Der Grauburgunder, auch Pinot gris, Pinot Grigio oder Ruländer genannt, ist ein Grenzgänger in vielerlei Hinsicht. Zum einen, weil er über rotgraue Beerenhäute verfügt, aber dennoch den Weißweinreben zugerechnet wird. Zum anderen, weil er linksrheinisch im französischen Elsass und rechtsrheinisch in Baden sein Hauptverbreitungsgebiet findet. Und letztlich, weil aus ihm in Form des klassischen Grauburgunders trockene und mittelkräftige Weine gewonnen werden, der Ruländer jedoch ein edelfauler, sehr gehaltvoller Süßwein ist.

Auch in Übersee ist der Grauburgunder inzwischen beheimatet. Aus Norditalien, einer weiteren Domäne dieser Rebe, kommt der Pinot Grigio, ein eher einfacher, leichter und unkomplizierter Rebensaft.

Der Grauburgunder ist eine Mutation des Pinot noirs und zählt daher zur Familie der Burgunder. Sein Ursprung liegt in Frankreich, er ist dort bereits seit 1375 bekannt. Johann Seeger Ruland entdeckte die Rebe in einem verwilderten Weingarten in Speyer und setzte sich 1711 sehr für die Verbreitung dieser Rebsorte ein, so dass sie schließlich auch nach ihm benannt wurde.

Je nach Ausbau bringt der Grauburgunder junge, trockene Sommerweine hervor, oder Kabinettweine und Spätlesen, wobei sich letztere gut mit Pasta, Lamm, Geflügel kombinieren lassen. Ruländer, die Süßweinvariante, ist ein hervorragender Dessertwein, passend auch zu würzigem Käse.

Die Aromen des Grauburgunders sind sehr facettenreich und können an Birnen, Äpfel, Nüsse, Mandeln oder frische Butter erinnern. Und stets bewegt er sich in den Grenzen des guten Geschmacks.