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Gambero Rosso

Gambero Rosso, (deutsch: der Rote Krebs) ist ein italienischer Verlag, der den bekanntesten Weinführer Italiens, den jährlich erscheinenden „Vini d’Italia“, herausgibt. Inzwischen wird der Begriff Gambero Rosso allerdings als Synonym für den Weinführer verwendet. Der Weinführer ist seit 1987 ein eigenständiges Werk. Er war vorher lediglich eine Zeitungsbeilage. Die Bewertung im Gambero Rosso erfolgt in der Gestalt, dass gute Weine „1 Glas“ als Auszeichnung erhalten, sehr gute Weine „2 Gläser“ und besonders gute Weine „2 rote Gläser“ bekommen. Weine mit 2 roten Gläsern haben es in die Ausscheidung um die Königsklasse „3 Gläser“ geschafft, schafften den Sprung in diese Gruppe letztlich aber nicht. Nur etwa 2% aller bewerteten Weine gelingt es, in diese Spitzengruppe der „3 Gläser“ vorzudringen. Schließlich erfolgt - neben der Einzelbenotung der Weine - eine Gesamtbewertung der Weingüter durch Addition der Bewertungen über die Jahre. Für jeweils zehn Weine, die 3 Gläser erhalten haben, wird dem Gut ein roter Stern zu Teil.  

Garagenwein

Mit dem Begriff Garagenwein ist ein Rebsaft gemeint, der meist von sehr kleinen Weingütern stammt und nur in geringer Flaschenzahl produziert wird. Er könnte also quasi „in einer Garage“ vinifiziert worden sein, zumindest sinnbildlich gesprochen.   Amerikaner und Franzosen streiten darüber, wer diese Bezeichnung erfunden hat und wer das erste Micro-Château, wie diese Weingüter auch genannt werden, gründete. In den USA leitet sich der Begriff von den Tüftlern im Silicon Valley ab, die häufig ihre - später enorm großen - Computerfirmen in Garagen starteten (garage shops). Der französischen Ansicht nach könnte der Wein auch in einer kleinen Garage, wie eingangs bereits erwähnt, entstanden sein.   Der Terminus wurde ungefähr Anfang der 1990er Jahre eingeführt, als in den Vereinigten Staaten Weingüter wie Screaming Eagle, und in Bordeaux Le Pin, Valandraud oder etwas später in Margaux Château Marojallia gegründet wurden.   Gemein ist diesen Weinen, dass sie in nur geringer Auflage erscheinen und meist, soweit käuflich überhaupt frei erwerbbar, ausgesprochen teuer sind.   Manchmal wird ihnen auch attestiert, dass derartige Güter die Weine unter zu starkem Barrique-Einsatz übervinifizieren und eine zu intensive Konzentration des Rebsaftes erfolgt. Doch das ist, wie vieles in der Weinwelt, von der Zunge des Konsumenten abhängig.  

Gärbehälter

Bei der Erzeugung von Rot- und Weißwein kommt dem Gärprozess eine entscheidende Bedeutung zu. Wichtig ist insbesondere dabei die Temperatur der Maische, die sich durch die Gärung auf bis zu 30 Grad erwärmen kann. Üblicherweise wird Weißwein bei 15 bis 18 °C und Rotweine bei 22 bis 25 °C vergoren.Der Winzer hat ein Interesse daran, die Temperatur zu steuern, da hiervon wesentlich der Geschmack und die Konzentration des Weines abhängt. Gärbehälter haben heute dazu häufig Kühlschlangen, mit denen die Maische wieder heruntergekühlt werden kann, da bei der Gärung Wärme entsteht, die abgeleitet werden muss. Würde man dies nicht machen, würde im schlimmsten Falle der Gärprozess vorzeitig zum Ende kommen. Gärbehälter können aus unterschiedlichen Materialien sein, die alle jeweils Vor- und Nachteile aufweisen. Manche Weingüter verwenden daher nicht nur Gärbehälter eines Materials, sondern können auf mehrere Gärbehälterarten zurückgreifen.Edelstahlbehälter (Inox) lassen sich einfacher kühlen und sind leichter zu reinigen, sind aber empfindlicher für Schwankungen der Umgebungstemperatur. Traditionellere Holz- oder Betonbottiche sind stabiler im Hinblick auf die Temperatur, aber oft schwerer zu reinigen, halten nicht so lange, vor allem im Fall von Holzbottichen, wie Edelstahlbehälter und haben einen anderen Einfluss auf das Aroma des Weins. Welche Entscheidung der Winzer im Hinblick auf das Material des Gärbehälters trifft, ist also auch im wahrsten Sinne des Wortes eine Geschmacksfrage.

Gardasee

Das Weinanbaugebiet Gardasee bringt auf etwa 27.000 Hektar Fläche sowohl fruchtig-spritzige, als auch trocken-würzige Weine hervor, die zu den besten Produkten des Landes gehören. Am größten See Oberitaliens werden unter der Bezeichnung Garda classico prämierte Rot-, Rosé- und Weißweine erzeugt. In den Regionen Venetien, Lombardei und Trentino-Südtirol gedeihen auf fruchtbaren Böden unterschiedliche Rebsorten. Viel Sonne und wenig Niederschlag sorgen am Gardasee für ein mildes Klima, das den Spitzenweinen durch eine lange Reifezeit der Trauben zugute kommt. In geschützten Tälern und auf sanften Hügeln wird seit Jahrtausenden Wein angebaut. Von der hohen Qualität überzeugen sich Weinkenner auf der jährlich in Verona stattfindenden Messe Vinitaly, die mit 4.000 Ausstellern weltweit Anerkennung genießt. Rund um den Gardasee gilt der rubinrote Bardolino als beliebtester Rotwein. Aus den Rebsorten Corvina Veronese, Rondinella und Molinara gekeltert, wird das Erzeugnis jung getrunken. Unter dem Namen Chiaretto entsteht ein erfrischender Roséwein. Im Glas entfaltet der leichte, lachsfarbene Bresciano einen dezenten Duft, der an Waldfrucht erinnert. Am südlichen Gardasee befindet sich das Anbaugebiet für den Lugana, einen trockenen Weißwein. Der Tropfen mit goldgelber Note und unverkennbarem Duft wird als Aperitif, sowie zu Vorspeisen, Gemüse oder Fisch serviert. Aus den Trebbiano-Trauben des Lugana wird ebenfalls Schaumwein hergestellt. Das Anbaugebiet Gardasee ist von zahlreichen Weingütern und berühmten Weinfesten geprägt.    

Gärung

Die Gärung ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Weinherstellung. Dabei wird der Zucker, der in Form von Fructose und Glucose im Most enthalten ist, in Alkohol umgewandelt. Dieses geschieht mit Hilfe von Hefen, die sich vermehren und deren Nährstoff hierzu der Zucker ist. Hefen sind Pilze und werden dem Wein entweder als im Labor vermehrte Hefen (sog. Reinzuchthefen) zugesetzt, befinden sich aber ebenso natürlich vorkommend im Weinberg und im Gärkeller (sog. exogene Hefen).   Der Einsatz der einen oder anderen Hefearten hat Vor- und Nachteile. Im Labor vermehrte Hefen sind zwar stabiler und leichter steuerbar, man sagt ihnen aber auch nach, für eine gewisse Gleichartigkeit der mit ihrer Hilfe erzeugten Weine zu sorgen. Die natürlichen Hefen wiederum repräsentieren mehr das Terroir und die Individualität des Weinberges, sind aber etwas unsauberer und daher anfälliger für Fehler bei der Weinbereitung.   Die Art und Weise der Gärung kann auf sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Es obliegt der Philosophie des Winzers, ob er beispielsweise Stahl- Beton- oder Holzgärbottiche einsetzt, bei welchen Temperaturen die Gärung über welchen Zeitraum durchgeführt wird und ob er die sog. malolaktische Gärung im Barrique-Fass durchführen lässt.   Grundsätzlich unterscheidet sich der Gärvorgang beim Weißwein nicht vom Rotwein. Beim Rotwein wird allerdings die Beerenschale im Gegensatz zum Weißwein mitvergoren, um die Farbe, weitere Geschmacksstoffe und Tannine zu extrahieren.   Hinzu kommt die malolaktische Gärung, ein zweiter Gärvorgang, der die adstringierend wirkende Apfelsäure im Rotwein durch Milchsäurebakterien in die mildere Milchsäure umwandelt, die deutlich angenehmer und weniger säuerlich wirkt.

Gault & Millau

Gault & Millau ist ein 1969 erstmals erschienener Restaurantführer, der nach seinen inzwischen verstorbenen Gründern Henri Gault und Christian Millau benannt wurde. Neben dem Guide Michelin gilt er als der einflussreichste Restaurantführer der Welt. Er vergibt die sogenannten Gault-Millau-Punkte, die neben den Michelin-Sternen die wichtigste Auszeichnung in der Gastronomie sind.   Seit dem Jahre 1993 gibt es zudem den Gault&Millau Weinguide. Er erscheint auch in deutscher Sprache. Für den Gault&Millau Weinguide Deutschland sind u.a. der Master of Wine Janek Schumann, der erste vereidigte Weinsachverständige Deutschlands Otto Geisel oder die bekannte Sommelière Natalie Lumpp tätig.   Im Gault & Millau werden jährlich ca. 10.000 Weine bewertet, wobei im Gault&Millau die etablierte 100 Punkte-Skala verwendet wird. Weingüter werden mit „Trauben“ benotet, wobei die Höchstwertung fünf Trauben darstellt. Sie steht für die Auszeichnung „Weltklasse“.

Gaumen

Unter „Gaumen“ versteht man den Geschmack des Weines in der Mundhöhle. Der Begriff an sich ist aber unpräzise, denn der Gaumen selbst „schmeckt“ nicht, sondern registriert primär Eindrücke und Empfindungen. Die Geschmackssensorik übernimmt bekanntlich eher die Zunge, wobei aber auch dem Gaumen eine wichtige Funktion bei der Beurteilung eines Weines zukommt. Denn der Gaumen nimmt vor allem die Struktur des Weines wahr, wie fett, viskos, samtig oder kratzig der Wein ist, also den taktilen Eindruck des Weines, wie sich dieser anfühlt. Auch die Gerbstoffe, also Tannine des Weines, können durch den Gaumen beurteilt werden. Diese Wahrnehmung ist für die Beurteilung des Charakters eines Weines nicht unwesentlich, ist sie doch entscheidend für die Frage, ob ein Wein harmonisch, ausgewogen oder auch adstringent erscheint.

Geläger

Geläger, teilweise auch als Trub oder Vollhefe bezeichnet, ist der Rest der abgestorbenen Hefen, der sich nach der Gärung am Boden des Fasses oder der Weinflasche absetzt. Üblicherweise wird es durch den Abstich/Abzug, d.h. durch Umpumpen oder Ablassen des Weines in ein anderes Fass, entfernt. Es können aber noch kleinere Teilchen im Wein verbleiben, die dann mittels einer Filtration beseitigt werden können. Eine Filtration des Weines ist aber nicht unumstritten, da diese Einfluss auf das Aroma des Rebsaftes haben kann.Brennt man das Geläger, erhält man einen Hefebrand, der in Österreich Glöger-Brand und in Frankreich Eau de vie de lie heißt. Diese Destillate sind nicht zu verwechseln mit Grappa oder Marc, die aus Trester hergestellt werden.

Gemischter Satz

Ein gemischter Satz ist eine geschützte Bezeichnung für einen Wein, der aus mehreren Rebsorten hergestellt wurde. Im Gegensatz zur Cuvée, die zwar auch aus mindestens zwei Rebsorten vinifiziert wird, sind beim gemischten Satz die Rebsorten in einem Weingarten zusammen angebaut worden, werden dann zusammen gelesen, gekeltert und vergoren. Die Bezeichnung gemischter Satz ist durch das Land Österreich seit 2009 gesichert und darf von keinem anderen Land der EU auf Weinflaschen verwendet werden. Der sogenannte Wiener gemischte Satz ist eine weitere eingetragene Bezeichnung, mit noch weitergehenden Anforderungen an die enthaltenen Rebsorten und die Art der Herstellung bzw. Zusammensetzung. Gemischte Sätze gibt es jedoch auch anderweitig, auch wenn diese auf Flaschen so nicht mehr bezeichnet werden dürfen. In Sachsen ist ein solcher gemischter Satz aus roten und weißen Trauben bekannt als „Schieler“. Aufgrund der oben dargestellten Besonderheit des gemischten Satzes sind solche Weine häufig sehr mehrdimensional und verfügen über einen einzigartigen Charakter.  

Gesamtalkoholgehalt

Mit dem Begriff Gesamtalkoholgehalt bezeichnet man die Summe aus dem im Wein tatsächlich vorhandenen Alkohol und dem sogenannten potenziellen Alkoholgehalt. Denn im Wein ist noch mehr oder minder viel Zucker vorhanden, der bei vollständiger Vergärung zu weiterem Alkohol umgewandelt werden könnte. Letzter ist der potenzielle Alkoholgehalt, der zur Menge des de facto im Wein enthaltenen Alkohols hinzuaddiert wird. Die Bestimmung des Gesamtalkoholgehaltes ist relevant im Hinblick auf diverse weinrechtliche Vorgaben. So gibt es z.B. Weine, die eine feste Gesamtalkoholuntergrenze und -obergrenze einhalten müssen.

Gesamtsäure

Die Gesamtsäure ist die Summe aller Säuren im Wein, wobei hier zwischen den flüchtigen und den nichtflüchtigen Säuren des Weines unterschieden wird. Rotweine weisen in der Regel etwas weniger Gesamtsäure auf als Weißweine und liegen meist zwischen 4 bis 6 g/Liter. Weißweine sind ihrer Natur nach häufig säureintensiver und haben einen Gesamtsäurewert zwischen 4 und 9 g/Liter. Allerdings wird diese allgemeine Regel durch zahlreiche Ausnahmen durchbrochen wird und es kommt im Zweifel auf den jeweiligen Wein an. Die Menge der Säure im Wein wird durch das sogenannte Titrationsverfahren ermittelt. Dieses Verfahren variiert jedoch stark von Land zu Land, so dass sich die Angaben zur Gesamtsäure nicht immer vergleichen lassen. Die Säure selbst ist ein entscheidendes Kriterium für den Charakter eines Weines und beeinflusst auch dessen Stabilität und sein Reifepotential.

Gewürztraminer

Gewürztraminer Das Bouquet eines erlesenen Gewürztraminers schmeckt nach Rosen, Quitten, Litschi, Marzipan, Veilchen, Bitterorange und vielem mehr. Die Palette an Weinen, die mit dieser Rebe erzeugt werden können, ist ausgesprochen groß. Es gibt kaum eine Rebsorte, die einen solch ausgeprägten, eigenen Charakter hat, mit so hohem Wiedererkennungswert. Der Gewürztraminer hat daher eine treue Fangemeinde, die die Weine vorwiegend aus Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien, aber auch aus den USA, Australien, Südafrika oder Neuseeland genießen können. Ihre Entstehung ist nicht gesichert. Fest steht jedoch, dass diese Traube, die auch wegen ihrer leicht rötlich gefärbten Beeren roter Traminer genannt wird, nach der Gemeinde Tramin in Südtirol benannt ist, wo sie bereits im 15. Jahrhundert zur Herstellung von Messwein verwendet wurde. In Baden heißt die Traube übrigens Klevner oder Clevner. Nicht nur dort ist die Rebe allerdings nicht nur heiß geliebt, sondern auch manchmal von den Winzern verflucht, da sie sehr hohe Ansprüche an Temperatur, Boden und ihre Kultivierung stellt. So darf es nicht zu kalt für die Trauben sein, der Boden muss wiederum eine gewisse Feuchtigkeit vorhalten. Es ist daher kein Wunder, dass lediglich 1% der Deutschen Rebfläche mit ihr bestockt sind und es keine signifikante Zunahme der Anbauflächen gibt. Die Winzer, die jedoch die Liaison mit ihr eingehen und ihre Schädlingsanfälligkeit und die niedrigen Erträge akzeptieren, werden mit einer großen Auswahl an Möglichkeiten des Ausbaus der Weine belohnt. Vom herb-würzigen Weißwein, bis hin zu süßen Spätlesen und edelsüßen Auslesen, mit hohem Alterungspotential, gibt es nichts, was beim Gewürztraminer nicht in die Flasche kommen könnte. Dabei können die Weine zwar durchaus einen hohen Alkoholgehalt aufweisen. Die Säure des Gewürztraminers bleibt jedoch immer mild und fein. Genauso umfangreich sind daher die Kombinationsmöglichkeiten mit guten Speisen. Hier kann man fast der Aleatorik freien Lauf lassen, so reich und vielgestaltig sind die Möglichkeiten. Ob als trockener oder halbtrockener Wein zu Pasteten, Geflügel, Ragout, Hummer, Krabben oder würzig-asiatischer Küche oder als süße Variante zu nahezu allen Desserts, Schokolade, würzigem Käse, Schimmelkäse oder Eissorbet, man liegt selten falsch.

Gironde

Gironde ist mit 114.735 Hektar Rebfläche das größte Weinbaudépartement in Frankreich, wo hauptsächlich A.O.C.-Weine mit der höchsten Qualitätsstufe erzeugt werden. Seinen Namen verdankt das Gebiet einem ca. 100 km langen Mündungstrichter, welcher durch das Zusammentreffen der beiden Flüsse Garonne und Dordogne unterhalb der südfranzösischen Stadt Bordeaux gebildet wurde.   Auf der linken Uferseite der Gironde erstreckt sich auf der gesamten Länge das berühmte Weinbaugebiet Médoc, aus welchem die besten Rotweine der Welt stammen. Durch die dortigen Bodenverhältnisse und das besondere Mikroklima ergeben sich seit Jahrhunderten hervorragende Bedingungen für den Weinbau. Als beste Lagen werden jene eingestuft, die sich in relativer Nähe zur Garonne befinden und „das Wasser sehen“. Weil das Sonnenlicht durch die großen Wasseroberflächen reflektiert und die Wärme lange gespeichert wird, liegen hier optimale Bedingungen für die Traubenreife vor.   Das Département Gironde umfasst insgesamt über 40 verschiedene Appellations contrôlées und wird in diverse Weinbaugebiete eingeteilt, unter anderen Médoc, Sauternes, Graves, Saint-Emilion, Pomerol und zahlreiche weitere.

Glera

Glera Eigentlich hieß die weiße Glera-Traube, die aus einer Region der Provinz Treviso im Nordosten Italiens stammt, bis zum Jahre 2009 Prosecco. Ja genau, der Prosecco, denn aus der bis dahin gleichnamigen Traube wird der Schaumwein hergestellt. Per Dekret des italienischen Landwirtschaftsministeriums ist Prosecco jedoch seit 2010 eine Herkunftsbezeichnung, mit der man eine Qualitätsverbesserung der Schaumweine erreichen wollte, so dass die Prosecco-Traube umgetauft werden musste. Seither heißt die Traube Glera. Die Glera ist spätreifend, gerbstoffreich und hat einen typischen, nussigen Geschmack, oft begleitet von einem etwas bitteren Nachhall, den man als dezente Note in einem guten Prosecco ausmachen kann. Da die kräftigen Beeren und ihre feine Frucht gut für eine zweite Gärung geeignet sind, fand mein bereits früh, nämlich schon in der Römischen Antike, Gefallen an den cremigen Schaumweinen der Traube. Prosecco hat sprachlich übrigens nichts mit „secco“ (italienisch für trocken) zu tun, sondern stammt von dem Dorf Prosseck ab, welches zur Gemeinde Triest gehört und vom heutigen Anbaugebiet recht weit entfernt ist.

Gran Reserva

Mit Gran Reserva bezeichnet man die höchste Qualitätsstufe des Weines in Spanien im Hinblick auf dessen zeitlichen Ausbau. Gran Reserva-Rotweine, die vorwiegend aus den renommierten Weinbaugegenden Rioja und Ribera del Duero stammen, müssen mindestens eine Gesamtreifedauer von fünf Jahren aufweisen. Davon müssen sie zwei Jahre im Eichenfass gereift sein und anschließend noch drei weitere Jahre entweder in der Flasche oder weiterhin im Eichenfass. Beim Weißwein gibt es diese Bezeichnung ebenfalls. Allerdings reicht hier eine Gesamtreifedauer von vier Jahren aus und der Wein muss das Eichenfass mindestens sechs Monate von innen gesehen haben. Die weiteren Abstufungen, in der Reifedauer absteigend, sind Reserva, Crianza und Roble.

Grand Cru

Der Begriff „Grand Cru“ heißt übersetzt „großes Gewächs“ und ist eine Qualitätsbezeichnung für Weine. Je nach Region kann die Benennung als Grand Cru jedoch eine ganz andere Bedeutung haben. Im Burgund wird mit Grand Cru eine konkrete Weinbergslage bezeichnet. Die Klassifizierung wurde bereits 1935 vorgenommen. Grand Crus sind dabei die oberste Qualitätsklasse der Lage. Lagen werden oftmals von mehreren oder sogar einer Vielzahl von Winzern bearbeitet; nur weil die Lage als herausragend eingeordnet wurde, bedeutet dies jedoch noch nicht, dass der Wein hieraus besonders gut sein muss. Bekanntlich hat eine Vielzahl von Faktoren Einfluss auf die Güte des Rebsaftes. In Bordeaux ist zwischen dem linken Ufer (Médoc) und den Appellationen des rechten Ufers zu unterscheiden. Am linken Ufer gilt die Klassifikation von 1855, die 61 Grand Crus (hier Weingüter) umfasst und diese in ein Stufensystem von fünf Gruppen einteilt. Bis auf eine Änderung im Jahre 1973 (Château Mouton wurde vom Deuxième zum Premier Cru erhoben) hat diese Einteilung bis heute Bestand. Erstaunlicherweise sagt dieses auch gegenwärtig noch viel über die Qualität der Weine aus, wobei Ausnahmen wie immer die Regel bestätigen. Während es am rechten Ufer in Pomerol keine Klassifikation und damit auch keine Grand Crus gibt, gibt es in der Appellation Saint-Émilion eine (in der Qualität von oben nach unten) Hierarchie von Premier Grand Cru Classé A, Classé B und „einfachen“ Grand Crus. Diese Bewertung ist entgegen des Systems des linken Ufers nicht starr, sondern unterliegt regelmäßig einer Neubewertung. Auch in anderen Regionen ist der Begriff „Grand Cru“ etabliert. So findet er u.a. in der Champagne, im Elsass oder auch in Deutschland als „Großes Gewächs“ Verwendung.  

Grappa

Grappa ist eine italienische Spirituose, die nicht etwa aus Trauben selbst, wie beispielsweise der Cognac in Frankreich, sondern aus dem Trester, also dem Pressrückstand von Trauben, gebrannt wird. Der Name Grappa stammt allerdings vom italienischen Begriff Graspo (= Traube) ab.   Die Geschichte des Grappas begann in Norditalien, wo der übrigbleibende Trester der Weinherstellung von den Winzern dazu benutzt wurde, um Schnaps zu destillieren. Dies geschah bereits ab dem 13. Jahrhundert. 1451 wurde dann erstmals der Name Grappa in Aufzeichnungen erwähnt. Jedoch ist erst seit dem Jahre 1951 die Herstellung des Grappas gesetzlich definiert worden; dabei darf sich nur italienischer Tresterbrand auch Grappa nennen.   Lange Jahre galt Grappa eher als Nebenprodukt der Weinbereitung und war in Feinschmeckerkreisen nicht hoch angesehen. Dies änderte sich erst in den 1950er-1960er Jahren, als der Grappa, ähnlich dem Whisky, „wiederentdeckt“ wurde und man begann, mit der Herstellung des Grappas zu experimentieren. Hierbei ergab sich ebenfalls eine Parallele zur Whisky-Produktion, nämlich die gezielte Lagerung in ausgesuchten Holzfässern.   Inzwischen wird Grappa als hochwertige Spirituose wahrgenommen, die es in vielerlei Varianten und Qualitätsklassen zu kaufen gibt.   Beim Genuss eines guten Grappas ist vor allem darauf zu achten, dass dieser eine Trinktemperatur zwischen 14 und 18 °C aufweist, wobei - und dies sehen Sie bitte nur als Faustregel an - die Temperatur umso höher sein darf, je hochwertiger und älter der Grappa ist. Auch ist auf die Verwendung eines passenden Glases zu achten. Gute Grappa-Gläser ähneln den Nosing-Gläsern des Whiskys.

Grauburgunder

Grauburgunder Der Grauburgunder, auch Pinot gris, Pinot Grigio oder Ruländer genannt, ist ein Grenzgänger in vielerlei Hinsicht. Zum einen, weil er über rotgraue Beerenhäute verfügt, aber dennoch den Weißweinreben zugerechnet wird. Zum anderen, weil er linksrheinisch im französischen Elsass und rechtsrheinisch in Baden sein Hauptverbreitungsgebiet findet. Und letztlich, weil aus ihm in Form des klassischen Grauburgunders trockene und mittelkräftige Weine gewonnen werden, der Ruländer jedoch ein edelfauler, sehr gehaltvoller Süßwein ist. Auch in Übersee ist der Grauburgunder inzwischen beheimatet. Aus Norditalien, einer weiteren Domäne dieser Rebe, kommt der Pinot Grigio, ein eher einfacher, leichter und unkomplizierter Rebensaft. Der Grauburgunder ist eine Mutation des Pinot noirs und zählt daher zur Familie der Burgunder. Sein Ursprung liegt in Frankreich, er ist dort bereits seit 1375 bekannt. Johann Seeger Ruland entdeckte die Rebe in einem verwilderten Weingarten in Speyer und setzte sich 1711 sehr für die Verbreitung dieser Rebsorte ein, so dass sie schließlich auch nach ihm benannt wurde. Je nach Ausbau bringt der Grauburgunder junge, trockene Sommerweine hervor, oder Kabinettweine und Spätlesen, wobei sich letztere gut mit Pasta, Lamm, Geflügel kombinieren lassen. Ruländer, die Süßweinvariante, ist ein hervorragender Dessertwein, passend auch zu würzigem Käse. Die Aromen des Grauburgunders sind sehr facettenreich und können an Birnen, Äpfel, Nüsse, Mandeln oder frische Butter erinnern. Und stets bewegt er sich in den Grenzen des guten Geschmacks.

Gravitationsprinzip

Um aus Trauben Wein herzustellen, sind eine Vielzahl von Arbeitsschritten erforderlich, in deren Rahmen die Beeren, die Maische oder der Most und schließlich auch der Wein bewegt werden müssen. Dieses geschieht in traditionellen Weinkellern meist mit Hilfe von Pumpen, die die Flüssigkeit weitertransportieren.   Der Einsatz von Pumpen ist jedoch für den Wein in vielerlei Hinsicht nicht optimal. Zum einen wird die Flüssigkeit hierdurch erwärmt. Zum anderen bringen die Verwirbelungen beim Transport eine Durchmischung mit Luft, die zu unerwünschten Oxidationen führt. Dies wird durch das Gravitationsprinzip vermieden. Hierbei wird die Maische, der Most und der Wein alleine durch die Schwerkraft transportiert. Dies beginnt in der Regel damit, dass die Trauben am höchsten Punkt des Kellers angeliefert werden. Oftmals geschieht dies durch Fahrstühle oder Seilwinden, die die Beeren nach oben befördern. Die weitere Verarbeitung erfolgt dann jeweils immer eine Ebene tiefer, wobei durch die natürliche Kraft der Erdanziehung die Flüssigkeiten nach unten fließen und keine künstliche Bewegung durch Pumpen erforderlich ist. Der Transport durch die Gravitation ist schonender und erfolgt langsamer, als durch maschinell betriebene Pumpen und sorgt für einen behutsameren Umgang mit dem Rebsaft. Damit sind die Inhaltsstoffe des Weines weniger Bewegung ausgesetzt, was die moderne Kellertechnik vermeiden will. Die Qualität des Weines wird dadurch erhöht und die Aromen bleiben besser erhalten.  

Greco

Greco - Yin und Yang aus Italien Die Greco ist eine in Italien heimische Weißweintraube, die, wie ihr Name bereits signalisiert, griechischen Ursprungs ist. Schon die alten Römer kultivierten sie, wobei sie vermutlich schon im 8. Jahrhundert vor Christi nach Süditalien gelangt ist. Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Unterarten der Greco, die allerdings unterschiedlicher kaum sein könnten: Die hauptsächlich in Kalabrien vorkommende Greco, mit der u.a. der süße Greco di Bianco gekeltert wird, ist großbeerig und entwickelt ebenso große Trauben. Die Greco-Trauben aus Kampanien hingegen sind kleinbeerig und aus ihnen gewinnt man zum Beispiel den trockenen Greco di Tufo, der aufgrund des Tuffsteinbodens feine mineralische Noten aufweist. Beide Spielarten haben ihre Vorzüge, sind facettenreich und zeigen eine große Aromenvielfalt. In beiden Fällen werden die Weine, bzw. auch die Trauben, als Greco Bianco bezeichnet. Um welche Variante es sich handelt, kann man oft erst nur durch ihre geographische Herkunft ermitteln. Frische Zitrusfruchtnoten, Limettenaromen und eine feine Würze machen die kalabrischen Weine zu idealen Begleitern von Meeresfrüchten oder Fisch in all seinen Zubereitungs-formen. Die Grecos aus Kampanien, duftend nach Apfel, Birne, Kräutern und ihrer schönen Mineralität, passen hierzu ebenso gut. Sie mögen jedoch auch helles Fleisch und lassen sich, da sie etwas körperreicher sind, als Aperitif solo servieren.

Grillo

Grillo - oder der Preis ist heiß Grillo, das ist viel Wein im Glas, viel Aroma und der Charakter Siziliens, zu einem unschlagbaren Preis. Zwar gibt es kleine Anbaugebiete dieser Traube auch rund um die Welt in Australien, Brasilien und Mexiko, das Heimspiel hat die Grillo allerdings auf Sizilien. Auf der süditalienischen Insel wurde sie erst zum Ende des 19. Jahrhunderts heimisch, nachdem die Reblauskatastrophe auch dort zugeschlagen hatte und ein großer Bedarf an Neuanpflanzungen bestand. Die weiße, spätreifende Traube, auch Riddu genannt, ist sehr ertragreich; da die Beeren ein süßliches Aroma haben, war es kein Wunder, dass Anfangs unter ihrer Verwendung in großen Mengen der berühmte Dessertwein Marsala hergestellt wurde, der Jahrzehnte lang das Aushängeschild Siziliens war. Junge Winzer experimentierten mit der Grillo und fanden heraus, dass sich bei erheblicher Ertragsminderung und gut eingesetzter Kellertechnik weit mehr mit der Traube anstellen ließ, als nur eindimensionale Massenware. Ein guter Grillo überzeugt durch seine strohgelben Reflexe und bietet eine wundervolle Ausgewogenheit von Frucht, Mineralität und Frische. Da Grillo-Weine nicht zu tanninreich sind, sind sie ausgesprochen bekömmlich. Die Palette der Aromen reicht von Zitronen, Orangen und anderen Zitrusfrüchten über Blütennoten bis hin zu Heu oder Jasmin-Anklängen. Für einen guten Grillo gibt man nie zuviel Geld aus, das Preis- Leistungsverhältnis stimmt hier immer. Dafür lässt sich der trockene Weiße mit einer Vielzahl von Gerichten kombinieren, seien es Fischgerichte, Meeresfrüchte, Risotto, Pasta oder weißes Fleisch.

Großes Gewächs

Großes Gewächs ist die höchste Qualitätsstufe bei trockenen Weinen aus VDP-Weingütern (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) und Weingütern des Bernkasteler Ringes. Eine Entsprechung ist Erstes Gewächs im Weinanbaugebiet Rheingau.   Weine mit der Kennzeichnung „Großes Gewächs aus VDP-Weingütern“ tragen das Adler-Logo des Verbandes und außerdem das Logo Erste Lage. Dieses ist als Ziffer 1 am Flaschenhals zu erkennen, auf die eine unterstrichene Traube folgt. Die Winzervereinigung Bernkasteler Ring kennzeichnet ein Großes Gewächs mit einem Doppel-G auf dunklem Hintergrund. Es folgt „Bernkasteler Ring - Riesling Weingüter“. In Frankreich nennt man solche Weine Grand Cru Sorten. Cru steht für das Weinanbaugebiet, die Weinlage bzw. die Weinsorte. Der Bezug wechselt zwischen den verschiedenen Weinbaugebieten, er kann das Weinanbaugebiet selbst (so im Elsass), aber auch die Lage (Bordeaux-Weine) oder die Weinbaugemeinde (wie die Champagne) kennzeichnen. Ein deutsches Großes Gewächs ist also konsequenter definiert als ein französisches Grand Cru. Für die Kennzeichnung als Großes Gewächs müssen VDP-Weine aus einer ganz bestimmten Lage stammen, die über längere Zeit durch optimale Wachstumsbedingungen Qualitätsweine hervorgebracht hat. Dort dürfen wiederum nur ganz bestimmte traditionelle Rebsorten gepflanzt werden. Weine des Bernkasteler Ringes müssen für die Bezeichnung als Großes Gewächs noch strengere Kriterien bezüglich des Weinberges, der Rebsorten, des limitierten Ertrages, der Lese und der Vinifikation erfüllen. Erlaubt sind nur traditionelle Produktionsverfahren.

Gründüngung

Unter Gründüngung versteht man die gezielte Verbesserung des Bodens durch Ausbringen bestimmter Pflanzen.  Im Gegensatz zu den Nutzpflanzen werden diese nicht geerntet, sondern durch Mulchen oder Pflügen dem Boden zugeführt. Die Vorteile von Gründüngung sind zahlreich. Sie unterstützt die Humusbildung. Durch tiefe Wurzeln verbesserte sich die Bodenstruktur bis weit hinab. Die zusätzliche Bepflanzung bietet Bodenlebewesen sowohl in als auch über der Erde einen geeigneten Lebensraum. Schnellwachsende Pflanzen verhindern das Aufkommen von Unkraut. Nicht zuletzt hat Gründüngung auch physikalische Vorteile. Sie beschattet den Boden und verhindert hohes Aufspritzen bei Regen. Neben all diesen Vorteilen ist bei Gründüngung im Weinbau auch darauf zu achten, dass die begrünte Fahrgasse auch weiter befahrbar bleibt, also nicht zu hoch bewachsen sein darf.   Im Weinbau häufig verwendete Pflanzen zur Gründüngung sind diverse Grasarten (Buchweizen, Gerste, Roggen), Tiefwurzler (Lupine, Ölrettich) und Stickstofflieferanten (Wicken, Klee, Ackerbohne). Gelbsenf wird häufig gepflanzt, um Bienen für die notwendige Befruchtung der Weinreben anzulocken.

Grundwein

Ein junger Fasswein, der eigentlich fertig ist, wird als Grundwein bezeichnet. In der Weinherstellung benötigt man Grundwein unter anderem für die Fertigung von Schaumweinen oder für die Produktion von Sherry. Als unfiltrierter Brennwein in Kombination mit Weinhefe ist er die Grundlage für Branntweine wie Brandy, Cognac, Armagnac etc.   Überraschend ist, dass der Begriff Grundwein weder in Österreich noch im EU-Weinrecht definiert ist, dafür in Deutschland sehr klar umrissen wird. Früher lautete die Bezeichnung Verarbeitungswein. Zusätzlich zu den oben genannten Verfahren darf Grundwein auch zur Herstellung von Weinessig, alkoholreduzierten und alkoholfreien Weinen, alkoholfreien perlenden Wein-Getränken, aromatisierten Weinen und weinhaltigen Getränken verwendet werden.   Am wichtigsten ist der Grundwein jedoch nach wie vor in der Herstellung von Schaumweinen nach der Methode champenoise. Hier spielt die Qualität des Grundweins eine enorme Rolle, denn nach der ersten Gärung des Grundweins wird dieser entweder in Flaschen oder in Tanks einer zweiten Gärung unterzogen um die beliebte Perlung zu erreichen.   Oftmals ist Grundwein nicht wirklich ein Genuss bevor er weiterverarbeitet wird, was jedoch nicht weiter relevant ist. Wichtiger ist eine deutlich hervortretende Säure und ein Mindestmostgewicht von 63 °Oe. Des Weiteren sollte der Alkoholgehalt nicht mehr als 12 Vol.-% betragen, da sonst die zweite Gärung gehemmt würde.

Grüner Veltliner

Grünen Veltliner – aus Österreich Im 20. Jahrhundert wiederentdeckt, besticht Grüner Veltliner mit pfeffriger Würze und Fruchtigkeit. Grüner Veltliner ist eine natürliche Kreuzung von Traminer und St. Georgen. Letztere wurde nach dem Fundort benannt, da sie keinen bisher bekannten Rebsorten zuzuordnen war. Viele verwechseln Grüner Veltliner mit Rotem und Frührotem Veltliner. Diese sind aber nicht miteinander verwandt. Die Österreicher bezeichnen Grüner Veltliner als ihre wichtigste autochthone Rebsorte. Am stärksten verbreitet ist sie im nördlichen Burgenland und Niederösterreich. Aber auch in Tschechien, in der Slowakei oder Ungarn wird diese Rebsorte angebaut. Die Traube kann mittel- bis sehr groß aussehen, hat eine kegelförmige Form und große bis ovale Beeren. Diese haben eine grüngelbe bis fuchsiggelbe Färbung. Grüner Veltliner mag besonders gern tiefgründige Lössböden. Dabei handelt es sich um ein homogenes, ungeschichtetes, hellgelblich-graues Sediment, das aus Schluff besteht. In vereinfachter Form bezeichnet man diesen Boden als Flugstaub. Er ist der nährstoffreichste Boden. Mit Trockenheit kommt die Rebsorte nicht gut aus. Grüner Veltliner ist für alle Qualitätsstufen geeignet, also auch Prädikatsweine können hergestellt werden. Bei der Vinifizierung wird darauf geachtet, dass der Wein würzig pfeffrig schmeckt und Fruchtnoten von Steinobst transportiert. Hinzu kommen ein intensives Bouquet und eine echte Frische.

Güteklassen

Das deutsche Weinrecht unterteilt Weine in vier Güteklassen: Prädikatswein, Qualitätswein, Landwein und Deutscher Wein, wobei der Prädikatswein die oberste Stufe bildet. Die unterste Stufe, der Deutsche Wein, hieß bis zu einer Gesetzesänderung 2009 Tafelwein. Die Abfüller müssen die Güteklasse auf dem Etikett oder Verpackung angeben, sie dient Verbrauchern als wichtiger Hinweis auf die Qualität.   Diese vier Güteklassen unterscheiden sich bei der Herkunft. Beim Prädikatswein und Qualitätswein entstammt der Wein aus einem bestimmten Anbaugebiet, beim Landwein aus einer Region. Tafelwein muss dagegen nur allgemein aus Deutschland stammen.   Die Einstufung als Prädikatswein oder Qualitätswein setzt das Bestehen der amtlichen Qualitätsweinprüfung voraus. Diese Weine müssen unter anderem farblich und geschmacklich hohe Ansprüche erfüllen. Geschmacklich interessieren zum Beispiel die Eleganz, die Reife und die Harmonie der Geschmacksnoten. Auf den Weinflaschen dieser Güteklassen prangt eine amtliche Prüfnummer, welche über die konkrete Herkunft informiert.  

Gutsabfüllung

Die Bezeichnung „Gutsabfüllung“ auf dem Etikett ist ein geschütztes Qualitätsmerkmal, das nur unter bestimmten Voraussetzungen verwendet werden darf. Es dient der Vermeidung und dem Schutz vor Weinverfälschungen, die dadurch entstanden, indem nicht die Winzer selbst den Wein abfüllten, sondern Dritte - oftmals Händler - die den Wein mittels anderer Flüssigkeiten „streckten“.Um dies zu verhindern, gibt es die Erzeugerabfüllung und die Gutsabfüllung, die eine Verschärfung der Erzeugerabfüllung darstellt und im Weingesetz geregelt ist. Zur Erfüllung der Kriterien einer Gutsabfüllung, müssen folgende vier Merkmale erfüllt sein: alle Voraussetzungen für eine Erzeugerabfüllung liegen vor es gibt eine Steuerbuchhaltung im Weinbaubetrieb der verantwortliche Kellermeister muss eine anerkannte önologische Ausbildung besitzen die Rebfläche, von der die verwendeten Trauben stammen, muss seit mindestens dem 01. Januar des Erntejahres von dem Herstellungsbetrieb selbst bewirtschaftet worden sein.Winzergenossenschaften gelten hierbei als derselbe Anbau- und Abfüllungsort.