Spätburgunder, im Französischen Pinot Noir, im Italienischen Pinot Nero, auch Blauburgunder oder Schwarzburgunder genannt: viele Namen für eine anspruchsvolle Edelrebsorte, die zu den ältesten der Welt zählt. Für den Winzer ist sie eine echte Herausforderung. So verlangen die dünnhäutigen Trauben eine behutsame Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Hinzu kommt, dass Pinot Noir mittelfrüh austreibt und somit empfindlich ist gegen späte Frühjahrsfröste. Trotzdem: kühlere Weinbaugebiete sind das bevorzugte Zuhause der Rebsorte.

Pinot Noir ist weltweit im wachsenden Maß gefragt. In Frankreich, dem Mutterland der Rebsorte, hat sich die Rebfläche innerhalb der vergangenen Jahrzehnte verdreifacht. Und auch in Übersee ist Pinot Noir auf dem Vormarsch.

Warum erfreut sich diese Rebsorte bei all den Herausforderungen im Anbau wachsender Beliebtheit? Immerhin ist die Kreation von Pinot-Noir-Weinen für die Winzer mit einigen Risiken verbunden, Weine von ernüchternder Qualität sind keine Seltenheit. Zum einen ist die Rebsorte natürlich gefragt, weil sie in der Champagne mit einem Anteil von fast 40% noch vor den Rebsorten Chardonnay und Schwarzriesling wichtigster Bestandteil des Champagner ist. Zum anderen lassen sich mit Pinot Noir Weine kreieren, die in ihren besten Qualitäten Himbeer-, Kirsch- oder Pflaumennoten zeigen sowie eine unnachahmliche Würze.