitieren ebenfalls von der aromatischen Frucht und den elegant eingebundenen Säuren des Merlot. Die Terroirbedingungen des Anbaugebietes Marlborough sorgen mit ihren frischen Winden für eine langsame Reifung der Merlot-Trauben und geben ihnen so Gelegenheit, die Fülle der Aroma-und Bouquet-Noten zu bilden, die diesen großen Wein zu einer besonderen Spezialität des Weinguts Saint Clair macht. Rotweintrinker eiskalt erwischt In welchem Bereich liegt die ideale Trinktemperatur eines Rotweins? Diese Frage ist nicht mit einer generellen Temperaturangabe zu beantworten. Eingangs muss geklärt sein, um welchen Wein es sich handelt und bei welcher Temperatur er seine wahre Güte preisgibt. Winzer-Angaben sind gerade hier besonders wertvoll, da der Winzer seinen Rotwein am besten kennt und genau weiß, wo die Schwächen und Stärken seines Weines liegen. Generell kann man aber sagen, dass ein junger, aromatischer Rotwein, wie zum Beispiel ein Pinot Noir aus dem französischen Burgund es gerne etwas kühler mag, als ein im Barrique gereifter Pinot Noir Brauneberger Mandelgraben aus dem Keller von Marcus Molitor aus Deutschland, an der Mosel. In Zahlen kann man das so ausdrücken. Der junge, fruchtige Rotwein bildet bei 12-13 Grad Celsius sein bestes Aroma aus, wogegen der kräftige, gehaltvolle Rotwein sein Potenzial erst bei 16-18 Grad zeigt und das volle Bouquet entfaltet. Rotweine, die mit 20 Grad oder wärmer verkostet werden, sind in ihren Eigenschaften olfaktorisch wie geschmacklich überreizt und werden dem Rotwein nicht mehr gerecht. Ebenso sind Rotwein-Temperaturen unter 10 Grad nicht zu empfehlen, sie verhindern die Entfaltung der fruchtigen Nuancen und geben dem arttypischen Charakter des Rotweins keine Gelegenheit sich zu entwickeln. So ist ein halbtrockener, weicher Rotwein richtig gekühlt der perfekte Aperitif, wogegen der trockene Rotwein bei 16-18 Grad ideal zum herzhaften Hauptgericht passt.

Rotweincuvée

Eine Rotweincuvée bezeichnet den Verschnitt unterschiedlicher Rotweinsorten. Um eine Cuvée herzustellen, müssen fertig vergorene Weine miteinander vermischt werden. Dieser Schritt wird Assemblage oder Weinvermählung genannt. Eine gelungene Rotweincuvée zeichnet sich nicht nur durch geschmackliche Raffinesse, sondern auch durch ihr komplexes Aromenspiel aus. Selbst im hochpreisigen Premiumsegment sind Verschnitte keine Seltenheit. Im modernen Weinbau werden Rotweine häufig sorten- oder lagenrein ausgebaut und anschließend zu einer vollmundigen Cuvée zusammengeführt. Die gewonnene Weinmischung muss einige Zeit reifen, damit sich ihr Charakter optimal entfalten kann. Erst nach einer ausgedehnten Ruhephase gelangt sie als Rotweincuvée in den Verkauf. Die Komposition eines Weinverschnittes erfordert Geduld, handwerkliches Geschick sowie Fachkenntnis. Sie sollte nur von erfahrenen Winzern durchgeführt werden. Eine Rotweincuvée wird - im Gegensatz zu einer Weißweincuvée - ausschließlich aus roten Rebsorten gewonnen. Bordeaux-Weine aus Frankreich zählen zu den renommiertesten Rotweinverschnitten der Welt.

Réserve

Mit der Bezeichnung Réserve wird ein Qualitätswein bezeichnet, der einen höheren Alkoholgehalt, eine längere Reifedauer und eine vollreife Ernte nachweisen kann. Lange Zeit war der Begriff ausschließlich für hochwertige Weine im Gebrauch, die zur Herstellung von Champagner verwendet werden und 20 bis 50 Jahre haltbar sind. Das Prädikat Réserve gilt jedoch auch in Portugal, Spanien und Italien für Weine, die jahrelang in Eichenfässern heranreifen. Sie heißen dort Riserva und Reserva. Die Reifezeit beträgt hierbei mindestens 2 Jahre. Für den Gran Reserva ist eine Reifung von 60 Monaten vorgeschrieben. In Österreich wird die Bezeichnung Weinen aus besten Lagen mit sortentypischer Eigenart verliehen, deren Alkoholgehalt mindestens 13 % betragen muss und wobei die Jahresangabe nicht fehlen darf. Die Vermarktung darf außerdem nicht vor dem 1. März des folgenden Jahres, bei Rotweinen nicht vor dem 1. November des Folgejahres der Ernte erfolgen, um die erforderliche Mindestreifezeit sicherzustellen. Seit dem 2015er Jahrgang gibt es für österreichische Réserveweine eine dreistufige Qualitätseinteilung in „Klassik“, „Réserve“ und „Große Réserve“. Auch deutsche Weine dürfen die Bezeichnung tragen Deutsche Weine waren lange Zeit bei dieser Prädikatvergabe benachteiligt, wogegen ein Pfälzer Winzer klagte, der seine hochwertigen Weine ebenfalls dementsprechend kennzeichnen wollte. Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz gab der Klage im November 2008 in letzter Instanz recht. Auch deutsche Weine, die über eine besondere und höherwertige Qualität verfügen, dürfen seitdem als „Réserve“, „Grande Réserve“ oder in der deutschen Fassung als „Reserve“ oder „Privat-Reserve“ bezeichnet werden. Begründet wurde dieses Urteil mit dem Verweis darauf, dass die französische Bezeichnung gesetzlich nicht geschützt ist.