Bevor Sie Portwein kaufen: Was Sie wissen sollten

Welche Portweine gibt es? Wie trinkt man Portwein? Eignet er sich zum Kochen? Sie haben viele Fragen, Vineshop24 hat viele Antworten und natürlich hochwertige und zugleich günstige Portweine:

Was ist Portwein? Und warum heißt er Portwein?

Portwein ist ein Süßwein aus Portugal. Genauer gesagt stammt er aus dem nordportugiesischen Douro-Tal. Hier wachsen die Trauben, die für die Herstellung der Portweine zugelassen sind. Die Anbaugebiete:

  • Baixo Corgo um die Stadt Peso da Régua
  • Cima-Corgo rund um die Stadt Pinhão
  • Douro Superior, von São João da Pesqueira bis an die spanische Grenze

Insgesamt wachsen in den Lagen mehr als 80 Rebsorten. Von ihnen sind etwa 30 für die Herstellung von Portwein zugelassen. Und warum nun der Name „Portwein“? Wegen Portugal? Nicht ganz, aber fast. Vielmehr ist die Hafenstadt Porto namensgebend. Denn hier reifen und lagern die in aller Welt begehrten portugiesischen Dessert- oder Likörweine, bevor sie verschifft werden. Entspricht ein Portwein den Vorgaben des Instituto do Vinho do Porto, erhält er das offizielle Siegel.

Woraus wird Portwein hergestellt?

Woraus werden nun die edlen Portweine von eindrucksvoll traditionsreichen Produzenten wie Kopke oder Feuerheerd’s hergestellt? Vorweg: Überwiegend gibt es rote Portweine. Aber auch die weniger verbreiteten weißen Portweine sind wunderbare Geschmackserlebnisse.

Die häufigsten Rebsorten zur Kreation roter Portweine:

  • Touriga Nacional
  • Tinta Barroca
  • Touriga Francesca
  • Tinta Roriz
  • Tinta Amarela
  • Tinto Cão

Die häufigsten Rebsorten zur Kreation weißer Portweine:

  • Malvasia Fina
  • Codega
  • Rabigato

Wichtig: Welche roten oder weißen Trauben genau komponiert werden, ist nicht konkret vorgeschrieben. Hier ist also die Schaffenskraft und vor allem -kunst von Delaforce, Fonseca und Co. gefragt.

Wie wird Portwein hergestellt?

Nach der Ernte im Douro-Tal werden die Trauben abgepresst und zur alkoholischen Gärung angesetzt – so, wie man es klassisch aus dem Weinbau kennt. Dann allerdings kommt das Besondere bei der Herstellung von Portwein: die sogenannte Fortifizierung. Dabei wird der gärende Most nach zwei bis drei Tagen mit hochprozentigem Ethylalkohol (mind. 77%) aufgespritet. Wie viel Restzucker im Portwein verbleibt, wird durch den Zeitpunkt des Aufspritens und damit dem Stoppen der Gärung bestimmt. Portweine haben am Ende einen Alkoholgehalt zwischen 19 und 22%. Durch ihren hohen Alkohol- und Zuckergehalt sind sie sehr lange lagerfähig.

Welche Arten von Portwein gibt es?

Die Welt der Portweine ist vielfältig. Für Kundinnen und Kunden, die doch einfach nur einen köstlichen portugiesischen Dessertwein wollen, wird es schnell unübersichtlich. Deshalb hier eine Übersicht, welche roten Portweine es gibt. Sicher nicht abschließend, aber ein sehr guter Anfang.

Vorweg: Jeder Portwein lagert zunächst für mindestens zwei, höchstens sechs Jahre im großen Fass. Nach einer ersten Verkostung wird dann entschieden, wie der weitere Ausbau gestaltet werden soll. Merke: Je hochwertiger ein Jahrgang ist, umso eher setzen die Produzentinnen und Produzenten darauf, die Qualität des Ports durch lange Lagerung auszubauen, vor allem durch die Reifung in der Flasche.

Jetzt zur Übersicht: Bei Ruby-Ports handelt es sich um Portweine aus roten Trauben, die grundsätzlich in der Flasche reifen. So bleiben die kräftigen, fruchtigen Aromen erhalten. Bei den Ruby, also rubinfarbenen Ports, gibt es folgende Varianten:

  • Ruby: ein Blend verschiedener, eher junger Jahrgänge. Er wird in der Regel nach zwei bis drei Jahren Lagerzeit in Flaschen abgefüllt und vermarktet. Der Ruby ist also jung und fruchtig. Beispiel: Niepoort Ruby Port
  • Reserve Ruby: ebenfalls ein Blend verschiedener Jahrgänge, allerdings mit höherwertigen Trauben und etwas längerer Reifezeit. Kein Dekantieren erforderlich.
  • Late Bottled Vintage (LBV): LBV ist eine Assemblage aus Trauben eines Jahrgangs. Dieser Portwein lagert vier bis sechs Jahre im Fass. Erst dann wird er, wie es sich in der Ruby-Familie gehört, in Flaschen abgefüllt. Die LBV-Weine tragen das Jahr der Kelterung sowie das Abfülljahr auf dem Etikett. Diese Portweine sind intensiv und hocharomatisch. Feines Beispiel: Churchill's Late Bottled
  • Vintage: Nur herausragende Jahrgänge werden zu Vintage-Jahrgängen. Wir sind hier also an der Qualitätsspitze der Ruby-Portfamilie. Wichtig: Welcher Portwein eine Vintage-Kreation ist, ist nicht zentral vorgegeben. Jedes Haus entscheidet selbst, welchen Portwein es dem Portweininstitut offiziell als Vintage meldet. Eindrucksvolles Beispiel: der Quinta do Noval Vintage Port.

Das Gegenstück zu den Ruby-Portweinen sind die Tawny-Portweine. Tawny bedeutet übersetzt lohfarben, womit ein helles Rotbraun bezeichnet wird. Der Begriff lohfarben stammt übrigens von der Gerberlohe. Damit sind Baumrinde oder Blätter gemeint, die vor allem früher zum Gerben, also dem Herstellen von Leder, genutzt wurden. Unter lohfarben lassen sich auch goldene oder Mahagoni-Farbtöne fassen.

Tawny-Portweine werden in Holzfässern ausgebaut, den sogenannten Pipes. 550 Liter ist das traditionelle Maß für die Lagerung und Reifung von Portweinein, die aus dem Douro-Tal stammen. Durch den Ausbau im Holz haben Tawny-Portweine oft wunderbare Aromen, die an trockene Früchte sowie an Nüsse oder Mandeln erinnern.

Bei den Tawny-Ports gibt es folgende Varianten:

  • Tawny: eine Portwein-Assemblage, die mindestens zwei Jahre in Holzfässern gereift ist. Ohne Altersangabe. Schönes Beispiel: Niepoort Tawny Port
  • Old Tawny: Diese Portweine lagern länger im kleinen Holzfass und sind qualitativ hochwertiger. In der Regel versehen die Weingüter ihre Kreationen mit konkreteren Altersangaben: 10, 20 oder 30 Jahre. Das Instituto do Vinho do Porto bestätigt die Altersangabe, die Bezug nimmt auf die Komposition der Trauben. Beispiel: ein 20 Jahre alter Tawny kann zur einen Hälfte aus 10-, zur anderen aus 30-jährigem Tawny bestehen. Zum Beispiel: Taylor’s 10 Years Old Tawny Port
  • Very Old Tawny: Diese Portweine sind im Schnitt mindestens 40 Jahre alt.
  • Colheita: Colheitas kann man im Grunde auch Jahrgangs-Tawnys nennen. Sie tragen das Jahr der Traubenernte (nicht der Abfüllung!) auf der Flasche. Mindestens sieben Jahre lagern diese Spitzenkreationen im Holz, wie etwa der Kopke Colheita Porto 2007

Nun noch zwei ergänzende Begriffe, um die Welt der Portweine zu verstehen: Quinta (man spricht es „Kinta“ aus) nennt man das Weingut, aus dem die Portweintrauben stammen. Wenn Quinta auf der Flasche steht, ist das also gleichzusetzen mit Weingut oder Cháteau.

Reserva/Reserve: Der Zusatz „Reserva“ oder auch „Reserve“ bezeichnet einen Port gehobenerer Qualität, wie auch der Zusatz „Fine“. Der Begriff ist vom Instituto do Vinho do Porto nicht reglementiert. Beispiele: Der Graham’s "The Tawny" Reserve Tawny Port und der Delaforce Fine Tawny Port

Wie trinkt man Portwein?

Wenn Sie einen Ruby oder einen Tawny genießen wollen, empfehlen wir zunächst, die Flasche 24 Stunden vor dem Trinkgenuss aufrecht hinzustellen. Beim Vintage-Port sollte die Flasche sogar etwa eine Woche stehen.

Dekantieren? Ist für einen Großteil der Portweine nicht notwendig. Grundregel: Portweine, die sich in der Flasche entwickeln, sollten dekantiert werden. Das gilt vor allem für Vintage Ports und nicht filtrierte Late Bottled Vintage (LBV) Portweine.

Ist es warm, empfehlen wir einen roten Port bei Zimmertemperatur. Bei Hitze dagegen sollten Sie den Port kühlen, weißen Portwein wie etwa den Fonseca White Port auf eine Trinktemperatur von etwa 10 Grad.

Als Aperitif lässt sich der Port mit einem Schuss Zitronensaft veredeln. Ein Tawny zur Gänseleber-Pastete als Eröffnung eines Festessens ist eine wunderbare Wahl. Soll der Port ein Speisenbegleiter sein, dann empfehlen wir roten Port zu dunklem Fleisch, weißen Port hingegen eher zu Geflügel. Auch zu einem scharfen Curry oder Sushi ist ein White Port perfekt.

Voll und ganz glänzen kann ein Port als Dessertwein. Ein Tawny oder Colheita zum Schokoladen-Dessert (z.B. Mousse au Chocolat) ist eine Offenbarung. Genauso wie ein Vintage-Port zu Blauschimmelkäse oder ein Old Tawny zu Greyerzer oder Comté.

Welches Glas zum Portwein?

Und welches Glas ist das richtige für den Portwein? Es sollte ein dickbauchiges Glas sein, das sich nach oben stark verjüngt. Und dieses tulpenförmige Glas bitte nur bis maximal zur Hälfte füllen.

Spezieller Tipp: Probieren Sie mal eine Port-Tonic-Kreation. Die Vielfalt an Cocktail-Variationen ist hier groß.

Portwein zum Kochen?

Portwein eignet sich hervorragend, um Rezepte zu verfeinern, etwa um Suppen oder Soßen ein besonderes Aroma zu geben. Auch Desserts oder Tortenfüllungen kann süßer Portwein das gewisse Etwas verleihen. Wie klingt zum Beispiel Schweinemedaillons in Portwein-Rahmsoße, Rinderfilet mit Portwein-Schalotten, Portwein-Balsamico-Zwiebeln oder aber Portwein-Birnen mit Blauschimmelkäsecreme?