Marsala: Perfekt als Aperitif, Digestif und als Veredler von Soßen

Marsala ist ein italienischer Likörwein. Er stammt aus dem Freien Gemeindekonsortium (früher „Provinz“) Trapani an der Westküste Siziliens und ist benannt nach der Hafenstadt Marsala. Marsala zeichnet sich oft durch eine charakteristisch süße Note aus, es gibt ihn aber auch in trockenen Varianten. Der typische Dessertwein wird oft gespritet. Das heißt, dass durch das Hinzufügen von Alkohol der natürliche Gärprozess und damit die Umwandlung von Zucker in Alkohol gestoppt wird. So liegt der Alkoholgehalt eines Marsalas typischerweise zwischen 17 und 22%. Mehr zum Marsala und zum Aufspriten erfahren Sie im Weinlexikon von Vineshop24.

Wie schon angedeutet, gibt es eine Vielzahl an Spielarten des Likörs aus Sizilien. So gibt es zunächst genaue Regelungen, aus welchen Rebsorten ein Marsala hergestellt werden darf. Die weißen Rebsorten sind Ansonica, Catarratto, Damaschino und Grillo. Die roten Rebsorten sind Nero d’Avola, Nerello Mascalese, Nerello Cappuccio und Perricone.

Die Farbenwelt des Marsala: Oro, Ambra und Rubino

Je nachdem, wie diese Rebsorten nun komponiert werden, ergeben sich verschiedene Farbtypen:

  • Ein Marsala Oro ist goldfarben und eine Assemblage allein aus weißen Trauben.
  • Ein Marsala Ambra ist bernsteinfarben und wird ebenfalls allein aus weißen Trauben verschnitten.
  • Ein Marsala Rubino schließlich ist rubinrot und wird überwiegend aus roten Trauben assembliert. Maximal dürfen 30 Prozent an weißen Trauben hinzukommen.

Der sizilianische Dessertwein lässt sich zudem nach zwei weiteren Kategorien unterscheiden. Zum einen nach seinem Süßegrad, zum anderen nach seinem Reifegrad.

Also können wir auch hier wieder eine Marsala-Liste erstellen:

  • Ein Marsala Secco besitzt weniger als 40 Gramm Restsüße pro Liter.
  • Ein Marsala Semisecco besitzt dagegen 40 bis 100 Gramm Restsüße pro Liter.
  • Der Marsala Dolce schließlich hat mehr als 100 Gramm Restsüße pro Liter.

Reifezeugnis des Marsala: Fine, Superiore oder Superiore Riversa

Und dann gibt es noch die Unterscheidung nach der Reifezeit, die ein Marsala hinter sich hat.

  • Marsala Fine bedeutet, dass der Likörwein mindestens ein Jahr im Holz gereift ist.
  • Marsala Superiore: Der in den meisten Fällen süße Superiore hat einen Alkoholgehalt von mindestens 18% und muss zwei Jahre im Fass herangereift sein.
  • Bei einem Marsala „Superiore Riversa” sind es sogar vier Jahre.
  • Darüber hinaus gibt es noch den Marsala vergine: der trockene Marsala lagerte mindestens fünf Jahre in Holzfässern und wurde nicht mit Alkohol versetzt.

Trockener, würzig-nussiger Marsala als Aperitif

Bleibt die Frage, zu welchen Gelegenheiten man einen Marsala trinkt. Zum einen eignet sich ein Marsala perfekt als Aperitif, denn Likörweine sind appetitanregend. Hier empfiehlt sich ein eher trockener, würzig-nussiger Marsala, zum Beispiel der Curatolo Arini Marsala Superiore Secco.

Noch verbreiteter ist es, einen Marsala als Dessertwein zu genießen. Soll es also ein Digestif sein, sollte Sie einen süßlich-fruchtigen Marsala wählen. Dann ist er ein wundervoller Begleiter von einem Tiramisu, einem Obstsalat, zu trockenem Gebäck oder auch zu Hartkäse wie Parmesan oder Pecorino. Und wer es ganz klassisch nach alter Schule mag, gönnt sich eine Zigarre zum leicht gekühlten Marsala. Ein feines Beispiel für einen Digestif ist der Curatolo Arini Marsala Superiore Dolce.

Genießen Sie den Marsala aus einem Glas mit schmalem Kelch und einer entsprechend eher kleinen, engen Öffnung. So wird verhindert, dass das Bouquet zu sehr vom Alkohol dominiert wird.

Tipp: Pasta mit Marsalasoße

Und eignet sich Marsala auch zum Kochen? Allerdings! Mit dem Likörwein lassen sich Soßen wunderbar verfeinern. Probieren Sie zum Beispiel Schweineschnitzel in Marsalasoße, Rinderfilet an Marsalasoße oder auch Pasta mit Marsalasoße. Oder wie wäre es mit einem Marsala-Mascarpone-Dessert? Viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren!