Weinregion Elsass – weiße Qualitätsweine aus dem Osten Frankreichs

Die Rebfläche von 14.500 Hektar der traditionsreichen Weinregion Elsass verteilt sich auf 119 Gemeinden der französischen Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin. Schon für das Jahr 900 belegen Urkunden, dass damals in über 160 elsässischen Ortschaften Weinbau betrieben wurde.

Die elsässischen Rebflächen erstrecken sich in einem etwa 100 Kilometer langen und nur bis zu drei Kilometer breiten Streifen entlang des Rheintals – durch die Osthänge der Vogesen vor ungünstigen Wettereinflüssen geschützt. Bei vorherrschendem Westwind ist die Westseite des Höhenzugs deutlich niederschlagsreicher als die von warmen und trockenen Fallwinden bestimmten rheinseitigen Hanglagen. Die Weinproduktion im Elsass beträgt jahresdurchschnittlich 1,15 Millionen Hektoliter, von denen 90 Prozent auf Weißweine entfallen. Da die Abgabe von Fassweinen im Elsass untersagt ist, erfolgt der Verkauf ausschließlich nach Abfüllung in Flaschen. Elsässische Weinflaschen besitzen eine schmale und langgezogene Form, weshalb sie „flûte“ (Flöte) genannt werden. Das Elsass ist seit 1945 eine Weinregion mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung (Appellation d’Origine Contrôlée, AOC). Im Jahr 1975 wurde die herausgehobene Qualitäts-Bezeichnung Alsace Grand Cru geschaffen, die seit 2007 von 47 Ortschaften mit 51 Weinlagen und für eine Gesamt-Rebfläche von knapp 1.700 Hektar verwendet werden darf. Nur vier Rebsorten sind als Alsace-Grand-Cru-Qualitäten erlaubt, darunter der Riesling und der Gewürztraminer. Der Höchstertrag je Hektar darf 70 Hektoliter nicht überschreiten.

Die Rebsorten des Elsass

Die weiße Riesling-Rebe bringt in kühleren Anbaugebieten die hochwertigsten Weine hervor, die zu den weltweit besten weißen Rebensäften zählen. Die an das Aroma von Pfirsich, Aprikose oder Zitrone erinnernden, feinen und eleganten Elsässer Riesling-Weine sind besonders körperreich und weisen oft einen etwas höheren Alkohol-Gehalt als in Deutschland auf. Alljährlich werden 250.000 Hektoliter Riesling-Wein auf 22 Prozent der Rebfläche des Elsass gewonnen. Damit ist der seit dem 15. Jahrhundert im Elsass beheimatete Riesling die bedeutendste Rebsorte der ostfranzösischen Weinregion. 19 Prozent der elsässischen Weinanbaufläche sind dem weißen Gewürztraminer vorbehalten. Aus dem Traubensaft der rötlichen Beeren werden jährlich 170.000 Hektoliter des trockenen, intensiv goldgelb glänzenden Weißweins produziert. Von großer Komplexität zeugen der kräftige Geschmack und die Aromen-Vielfalt des Gewürztraminers. Sein reichhaltiges und elegantes Bukett erinnert an Rosenblüten, Honig und exotische Früchte wie Litschi.