Die Weinregion Rhône – hohe Wein-Kultur unter kontinentalen und mediterranen Klima-Einflüssen

Die Weinregion Rhône gilt als das älteste französische Weinanbaugebiet, dessen Ursprünge auf griechische Kolonisten zurückgeht, die bereits vor 2.400 Jahren mit der Wein-Kultivierung an der Rhône begannen. Auf etwa 60.000 Hektar Rebfläche gewinnen 5.500 Weinbau-Betriebe jährlich ca. 2,5 Millionen Hektoliter Wein mit dem AOC-Gütesiegel. Bis zu 95 Prozent der Weinproduktion entfallen an der Rhône auf Rotwein-Produkte.

Die Weinregion Rhône lässt sich in zwei klimatisch unterschiedliche Anbaugebiete einteilen. Das obere Rhône-Tal mit etwa 4.000 Hektar Weinanbaufläche liegt im Einflussbereich sowohl des von kontinentalerem Klima geprägten, nördlich angrenzenden Burgund als auch des weiter südlich liegenden, mediterranen Rhône-Deltas. Die Rebflächen wurden im Norden der Weinregion vorzugsweise in wettergeschützten und sonnenbegünstigten, nach Süden oder Südosten ausgerichteten steilen Hanglagen angelegt. Der zum Mittelmeer offene Süden des Weinanbaugebietes Rhône, der über eine Rebfläche von ungefähr 55.000 Hektar verfügt, ist mediterran bestimmt - trotz des für diese Region typischen kalten Mistral-Nordwindes. Die südlich gelegenen Weinberge werden daher vorzugsweise mit solchen Rebsorten bepflanzt, die den Ansprüchen trockener und windiger Klima-Bedingungen genügen.

Die Weine aus der Weinregion Rhône

Die rote Grenache ist gut an die windig-trockenen Wetterverhältnisse der südlichen Rhône-Region angepasst. Der Grenache-Rebensaft bildet die Grundlage zahlreicher Rot- und Rosé-Weine aus der Rhône-Weinregion, in der bis zu 60 Prozent der Rebflächen mit Grenache-Rebstöcken bepflanzt sind. Die wuchtigen und würzigen Grenache-Weine zeichnen sich durch das Aroma schwarzer Früchte aus. Der rote Syrah bevorzugt hingegen die weniger kontrastreichen Klima-Bedingungen der nördlichen Rhône, die durch nicht allzu heiße Sommer- und milde Wintermonate gekennzeichnet wird. Im nördlichen Rhône-Anbaugebiet ist Syrah sogar die einzig zugelassene rote Rebsorte. Der tiefdunkle und elegante Syrah-Rotwein lässt die Aromen der schwarzen Johannisbeere (Cassis) intensiv erkennen. Der spät reifende rote Mourvèdre benötigt besonders viel Licht und Wärme und wird daher in der südlichen Rhône-Region kultiviert. Der intensiv dunkle, schwere und tanninreiche Mourvèdre-Wein erinnert an das Aroma dunkler Früchte. Die Rebsorte Cinsault, die warme Reblagen bevorzugt und gut mit windigen und trockenen Klima-Bedingungen zurechtkommt, liefert helle Rotweine. Zwar fehlt dem Cinsault aufgrund niedriger Tannin- und Säurewerte eine markante Struktur, doch erhalten Cuvées durch eine Cinsault-Beimischung einen besonders fruchtigen Geschmack. Der weiße Grenache Blanc entstand durch eine genetische Veränderung der roten Grenache-Rebe. Der kräftige Grenache-Weißwein zeichnet sich durch seinen langen Nachklang aus. Der prägnant gefärbte, alkoholstarke Weißwein Viognier macht mit kräftigem Geschmack auf sich aufmerksam. Das aromatische Bukett zeigt oft die Aromen von Pfirsichen, Aprikosen oder Maiglöckchen- und Veilchen-Blüten. Der weiße Marsanne (Marsanne Blanche) ist ein intensiv duftender und körperreicher Weißwein, der gerne als Cuvée-Partner etwa von Viognier oder Grenache Blanc eingesetzt wird.