Chateau Fourcas Borie
Das Château Fourcas-Borie, gelegen in der Appellation Listrac, dürfte selbst vielen alten "Bordeaux-Hasen" unbekannt sein, da es erst seit dem Jahre 2009 auf der Weinlandkarte auftauchte. Bruno Borie, Besitzer von Château Ducru-Beaucaillou, suchte eigentlich einen zusätzlichen Keller zur Weinbereitung und Lagerung und stolperte dabei über das frühere Château Fourcas-Dumont. Er kaufte es kurzerhand, übernahm die vorhandene Crew und installierte zudem seine eigene, auf Ducru-Beaucaillou geschulte Mannschaft (immerhin ein Deuxième Cru) zur Weinbereitung.
Bereits der erste Jahrgang, besagter 2009er, war ein Volltreffer. Mitnichten eine kleine Kopie von Ducru-Beaucaillou, bringt dieser rote, Merlot dominierte Rebsaft eine Samtigkeit und Frucht ins Glas, die ihresgleichen sucht. Da der Merlot von der Reifung her besser zum Terroir in Listrac passt, ist dieser hauptverantwortlich für die volle Textur und den schmeichelnden Charakter von Fourcas Borie. Cabernet Sauvignon spielt kaum bis gar keine Rolle im Cuvée, stattdessen sorgt ein recht hoher Anteil Petit Verdot für die notwendige Finesse.
Der Preis kratzt sensationell unter der zwanzig Euro-Marke, wobei dieses angesichts der nahezu Garagenwein-artigen Vinifikation von Fourcas-Borie fast als geschenkt anzusehen ist. Fourcas-Borie ist auf extrem hohen Niveau eingestiegen und vermag sich dennoch weiter zu steigern, wie die Kritiker, allen voran Mr. Parker, einmütig bestätigen. Man sollte hier also zugreifen, bevor andere Trüffelnasen die Fährte aufnehmen und der Wein vergriffen ist oder in deutlich höhere Preissphären aufsteigen wird. Unser Tipp: Zuschlagen!