Schon die Etrusker wussten vor über 2500 Jahren, was sie an dieser Traube hatten. Es heißt, bereits sie hätten Sangiovese kultiviert, und zwar in Mittelitalien, wo die Rebsorte vor allem in der Toskana, Umbrien und in der Emilia-Romagna heimisch ist. Der Name der Sangiovese soll sich vom lateinischen sanguis jovis ableiten, übersetzt als Blut des Jupiters.

Die aus ihr gewonnenen Weine sind vielfältig. Super-Tuscans (Supertoskaner), Chianti und natürlich der Brunello de Montalcino sind Kreationen, die unter ihrer Verwendung hergestellt werden. In manchen Fällen reinsortig, ist Sangiovese allerdings auch ein idealer Cuvée-Partner für Cabernet Sauvignon oder zum Beispiel Merlot.

Durch Einwanderer aus Italien wird Sangiovese inzwischen auch in Kalifornien, Argentinien oder Australien angebaut. Die Rebe an sich ist recht resistent, jedoch spätreifend, was das Risiko von Fäule mit sich bringt. Wird die Traube dann zu spät geerntet, können die klassischen Noten der Überreife auftreten. Lieblos bereiteter Sangiovese ist tanninig und von zu hoher Säure.

Jupiters Blut kann allerdings auch das Blut des Weinkenners befeuern, wenn es im Barrique ausgebaut, fein kirschig und mit Pflaumenaromen versehen, von ungeheurer Eleganz ist. Beeren, Gewürze, Cassis oder Vanille ergänzen diese Palette eindrucksvoll.

Die Super-Tuscans oder ein guter Brunello sind Geschmackserlebnisse ohne gleichen, sodass diese Weine eher solo genossen werden sollten. Selbstverständlich sagt ein Sangiovese aber auch nicht nein dazu, mit Pasta, Lamm, Tapas und Nudelgerichten einen wunderbaren mediterranen Doppelpass zu spielen!