Weinarten, die farbenfrohe Welt der Weine

Je nach Rebe und Art der Verarbeitung unterscheidet man die Weinarten in Weißweine, Rotweine, Roséweine und Schaumweine. Bei den Weiß- und Rotweinen ist die Traubenfarbe im Glas erkennbar – mit Ausnahme der Blanc de Noirs. Diese weißen Weine werden aus roten Trauben gewonnen, wobei man akribisch darauf achtet, dass der klare Most nicht mit den roten, farbgebenden Schalen in Berührung kommt. Alle Weißweine werden nach der Pressung von den Schalen getrennt und als klarer Most vergoren.

Weißweine im Fokus

Weißweine entstehen aus hellen Weintrauben, die heute auf vielen globalen Anbauflächen zu finden sind. Die Herstellung der Weine geschieht immer nach dem gleichen Muster. Die Weintrauben gelangen nach dem Entrapp-Vorgang in die Presse, wo der Most gewonnen wird. Die Reste, wie Traubenschalen und Rispenteile, werden schnell vom Most getrennt. Sie werden nicht lange auf der Maische belassen, wie es beim Rotwein üblich ist. Die Vinifizierung erfolgt meist in Edelstahlbehältern, die garantieren, dass die Fruchtigkeit und die Frische der Weißweine gut erhalten bleiben. Der Fassausbau von Weißweinen ist seltener. Er bringt aber häufig große Weine hervor, die, angereichert mit den wertvollen Tanninen aus dem Eichenholz, einen eindrucksvollen, robusten Körper zeigen und als Lagerweine Verwendung finden.

Je nach der Länge des Gärvorgangs, dem Abbau des Fruchtzuckers und der Produktion von Alkohol, fallen Weißweine als trockene, fruchtig frische Weine aus oder behalten, bei kurzer Verweildauer, ihre angenehme Restsüße. Gute Beispiele für junge, fruchtig-knackige Sommer-Weißweine sind Chardonnay oder Sauvignon Blanc vom Saint Clair Family Estate oder Rieslinge verschiedener Lagen von Markus Molitor. Typischer Vertreter eines lieblich ausgebauten Weißweins ist eine Riesling-Spätlese Delheim Edelspatz aus der besten Lage des Simonsbergs in Südafrika.

Rotweine jeder Couleur

Bei der Rotweinherstellung verbleiben die Schalen noch einige Zeit in der Maische. Diese Verweildauer nutzen rote Farbpigmente der Schale, sich zu lösen und mit dem klaren Most eine Verbindung einzugehen. Bei diesem Vorgang ist Kellerkunst gefragt. Der Kellermeister bestimmt nach Art und Farbgehalt der Trauben die Länge der Verweildauer, die von zwei Tagen bis zu einem Monat anhalten kann. Es gibt farbintensive Trauben und Trauben, die wenige Farbstoffe enthalten. So erklärt sich zum Beispiel, dass ein reinlagiger Spätburgunder (Pinot Noir), wie der Königschaffhauser Vulkanfelsen, relativ wenig Farbe mitbringt, wogegen ein Agoston Garnacha Syrah der Bodegas Paniza ein tiefes Rubinrot zeigt. Die Kunst des Kellermeisters ist es, den Spagat zwischen der optimalen Färbung und einem zeitigen Abbruch des Vorgangs zu schaffen.

Kurzum gesagt, ohne Aspekte der Maischeerhitzung, Schönung und mehr näher zu beleuchten, kann davon ausgegangen werden, dass eine kurze Verweildauer fruchtig frische Rotweine hervorbringt, die zeitnah verkostet wahre Kunstwerke sind. Verbleiben Schalen, Kerne und Rispen längere Zeit in der Maische, lösen sich in zunehmenden Maße wertvolle Tannine und Phenole heraus, die dem Rotwein den Körper und das Potenzial mitgeben, ein guter, lagerfähiger Rotwein zu werden.

Roséwein, das Ergebnis großer Winzerkunst

Roséweine werden nach einem ähnlichen Verfahren wie der Weißwein hergestellt, allerdings aus blauen oder roten Trauben. Die Verweildauer der Beeren auf der Maische reicht von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden, was eine Farbpalette von lachsrosa bis kirschrot ergibt. Als Farbbeispiel für leicht gefärbte Rosés kann der reinlagige Königschaffhauser Vulkanfelsen Spätburgunder dienen, als farbintensiver Vertreter der Roséweine dagegen der Torres Santa Digna Cabernet Sauvignon. Die Herstellung ist länderspezifisch unterschiedlich. So findet man in Deutschland meist reinlagige Rosés oder Weißherbste aus blauen Trauben, die unzerkleinert abgepresst und wie Weißwein vergoren werden.

In Frankreich erfreuen sich Rosés großer Beliebtheit. Die südfranzösischen Roséwinzer verhinderten 2009 eine EU-weite Freigabe, Roséweine durch Vermischen von Rot- und Weißwein herzustellen. Andere Winzer und Verbände schlossen sich dem Protest an. Außerhalb der Europäischen Union ist die Art der Herstellung erlaubt und die Freigabe sollte den EU-Winzern Chancengleichheit sichern. Die Ablehnung des Gesetzes ist Zeuge für traditionsbewusste, verantwortungsvolle Winzerarbeit in Europa.

Ohne das Thema Rosé weiter zu vertiefen, kann man sagen, dass Rosés Weine sind, die nur sehr kurzen Kontakt mit farbgebenden Traubenschalen hatten. Manche Winzer nutzen junge, noch wenig farbintensive aber fruchtige Rebanlagen zur Roséherstellung. Wieder andere ziehen von einer Rotweinmaische nach kurzer Zeit ein Kontingent Most ab und vinifizieren daraus Roséwein. Roséweine, fruchtig und gut gekühlt, sind hervorragende Sommerweine voller Esprit und Fruchtigkeit.

Schaumweine, Champagner, Cava & Co.

Schaumweine sind Weine, die aufgrund eines hohen Kohlenstoffdioxid-Gehaltes unter Druck stehen. Der Mindestdruck, um die Ansprüche eines Schaumweines zu erfüllen, liegt bei 3 bar bei 20 Grad Celsius. Perlweine weisen dagegen nur 1 bis 2,5 bar auf. Die Entstehungsmethode des Kohlenstoffdioxids unterscheidet die Schaumweine. Der Vorgang ist kompliziert, kann aber wie folgt grob umrissen werden. Die einfachste Variante ist die externe Zugabe von Kohlenstoffdioxid, diese Schaumweine sind als solche zu kennzeichnen. Eine bessere Methode ist die natürliche Entstehung von Kohlenstoffdioxid während der ersten Gärphase. Nach Erreichen des Überdrucks wird der Gärvorgang des Jungweins, durch Degorierung oder Filtration, also dem Entfernen der Hefe, unterbrochen.

Die Königsdisziplin stellt die Flaschengärung dar, die dem spanischen Cava, deutschen Winzersekt und französischem Champagner sowie Cremant zugrunde liegt. Bei der klassischen Flaschengärung findet die zweite Gärung, hervorgerufen durch Beigabe von Tirage, in der Flasche statt. Das Entfernen der Schwebteilchen und Hefen erfolgt, ohne dass der Wein die Flasche verlässt. Dem hohen Schwierigkeitsgrad des Degorierens geschuldet, haben sich zwei Methoden gebildet, die Kalt-und Warmdegorierung.

Die kalte Methode, Méthode champenoise, Méthode traditionnelle oder Champagnermethode genannt, sammelt die Hefen im umgedrehten Flaschenhals (Abrütteln der Hefen), welcher im Eisbad den Grundwein gefrieren lässt. Der Eispfropfen wird nach dem Umdrehen und Öffnen der Flasche durch den Innendruck herausgeschleudert, ohne dass der Grundwein die Flasche verlässt. Die Volumendifferenz in der Flasche wird mit der Dosage wieder aufgefüllt. Diese Gabe besteht aus einem Grundwein/Zuckersirup-Gemisch. Darüber wird zugleich der Süßegrad des Schaumweines eingestellt. Trockene Schaumweine mit einem Zuckergehalt von weniger als 3 Gramm pro Liter enthalten keine Dosage.

Warm degoriert wird mit Geschicklichkeit und Schnelligkeit. Die nicht gefrorene Flasche muss kopfüber geöffnet werden. Nach dem Austritt der trüben Hefeteilchen wird sie wieder verschlossen, was der Methode den Begriff "dégorgement à la volée" (Degorierung im Flug) einbrachte.

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