Schaumweine, die Königsklasse unter den Weinen

Die Geschichte des Schaumweins begann mit dem französischen Benediktinermönch Dom Pérignon in einer Abtei in der Champagne. Zumindest fand er erstmals eine schriftliche Erwähnung. Die Zugabe von Zucker und Melasse sollte die zweite Gärung des jungen Weins verhindern – und wurde dann unverhofft der Beginn einer neuen Weinära, dem Schaumwein-Zeitalter. Das prickelnde Gefühl am Gaumen entlockte dem blinden Mönch den Ausruf „Brüder kommt schnell, ich trinke Sterne“. Die Perlage, das französische Wort für Perlenbildung, machte den Schaumwein zu etwas Besonderem, und perlende Weine sind bis zum heutigen Tag Ausdruck von Exklusivität und Luxus. Die gerngesehenen Begleiter zu feierlichen Anlässen wie Hochzeiten, Weihnachten, Neujahr oder Geburtstagen dürfen auf keiner Party fehlen, wo sie einen festen Platz als Aperitif oder Menübegleiter eingenommen haben. Der Siegeszug der Schaumweine beflügelte zuerst französische Winzer und dann Weinmacher weltweit, ihre Weine ebenfalls zu Schaumweinen zu verarbeiten.

Schaumwein in allen Facetten

Schaumweine gibt es heute in verschiedenen Varianten. Die erste Güteklasse stellt Schaumwein hergestellt nach der "méthode champenoise" dar. Diese Schaumweine aus klassischer Flaschengärung unterscheiden sich von anderen, deren Kohlendioxid nicht aus einer zweiten Gärphase in der Flasche stammt. Champagner darf sich nur der Schaumwein nennen, der aus dem nordfranzösischen Anbaugebiet Champagne stammt. Er wird vornehmlich aus den Rebsorten Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir gewonnen. Er ist immer noch die Perle unter den Schaumweinen, obwohl sich deutsche Winzersekte, französische Crémants, italienische Vini Spumanti und spanische Cavas aus Katalonien mit den Schaumweinen aus der Champagne durchaus messen können. In Spanien hat die Flaschengärung eine lange Tradition. Weinbau-Pioniere wie Josep Raventós, damals Oberhaupt des in der Schaumwein-Szene fest etablierten Betriebes Codorníu, kreierte als Erster bereits 1879 Schaumweine aus den heutigen Standardsorten Parellada, Xarel·lo und Macabeo.

Champagner

Champagner wird mit einem Flascheninndruck von 5- 6 bar hergestellt, was auch die dickwandigen und schweren Flaschen erklärt. Der hohe Druck und die hefebetonte zweite Flaschengärung sowie die kunstvolle Handhabung durch erfahrene Kellermeister bis hin zum Degorieren der Einzelflaschen stellt hohe Qualität und lang anhaltende, intensive Perlage sicher. Flaschen aus besonders guten Jahrgängen tragen den Zusatz „Millesimes" auf dem Etikett. Ein Champagne Baron-Fuenté Grande Réserve Brut oder der Champagne Deutz Brut Classic sind klassische Beispiele für einen großen Champagner der Region.

Crémants

Die Crémants, Schaumweine von der Loire, dem Burgund oder dem Elsass, stammen ebenfalls aus kontrolliertem Anbau und spiegeln eindrucksvoll die Terroireigenschaften wieder. Sie werden gerne als preiswerte Alternative zu dem großen Bruder Champagner gesehen. Allerdings wird der Vergleich den herrlichen Schaumweinen nicht immer gerecht. Sie sind mit ihren 3,5 bar Innendruck weicher am Gaumen und vermitteln ein seidiges Trinkgefühl bei feinerer Perlage. Sie sind die Kronprinzen unter den französischen Schaumweinen und haben sich in der Weinwelt bestens etabliert. Crémants, wie Crémant de Loire blanc Excellence aus dem Hause Bouvet machen dem vorauseilenden Ruf des Crémants alle Ehre.

Deutscher Sekt

Der deutsche Sekt stellt heute eine echte Alternative zu den französischen Klassikern dar. Die deutsche Sektherstellung ist schon seit Generationen den Kinderschuhen entstiegen und produziert Sekte, Winzersekte und Schaumweine, die sich auf Weltklasseniveau befinden. Sekte mit 3,5 bar oder Winzersekte mit dem doppelten Überdruck stellen ein Repertoire bereit, in dem sich jeder Kenner wiederfindet. So stellt die Sektkellerei Bernard-Massard mit dem Graf Luxemburg Halbtrocken, einen typischen Jahrgangssekt vor, der über eine angenehme Restsüße verfügt. Der Jahrgangssekt „Riesling Brut" ebenfalls von Bernard-Massard, stellt einen typischen Riesling Sekt dar, der lange auf seinem Hefelager ruhte und herrlich frische Töne und eine langanhaltende Perlage verspricht.

Spanische Cavas

Der spanische Cava hat seine Heimat in Katalonien, wo die Familie Codorníu den legendären Cava Codorniu Reina Maria Cristina kreiert, der bereits 1897 zu Ehren der österreichischen Königin Maria Cristina geschaffen wurde. Dieser Cava der Spitzenklasse verhalf der Sektkellerei Codorníu zu dem glanzvollen Titel „Offizieller Hoflieferant". Weitere herrliche Cavas, wie der Cava Anna de Codorniu Rosé oder ein trockener, fruchtbetonter Cava Codorniu 1551 Brut, sind die Ergebnisse großer Kellerkunst und haben der Sektkellerei Codorníu zu Weltruhm verholfen.

Prosecco & Co

Spumanti, italienische Schaumweine ab 3 bar, sind in Italien Tradition und mit dem Prosecco Spumante aus Venetien haben sich die italienischen Sektkellereien ein Denkmal geschaffen. In seiner eigenen Art und den landestypischen Terroireigenschaften unterscheidet sich der italienische Spumante von seinen Kollegen, die in nördlichen Regionen wie Frankreich oder Deutschland entstanden sind. Die hochwertigen Spumanti sind nach Rebsorten und Regionen streng reglementiert. Prosecco Spumante, ausschließlich aus der Glera-Traube gewonnen, wie der Prosecco Spumante Millesimato von Bepin de Eto oder ein Prosecco Spumante Il Portale Extra Dry von Cantina Montelliana, sind die typischen Vertreter eines Prosecco Spumante aus Venetien, als welche sie Weinkenner auf der ganzen Welt genießen.