Die Weinregion Umbrien – erlesene Weißweine, aber auch Rotweine aus der Mitte Italiens

In der Mitte Italiens befindet sich die Weinregion Umbrien, in der 1.500 Winzer auf 13.000 Hektar weiße und rote Rebpflanzen kultivieren. Umbrien liegt zwischen der Toskana im Westen und der östlich benachbarten Region Marken. Südlich von Umbrien schließt sich die Region Latium mit der Hauptstadt Rom an. Zwar wurde von Etruskern und Umbriern schon vor Beginn der antik-römischen Herrschaft Weinanbau in Umbrien betrieben. In der Neuzeit erhielt die Wein-Kultivierung in Umbrien jedoch erst wieder in den 1950er Jahren stärkere Impulse. Seit etwa 1980 sind neben die großen Weinbau-Genossenschaften auch kleinere Winzereien getreten, die der umbrischen Wein-Wirtschaft zusätzliche Qualitätsimpulse verliehen. Umbrien ist die einzige italienische Region südlich der Po-Ebene, die nicht über einen eigenen Meereszugang verfügt. Klima- und Bodenverhältnisse in der hügeligen und bergigen Landschaft Umbriens gleichen denjenigen der Regionen Toskana und Marken. Die Wintermonate sind regenreich und kalt. In den ausgesprochen sonnigen Sommer-Monaten verschaffen kräftige Winde Kühlung. Die zumeist kalkreichen Sand- und Lehmböden bieten günstige Voraussetzungen für den Weinbau.

Die Weine Umbriens

In den kühleren Bergregionen dominiert der Weißwein-Anbau, auf den in Umbrien insgesamt 90 Prozent der Produktion entfallen. Über eine lange Historie verfügt der beliebte Weißwein Orvieto, einer der ältesten italienischen Rebensäfte, auf den zwei Drittel aller umbrischen DOC-Weine entfallen. Die DOC-Region Orvieto liegt im Südwesten Umbriens an der Grenze zu Latium. Schon im Mittelalter genossen Orvieto-Weine einen legendären Ruf. Der frische und trockene Orvieto überzeugt mit seinem feinen Geschmack. Orvieto-Weißwein enthält oft die Rebsäfte von Trebbiano- und Grechetto-Trauben. Die ertragreiche weiße Edel-Sorte Trebbiano zählt zu den bedeutendsten Rebsorten Italiens, die in Umbrien in ihrer kleinbeerigen und besonders wertvollen Variante Procanico bei der Orvieto-Herstellung Verwendung findet. Der Name der Weißwein-Rebe Grechetto deutet auf einen griechischen Ursprung hin. Grechetto-Trauben sorgen für Körperreichtum des Weißweines und für nussige Aromen. Bedeutende rote Rebsorten, die in Umbrien kultiviert werden, sind Sangiovese, Cabernet Sauvignon und Merlot. Die hellroten Sangiovese-Weine zeichnen sich durch ihre ausgeprägte Geschmacks-Struktur und ihren hohen Anteil an Säure und Tanninen aus. Der ursprünglich im französischen Bordelais beheimatete Cabernet Sauvignon ist heute die weltweit am häufigsten angebaute Rotweinsorte. Junge Cabernet-Sauvignon-Weine machen sich durch ihre Fruchtigkeit bemerkbar und zeigen einen eher rauen und gerbstoffbetonten Geschmack. Mit zunehmender Reife erinnert der dann feiner werdende Rotwein an den Geschmack schwarzer Johannisbeeren, grüner Paprika und Lakritze und lässt zuweilen Vanille- und Röst-Aromen erkennen. Der früh reifende, dunkelrote Merlot wiederum ist für seine weiche Vollmundigkeit und für pflaumenähnlichen Fruchtgeschmack bekannt.