Erstmals erwähnt wurde Petit Verdot, was übersetzt der "kleine Grünling" heißt, im Jahre 1736. Die spätreifende rote Traube stammt vermutlich von Wildreben nahe der Pyrenäen ab

und ist zunächst als Cuvée-Partner im Médoc in Bordeaux in Erscheinung getreten.

Den dortigen Weinen, oftmals bestehend aus Cabernet Sauvignon, Merlot und Cabernet Franc, wird ein eher geringer Anteil Petit Verdot zugesetzt, insbesondere in der Appellation Margaux,. Hierdurch erhalten die Weine mehr Kraft und Langlebigkeit, da dieser Rebsaft durchaus tannin- und säurehaltig ist.

Überhaupt ist die Traube anspruchsvoll an ihre Umgebung; sie ist spätreifend und der Winzer läuft daher Gefahr, bei zu langem Zuwarten die Ernte durch Frost zu verlieren. Erntet man den Petit Verdot jedoch zu früh, ergeben sich unerwünschte grüne Aromen, die dem Namen der Traube alle Ehre machen.

Es verwundert daher nicht, dass diese wärmeliebende Sorte zunehmend Fuß in der neuen Welt gefasst hat, so z.B. in den USA, Australien, Südafrika oder auch in Chile und Neuseeland. Dort findet sie ideale klimatische Verhältnisse vor, sodass dort zum Teil sogar sortenreine Weine hergestellt werden, was allerdings immer noch die Ausnahme darstellt.

In einer erstaunlichen Vielzahl der weltbesten Cuvées findet sich Petit Verdot, so u.a. im Chateau Margaux, Chateau Palmer, Opus One oder im Meerlust Rubicon. Hier ist der Petit Verdot nicht nur für das „Rückgrat“ aus Tannin verantwortlich, sondern fügt der Komposition Noten von Veilchen, Leder, Tabak, schwarzem Pfeffer oder Bleistift hinzu und hebt das Gesamtwerk auf eine höhere Ebene.