Primitivo, der Name leitet sich von „primo“, der Erste, ab. Dies ist ein Hinweis auf die im Vergleich zu anderen Reben frühe Reife der Trauben.

Sie ist eine der führenden roten Trauben Italiens, wobei sie im Süden, genauer in Apulien, seit etwa 250 Jahren beheimatet ist. Dort liegt allerdings nicht ihr Ursprung. Dieser wird in Griechenland vermutet, von wo sie ihr Weg vermutlich über Kroatien nach Italien führte, da der dort angebaute Crljenak mit ihr identisch ist. Das gleiche Erbgut hat im Übrigen auch der kalifornische Zinfandel, wobei allerdings die dortigen klimatischen Verhältnisse und die völlig andere Art der Vinifizierung dafür sorgen, dass die hieraus entstehenden Weine mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten aufweisen.

Primitivo ist zwar recht resistent gegen Krankheiten, kann aber eine Herausforderung bei der Lese darstellen, da er zwar früh ausreift, aber nur sehr unregelmäßig. Um ein gutes Glas zu erzeugen und die „PS“ des Primitivo „auf die Straße zu bringen“, ist eine strenge Selektion und am besten Ernte von Hand erforderlich.

Die vom Primitivo gewonnenen Weine haben einen etwas höheren Alkoholgehalt bis 15% und zeichnen sich durch sehr charakteristische und intensive Aromen aus. Dabei stehen Zimt, dunkle Waldbeeren, Leder und Schokoladennoten im Vordergrund. Das Spektrum der Primitivo-Weine reicht dabei von rustikal bis zu Gaumenschmeichlern mit sanften und seidigen Tanninen. Wer jedoch einmal einen guten Primitivo getrunken hat, wird dieses Trinkerlebnis nicht so schnell vergessen und den Italiener leicht wiedererkennen können.