Die Weinregion Venetien – bekannt für einen besonders hohen Anteil an Qualitätsweinen

Die Weinregion Venetien liegt im Nordosten Italiens. Sie erstreckt sich zwischen der Adria-Küste im Süden und den Alpen im Norden bis zur Landesgrenze zu Österreich. Im Westen beginnt die Weinregion bei der Ortschaft Bardolino am Gardasee und grenzt im Osten an die Region Friaul. Die Rebflächen Venetiens umfassen 75.000 Hektar. Die Alpen schützen die Rebflächen vor allzu rauen nordeuropäischen Klima-Einflüssen. Kalkhaltige und steinige Böden bieten den Rebpflanzen gute Wachstums-Bedingungen. Die unterschiedlichen Landschaftsformen und klimatischen Bedingungen Venetiens ermöglichen die Entwicklung verschiedenster Weine. Die wärmeren Klimazonen nahe der adriatischen Küste eignen sich besonders gut für den Anbau roter Rebsorten. In kühleren Hügel-Regionen des Hinterlandes wird dagegen vornehmlich Weißwein kultiviert. Drei Viertel der Weinproduktion entfällt auf rote, ein Viertel auf weiße Sorten. Ein Viertel aller italienischen Weine mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung (DOC, Denominazione di origine controllata) oder mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung (DOCG, Denominazione di Origine Controllata e Garantita) stammen aus Venetien. Das Gütesiegel DOCG kennzeichnet besonders hochwertige Weine, die bereits mindestens fünf Jahre der Qualitätsstufe DOC zugehören.

Valpolicella

Das bedeutende Anbaugebiet Valpolicella beginnt im Westen bei Bardolino am Gardasee und erstreckt sich bis zur hügeligen Weinregion Soave im Osten, die sich nördlich Verona befindet. Im Valpolicella wird der trockene DOCG Qualitätswein Amarone erzeugt, der zu den bedeutendsten Rotweinen Italiens zählt. Amarone ist ein schwerer Süßwein, der eine große Aroma-Tiefe und einen hohen Alkohol-Anteil von etwa 15 Prozent aufweist. Der kräftige Körper des Weins beruht auf der Trocknung der Trauben nach der Ernte. Die hierzu in großen Hallen ausgelegten Beeren verlieren während des zwei bis vier Monaten dauernden Trocknungsverfahrens etwa die Hälfte ihres Gewichts. Erst anschließend wird im Rahmen der Kelterung der Traubensaft gewonnen. So entsteht die für Amarone-Weine typische Süße und eine maximale Frucht-Konzentration. Bitterstoffe, die sich bei Eindickung des Fruchtsaftes gewöhnlich im Abgang bemerkbar machen, sind bei Amarone-Weinen, deren Ausbau mehrjährig in Holzfässern erfolgte, aber nicht mehr zu spüren. Der berühmteste Weißwein Venetiens ist der Soave, der auf über 5.300 Hektar Rebfläche angebaut wird. Die spätreifende, edle Garganega-Traube bringt duftende, trockene Weine mit einem angenehmen Zitronen- und Mandel-Aroma hervor. Der nach einer östlich von Verona liegenden Ortschaft benannte Soave-Weißwein muss zu mindestens 70 Prozent Garganega-Rebensaft enthalten. Einem Soave-Cuvée dürfen Chardonnay oder Trebbiano oder aber andere in der Provinz Verona zugelassene Rebensäfte mit einem Anteil von jeweils höchstens fünf Prozent beigemischt werden.