Weinregion Burgund – reinsortige Weine in höchster Qualität

Die ostfranzösische Weinregion Burgund (Bourgogne) ist für die Vielfalt ihrer Spitzenweine bekannt, die sich durch Eleganz, Feinheit und Vielschichtigkeit auszeichnen. Der heute auf 25.000 Hektar Rebfläche betriebene Weinanbau in der Bourgogne ist ein wichtiger Teil der Kulturgeschichte Frankreichs: Bereits im zweiten nachchristlichen Jahrhundert wurden im Burgund Weinreben kultiviert.

Chardonnay – die für das Burgund typische weiße Rebe

Das Burgund ist berühmt für seine hochwertigen reinsortigen Weine. So wird Weißwein fast ausschließlich aus Chardonnay-Trauben erzeugt, einer der für das Burgund besonders charakteristischen Rebsorten. Die mit den Burgunder-Pflanzen verwandte weiße Edeltraube Chardonnay entstand aus einer Kreuzung von Pinot- und Guais-Blanc-Reben. Die erfrischenden Chablis-Weißweine überzeugen durch reichhaltige Aromen, die dem Wein einen dezent fruchtigen Geschmack vermitteln. Wird der Chardonnay nicht in einem Edelstahltank, sondern in einem der 225 Liter fassenden Eichenholz-Fässer (Barriques) ausgebaut, so gewinnt das Weinaroma eine zusätzliche leichte Holznote. Weine aus der Anbauregion Chablis verfügen gewöhnlich über einen recht deutlichen Alkoholgehalt, der auch einmal 13 Prozent überschreiten kann.

Das Anbaugebiet Chablis – im Norden der Weinregion Burgund

Insgesamt wird der Weinbau im Burgund auf einer Rebfläche von etwa 25.000 Hektar betrieben. Das milde kontinentale, aber jahreszeitlich deutlich ausgeprägte Klima der Bourgogne sowie die sehr unterschiedlichen Boden-Verhältnisse (Kies, Lehm, Kalkstein, Schiefer und Granit) erklären den großen Varianten-Reichtum der Burgunder-Weine. Die Rebfläche der einzelnen Weinlagen verteilt sich gewöhnlich auf mehrere Winzer, deren Weingüter meistens über eine Nutzfläche von fünf bis sechs Hektar verfügen, die als Folge des französischen Erbrechts häufig als Kleinstparzellen auf verschiedene Weinberge verteilt sind. Die kleinparzelligen Weingüter der Anbaugebiete Côte de Beaune und Côte de Nuits wurden sogar in das Welterbe der UNESCO aufgenommen.

Aufgrund der Aufteilung auf eine Mehrzahl von Winzern weichen die Weinqualitäten innerhalb der einzelnen Lagen häufig voneinander ab. Hochwertige, für ihr volles Bouquet und ihren komplexen, edlen Geschmack bekannte Weißweine stammen aus der Reblage Chablis, der nördlichsten der fünf AOC-Appellationen des Burgund. Die nördliche Lage des Chablis innerhalb des Burgund geht mit einem vergleichsweise kühlen Klima einher, das zu einem ausgeprägten, von Apfelsäure geprägten Säure-Anteil der Chablis-Weißweine beiträgt.

Aus der Region Chablis stammen fast ausschließlich Weißweine, die mit dem Rebensaft der Chardonnay-Trauben hergestellt und trocken ausgebaut werden: 4.500 Hektar Rebfläche sind in Chablis mit Chardonnay-Reben bestückt. Damit gehört das nördlichste Weingebiet der Bourgogne zu den bedeutendsten Chardonnay-Regionen. Die Namensbezeichnung Chablis bleibt sortenreinen Chardonnay-Weißweinen vorbehalten.