In Frankreich hat alles begonnen, aber die Rebsorte ist in der Welt zu Hause. In großen Mengen wird sie unter anderem in Kalifornien angebaut. Das Hauptanbaugebiet von Chenin Blanc liegt allerdings in Südafrika. Hier ist sie eine Art Nationalheiligtum und die häufigste Rebsorte. Es kann davon ausgegangen werden, dass Chenin Blanc um 1655 durch den Niederländer Jan van Riebeeck, den ersten Verwalter der Kapkolonie, nach Südafrika gelangt ist. Die Südafrikaner nennen ihr Heiligtum Steen, was sich von „Stein“ ableiten lässt. Erst spät und nach DNA-Analysen wurde herausgefunden, dass es sich bei Steen und Chenin Blanc um dieselbe Rebsorte handelt. In Südafrika wird Chenin Blanc am häufigsten in Paarl produziert.

Die Traube an sich ist oval mit goldgelber Farbe, hat eine mittlere Größe und eine dünne, feste Schale. Bei geringem Ertrag in guten Jahren können mineralisch frische, aber auch üppige, fruchtige Weine entstehen. Chenin Blanc ist keine Alles-, aber eine Vielkönnerin. Sie ist für die Edelfäule (Botrytis cinerea) anfällig, weshalb sie ideal für die Kreation hochwertiger Süßweine ist. Wegen ihres hohen Säuregehalts ist sie zudem eine wertvolle Komponente für feine Schaumweine wie den Bouvet Cremant de Loire blanc Excellence.