Languedoc-Roussillon – die größte französische Weinregion präsentiert vielfältige rote und weiße Rebensäfte

Die südfranzösische Weinregion Languedoc-Roussillon erstreckt sich zwischen der spanischen Grenze im Südwesten und der Provence im Osten. Die Doppelregion verläuft in einem weiten, von Südwesten nach Nordosten führenden Bogen entlang der französischen Mittelmeer-Küste. Im Languedoc-Roussillon befindet sich mit 265.000 Hektar etwa ein Drittel der 790.000 Hektar großen französischen Rebflächen. Nordöstlich des Languedoc beginnt die Weinregion Rhône. Die französische Verwaltungsregion Languedoc-Roussillon fusionierte zum 1. Januar 2016 mit der westlich angrenzenden Region Midi-Pyrénées. Die neue Verwaltungseinheit führt ab Oktober 2016 den Namen „Occitanie“.

Das Weingebiet Roussillon, auf das ungefähr 25.000 Hektar Rebflächen entfallen, liegt im Südwesten der Doppelregion. Bei einer Sonnenscheindauer von jährlich 2.600 Stunden bietet das Roussillon optimale Bedingungen für das Wachstum der Reben. Aus 15 verschiedenen Rebsorten werden 14 Rotweine mit gesetzlich geschützter Herkunftsbezeichnung für Qualitätsweine („Appellation d'origine contrôlée“, AOC) gekeltert. Für AOC-Rotweine aus dem Roussillon ist eine Lagerzeit von mindestens zwölf Monaten vorgeschrieben. Nördlich des Roussillon schließt sich das Weinanbau-Gebiet Languedoc an, dessen geografische Schwerpunkte sich im westlichen Département Aude und in den weiter östlich gelegenen Départements Hérault und Gard befinden. Das Languedoc ist die mit 240.000 Hektar Rebfläche weltweit größte Weinregion, die über die zweieinhalbfache Größe aller deutschen Weinanbaugebiete verfügt (ca. 100.000 Hektar). Das sich entlang der Mittelmeer-Küste über eine Länge von 240 Kilometern erstreckende Languedoc wird von 2.500 Kellereien und 25.000 Weinbauern bewirtschaftet. Das Klima im Longuedoc ist während des Sommers heiß und niederschlagsarm. Die von Mai bis Juni besonders ausgeprägte Trockenheit stellt eine der größten Herausforderungen für den Weinanbau dar.

Die Weine aus Languedoc-Roussilon

Im Languedoc-Roussillon werden überwiegend hochwertige Rotweine sowie traditionell Land- und Tafelweine hergestellt. Die Hitze und Trockenheit der Sommer-Monate verleihen den Rotweinen Südfrankreichs einen besonders kraftvollen Ausdruck. Die milden Winter vermitteln den Weißweinen aus dem Languedoc hingegen einen sanften Charakter. Die im Roussillon-Languedoc heimischen roten Rebsorten Cinsault, Carignan und Grenache haben sich bei der Herstellung hochwertiger Qualitätsweine unter dem heißen südfranzösischen Klima bewährt. Die drei Rebsorten werden reinsortig ausgebaut, häufig aber auch in Cuvées gemischt. Cinsault ist eine im Languedoc seit altersher sehr verbreitete Rebsorte. Cinsault-Wein erinnert an die Fruchtaromen reifer Süßkirschen und blauer Beeren, aber auch an Zitronen, Limetten, Himbeeren und Schwarze Johannisbeeren. Die Edeltraube Carignan stammt ursprünglich aus dem spanischen Aragonien. In Spanien ist die Weinsorte unter den Namen Mazuela, Mazuelo oder Cariñena bekannt. Bei längerer Lagerung entwickeln sich fruchtige Carignan-Weine mit weichen und fein duftigen Feigen- und Pflaumen-Aromen. Aus der Grenache-Traube hergestellte Rebensäfte sind eher tanninarm, zeichnen sich aber durch ihre Fruchtigkeit aus. Unter den trocken-heißen Klima-Verhältnissen Südfrankreichs entwickeln sich konzentrierte und besonders lagerfähige Grenache-Rotweine.