Argentinien – Weinland zwischen Anden und Rio de la Plata

Argentinischer Wein ist hierzulande noch wenig bekannt, verglichen mit der Bedeutung, die er für die Volkswirtschaft und die Weinbau-Regionen zwischen Pampa und Feuerland hat. Argentinien behauptet sich an der Spitze der südamerikanischen Wein-Rangliste noch vor Chile und positioniert sich weltweit an 6. Stelle hinter den klassischen europäischen Weinländern. Mehr als 9 Millionen Hektoliter jährlich entsprechen satten 5 % der Gesamtmenge weltweit. Ein Qualitätssprung vom Massenanbau zum Edelausbau ist für Vineshop24 ein guter Grund, den argentinischen Rotweinen und Weißweinen viel Platz in seinen Regalen einzuräumen.

Blick durchs Weinglas in die Geschichte des argentinischen Weins

Bis in die 1970-er Jahre floss der Wein zum größten Teil durch einheimische Kehlen, bevor der Export zum Wirtschaftsfaktor wurde. Argentinier genießen Wein zu jeder Mahlzeit - eine Selbstverständlichkeit, die sie den spanischen Konquistadoren verdanken. Mit ihnen kamen Anfang des 16. Jahrhunderts Weinreben ins größtenteils staubtrockene Land und überall dort wo die Inka bereits ein bestens durchdachtes Bewässerungssystem aufgebaut hatten schlugen sie Wurzeln. Mit der Missionierung des Landes wuchs der Bedarf an Messwein, und es kam, wie es kommen sollte: Dem ersten Weinberg in Santiago des Estero folgten unzählige.

Die aus Frankreich importierten Rebsorten Cabernet Sauvignon und Malbec (der schwarze Cahors) bewirkten einen enormen Anschub. Ende des 19. Jahrhunderts beanspruchte der Weinbau allein in der Region Mendoza rund 3000 Hektar Land, und der Önologe Leopoldo Suarez erweiterte mit 600 Rebsorten aus Frankreich, Spanien, Griechenland, Tunesien, Ägypten und Ungarn das argentinische Weinspektrum. Die wechselnden politischen Machtspiele im Argentinien des 20. Jahrhunderts beeinflussten Weinbau und Weinkonsum. Dieser fiel von 90 Litern pro Kopf/Jahr in den Siebziger Jahren auf kärgliche 32 zur Jahrtausendwende.

Was macht Argentiniens Weine so Weltklasse verdächtig?

Ganz klar ihre hohe Bekömmlichkeit, Säure-Ausgewogenheit und Geschmackstiefe, wie man sie selten findet. Die argentinischen Rebstöcke profitieren von den günstigen geographisch-klimatischen und geologischen Verhältnissen, die es Schädlingen schwer machen. Die argentinischen Weinbauern können weitgehend auf Pestizide und Herbizide verzichten, und unter der üppigen Sonneneinstrahlung Südamerikas reifen die Trauben zu beeindruckender Ausdrucksstärke und harmonischer Intensität. Vineshop24 hat sich in einer der vinologisch wichtigsten Regionen umgesehen.

Mendoza - das ultimative Terroir aus Klima, Boden und Leidenschaft

Die Region Mendoza mit einer Weinanbaufläche von 140.000 ha ist an unterschiedlichen Mikroklimate, Böden und Höhenlagen reich. Mit hohen Tag-Nacht-Temperaturschwankungen genießt die Malbec-Rebsorte geradezu ideale Wachstumsbedingungen. Mit Gletscher- oder Brunnenwasser gespeist gedeihen in über 900 Weingütern auf 500 bis 1200 Höhenmetern exquisite Weine von Weltruf - unter traditionellen Methoden, aber internationalen Standards. Während Weine aus den einheimischen Rebsorten Bonarda, Barbera, Sangiovese und Tempranillo in den Eigenverbrauch fließen, beherrschen die französischen Reben Malbec, Merlot, Cabernet Sauvignon, Syrah, Pinot Noir den Export. Uralte Sauvignon Blanc-Rebstöcke tragen noch immer wunderbare Trauben, Chardonnay und Chenin Blanc sind im Kommen und die originelle Torrontés-Rebe ist ein Geschmacksverwandter von Gewürztraminer und Muskateller.

Sie sind mehr als einen Versuch wert - die Weine aus den Regionen Mendoza, San Juan, Rio Negro oder La Rioja. Wer die würzige Frucht des Malbec gekostet, die feinen Noten von Lorbeer, Wacholder, Beeren, Bitterschokolade und Kirsche herausgeschmeckt und sich in das Schwarz-Violett seiner Erscheinung verliebt hat, bleibt ihm treu, dem grandiosen Rebensaft aus Südamerika.