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La Revue du Vin de France

Die zweimonatlich auf Französisch erscheinende La Revue du Vin de France ist das wichtigste Weinmagazin Frankreichs.   Ihr Schwerpunkt liegt ganz klar auf französischen Weinen. Sie testet diese nicht nur ausführlich und bewertet diese nach einem Punktesystem von 12 - 20 von 20 Punkten, sondern berichtet auch über Neuigkeiten in der Weinwelt. Insbesondere die jährlichen Primeurs in Bordeaux werden im Rahmen einer umfangreichen Berichterstattung abgebildet, wobei die LARVF, so die offizielle Abkürzung für das Magazin, eher restriktiv die Punkte vergibt.   Die LARVF existiert seit dem Jahre 1927 und enthält viele Interviews, Hintergrundberichte oder auch umfangreiche Jahrgangstest der verschiedenen Weinbauregionen.   Über zwei Jahrzehnte waren Michel Bettane und Thierry Desseauve die Chef-Weinkritiker der LARVF, bis sie sich im Jahre 2004 mit einem eigenen Weinverlag selbständig machten. Inzwischen ist ein vielköpfiges Team, bestehend u.a. aus der Sommelière Caroline Furstoss, der Winzerin Sylvie Augereau und dem Journalisten Olivier Poels damit beschäftigt, die Weinkritiken für die La Revue du Vin de France zu schreiben.

Lage

Die Lage (im Französischen „Cru“) ist der geografische Ort des Weinanbaus.Die einzelnen Länder geben Lagebezeichnungen vor, die nach Anbaugebiet, Bereich, Groß- und Einzellage sortiert werden. Eine Lage in Deutschland, die seit 1971 im deutschen Weingesetz definiert ist, kennzeichnet die Herkunft eines Qualitäts- und Prädikatsweins. Es gibt in Deutschland 13 solcher Anbaugebiete und rund 170 Großlagen mit durchschnittlich 600 Hektar Größe, die sich hinsichtlich ihrer Namensgebung nicht von den Einzellagen unterscheiden lassen. Letztere werden eher als "Lage" vermarktet und detaillierter auf dem Weinetikett angegeben.   Eine Einzellage - in Deutschland gibt es rund 2.600 davon - muss mindestens fünf Hektar Fläche umfassen, jedoch gibt es Ausnahmen wie die Walporzheimer Gärkammer, die nur 0,68 ha Rebfläche misst. Es ist nicht immer leicht, aus der Lage die Qualität des Weins abzulesen, was auch an der Zuordnung der Lagen liegt. Daher geben viele Winzer zusätzlich zur Lage an, dass es sich bei ihrem Wein beispielsweise um ein Großes Gewächs oder Erstes Gewächs handelt.  

Lagerfähigkeit

Als Lagerfähigkeit des Weines bezeichnet man die vermutliche Zeit, die ein Wein gelagert werden kann, ohne seinen Geschmack zu gefährden. Angaben zur Lagerfähigkeit sind immer auf Erfahrung basierende Schätzungen. Eine exakte Vorhersage über die Einlagerungszeit lässt sich nicht festlegen. Nur wenige Weine können über Jahre und Jahrzehnte eingelagert werden. Ihre Lagerfähigkeit hängt von unterschiedlichen Gesichtspunkten ab.  Hauptsächlich bestimmt die Tanninstärke im Wein, wie lange er tatsächlich lagerfähig ist. Tannin, ein Gerbstoff, der in den Stielen, Kernen und Schalen der Trauben vorzufinden ist, wirkt konservierend. Er hat eine antiseptische Wirkung. Aber auch die Weinsüße und der Säuregehalt (insbesondere bei Weißwein) sind maßgeblich für seine Lagerfähigkeit verantwortlich. Je mehr Süße und/oder Säure in einem Wein vorhanden ist, desto länger ist er haltbar. Außerdem spielen Alkohol- und Schwefelgehalt im Wein eine wesentliche Rolle, denn sie sind auch konservierend wirksam. Obwohl in der heutigen Zeit die meisten Weine bereits im ersten oder zweiten Jahr nach der Abfüllung getrunken werden sollten, mögen echte Weinliebhaber nach wie vor hochwertige, länger lagerbare Weinsorten. Besonders wichtig für die Lagerfähigkeit sind optimale Lagerbedingungen mit konstanter Temperaturregelung. Ein dunkler, gut gelüfteter Keller mit Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad kann ein geeigneter Lagerort sein. Weinflaschen sind liegend und bei hoher Luftfeuchtigkeit einzulagern, damit der Korken nicht austrocknet. Andernfalls wäre die Funktionalität des wertvollen Flaschenverschlusses zunichte.

Lagerpotenzial

Das Lagerpotenzial eines Weines beschreibt, ob und wie lange ein Wein vor dem Genuss gelagert werden kann und sollte. Es wird oft fälschlich angenommen, dass Weine generell von einer Lagerung profitieren, da sie in der Flasche weiter heranreifen können. Tatsächlich wird für viele heute produzierte Weine eine lange Lagerung jedoch nicht vorgesehen. Sie kommen schon mit ihrer optimalen Trinkreife auf den Markt und leiden eher unter einer langen Lagerung.   Das Lagerpotenzial ist von verschiedenen Faktoren abhängig wie dem Wein selbst, dem Verschluss und den Lagerbedingungen. So eignen sich Weine aus Trauben älterer Rebstöcke oft besser für eine lange Lagerung als Weine jüngerer Pflanzen. Auch die Rebsorte ist oft entscheidend. So hat beispielsweise der tanninreiche Cabernet Sauvignon ein tendenziell besseres Lagerpotenzial als ein Merlot. Je mehr Tannine ein Wein enthält, desto wahrscheinlicher ist es, dass er von einer längeren Lagerung profitiert. Auch andere Eigenschaften wie ein hoher Schwefel-, Säure- oder Alkoholgehalt wirken sich positiv auf das Lagerpotenzial aus. Häufig lagern zudem Weine in großen Flaschen besser als Weine, welche in kleinen Flaschen abgefüllt wurden.   Negative Einflussfaktoren auf die Lagerfähigkeit sind zum Beispiel minderwertige Verschlüsse der Flaschen. Um das Eindringen von Sauerstoff zu vermeiden, sollte ein Korken gewählt werden, der nicht im Laufe der Zeit austrocknet. Durch eine liegende Lagerung des Weins kann diesem Problem begegnet werden. Die Versiegelung des Korkens mit Wachs schützt ihn gleichzeitig vor dem Austrocknen und dem Befall durch Schadorganismen wie der Korkmotte. Generell sollten lagerfähige Weine unter stabilen Bedingungen kühl und dunkel gelagert werden.  

Lagerung

Bei der Lagerung von Wein spielen Räume und Behältnisse, das Licht, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Position der Flaschen eine Rolle. Durch neue Verschlüsse haben sich einige Auffassungen zur Lagerung in den letzten Jahren geändert.   Optimal für die Lagerung wäre ein Weinkeller, doch ein guter Weinkühlschrank eignet sich ebenso gut. Die Position der Flasche bei der Lagerung ist bei einem Verschluss aus Kunststoff oder Metall kaum noch entscheidend, während Weine mit Korkverschluss liegend gelagert werden, damit der Wein den Korken berührt und dieser dadurch nicht austrocknet.   Des Weiteren sollte Licht bei der Lagerung von Wein vermieden werden, denn es reduziert deutlich seine Haltbarkeit. Bei einer sehr langen Lagerung von Weinen mit Korkverschluss sollte die Luftfeuchtigkeit hoch sein, 80 % wären ideal, unter 50 % sollte sie nicht fallen. Nicht zuletzt spielt die Temperatur eine wesentliche Rolle für die optimale Lagerung von Wein. Insbesondere Wein, der noch reifen soll, fühlt sich bei 8 - 12 °C am wohlsten, was aber auch von der Sorte abhängt. Mindestens ebenso bedeutsam wie die Temperatur selbst ist deren Gleichmäßigkeit: Für eine optimale Lagerung sind schwankende Temperaturen schädlich.

Lalande de Pomerol

Die seit 1936 bestehende Appellation Lalande de Pomerol ist ein Weinbaugebiet nordöstlich von Bordeaux, direkt angrenzend an den nördlichen Rand der bekannten Appellation Pomerol. Von dieser trennt sie der Fluss Barbanne. Sie ist nach der gleichnamigen Stadt benannt und ihre Rebfläche erstreckt sich über 1154 Hektar. Man unterteilt die Böden dieses Gebietes in die niedriger gelegene Kies- und Sandterrasse von Lalande und das Kiesplateau von Neac.Vorherrschende Rebsorten sind hier, wie klassischerweise im gesamten Gebiet am rechten Ufer der Dordogne, der Merlot und der Cabernet Franc. Die Assemblage wird teilweise ergänzt durch geringe Anteile von Cabernet Sauvignon und Malbec.Die immer noch preislich moderaten Weine dieser Appellation sind ausdrucksstark und überzeugen durch Noten von roten Früchten, Beerenaromen, Pflaume und Leder. Sie verfügen nicht ganz über die lange Lagerfähigkeit der Weine aus Pomerol, sind dafür aber früher trinkreif.Bekannte Weingüter von Lalande de Pomerol sind u.a. Château des Annereaux, Château La Fleur de Bouard, Château des Baraillots oder Château Siaurac.

Lambrusco

Lambrusco Lambrusco ist eine der ältesten Rebsorten der Welt. Bereits die alten Römer kannten sie und nannten sie Labrusca. Dabei ist Lambrusco eine nahezu ausschließlich „italienische Angelegenheit“. Anbaugebiete existieren zwar auch in Argentinien, sind jedoch aufgrund der geringen Menge und oftmals auch geringen Qualität zu vernachlässigen. Lambrusco gibt es als weiße oder Rosé-Varianten, wobei der rote Lambrusco als trockener Rotwein den weit überwiegenden Anteil stellt. Lambrusco ist bekannt für seinen fein moussierenden Charakter. Dieser entsteht dadurch, dass nach dem traditionellen Prozess der Maischegärung der Wein zunächst einmal zwischengelagert wird. Dann erfolgt eine zweite Gärung unter Luftabschluss, diese wird durch einen Kälteschock abgebrochen und führt zum verführerischen Perlen des Weins. Seit ungefähr einer Dekade hat sich die Qualität des Lambruscos dramatisch verbessert. Strenge Selektion bei der Auswahl der Trauben, Mengenbeschränkungen und eine aufwändige Kellertechnik bei den Gärprozessen haben dazu beigetragen, dass der Lambrusco heute bei weitem seinem ehemals schlechten Ruf enteilt ist. Vor allem ist Lambrusco universell einsetzbar. Gekühlt genießt man ihn zur Erfrischung, etwas wärmer setzt er seine volle Aromenvielfalt frei. Dabei macht er sich perfekt als Grillwein im Sommer. Denn seine Alkoholkonzentration hält sich in Grenzen und ihm wird nachgesagt, dass seine Perlen bei schweren Gerichten die Verdauung unterstützen soll. Auch zu leichter, mediterraner Küche wie Pasta, Tapas oder süßen Vor- und Nachspeisen wie Panna Cotta passt ein Lambrusco. Dieser besticht mit seiner Frische, milder Säure und Fruchtnoten wie Kirsche, Brombeere oder Heidelbeere.

Landwein

Ein Landwein ist nach geltendem EU-Recht ein gehobener Tafelwein mit gebietstypischem Charakter und geographischer Ursprungsbezeichnung. In Frankreich spricht man vom „Vin de Pays“, in Italien wird dieser Wein als „Vino tipico“ bezeichnet. Im Unterschied zum Tafelwein darf ein Landwein nur aus Trauben der Region erzeugt werden und ist daher herkunftsbeschränkt. Sein Mostgewicht muss um mindestens 0,5 Vol.-% höher ausfallen als das von Tafelwein. Weiterhin bestehen rechtliche Bestimmungen über die verwendeten Rebsorten, den Hektarhöchstertrag und den Säuregehalt. Der Alkoholgehalt darf bei einem Rotwein nicht höher als 14,5 Vol.-% und bei Weißwein nicht höher als 13,5 Vol.-% sein.

Languedoc-Rousillon

Languedoc-Roussillon – die größte französische Weinregion präsentiert vielfältige rote und weiße Rebensäfte Die südfranzösische Weinregion Languedoc-Roussillon erstreckt sich zwischen der spanischen Grenze im Südwesten und der Provence im Osten. Die Doppelregion verläuft in einem weiten, von Südwesten nach Nordosten führenden Bogen entlang der französischen Mittelmeer-Küste. Im Languedoc-Roussillon befindet sich mit 265.000 Hektar etwa ein Drittel der 790.000 Hektar großen französischen Rebflächen. Nordöstlich des Languedoc beginnt die Weinregion Rhône. Die französische Verwaltungsregion Languedoc-Roussillon fusionierte zum 1. Januar 2016 mit der westlich angrenzenden Region Midi-Pyrénées. Die neue Verwaltungseinheit führt ab Oktober 2016 den Namen „Occitanie“. Das Weingebiet Roussillon, auf das ungefähr 25.000 Hektar Rebflächen entfallen, liegt im Südwesten der Doppelregion. Bei einer Sonnenscheindauer von jährlich 2.600 Stunden bietet das Roussillon optimale Bedingungen für das Wachstum der Reben. Aus 15 verschiedenen Rebsorten werden 14 Rotweine mit gesetzlich geschützter Herkunftsbezeichnung für Qualitätsweine („Appellation d'origine contrôlée“, AOC) gekeltert. Für AOC-Rotweine aus dem Roussillon ist eine Lagerzeit von mindestens zwölf Monaten vorgeschrieben. Nördlich des Roussillon schließt sich das Weinanbau-Gebiet Languedoc an, dessen geographische Schwerpunkte sich im westlichen Département Aude und in den weiter östlich gelegenen Départements Hérault und Gard befinden. Das Languedoc ist die mit 240.000 Hektar Rebfläche weltweit größte Weinregion, die über die zweieinhalbfache Größe aller deutschen Weinanbaugebiete verfügt (ca. 100.000 Hektar). Das sich entlang der Mittelmeerküste über eine Länge von 240 Kilometern erstreckende Languedoc wird von 2.500 Kellereien und 25.000 Weinbauern bewirtschaftet. Das Klima im Longuedoc ist während des Sommers heiß und niederschlagsarm. Die von Mai bis Juni besonders ausgeprägte Trockenheit stellt eine der größten Herausforderungen für den Weinanbau dar. Die Weine aus Languedoc-Roussilon Im Languedoc-Roussillon werden überwiegend hochwertige Rotweine sowie traditionell Land- und Tafelweine hergestellt. Die Hitze und Trockenheit der Sommer-Monate verleihen den Rotweinen Südfrankreichs einen besonders kraftvollen Ausdruck. Die milden Winter vermitteln den Weißweinen aus dem Languedoc hingegen einen sanften Charakter. Die im Roussillon-Languedoc heimischen roten Rebsorten Cinsault, Carignan und Grenache haben sich bei der Herstellung hochwertiger Qualitätsweine unter dem heißen südfranzösischen Klima bewährt. Die drei Rebsorten werden reinsortig ausgebaut, häufig aber auch in Cuvées gemischt. Cinsault ist eine im Languedoc seit altersher sehr verbreitete Rebsorte. Cinsault-Wein erinnert an die Fruchtaromen reifer Süßkirschen und blauer Beeren, aber auch an Zitronen, Limetten, Himbeeren und schwarze Johannisbeeren. Die Edeltraube Carignan stammt ursprünglich aus dem spanischen Aragonien. (In Spanien ist die Weinsorte unter den Namen Mazuela, Mazuelo oder Cariñena bekannt.) Bei längerer Lagerung entwickeln sich fruchtige Carignan-Weine mit weichen und fein duftigen Feigen- und Pflaumen-Aromen. Aus der Grenache-Traube hergestellte Rebensäfte sind eher tanninarm, zeichnen sich aber durch ihre Fruchtigkeit aus. Unter den trocken-heißen Klima-Verhältnissen Südfrankreichs entwickeln sich konzentrierte und besonders lagerfähige Grenache-Rotweine.

Latium

Die Weinregion Latium steht für renommierte Rebensäfte wie den weißen Frascati und den roten Cesanese An der Westküste Mittel-Italiens befindet sich die Weinregion Latium, in deren Zentrum die italienische Metropole Rom liegt. Im Norden grenzen die Toskana und Umbrien an die Region Latium, im Osten die Abbruzzen und im Südosten die Regionen Molise und Kampanien. Die ausgeprägte Weinkultur Latiums geht bis auf die Antike zurück, als die Rom umgebende Kulturlandschaft die Versorgung der Hauptstadt sicherstellte. In Latium werden Weinberge mit einer Rebfläche von fast 48.000 Hektar bewirtschaftet. Innerhalb oder nahe der ringförmigen Erhebung der Albaner Berge befinden sich (zwischen 20 und 55 Kilometer von Rom entfernt) die Castelli Romani, ein Gebiet mit 16 Ortschaften und zahlreichen Burganlagen, die der Castelli-Region ihren Namen gegeben haben. 80 Prozent der Weinproduktion der Region Latium stammen aus den Castelli Romani. Ein großer Teil der in Latium zugelassenen 200 Rebsorten gehen auf bereits in der Antike angebaute Weinreben zurück - allerdings haben nur zwölf dieser Sorten eine signifikante Bedeutung für den heutigen Weinbau. Das heiße und trockene Klima an der 320 Kilometer langen Küste Latiums wird im Landesinneren zunehmend feuchter und kühler, was den Anbau von Weißweinen begünstigt. 90 Prozent der Wein-Produktion entfallen in Latium auf weiße Trauben, die auf den aus Vulkangestein entstandenen Böden besonders gute Wachstumsbedingungen vorfinden. Der Weißwein Frascati stammt aus einem Anbaugebiet rund um die gleichnamige, 20 Kilometer südöstlich von Rom liegende und 22.000 Einwohner zählende Stadt. Der trockene, aber elegante und frische Weißwein wurde in den 1960er Jahren zum Synonym für hochwertigen italienischen Weißwein. Der fruchtige Duft des Frascati erinnert an Zitrus-Aromen und enthält blumige Noten. Der goldgelb leuchtende Frascati-Weißwein besteht aus einem Cuvée aus den Traubensäften von Malvasia und Trebbiano, den in der Region Latium am häufigsten angebauten Rebsorten. Der Cesanese In der südlichen Latium-Provinz Frosinone (nahe den Abruzzen und Kampanien, zwischen Rom und Neapel gelegen) wird mit dem Cesanese ein international renommierter Rotwein erzeugt, der in der Weinregion Latium über eine bis in die Antike zurückreichende Tradition verfügt. Cesanese ist eine in Latium beheimatete, autochthone Rebsorte, die eine eigene Geschmacks-Kategorie unter den Rotweinen bildet. Das Bukett des würzigen Rebensafts verweist auf dunkle Beeren, Kirschtorte und Schokolade. Der rubinrote Wein, der sich warm, voll und ausgewogen am Gaumen entfaltet, verfügt über einen kräftigen Körper mit deutlich spürbaren Gerbstoffen und einem hohen Säure-Anteil. Zu den berühmten roten Rebsorten, die in der Weinregion Latium außerdem kultiviert werden, gehört auch der rote Cabernet Sauvignon.

Lesegut

Als Lesegut werden geerntete Weinbeeren, also das Ergebnis der Weinlese, bezeichnet. Trauben in unterschiedlichen Reifestadien sind noch mit Laub und kleinen Ästen durchsetzt, von denen sie getrennt werden müssen. Das passiert oft von Hand. Findet die Weinlese von Hand statt, werden die reifen Trauben manuell von den Reben geschnitten. Hier ist das Lesegut schon vorsortiert, es kommen nur die gewünschten Trauben hinein, Laub und kleine Äste können weitestgehend vermieden werden.   Oft findet die Weinlese aber maschinell statt, und in diesem Fall landet sehr viel mehr im Lesegut als eigentlich erwünscht ist. Der Vollernter wird an den in Reihen angebauten Reben entlang bewegt und löst durch Klopfen und Rütteln die reifen Trauben. Allerdings lösen sich auch andere Teile der Pflanze, die zusammen mit den Trauben über Lamellen auf das Sammelband im unteren Teil des Geräts fallen. Dort transportiert ein Förderband alles in den Auffangbehälter. Mit einem Gebläse werden Ästchen und Laub so weit wie möglich entfernt. Allerdings landen nicht nur gesunde Trauben in dem Behälter, das Gebläse entfernt lediglich leichtere Teile. Der Weinimporteur Ardau hat unter dem Begriff Lesegut eine Reihe Weine spanischer Winzer ausgewählt, die unter dieser Marke vertrieben werden. Ardau spielt hier mit zwei Begriffen: Lesegut meint einerseits geerntete Trauben, andererseits lässt sich der Begriff auf den Sehtest beim Optiker beziehen.

Lesezeitpunkt

Unter dem Lesezeitpunkt versteht man den Moment oder Zeitraum, in welchem die Beeren geerntet (in der Weinsprache „gelesen“) werden. Dieser ist für den späteren Charakter des Weins von ausschlaggebender Bedeutung. Die Reife der im Wein verwendeten Trauben ist ein entscheidender Faktor für den Geschmack. Je reifer die Trauben, umso höher ist der Anteil der Extraktstoffe (Glycerin, Säure, Minerale, Phenole) im Wein. Später gelesene Trauben bringen mehr Körper und Konzentrat in den Wein und einen höheren Alkoholgehalt, da die Traube mehr Zucker bilden konnte. Ganz bewusst werden bei manchen Weinen die Trauben überreif geerntet, um eine noch höhere Zuckerkonzentration zu erreichen. Dies ist beispielsweise bei edelsüßen Weinen der Fall. Der Lesezeitpunkt ist vom Winzer, sehr sorgfältig zu wählen. Er muss die Wetterbedingungen beachten und darf die Reben nicht im Regen hängen lassen. Eine zu frühe Ernte führt oftmals zu „grünen“ Aromanoten im Wein, wie unreifer Paprika. Zu reif geerntetes Lesegut hingegen kann nach Madeira- oder Petrolnoten schmecken. Beides ist nicht erwünscht. Wurde früher der Wein gelesen, wenn es zeitlich einzurichten war, insbesondere im Hinblick auf die einzusetzenden Erntehelfer, so wird heute der Zeitpunkt der Lese akribisch genau bestimmt, um den optimalen Zeitpunkt zu finden.  

lieblich

Lieblich ist eine Geschmacksangabe bezüglich des Süßegrades eines Weines. Diese Begriffe sind in der EU standarisiert. Es gibt aber je nach Land andere Bezeichnungen für den selben Süßegrad.   Danach wird ein Wein als lieblich bezeichnet, wenn er mehr als 12 oder 18 g/l Restzuckergehalt hat (abhängig vom Säuregehalt), jedoch nicht mehr als 45 g/l.   Die Geschmacksangabe des Weines auf dem Etikett ist nicht zwingend vorgeschrieben und findet bei den süßlichen Varianten selten Verwendung, da die Begriffe eher negativ besetzt sind.  

Listrac

Listrac ist eine Appellation auf der Halbinsel Médoc, nördlich von Bordeaux. Es ist nach der Schwesterappellation Moulis das zweitkleinste Anbaugebiet des Médoc mit einer bestockten Fläche von ca. 422 Hektar. Es wird hier weit überwiegend Rotwein produziert, nur sechs Hektar der Rebgärten weisen weiße Rebsorten auf.Die Weine aus Listrac werden vom Merlot dominiert, der mit etwa 60% die größte Fläche des Anbaugebietes einnimmt. Es folgt der Cabernet Sauvignon. Cabernet Franc und Petit Verdot spielen mit jeweils nur 3% eine untergeordnete Rolle. Diese Verteilung ist, ähnlich wie in Moulis, ungewöhnlich für das Médoc, in welchem ansonsten deutlich der Cabernet Sauvignon die vorherrschende Rebsorte darstellt. Die Böden in Listrac bestehen jedoch hauptsächlich aus lehmig-kalkigem Sandboden, der dem Merlot zuträglicher ist als dem Cabernet Sauvignon.Die Weine dieser Appellation gelten als robust, reichhaltig und komplex, mit etwas mehr Tanningehalt als die Weine aus Moulis, sodass sie lagerfähiger sind, aber auch eine längere Reifezeit benötigen. Sie besitzen Aromen von Brombeere, roter Johannisbeere, Lakritz, milden Gewürzen und Leder.Klimatisch ist die Region zwar immer noch vom Einfluss der Flussmündung begünstigt, liegt aber von allen Appellationen des Médoc am weitesten von dieser entfernt. Dies führt dazu, dass die Gefahr für Fröste, die nicht nur die Ernte, sondern sogar den ganzen Rebgarten beschädigen können, hier am höchsten ist. Einen solchen Jahrhundertfrost gab es zuletzt 1985.Aufgrund seines nicht so klangvollen Renommees wurde Listrac bei der Klassifikation von 1855 nicht berücksichtigt. Daraus resultiert heute noch, dass die Preise für die Weine aus Listrac noch als durchaus moderat bezeichnet werden können. Sie stehen in ihrer Qualität jedoch durchaus manchen Cru Bourgeois in nichts nach.Bekannte Châteaux aus Listrac sind Château Clarke, Château Fourcas Hosten, Château Mayne Lalande oder Château Fourcas-Borie.

Loire

Die Weinregion Loire – qualitativ hochwertige Weißweine, Rotweine, Rosé- und Schaumweine aus der Mitte Frankreichs Die Weinregion Loire erstreckt sich über eine Länge von 400 Kilometern in Zentral- und West-Frankreich. Mit einer jährlichen Produktionsmenge von 1,4 Millionen Hektolitern Qualitäts-Weißwein und 1,1 Millionen Hektolitern hochwertiger Rosé- und Rotweine stammen ungefähr 10 Prozent der französischen Weinproduktion aus der Region Loire. Die meisten Weinanbaugebiete an der Loire gehen bis auf das fünfte nachchristliche Jahrhundert zurück. Im heutigen Weinbaugebiet Gros Plant du Pays Nantais, das sich östlich und südlich der Stadt Nantes bis zur Einmündung der Loire in den Atlantik erstreckt, wurde allerdings schon zu römischer Zeit Weinbau betrieben. Die Weinregion Loire besteht aus mehreren, voneinander unabhängigen Anbaugebieten in den Einzugsbereichen der Loire oder einem ihrer Nebenflüsse. Die unterschiedlichen Boden-Verhältnisse innerhalb der Weinregion Loire schaffen die Voraussetzungen für eine vielfältige Wein-Kultur. In Atlantik-Nähe schaffen die zuströmende feucht-milde Meeresluft und das klimatisch ausgleichend wirkende Loire-Flussnetz zuverlässige Bedingungen für den Weinbau. In größerer Entfernung vom Atlantik werden kontinentale Klima-Einflüsse spürbar. Bis in den Mai hinein sind die Rebpflanzen durch Spätfröste gefährdet. Von März bis August bleiben die Niederschlagsmengen eher gering, bevor heftige Gewitterschauer zwischen August und September die Ernte gefährden können. Weine aus der Weinregion Loire Weine aus dem Anbaugebiet Loire machen mit zarten Aromen und durch Fruchtigkeit auf sich aufmerksam. Bei den weißen Trauben setzen einige Teilregionen des Loire-Gebiets ausschließlich auf den Chenin Blanc, während andere vorzugsweise auf den Sauvignon Blanc setzen. Die Edeltraube Chenin Blanc wird seit dem 9. Jahrhundert in Frankreich angebaut – und zwar seit 845 in der Region Anjou an der Loire. Die vielseitig verwendbare Traube bildet eine wesentliche Grundlage für zahlreiche Weißwein-Cuvées und ist wegen des überdurchschnittlichen Säuregehalts auch für die Schaumwein-Herstellung von Bedeutung. Aufgrund der Anfälligkeit für Edelfäule wird Chenin Blanc oft zur Herstellung vorzüglicher Süßweine genutzt. Der Sauvignon Blanc ist (nach dem Chardonnay) die weltweit bedeutendste Weißwein-Rebe. Sortenreiner Sauvignon Blanc zeichnet sich durch seinen frischen Charakter, pikante Stachelbeer- und Johannisbeer-Aromen, einen mineralischen Anklang und an frisch gemähtes Gras erinnernde „grüne Noten“ aus. Zu den für die Weinregion Loire bedeutenden roten Rebsorten gehört der Cabernet Franc, der häufig als Verschnittwein verwendet wird. Aufgrund seines im Vergleich zum Cabernet Sauvignon geringeren Tanningehalts kann der Cabernet Franc bereits in jüngerem Alter konsumiert werden.

Lombardei

Die Weinregion Lombardei – weiße und rote Wein-Spezialitäten vom mediterran geprägten Südrand der Alpen Die norditalienische Weinregion Lombardei erstreckt sich zwischen dem Piemont im Westen, Venetien im Osten und der Schweiz im Norden. Im Süden wird die Lombardei durch die Po-Ebene und die Region Emilia-Romagna begrenzt. Mit ungefähr 27.000 Hektar Rebfläche erzeugen die lombardischen Winzer jährlich 1,6 Millionen Hektoliter Wein. Besonders hohen Standards genügen 27 lombardische Rebensäfte, die mit der geschützten Ursprungsbezeichnung DOP (Denominazione di origine protetta) ausgezeichnet wurden, darunter 22 Weine mit DOC-Kennzeichnung (Denominazione di origine controllata) und 5 Lagen mit DOCG-Siegel (Denominazione di origine controllata e garantita). Das Klima der Lombardei wird von mediterranen und auch von kontinentalen Einflüssen geprägt. Die Alpen schützen gegen allzu starke Wetter-Schwankungen. Heiße Sommer, kalte Winter und niederschlagsreiche Frühlings-Monate tragen zur Entwicklung des vollen Aromas lombardischer Weine bei. Die vorzugsweise nach Süden oder Südosten ausgerichteten Weinberge und eine ausgeprägte Sonneneinstrahlung begünstigen die Reifung der Weintrauben. Die Wein-Anbaugebiete der Lombardei liegen (in größerem Abstand von der industriell geprägten Regions-Hauptstadt Mailand) überwiegend in der Nähe der großen norditalienischen Seen. Die in der Seen-Region nahe der Alpen vorherrschenden speziellen Mikro-Klimata und unterschiedliche Boden-Verhältnisse tragen zur Entwicklung variantenreicher lombardischer Weine bei. In den in einiger Entfernung zu den norditalienischen Seen und in höheren Lagen befindlichen Anbaugebieten, die sich durch gemäßigte Temperatur-Verhältnisse auszeichnen, werden überwiegend französische Rebsorten angebaut. Die Rebsorten der Lombardei Zu den in der Lombardei kultivierten roten Rebsorten gehören Sangiovese, Merlot und Barbera. Der hellrote Sangiovese gehört zu den bedeutendsten italienischen Rotweinen. Er macht mit seiner ausgeprägten Struktur und hohen Tannin- und Säuregehalten auf sich aufmerksam. Aus Frankreich stammen die Merlot-Reben, die kühlere Lagen bevorzugen und deren Trauben die Grundlage für samtig-weiche, süße und abgerundete Rotweine bilden. Merlot-Wein enthält das Aroma von schwarzen Kirschen, süßen Früchten und Schokolade. Der kraftvolle dunkelrote Barbera-Wein enthält deutliche Pflaumen-Aromen und weist trotz geringen Tannin-Gehalts eine gut ausgeprägte Struktur auf. Feine, trockene Weißweine entstehen aus den Trauben von Trebbiano, Pinot bianco und Chardonnay. Der Traubensaft der Trebbiano-Beere ist Bestandteil zahlreicher Weißweine. Reinsortiger Trebbiano zeigt eine stroh- bis goldgelbe Färbung und überzeugt als fruchtig-spritziger Weißwein. Die häufig angebaute, sehr ertragreiche weiße Trebbiano-Rebe zählt zu den ältesten Rebsorten Italiens. Die Rebpflanze Pinot bianco (Weißburgunder) entwickelt die hellsten aller Weißwein-Trauben. Pinot bianco wird bei der Herstellung von Cuvées gerne auch mit Chardonnay gemischt, einem der hochwertigsten weißen Rebensäfte. Der etwas „rauchige“ Geschmack des mit den Burgunder-Reben verwandten Chardonnay lässt Walnuss-Aromen erkennen.

Loskennzeichnung

Das Weingesetz sieht vor, dass auf einer Flasche eine sogenannte Losnummer vorhanden sein muss. Auch nach der deutschen Los-Kennzeichnungs-Verordnung müssen alle in Deutschland im Verkehr befindlichen Lebensmittel mit einer Losnummer versehen sein. Dies dient vor allem der Identifizierung von Herstellern und dem Datum der Erzeugung, um zum Beispiel im Falle von Rückrufaktionen schneller agieren zu können.Die Losnummer selbst setzt sich meistens aus dem Buchstaben „L“ mit einer Zahlenkombination zusammen. Häufig stellt die erste Ziffer die letzte Jahresziffer des Abfülljahres dar, also z.B. „3“ für „2003“. Dann schließt eine dreistellige Nummer an, die den Tag des Jahres bedeutet. Die Zahl 022 wäre dann der 22.01.; die Zahl 365 der 31.12. Eine Losnummer ist bei folgenden Weinen nicht erforderlich: Qualitätswein, Prädikatswein, Qualitätslikörwein, Sekt b.A. und Qualitätsperlwein. Bei diesen genügt die Angabe der amtlichen Prüfungsnummer.

Lutte raisonée

Der Begriff „Lutte raisonée“ stammt aus dem Französischen und bedeutet übersetzt so viel wie „vernünftiger Kampf“. Gemeint ist damit ein ökologisch orientierter Einsatz von chemischen Mitteln beim Weinbau, in dem so wenig wie möglich Herbizide, Pestizide oder Kunstdünger eingesetzt werden.   Es handelt sich jedoch nicht um einen so weit gehenden Ansatz wie der biologische Anbau, zumal die Bezeichnung „Lutte raisonée“ nicht geschützt und nicht feststehend definiert ist. Der Begriff kann mithin von jedem Winzer verwendet werden.

Lüften

Viele Weine profitieren nach dem Öffnen und vor dem Trinkgenuss von einer Belüftung. Ob dieses jedoch sinnvoll ist, ist bei jedem Wein individuell zu entscheiden und setzt ein bisschen Erfahrung im Umgang mit Weinen voraus. Junge Rotweine profitieren häufig von einer Belüftung. Sie werden zugänglicher, charmanter und die Frucht tritt mehr in den Vordergrund. Ältere, bereits gereifte Weine, haben häufig schon eine Mikrooxidation in der Flasche mitgemacht und würden durch zusätzliche Belüftung an Geschmack verlieren und schal wirken. Bei jungen, knackigen Weißweinen wäre eine Belüftung sogar kontraproduktiv, sie würde dazu führen, dass der Weißwein seine schöne Säure und seinen frischen Charakter, der hier gewünscht ist, verliert. Es gibt verschiedenste Arten, Wein zu belüften. Dekantieren bedeutet eigentlich nur, den Wein von seinem Depot zu trennen. Karaffieren ist das Umfüllen in eine Karaffe, die es in allen Formen zu erwerben gibt. Eine weitere Form der Belüftung sind Aeratoren oder Dekantierungsausgießer, die den Wein beim Ausschenken aus der Flasche mit Luft verwirbeln.